Hydraulikzylinder undicht

[6507]

Hallo,
wenn ich den Frontlader (Stoll) unter Last anhebe, schießt aus einem Zylinder das Öl raus. Kann man das reparieren, vielleicht sogar selbst und wie gehts?

 

[nobi]

Reparieren kann man das , solange die Kolbenstange keine Riefen bzw keine tiefe Riefe an der Stelle hat , dann kann man einen neuen Dichtsatz einbauen .

nobi

 

[Meiko]

Hallo 6507 !

Zum wie gehts:

Die meisten Frontlader-Hubzylinder sind oben am Austritt der Kolbenstange geschraubt. Hier kannst Du entweder mit einem Selbstgebauten Hackenschlüssel oder mit geschickten Hammerschlägen mit Hilfe eines Splintetreibers die Verschraubung lösen. Dann kannst Du den Kopf abnehmen und die Dichtungen auswechseln.
Meist besteht so ein Dichtsatz aus 2 Dichtringen, einem Ölabstreifring/Staubring ganz oben und evtl. einem O-Ring der die Kopfverschraubung gegen das Zylinderrohr abdichtet.
Für die Bestellung der Dichtringe benötigst Du den Zylindertyp. Bei den meisten herstellern ist der im bereich des Auges in das Zylinderrohr eingeschlagen. Üblicherweise unter 1-2mm Lack.
Bei Stoll brauchst Du dann evtl. noch etwas Gedult mit den Leuten im Ersatzteile-Dienst. Evtl. sind die Dichtungen Normteile, dann bekommst Du die im Zubehörhandel/über Deinen LaMa-Fachbetrieb.
Schlimmstenfalls musst Du Dir die Dichtungen anfertigen lassen, hierzu kannst Du bitte die Suche hier im Bereich Frontlader benutzen und nach "Hydraulikzylinder abdichten" suchen. Da gibt es diverse Adressen von Dichtungs-Fertigern. Persönlich kann ich Dir www.elbe-dichtungen.de empfehlen.

Gruß

 

[6507]

Ich habe etwa 1 Cm von der Staublippe entfernt ein ca. 4mm großes Loch gefunden, sieht so aus als wäre da auch noch ein Splint drin. Also keine 2 großen Löcher, wo man dann einen riesen Hebel ansetzen kann. Bleibt wohl nur Flacheisen anschweißen, oder?

 

[Ölhand]

Bloß nicht!!!!
Da hast du eine Ausführung mit Drahtsicherung. Den Abstreifer herauspopeln und du wirst den Draht sehen. Du musst nun den Kopf(Das Teil hinter/unter dem Draht mit einem geeigneten Dorn zurückschlagen bis der Draht freiliegt. Nun kann durch das kleine Loch welches du gefunden hast ein Stift gesteckt werden mit welchem du den Drahtring nach innen drücken kannst. So kann er nun herausgepult werden. Nun kann meistens die Kolbenstange mit dem Kopf herausgezogen werden. Dabei die Kolbenstange als Schlaggewicht nutzen. Evtl. vorhandene Entlüftungsschrauben auf jeden Fall vorher kpl. herausdrehen. Sollte der Kopf so nicht herauskommen stellst du am besten mal ein paar Bilder ein.
Gruß, Achim

 

[6507]

Moin,
also ich habe jetzt Staublippe und Sicherungsdraht herausgepult. Die Kolbenstange läßt sich leicht bewegen kommt aber nicht raus. Wenn ich sie rausziehe kommt am Ende nur ein deutich metallisches Plong. Wenn ich von oben in den Zylinder reinschaue , dann ist da noch ein Ring, reinschlagen habe ich schon mal vorsichtig probiert, es passiert aber nichts, was nun?

Gruß und Danke Jens

 

[Ölhand]

Hallo,
dann wird dir nur noch übrigbleiben den Kopf mit hilfe von Druck heruaus zu drücken. Am besten den zylinder wieder einabuen und wenn möglich Pressluft auf den Ölanschluss geben, aber dosiert und vorsichtig. Auf jeden fall darauf achten dass dir nichts um die Ohren fliegen kann. Also ganz vorsichtig sein.
Gruß, Achim

 

[DX80]

Hallo

dann wird dir nur noch übrigbleiben den Kopf mit hilfe von Druck heruaus zu drücken. Am besten den zylinder wieder einabuen und wenn möglich Pressluft auf den Ölanschluss geben, aber dosiert und vorsichtig. Auf jeden fall darauf achten dass dir nichts um die Ohren fliegen kann. Also ganz vorsichtig sein.

Gruß, Achim

Hier hat Achim recht daß man sehr vorsichtig sein sollte, ein älterer Arbeitskollege in meiner alten Maschinenbaufirma hatte meinen Hinweis ignoriert da ich ja jünger war wie und solche Sachen nicht wissen könne. Das Endergeniss war daß die Kolbenstange mit einem lauten Knall bei 10 Bar Druckluft wie ein Geschoß durch die Halle geflogen ist, zum Glück wurde niemand verletzt.
Wenn ich auf diese Weise eine Zylinder zerlegen muß stecke ich die Seite von der Kolbenstange in ein passendes PVC Rohr das am anderen Ende mit alten Lappen zugestopft ist. Den Zylinder binde ich an etwas schweres in der Werkstatt z.B. ein Zusatzgewicht von Schlepper.
Wenn möglich über die Wartungseinheit den Druck langsam gefühlvoll erhöhen.

m.f.G.Harald

 

[kohlemann]

Hallo
Ich habe gelernt einen Hydraulikzylinder niemals zur Demontage mit Pressluft zu beaufschlagen,sondern nur mit Öl.
Gruß Ralf

 

[Pumpe]

Man kann Luft verwenden,

WENN man es vorsichtig und DOSIERT macht. Natürlich nicht volle Kanüle 8bar auf das Teil geben....es sei denn, man will ein Geschoss bauen.


Gruss Andreas

 

[kohlemann]

Dann erklär mir mal einer,wie man einen festsitzenden Hydraulikzylinder zum Lösen mit Druckluftuft fein dosiert,am Besten ohne Druck beaufschlagt?
Es käme garantiert keiner auf die Idee in seiner Garage oder Werkstatt eine Panzerfaust abzufeuern,oder?
Warum dann Druckluft auf einen Hydraulikzylinder geben?
Die Wirkung kann ähnlich aussehen.
Schließt den Zylider wieder an die Hydraulik an,stellt einen Eimer darunter und gebt Öl auf den Zylinder.Das ist völlig gefahrlos,es sei denn,euch fällt die Kolbenstange auf den Fuß.
Gruß Ralf

 

[Ölhand]

Ralf hat recht,
es lässt sich mit Öl einfacher dosieren. Ich habe die Pressluft wegen des umherspritzenden Öls erwähnt. Ich muss meine Aussage von weiter oben also korrigieren, mit Öl geht es besser, ist aber auch mit "mehr Sauerei" verbunden. Ob das nun irgendwie von der BG vorgeschrieben wird entzieht sich meiner Kentniss. Ich persöhnlich handhabe beide Methoden(je nach Fall) ziehe aber wegen der Sauerei die Luftmethode vor. Die Gefahr ist allerdings höher dass der Kopf bei nicht sachgemäßer Nutzung fliegen kann. Daher der Hinweis den zylinder wieder einzubauen. Ich begrenze den Weg des Kopfes immer.
Gruß, Achim

 

[6507]

Also ich habe das Ding jetzt zu einer Firma gebracht die so Hydrauliksachen macht.
Nur die haben das Ding bisher auch nicht auseinander bekommen, gibts denn so was?

Gruß Jens

 

[6507]

So das Problem ist gelöst. Die haben den Boden abgesägt, Dichtung gewechselt und dann wieder zusammengeschweißt. Sieht gut aus und es funktioniert. Das ganze hat 75 Euro gekostet, da kann man nicht meckern.

Gruß Jens