Hat einer hier Insiderwissen von Deutz Allis?

[hermanndeutz]

War nur das äussere Usa typisch,wurde der Deutz Motor verbaut,Getriebe aus eigener Us Fertigung ? So will hoffen das der Link im Dateianhang geht,Mfg Hermann

 

[IN-Trac 6.60]

Hallo Hermann,
im Jahre 1985 hatte KHD den US-Konzern Allis-Chalmers übernommen und in Deutz-Allis umfirmiert. Von AC hatte man das Mähdrescherwerk übernommen, während das Traktorenwerk in West-Allis geschlossen wurde. Stattdessen lieferte KHD in Köln gebaute Traktoren in die USA, welche dort als Deutz-Allis mit anderen Typenbezeichnungen angeboten wurden. Aufgrund des schwächelnden Dollar-Kurses war der "Traktoren-Export" in die USA ein horrendes Verlustgeschäft für KHD. Nach 4 1/2 Jahren mit rund 1 Mrd. DM Verlusten trennte sich KHD wieder von Deutz-Allis. Der dortige Geschäftsführer von Deutz-Allis Robert Ratliff schmiedete daraus den Weltkonzern Agco-Gleaner-Corporation (Agco) zu dem heute unter anderem Fendt, Massey-ferguson und Valtra gehören.
Viele Grüße; Rainer

 

[Lasca34]

Hallo Hermann, hallo Rainer,

Insiderwissen habe ich nicht, jedoch

- der oben abgebildete Schlepper ist identisch mit dem entsprechenden deutschem Modell und wurde in Köln hergestellt.
- Deutz-Allis hat außerdem u.a. Traktoren in typischem US-Design ( Design steht für Konstruktion! ) mit Deutz-Motoren angeboten. Das war z.B. die Baureihe 9000.
- KHD hat nicht den Konzern Allis Chalmers übernommen, sondern nur deren Landmaschinengeschäft. Das Baumaschinengeschäft ging z.B. an Fiat.

Gruß
Michael

 

[IN-Trac 6.60]

Hallo Michael;
Sorry,
bei der Firmenbezeichnung Agco habe ich mich verschrieben. Es muß richtig heißen: Allis-Cleaner-Corporation. Die von Dir angesprochenen Traktoren der Serie 9000 stammten meines Wissens nach von White und wurden dann später in Europa als Deutz-Fahr Agrostar 8.31, Masseey-Ferguson und bei S-L-H angeboten.
Vorgänger der 9000er waren die 8000er von Allis-Chalmers, welche auch noch in Orange als Deutz-Allis angeboten wurden. Michael, weißt Du vielleicht wielange es diese traktoren noch gab, da ja das Traktorenwerk in West-Allis zum Jahresende 1985 geschlossen werden mußte?
Werden in Deinem von mir sehnsüchtigst erwarteten Deutz-Typenbuch auch diese Traktoren von Deutz-Allis beschrieben?
Liebe Grüße aus Kirchzarten;
Rainer

 

[hermanndeutz]

was mich noch interessiert,ist welche Marktstellung Allis Chalmers in deren Blütezeit hatte,sind ja etliche videos mit Oltimer Traktoren bei Yo tube eingestellt,es sollen ja auch Schlepper nach Großbritannien gegangen sein,waren eigentlich schon modern im Styling,und kernig laufende mehrzylindrige Motoren,wie mans halt ja auch bei den anderen Amis gewohnt war. Interessant ist auch,das die Riesendozer bauten,die ja dann von Fiat-Allis vermarktet wurden. War Milwaukee Firmensitz und Hauptproduktions Werk,oder gab es noch einige mehr,bzw. wurden noch Landmaschinen hergestellt ? Mfg Hermann

 

[Lasca34]

........Werden in Deinem von mir sehnsüchtigst erwarteten Deutz-Typenbuch auch diese Traktoren von Deutz-Allis beschrieben?
Liebe Grüße aus Kirchzarten;
Rainer

Hallo Rainer,

"beschrieben" kann man nicht sagen, aber es wird darin natürlich dargestellt weren, wie der Zusammenhang zwischen Deutz-Fahr und Deutz-Allis ist und welche Traktoren daraus hervorgegangen sind. Das stand in der ursprünglichen Fassung des Buchs auch schon drin, wird diesmal aber etwas detaillierter ausfallen.

Gruß
Michael

 

[IN-Trac 6.60]

Hallo Hermann,

der Firmensitz von Allis-Chalmers, später Deutz-Allis war tatsächlich Milwaukee in Wisconsin/ USA. Neben Traktoren und den Gleaner Mähdreschern wurden Bodenbearbeitungsgeräte, Maisdrillen und Rasenmäher (aus japanischer Produktion) angeboten. Zusätzlich gab es ein Angebot von Futtererntemaschinen, welche aus Gottmadingen stammten. Ob die Bodenbearbeitungstechnik aus eigener Herstellung stammte, oder auch zugekauft warm entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Firma Allis-Chalmers hatte zeitweise auch in Europa Fuß gefasst, konnte ihr Engagement auf Dauer nicht halten, was einer der Gründe für das spätere Ausscheiden in der weltwelten Landtechnik-Krise in den 1980erJahren war.
Das Milliarden-Desaster von KHD bei Deutz-Allis dürfte meiner Ansicht nach einer der Hauptgründe für den Rückzug von KHD aus dem Landtechniksektor gewesen sein.
1985: Kauf von Allis-Chalmers (Landtechniksparte)
1987: KHD gerät in finanzielle Turbulenzen
1988: Verkauf von Fahr/ Gottmadingen an Greenland
1990: Verkauf von Deutz-Allis mit Wirkung vom 01.01. 1990
Die Entwicklung und Erprobung einer neuen Trac-Schlepper-Baureihe
wird eingestellt
1991: Um Großtraktoren anzubieten, verzichtet KHD auf die Entwicklung
eigener Triebwerke - Same-Getriebe gelangen zum Einbau
1995:Verkauf der KHD-Landtechnik an den S-L-H-Konzern (Same)

Liebe Grüße aus Kirchzarten; Rainer

 

[hermanndeutz]

das,das US Abenteuer wohl der KHD die Lust auf Landtechnik genommen hat,obwohl ja die Humbold-Wedag mit den Strafzahlungen wegen Terminüberschreitung beim Bau ihrer Zementwerke in Saudi-Arabien der Khd den Rest gab,und auch diese Unternehmenssparte verkaufte. Nun berappelten sich die Kölner Motorenbauer wieder,der Landtechnikaufkäufer Same hat 40%. Aber momentan sind, sie im zuge der allgemeinen Wirtschaftkrise ,auch schon wieder im Abwärtstrend,weil doch mittlerweile recht schmal aufgestellt,Motoren für Baumaschinen-Einbruch,Hauptkunde Volvo-Einbruch,und die damals abgestoßene Landtechnik ordert noch am zuverlässigsten! Vielleicht sind Mischkonzerne momentan durchaus besser in der Lage diese Wirtschaftsflaute zu überstehen. Mfg Hermann

 

[Lasca34]

Hallo Ihr Spekulanten,

wie wäre es denn mal mit dieser Überlegung: Mitte der 90er Jahre brauchte KHD dringend Geld. Die Motorensparte konnte man wohl schlecht verkaufen - das wäre, als wenn VW das Automobilgeschäft verkaufte. Die Industrieanlagen hat damals keiner haben wollen - es hat noch viele Jahre gedauert, bis man dafür einen Käufer gefunden hat. Was blieb denn da übrig, als die Landtechnik zu versilbern?

Das nur mal so als Gedankenanstoß zum Weiterspekulieren.

Es ist wohl das Wesen der Internetforen, daß da jeder seine wenig fundierten Vermutungen einfach so hinausposaunen darf .

Gruß
Michael

 

[hermanndeutz]

deine super Fachkenntnisse in Ehren,aber Fakt ist das die Khd ein miserabel geführter Mischkonzern war,den brauch man nicht in Schutz nehmen,als anderes Paradebeispiel nenn iich mal den Schweizer Mischkonzern Liebherr,die Story liest sich gut,straff Familiengeführt und mit Baumaschinen und Kältetechnik,Flugfahrwerkstechnik ectr.,und nach wie vor erfolgreiche Zahlen,mit 30000Mitarbeitern so groß wie die khd mal war. Die Schwierigkeiten der Khd konnte man doch in den Fachgazetten ,wie Top Agrar ectr.von Ende der 80er nachlesen,also wenn man gewollt hätte,was aber wohl an der Familie Fendt gescheitert ist! (Spekulation )vielleicht auch an der Khd,mit Fendt zusammen weiter Traktoren Made in Germany gemeinsam zu entwickeln und zu produzieren!! Man darf die Historie der Khd durchaus im Traktoren und Motorenbereich sehen. Internetforen würden ja auch ein wenig langweilig werden,wenn auch nicht ein wenig spekuliert werden dürfte,in der Summe kann das durchaus fruchtbar sein! Mfg Hermann

 

[Lasca34]

Hallo Hermann,

so ist das: KHD war eine ganz miserabel geführte Firma. Das stützt aber keineswegs Eure Vermutung, daß der Landtechnikbereich wegen des Deutz-Allis-Ausflugs verkauft worden ist. Wenn man schon spekuliert, dann darf man dabei gerne immer den ganzen Konzern im Blick haben. Es ist ein bißchen naiv zu glauben, daß bei KHD die Landtechnik die Sonne war, um den sich die anderen Planeten zu drehen hatten. Ihr habt beide vermutet, daß der Ausstieg von KHD aus der Landtechnik mit Problemen in der Landtechnik zu tun gehabt hat. Das ist insofern falsch, als KHD die Landtechnik aus den von mir o.g. Gründen auch dann etwa 1995 hätte verkaufen müssen, wenn es das Deutz-Allis-Debakel nicht gegeben hätte.

Nebenbei: Es ist schon kurios: KHD war nach meiner Einschätzung ein Saftladen, aber die Produkte waren herausragend ( das betrifft nicht nur Traktoren! ). Bei John Deere und Claas sehe ich das genau umgekehrt: Die Unternehmen bewundere ich vorbehaltlos, aber deren Produkte kämen mir nicht auf den Hof ( außer als Gäste - da ist bei uns jeder willkommen ). Nehmen wir Claas: Mit einem Murkskonzept wie dem Dominator zur Weltspitze vorzudringen - das soll denen mal einer nachmachen! Wenn wir also hier schon herumphantasieren, dann tu ich das mal so: Was hätte werden können, wenn KHD beispielsweise ab dem Status von 1968 geführt worden wäre wie Claas oder John Deere? Allerdings bin ich eher dafür, sich an die Tatsachen zu halten, weil solche Phantastereien nichts, aber auch gar nichts bringen.

Aber Du hast schon recht: Mal drüber nachdenken, das darf man mal.....

Gruß
Michael

 

[niedersasse]

Hallo Hermann,

so ist das: KHD war eine ganz miserabel geführte Firma.
....

Nebenbei: Es ist schon kurios: KHD war nach meiner Einschätzung ein Saftladen, aber die Produkte waren herausragend ( das betrifft nicht nur Traktoren! ).
....

Aber Du hast schon recht: Mal drüber nachdenken, das darf man mal.....

Gruß
Michael

Hallo Michael,
es ist schön zu lesen, dass Du meine Meinung zu KHD in groben Zügen im Nachhinein doch bestätigst.
Ohne das jetzt als Nachtragen verstanden wissen zu wollen, sondern nur zur Erinnerung, vor geraumer Zeit schrieb ich - gestützt auf Erkenntnisse aus dem Entwicklungssektor im LKW-Sektor - davon, dass in diesem Bereich von KHD verabsäumt worden ist, in die Zukunft zu investieren. Meine Folgerung war damals, dass sich die Leitung daher auch von diesem Zweig getrennt hat (==> IVECO).

So zu meinen Gedanken damals.

Grüße

Richard

 

[DX-BF6L913]

hier ein paar infos zu deutz-allis

 

[DX-BF6L913]

und daten

bei interesse ich hab auch noch ein prospekt der 9000er

 

[hermanndeutz]

wie wäre es denn mal mit dieser Überlegung: Mitte der 90er Jahre brauchte KHD dringend Geld.blieb denn da übrig, als die Landtechnik zu versilbern?

Das nur mal so als Gedankenanstoß zum Weiterspekulieren.

Es ist wohl das Wesen der Internetforen, daß da jeder seine wenig fundierten Vermutungen einfach so hinausposaunen darf .

Nun noch einen drauf; Sicherlich was das Us Abenteuer nicht der alleinige Grund ,die Landtechnik zu versilbern,Ende der 80er,anfang der 90er wurde Deutz-Fahr doch zunehmend in den Zulassungen von Fendt und John Deere abgehängt,technische Innovationen bzgl. Lastschaltung,nasse Kupplungen und Bremsen wurden immer noch nicht angeboten,lediglich ab dem Dx 6.10 ne 2fach Lastschaltung. Ab 1995 kam dann der Agrotron daher,mit moderner Technik ,zu spät und sehr schlecht verarbeitet! Wir wollen hier nicht weiter spekulieren,aber da hatte sich der vorletzte rein deutsche Traktorenhersteller sang und klanglos verabschiedet! Mfg Hermann

 

[DX-BF6L913]

wie wäre es denn mal mit dieser Überlegung: Mitte der 90er Jahre brauchte KHD dringend Geld.blieb denn da übrig, als die Landtechnik zu versilbern?

Das nur mal so als Gedankenanstoß zum Weiterspekulieren.

Es ist wohl das Wesen der Internetforen, daß da jeder seine wenig fundierten Vermutungen einfach so hinausposaunen darf .

Nun noch einen drauf; Sicherlich was das Us Abenteuer nicht der alleinige Grund ,die Landtechnik zu versilbern,Ende der 80er,anfang der 90er wurde Deutz-Fahr doch zunehmend in den Zulassungen von Fendt und John Deere abgehängt,technische Innovationen bzgl. Lastschaltung,nasse Kupplungen und Bremsen wurden immer noch nicht angeboten,lediglich ab dem Dx 6.10 ne 2fach Lastschaltung. Ab 1995 kam dann der Agrotron daher,mit moderner Technik ,zu spät und sehr schlecht verarbeitet! Wir wollen hier nicht weiter spekulieren,aber da hatte sich der vorletzte rein deutsche Traktorenhersteller sang und klanglos verabschiedet! Mfg Hermann

Keine Inovationen?
-Powermatic, bei allen DX lieferbar ab 100PS
-Optitrac
-Agrostar Kabine, Komfortabel und leise wie keine andere
-Freisichtraktoren, ohne motor unter die Kabine zu quetschen
-erfolgreiche Großtraktoren wie der DX 8.30, in der 200PS Klasse Marktführer
-....


und das wichtigste, (gibt es natürlich schon länger) luftgekühlte Motoren.

Und ich bezweifel das sich Deutz in den nächsten Jahrzehnten verabschidet

 

[IN-Trac 6.60]

Hallo Hermann,

süffisant ist zusätzlich, daß mit der Übernahme von Allis-Chalmers durch KHD eine Traktorenserie zum Jahresende 1985 aus dem Programm genommen wurde, welche bereits über Merkmale wie nasse Kupplung und Bremsen, Lastschaltung verfügte. Auch wenn mit der Schließung des Traktorenwerkes in West-Allis die Produktionsstätte weggefallen war, so verfügte KHD trotzdem über die Produktionsrechte und die Patente für diese modernen Getriebe.
Bei KHD verblieben gute Ideen immer solange in der Schublade, wie sich die vorhandene Technik noch einigermaßen verkaufen ließ. Zu was das letztlich geführt hat, kennen wir ja alle...............

Gruß, Rainer

 

[Lasca34]

........Und ich bezweifel das sich Deutz in den nächsten Jahrzehnten verabschidet

???? ??? Grübel, grübel, und studier: Was wollen uns diese Worte sagen?

Gruß
Michael

 

[DX-BF6L913]

........Und ich bezweifel das sich Deutz in den nächsten Jahrzehnten verabschidet

???? ??? Grübel, grübel, und studier: Was wollen uns diese Worte sagen?

Gruß
Michael

Das ICH denke das der Traktorenhersteller, zumindest den Namen, noch einige Jahrzehne im Markt mitmischt...

 

[Lasca34]

Ah oui. Das denke ich auch. Zumal das Jahr 2008 für Deutz-Fahr in Deutschland ja wieder sehr nett war .

Gruß
Michael