Hallo Michael,
danke für deine engagierte Antwort. Ich habe zwar die Suchfunktion benutzt, sonst hätte ich ja nicht diesen alten Beitrag aufgegriffen. Es ist mir allerdings nicht gelungen, so viele Aspekte zu diesem Thema zu finden.
Wahrscheinlich habe ich hier und da auch etwas ungeschickt formuliert.
Du hast natürlich völlig recht, für die Strecke, die bei einer Radumdrehung zurückgelegt wird, ist der dynamische Rollradius maßgeblich, nicht der statische Halbmesser. Mit "nicht mehr ganz neuem" Reifen meinte ich einen mit abgenutztem Profil, das Alter an sich spielt sicher keine Rolle. Laut Wikipedia (
Abrollumfang) beinflusst der Grad der Profilabnutzung den Abrollumfang, die Abnutzung soll zu 2/3 eingehen. Aber es könnte sich ja bei Traktorenreifen etwas anders verhalten, Wikipedia hat auch nicht immer recht, vielleicht hängt es auch davon ab, ob es sich um Radial- oder Diagonalreifen handelt. Ich möchte mich da nicht auf dünnes Eis begeben.
Zu der von mir erwähnten GPS-Messung: Das von mir benutzte GPS-Gerät habe ich regelmäßig bei meinen Radtouren dabei und konnte es mit meinem Fahrradcomputer (Impulsgeber über das Vorderrad) abgleichen. Bei hinreichend konstanter Geschwindigkeit liefert es sehr genaue Werte, Abweichungen <1km/h. Die Genauigkeit meines Fahrradcomputers habe ich genau mit der von dir beschriebenen Weg-Zeit-Methode validiert. Aber vielleicht spiele ich einfach mal "lebendes Peiselerrad" und hänge mich mit dem Fahrrad einfach an den D15, dann gibt es keine GPS-Unsicherheiten mehr.
Dass die Übersetzungen der verschiedenen Gänge zeitinvariant sind, darin stimme ich dir voll zu, Zahnräder quellen und schrumpfen nicht
. Es ist daher auch völlig korrekt, dass die Geschwindigkeit in einem bestimmten Gang mit einer gegebenen Bereifung nur noch von der Motordrehzahl abhängt. Wie zu lesen, war meine Frage, ob diese während der Fahrt, also unter Last, mit vertretbarem Aufwand messbar ist. Drehzahlmessungen mit einem Stroboskop (so wie ich die Dinger kenne) sind eigentlich nur bei Fzg-Stillstand möglich, was ich auch als nächstes vorhabe zu machen. Das liefert sicher erste Erkenntnisse.
Mit "langsamem Getriebe" meinte ich Folgendes: entscheidend ist ja die Gesamtübersetzung, also eingelegter Gang im Wechselgetriebe, Differential, Getriebe in den Portalachsen. Es wäre ja nun denkbar, dass es als Option z.B. unterschiedliche Übersetzungen in den Portalachsen (nicht nur die 12:62) gab. Das hätte dann zur Folge, dass in JEDEM Gang ein höheres Drehmoment zur Verfügung stünde, eben auf Kosten der erreichbaren Vmax in jedem Gang. Je nach beabsichtigtem Einsatz wäre das ja durchaus sinnvoll.
Die "richtigen Geschwindigkeiten" habe ich in meinem Beitrag bereits aus der Betriebsanleitung zitiert. Ich wollte auch keine groß angelegte Umfrage starten. Ich habe nur gehofft, es meldet sich der eine oder andere D15-Besitzer und schildert kurz seine Erfahrungen/Messungen.
Viele Grüße
Karl-Eugen