LFH Landmaschinenfabrik Hannover war neben der LFE Landmaschinenfabrik Essen eine der beiden Hanomag-Fabriken, die Landmaschinen zur Abrundung des Traktorenprogramms herstellten. Die LFE war die ehemalige Krupp-Landmaschinenfertigung; bei der LFH weiß ich allerdings nicht mal, ob das überhaupt eine eigene Fabrik war, ob die Maschinen bei der Hanomag in Hannover gefertigt worden sind, oder ob das genau so eine "Briefkastenfirma" war, wie das im Zusammenhang mit ZF und ZP der Fall ist. Auf jeden Fall kannst Du bereits hier sehen, daß das Thema LFH bei den Hanomag-Experten am besten aufgehoben ist.
Die Pflüge der LFH ( und übrigens genau so der LFE - möglicherweise ist es nur eine Frage des Baujahrs, ob LFH oder LFE draufsteht ), gingen aus eben jenen Pflügen hervor, die Rudolf Sack vor dem Krieg in Leipzig gefertigt hat ( später BBG, dann Amazonne-BBG ). Charakteristisch ist das gegossene Hohlgrindel, das den Pflugrahmen umfaßt. Wehe dem, der mal auf einen Stein trifft! Wie bei so vielen Pflügen aus jener Zeit, gilt auch hier: Der Pflug gibt garantiert nicht nach - der bricht einfach ab.
Ab Anfang der 60er Jahre wurden die LFE- bzw. LFH-Bodenbearbeitungsgeräte vom Rabewerk gebaut. Dort gab es eine eigene Linie, die sich nur mit LFE-Geräten beschäftigte: Konstruktion, Fertigung, ET-Haltung. Heute unvorstellbar: Es gab keinerlei technische Überdeckung mit den damaligen Rabe-Geräten; sie wurde auch nicht angestrebt.
In den achtziger Jahren hat sich ein damaliger Jungmanager bei Rabe damit profiliert, daß er die Restbestände an LFE-Ersatzteilen verschrotten ließ.
Es würde mich freuen, wenn hier jemand Definitives zu der von mir oben aufgeworfenen Frage beisteuern könnte: Gab es eine eigenständige LFH-Fabrik? Oder war das auf dem Hanomag-Gelände? Oder überhaupt nur ein Konstrukt des Marketings?
Gruß
Michael