Erfahrungsbericht BGU Spalter mit hydr. Seilwinde

[Rainer267]

Hallo Holz-Spezie´s!

Ich habe Spaß an einem BGU-Spalter mit hydraulischer Seilwinde. Hat jemand von Euch einen oder kann man mir da vielleicht jemand mit einem kleinen Erfahrungsbericht weiterhelfen.
Die geräte sind nicht gerade billig und bevor ich mir so einen zulege wäre ich doch über (selbstgemachte) Erfahrungen sehr dankbar.
Den Spalter kenne ich zwar und von der Bedienung bin ich, ehrlich gesagt, nicht so SEHR überzeugt, aber die kann man ja entsprechend ändern. Mich würde die Leistung und die Funktionalität der Seilwinde in erster Linie interessieren.
Vielen Dank schonmal im Voraus und GUT HOLZ!!

Gruß Rainer

 

[friedel]

Hallo Rainer,
als erstes eine Frage. Wie oder wofür willst Du die Winde einsetzen??
Hast Du schon mal Posch oder Binderberger angeschaut, wir haben Binderberger im Einsatz, einen 12 to mit hydraulischer Stammaufhebung und einen 30 to mit Winde! Beide Maschinen sind klasse und haben ihre Vorzüge!

 

[Rainer267]

Hallo Friedel,

naja, ich hatte letzten Winter mit meinem Stammholz ganz schön zu kämpfen. Ich kaufe meistens aufgepoltertes Buchen/Eichenstammholz in 5-Meter-Längen im hiesigen Wald. Da die Bestände hier teilweise schon sehr alt und entsprechend dick sind und die Holzrücker es scheinbar einfach nicht lernen wollen, daß man diese Stämme nicht längs IN die Wassergräben sondern QUER darüber legt, bewegen mich zu dieser Entscheidung. Ich habe unserem Förster mindestens schon ein gutes Dutzend Male unser Leid geklagt und er sagt es den Rückern auch immer wieder. Aber sobald er den Rücken gekehrt hat wird es (aus Bequemlichkeit) doch wieder andersrum abgelegt. Dann hat man diese schweren Wätze entweder IN den Gräben oder auf der anderen Seite des Grabens liegen und soll die dann in Meterstücken auf den Weg wuchten weil dort der Traktor mit dem Spalter steht. Dieses Jahr und auch die vegangenen Jahre hatte ich dann teilweise Stücke zwischen 0,5 und 0,9 Festmeter zu knacken und hab mir dabei fast den A.... aus der Hose gehoben. Ich würde mit der Seilwinde gerne diese schweren Brummer an den Spalter ran und dann in einem "Wupps" auch unter den Spaltkeil ziehen. Und da ich auch nicht jünger werde und es doch einfach auch noch Spaß machen und nicht in Quälerei ausarten sollte dachte ich, "Kauf Dir jetzt so ein Gerät und warte nicht, bis es gar nicht mehr ohne geht!"
Ich denke, Du verstehst, wie ich das meine?

Gruß Rainer

Gruß Rainer

 

[funnyraven]

Hallo Rainer,
Ich habe einen Posch-Spalter mit hydraulischer Seilwinde und mechanischem Stammheber. Meine Persöhnliche Erfahrung ist ich will diese Winde nicht mehr missen.
Schau doch mal hier:
Hilfsmittel bei der Waldarbeit

Gruß Stefan

 

[friedel]

Hallo Rainer,
nach deiner Beschreibung ist die Winde sicher eine große Erleichterung, mit der Winde rann ziehen ist natürlich auch zeitaufwendig! Ich habe bis lang nur einmal Starkholz zu Brennholz verarbeitet. Gräben haben wir in unsren Wäldern nur sehr wenige, habe eigentlich das Holz immer gut rollen könne.
Ich nehme an Du willst den Spalter an dem Intrac betreiben. Ich habe meinen Spalter für Frontzapfwellenbetrieb (andere Drehrichtung) gekauft, denn hinten hängen in aller Regel Anhänger dran.
Hier noch einige Bilder für Dich!

 

[Rainer267]

Hallo Friedel!
Erstmal vielen Dank für Deine Hilfe und für die tollen Bilder!
Nee, den Intrac habe ich (leider) nicht mehr, hab jetzt einen Agroplus67, zwar auch mit Fronthydraulik aber diesmal ohne Frontzapfwelle. Von der Schlepperhydraulik habe ich allerdings eine Druckleitung und drucklosen Rücklauf nach vorne verlegen lassen. Und ein Zusatz-Getriebe/Hydraulikölkühler ist auch dran. Ich denke, da kann ich auf den Zapfwellenantrieb am Spalter verzichten. Ich nehme ja immer meinen Spalter vornedran mit und arbeite auch mit dem an der FH. Hintendran habe ich dann mein Transportmittel (Fricke-Heckcontainer, hydraulisch kippbar) dran und transportiere möglichst sofort das gespaltene Holz nach Hause. Im Wald kannste bei uns kein (gespaltenes) Holz mehr liegenlassen, wird öfters schneller geklaut als man spalten kann
Deine wunderschönen Fotos vom Intrac mit dem echt tollen Binderberger-Spalter im Frontanbau habe ich schon öfters bewundert und danach "geschmachtet". Echt klasse-EHRLICH!!! Tolles Gespann und wenn mein Intrac mich nicht durch ständige Reparaturen so fürchterlich geärgert hätte, naja, ich hätte den schon gerne behalten.

Bei BGU habe ich halt den Vorteil, daß meine Bitburger Verwandschaft die auch im Vertriebsprogramm haben und ich den entsprechend günstiger einkaufen kann. Aber der Binderberger hat´s mir auch schwer angetan. Posch kommt für mich nicht mehr in Frage, Verarbeitung ist einfach nicht mehr wie sie mal war und Widl/Thor ist zwar von der Bedienung her echt gut aber die bieten gar keine Seilwinde am Spalter an. Die sind zwar günstig und gar nicht mal so schlecht (hab selbst momentan einen Widl), aber innovativ sind die ja nunmal überhaupt nicht. Die Verantwortlichen im Werk bei BGU waren sogar richtig angetan von meiner Zusatzidee. Ich hab´ die darum gebeten, doch für mich den 16-Tonner mit Zapfwelle, Seilwinde und hydr. Stammheber so zu bauen, daß ich den auch ohne den Zapfwellenantrieb über die Schlepperhydraulik betreiben kann---KEIN PROBLEM sagte man mir. Sowas finde ich in der heutigen Zeit, wo jedereiner nur noch "Standard" produzieren möchte, schon echt klasse.
So könnte ich den Spalter auch an unserem D4006 betreiben und hätte meinen Vater auch ein kleines Bisschen beschäftigt. Er fährt doch so gerne mit in den Wald, kann aber wegen seiner Knochen nicht mehr so gut und so könnte er mir sozusagen als Transporteur mit dem Agroplus zur Hand gehen. Ich würde dann den 4006 mit dem Spalter mitnehmen und Vatter müsste vom (warmen) Agroplus gar nicht mehr absteigen, sondern würde dann das Holz zuhause einfach nur abkippen können. Und wenn ich doch mal alleine arbeiten müsste oder wollte, könnte ich mit dem Agroplus sozusagen kombiniert fahren und würde mich trotzdem nicht schinden müssen.

Gruß Rainer

 

[Rainer267]

@Funnyraven-Hallo Stefan, Dir natürlich auch vielen Dank für Deine Bilder!
Aber wie Du selbst schon geschrieben hast, Posch ist wirklich heute nicht mehr der letzte Schrei wenn es um gute Verarbeitung geht-leider....
Die Konstruktion, wie Du sie an der Seilwinde hast, finde ich schon klasse. So kannst Du gleich das Meterstück unter den Spaltkeil stellen und musst gar nicht mehr mit dem Stammheber arbeiten.
Ziehst Du auch ganze Stämme mit der Winde heran? Würde mich ja schon fast wundern wenn die ganze Buchenstämme packen würde.

Gruß Rainer

 

[friedel]

Hallo Rainer,
BGU ist sicher nicht schlecht aber ich hätte nicht von denen erwartet dass sie auf Deine Sonderwünsche eingehen! Nun ja wenn man in der Profi-Liga mitspielen will muss man was bieten!
Womit hat Dich der Intrac denn besonders gequält? Ist der AgroPlus nur für den Wald da oder betreibst Du auch noch Landwirtschaft?

 

[Rainer267]

Hallo Friedel,
nun, der Intrac hatte so ziemlich alles, was Du Dir nur denken kannst. Er hatte sein eigentliches Arbeitsleben scheinbar schon beim Vorbesitzer komplett hinter sich.

1000 Kleinigkeiten, der Motor, E-Pumpe, Hydropumpe, Anlasser, LiMa, Allrad-Kardan, Bremszylinder HA, Hauptbremszylinder, Undichtigkeiten an allen Ecken, Auspuff komplett, Öl-, Brems- und Dieselleitungen nacheinander und zum guten Schluß leider auch noch das komplette Getriebe incl. beider Kupplungen. Nachdem wir das Getriebe gemacht hatten ist auf der Heimfahrt schon wieder die Hydro-Ölpumpe verreckt und da hatte ich die Nase dann endgültig gestrichen voll. Kurioserweise ist bei meinem Nachfolger noch nichts gewesen, wie auch, ist ja schon vorher alles neugemacht worden
Den Agroplus habe ich überwiegend für meine kleine Pferdewirtschaft. Wir haben 5 eigene Pferde und ich mache am liebsten alles selbst. Heu und Stroh, Mulchen und was sonst noch alles dazugehört. Für´s Grünland und für mein bisschen Holzmachen ist der mehr als ausreichend. Aber ich hatte einfach die Nase voll von den ewigen Reparaturen, da hab ich mich dann zu einem Neuen entschlossen.

Gruß Rainer

 

[Deutz_driver]

Hi
Und wo ist dein Intrac hin .

Warum nehmt ihr kein liegenden Spalter.

 

[friedel]

Hallo Georg,
Du in Deinem jugendlichen Leichtsinn stehst noch vor der ersten Blüte Deines Lebens, viele von uns sind aber schon in der zweiten Blüte und haben den Verstand unsere Kräfte zu schonen!
Das meiste Brennholz wird aus Durchforstungen gewonnen, also schwaches bis mittelstarkes Holz. Beim Liegendspalter musst Du jedes Stück vom Boden aufheben, dass geht ins Kreutz. Anders ist das im Starkholz, Maschinen in dieser Klasse haben dann einen hydraulischen Stammheber und Spaltmesser (2-fach, 4-fach, 6-fach) die auch hydraulisch zu verfahren sind.
Drucken min. 30 to und kosten ein kleines Vermögen, also für den privaten Brennholzwerber nicht das wahre! Die Eigenbauten die ich im Liegend-Bereich bis lang so gesehen habe waren fast alle Sch---e und sogar gefährlich.

 

[Deutz_driver]

Ja ich weis das dass in Kreuz geht aber so einer ist doch auch nicht schlecht da brauch man bloß ein Schabi. Und not falls lädt man mit dem Radlader auf den Spalter

 

[funnyraven]

@Funnyraven-Hallo Stefan, Dir natürlich auch vielen Dank für Deine Bilder!
Aber wie Du selbst schon geschrieben hast, Posch ist wirklich heute nicht mehr der letzte Schrei wenn es um gute Verarbeitung geht-leider....
Die Konstruktion, wie Du sie an der Seilwinde hast, finde ich schon klasse. So kannst Du gleich das Meterstück unter den Spaltkeil stellen und musst gar nicht mehr mit dem Stammheber arbeiten.
Ziehst Du auch ganze Stämme mit der Winde heran? Würde mich ja schon fast wundern wenn die ganze Buchenstämme packen würde.

Gruß Rainer

Hallo Rainer
Die Winde ist sehr gut das muß ich sagen. Sie zieht ca 500 Kilogramm. Ganze Stämme vermeide ich zu ziehen. Der Seileinlauf befindet sich in ca 2 Meter höhe und da ist das ein riesen Hebel wenn ich sie voll ziehen lasse.
Gruß Stefan

 

[Rainer267]

Naja, klar, an die Hebelwirkung habe ich gar nicht gedacht.
Das sollte man dann schon bleibenlassen, sonst wird wohl irgendwo mit der Zeit das Material nachgeben-logo!

Über einen Liegendspalter habe ich auch schon mal nachgedacht, es dann aber aus den schon erwähnten Gründen auch lieber bleibenlassen. Außerdem hilft mir auch der schönste Liegendspalter nix, wenn ich die Stämme erstmal ranschleppen muß. Und mit einem "Sappi" (so heißt das Teil eigentlich) arbeite ich natürlich, jedesmal einen Radlader mit in den Wald zu schleppen wäre mir dann doch ein wenig zu aufwendig.....

Gruß Rainer

 

[friedel]

Hallo,
das mit dem Hebel ist nicht ohne! Wenn mein Kumpel mit dem großen Binderberger (H 30) und Winde arbeitet darf er seinen 106LS auch nicht aus den Augen lassen! Wenn der Zugwinkel dann noch die 45° überschreitet wird es richtig gefährlich.

 

[funnyraven]

Hallo Friede,
deswegen habe ich an der Winde keinen Funk. Normalerweise ziehe ich das Holz bis max 9 Meter her und die paar Meter kann ich laufen und zur Bedienung hab ich die Hand ja dann eh am Steuergerät am Spalter.
Gruß Stefan

 

[Rainer267]

Stimmt, Leute, die Funkfernbedienung ist eigentlich doch vollkommener Blödsinn, oder?
Wie wird denn, z.B. bei dem Binderberger das Seil nachgelassen um es dann an den Stamm anzuhängen? Mit einem Freilauf an der Winde oder mit entsprechender Stellung des Steuerventil (Freigang), denke ich doch.
Außerdem, so ein Funkfernbedienungskästchen hat man im Wald ruckzuck auch mal verloren oder beschädigt, bei einem fest angebauten Ventil am Spalter sieht das schon anders aus. Und den Weg laufen muß man allemal und da bringt´s auch keine Ersparnis, also unnötig teurer Schnickschnack-oder?
Auch denke ich, daß am Ventil die Steuerung der Winde etwas genauer und feinfühliger vonstatten gehen kann. Das ist zum Ende der Beförderung, wenn es unter den Spaltkeil geht, auch nicht unwichtig. In dem Produktfilm von Binderberger und auch von Posch sieht das mit der Fernbedienung doch ziemlich "ruckelig" aus.

Gruß Rainer