Frontreifen entgegen der Laufrichtung

[Fichte]

Hallo,

ich habe schon bei diversen Allradlern im Internet und auch live gesehen, daß die Vorderreifen entgegen der Fahrtrichtung (also falschrum) montiert waren. Bei so vielen kann das ja eigentlich keine Schussligkeit beim Montieren sein. Es hat mir aber noch keiner sagen können, wozu das gut ist. Selbst die, die die Reifen so drauf hatten, sagten nur, daß das hat nun schon immer so gemacht wird.

Gruß
Roman

 

[F6L514]

Hallo

Das die Forrder Reifen Rückwertz Montiert Werden kommt von zwei mir Bekannten gründen wobei ich den einem grund zustimme dem Anderen aber noch nicht als erwiesen ansehe.
Gründe:
1) Je nach dem zuwelchem Zweck man den schleper einsetzt hat er dadruch bein Rückwertz Schieben im Alrad eine Bessere Traktion

2) Das montieren der Vorderräder in entgegen gessetzer Richtung sol einen Besseren Fahr Komfort und weniger Reifen Verschleis mit sich bringen da die Vorderrärder dan beim einlenken mit der Aussen Kannte vom Reifen zuerst den Boden Berühren und dadurch Weniger seitlisches Rutschen im Kontakt zum Boden und weniger Abrieb erreicht verden Soll

MFG
Michel

 

[Fichte]

Den Punkt 1 hatte ich mir auch schon gedacht, aber bis dann die andersrum montierten Reifen auf der Vorderachse Wirkung zeigen würden, wäre man schon in einer Extremsituation. (So wie im Schlamm einen riesen Baumstamm einen Hang rückwärts hochziehen) Dafür hätte man dann aber ein Problem, wenn man das Teil bei der nächsten Gelegenheit vorwärts hochziehen will.
Von daher für mich kein Argument, weil man dann auch wieder eine Situation hat, für die das Setup schlechter ist.
Abgesehen davon: Was sagen denn eigentlich unsere Freunde und Helfer dazu, Reifen bewusst falsch herum zu montieren?

Gruß
Roman

 

[Lasca34]

Hallo Roman,

i.A. wurden früher Reifen "verkehrt" herum montiert, weil das den Verschleiß mindern sollte. Nachdem sich das als Ammemmärchen herausgestellt hat, ist man davon überwiegend wieder abgekommen.

Ein anderer Effekt der rückwärts laufenden Reifen ist die bessere Traktion auf sandigem Boden. Dann hat es natürlich nur Sinn, wenn man die Räder an beiden Achsen tauscht, denn das Gros der Leistung fließt über die Hinterachse. Das mag für einen Einsatz in der Sahara von Bedeutung sein, aber ich habe in Deutschland noch keinen Standort erlebt, auf dem man über alles mit "verkehrt" montierten Reifen einen nennenswerten Vorteil erzielen könnte. Soviel leichten Sand gibt es in unserem Land gar nicht.

Gruß
Michael

 

[Deutz F2L 612/5]

Wir haben dieses Jahr die Erfahrung beim Maishäckseln gemacht, das die Schlepper mit den umgedrehten Reifen (Fendt 916 Vario) weniger im Dreck gezogen haben als "normal" Bereifte (Fendt 816).
Haben die Reifen am Abend noch umgedreht und am nächsten Tag hat sich das Blatt gewendet!

Gruß Florian

 

[Pille06]

Hallo,

kann es sein das die Reifen Vorwiegent auf der Allradachse bei weniger als
~ 20% umgedreht werden?
Ich habe mal gehört das dann die eigentliche Wirkung des Profils nicht mehr gegeben ist und die Traktion dann auf feuchten Untergrund schlechter ist als mit den dann umgedrehten Reifen?

Mfg

Pille

 

[unisuper]

Hallo,

Es gibt noch einen dritten Grund:
Bei einigen Schleppern fahren sich die Reifen sehr einseitig ab und werden dann umgedreht um sie länger fahren zu können.

MfG Thorsten

 

[hensenpe]

Hallo,
ich habe es an meinem Unimog selber ausprobiert und festgestellt, das bei höheren Geschwindigkeiten die Geräschentwicklung niedriger ist.
Allerdings läßt die Traktion dann zu Wünschen übrig.

Deshalb macht es bei langsam fahrenden Traktoren keinen Sinn die Reifen "falsch rum" zu montieren.

Meine sind auch wieder richtig rum.

Bei der Abnutzung ist mir da nichts aufgefallen.

 

[Fichte]

Hallo,

an der Geräuschentwicklung kann es bei einem Diesel mit der Regel kaputten Endschalldämpfern nicht liegen
Auch die Sache mit dem einseitigen Verschleiß ist meiner Meinung nach nicht das wahre, da dann ja die Spur ganz schön verstellt sein müsste und sich ein Eingriff an der Einstellung dann lohnen müsste.
Im Sand vielleicht hat das Vorteile, unter der Bedingung, daß der Dreck während einer Reifenumdrehung abfällt. Sonst schmiere ich mir ja nur die Reifen zu und habe unter dem Strich Slicks.
Das wäre dann das selbe Problem, wie bei abgefahrenen Reifen. Wenn zwischen Lauffläche und Stollen nur noch der Übergangsradius existiert, kann ich mich vorwärts wie rückwärts nicht festkrallen. Ich habe bei denen, die ich mit verdreht montierten Reifen kenne noch nicht erfahren, daß die Reifen nach Abnutzung getauscht werden.
Den Trick mit den verdreht montierten Reifen scheinen auch Profis einzusetzen. Ich habe mir eine Fanseite von Schlüter angesehen und da fahren auch Tracks rum, die auf der Vorderachse die Reifen falsch herum drauf haben. Bei den Tracks (egal ob Schüter oder MB, Jhonny oder...) würde ich es einsehen, rückwärts wie vorwärts den gleichen Grip haben zu wollen, da die Reifen gleich groß sind und die Gewichtsverteilung des Schleppers halbwegs symetrisch sein sollte. (jedenfalls unbeladen...)
Aber das gilt ja nicht für normale Schlepper mit Allrad.
Gruß Roman

 

[Lasca34]

........Den Trick mit den verdreht montierten Reifen scheinen auch Profis einzusetzen. Ich habe mir eine Fanseite von Schlüter angesehen ......

Sehr witzig, wirklich ! Hoffentlich vergißt Du dabei nicht, daß die weitaus meisten Profis die Reifen "richtig" herum laufen lassen.

Gruß
Michael

 

[Berndt]

Wenn man die Reifen richtig herum montiert, dann laufen sie auf Selbstreinigung. Das hat bei sandigen Böden zur Folge, dass der Schlepper sich verhältnismäßig schnell eingräbt, ohne nennenswert vorwärts zu kommen.
Dieser Effekt soll bei umgedrehten Reifen lange nicht so extrem sein. Bei Zugschlittenveranstaltungen habe ich gesehen, dass da etwas dran ist.
Allerdings ist dies auf der Straße nicht erlaubt. Darum ist auch der Laufrichtungspfeil auf den Reifen eingedruckt.

@Fichte
mach mal lieber nicht den Fehler, alle Schlüterfahrer als Profis zu bezeichnen. Nur weil die den längsten Fuchschwanz haben, sind sie noch lange nicht übermenschlich
In der Fan Szene der Schlüter Fahrer gibts genauso viele/wenige Profis wie bei allen anderen, normal sterblichen.

Gruß
Berndt

 

[7807]

Moin,

das umdrehen der Vorderräder mag ja vielleicht wohl sinn machen... aber VORSICHT !! Das ist nicht erlaubt !! Wenn die euch die Silber/Blauen (oder auch noch vereinzelnt Weiß/Grünen) mit diesen komisch blöd leuchtenden Lampen auf dem Dach anhalten, dann kostet das einen.......
Hab da mal mit einem Reifenhändler drüber gesprochen.. der sagte mir dann auch, das das umdrehen der Vorderbereifung nicht erlaubt wäre.

Gruß
Alfred

 

[Deutzbegehrer]

Darum ist auch der Laufrichtungspfeil auf den Reifen eingedruckt.

Gruß
Berndt

Moin,

kann es sein, das nicht auf allen Reifen dieser Pfeil eingedruckt ist? Bei unseren kann ich keinen finden!

Das mit den Sandboden könnte hinhauen, am anderen Ende unseres Ortes ist extremer Sandboden, (die beregnen im Sommer den Mais) und da fährt auch der ein oder andere mit umgedrehten Vorderreifen.

Gruß
Marco

 

[Holle honig]

Wir haben die Reifen vorne dies Jahr auch umgedreht.
Da ein Spurstangenkopf ausgepfiffen war,hatte sich die Spur verstellt und den Reifen ungleichmäßig auswaschen lassen.Es kam zu starken Vibrationen am Lenkrad und laute Abrollgeräsche.
Durch den Umbau ist jetzt alles wieder normal.
Andere Gründe die Reifen umzudrehen kann ich nicht finden,weil der Selbstreinigungseffekt nicht mehr gegeben ist.

 

[Lasca34]

[..........
kann es sein, das nicht auf allen Reifen dieser Pfeil eingedruckt ist? Bei unseren kann ich keinen finden! ........

Gruß
Marco

Hallo Marco,

das ist in der Tat so: Nicht alle Ackerschlepperreifen sind laufrichtungsgebunden. Genauer muß man also sagen: Wenn ein Pfeil die Laufrichtung des Reifens vorgibt, dann muß er auch so montiert werden. Das ist bei PKW-Reifen ( bei denen laufrichtungsgebundene Reifen noch nicht so sehr lange unterwegs sind ) genau so.

Gruß
Michael

 

[Fichte]

Hallo,

normalerweise sollten alle Reifen, die kein 180°-symmetrisches Profil haben laufrichtungsgebunden sein.

Gruß
Roman

 

[Lasca34]

Ja, ja, aber was ist heutzutage schon normal? Und vor allem: Was ist 180°-symmetrisch?

Gruß
Michael

 

[unisuper]

Hallo,

das mit dem ungleichmäßigen Verschleiß gibt es wirklich.
Bei dem 309er Fendt meiner Verwandtschaft tritt dieser Effekt auf seit sie den Schlepper neu Gekauft haben, möglicherweise hängt das irgendwie mit dem Radsturz zusammen.

MfG Thorsten

 

[Nightingale]

Das muss sogar mit dem Sturz zusammenhängen. Das ist wie beim Auto. Allerdings müssen beide Räder dann die gleichen Verschleisserscheinungen aufweisen. Andererseits müsste man wieder woanders nach dem Fehler suchen...

 

[Andreas.]

Hallo,

Das mit dem ungleichmäßigen Verschleiß gibt es sogar bei Deutz.
Zumindest die großen 06er mit SIGE Allradachse kennen das Problem.
Bei unserem 8006 haben wir uns damals als die Reifen bei Halbzeit waren die Arbeit gemacht und sie ummontiert.

Auf dem Bild sieht man auch gut die Stellung der Räder.

Gruß
Andreas