Raupen auf der Straße?

Diskutiere Raupen auf der Straße? im Forum Raupen im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo Darf man Raupen eigendlich auf der Straße, also im normalem Verkehr, fahren? vg reymund
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doc_my

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auf dem 2. Bild von deutzbegehrer sind die Stahlpolster XXX zwischen den Lampen zu sehen
 
Berndt

Berndt

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kurz ein paar Infos zu den Panzern:
Als altgedienter Pannzerfahrer hat man ja etwas mitbekommen;)
In Deutschland dürfen sämtliche Panzer nicht schneller als 50 km/h fahren, außer MTW, das darf nur ca 30 km/h.
Was sie fahren können, steht auf einem ganz anderen Blatt. Der Mader A3 schaft auf ebener Strecke mit Rückenwind ca 65-70km/h (bei 75 schlagen die Ketten gegen die Kettenkästen). Der Leo2 A5 schafft auch bei Gegenwind 80 km/h.
Der Bremsweg ist zwar schon sehr kurz, aber 15m beträgt er nun doch nicht.
Wenn man mit dem Leo eine Wendung auf der Hochachse im Gelände macht, kann man sofort aussteigen und beginnen, die Kette wieder freizuschaufeln, und neu aufzuziehen. Die verabschiedet sich nämlich.

Panzer müssen nicht in Klonne fahren. Man darf sich auch einzeln mit einem Panzer auf einer Straße bewegem (habe das mehrfach gemacht).
Nur muss man dabei natürlich sämtliche BW Bestimmungen einhalten (zB Fahrauftrag, vollständige Besatzung). Mit dem Fahrauftrag einhergehend, darf man natürlich nur bestimmte Strecken benutzen.
Wenn man in Kolonne fährt, gibt es einen Kolonnenführer, der seine Position innerhab der Kolonne beliebig verändern kann. Dieses Fahrzeug ist durch eine spezielle Fahne gekennzeichnet (ich weiß nicht mehr welche). Alle anderen Fahrzeuge haben eine blaue Flagge, das letzte zusätzlich eine grüne.
Gruß Berndt
 
reggie92

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Nightingale schrieb:
Wieso gewinnt man 300PS beim Sicherungsziehen? :D

Die beiden großen Ringkühler auf der Motorabdeckung schlucken diese Leistung. Zum Thema Bremsweg: Der liegt aus Tempo 70 ungefähr bei 35 Metern - interessant ist auch das bis runter auf 35km/h nur mit Retarder gebremst wird, erst unter 35 km/h kommen die Scheibenbremsen zum Einsatz.

Kettenpolster kloppen war die letzte Arbeit beim Bund, die Dinger halten nur ein paar hundert Kilometer und müssen dann gewechselt werden - war sehr beliebt bei den Besatzungen, vor allem wenn von der Kette runtergefahren wurde, scheißjob.

Wir sind nur in Kolonne unterwegs gewesen, meistens Überführungsfahrten zur Bahnverladung. Dann ging es quer durch die Stadt, und die Böcke sind echt verdammt breit und unübersichtlich.
Alles in allem war es ne echt geile Zeit mit dem "Göttlichen Großgerät", das Fahren ist echt der Hammer - nur die Zeit dazwischen :rolleyes:

@Berndt: Wo warst Du denn? Ich durfte meine Zeit in der Blücherkaserne in Hemer/Iserlohn verbringen. 01/1992 - 12/1992 ----- 3/201 später 5/203
 
Nightingale

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Das is ja wunderbar, dass sich die Ketten beim Wenden auf der Stelle verabschieden...

Die Lüfter schlucken also wirklich 221KW? Werden die mechanisch angetrieben, über ne Kupplung? ;) Den der interene Generator erzeugt ja "nur" 20KW.
Sorry für die Fragerei, aber ich muss doch aussnutzen, dass ich nun weiß, dass Panzerfahrer unter uns Deutzern sind :D
 
Berndt

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Der Retarder bremst beim 1/3 durchgetretenen Bremspedal, wenn man das Bremspedal noch weiter druchtritt, bremsen auch die Scheibenbremspakete. Is zumindest bei dem Marder und dem Leo2 so.
Als Panzerfahrer war ich zur Fahrschule in Fürstenau bei Holland in der Nähe, und dann in der Truppenverwendung in Munster in der Panzertruppenschule. Meine AGA (Allgemeine Grundausbildung) habe ich in Minden bei den schweren Pionieren gemacht.
Ich war nur 9 Monate beim Bund. War echt ne Spaßige Zeit und das Panzerfahren macht richtig Spaß.
Mein erster Satz mit dem "altgedienten Panzerfahrer" war etwas ironisch gemeint. Bei 6 Monaten Truppenverwendung (wovon der letzte Monat eigentlich nur noch Auskleidung und Co war), bekommt man nicht wirklich oft die Gelegenheit Panzer zu fahren.
Ich war, ohne die Fahrschule gerechnet, nur 4 mal im Gelände. Und damit war ich am meisten von uns allen draußen. Sogar bei der Bundeswehr kommen so langsam die Sparmaßnahmen an. Leider wird dort bei den Falschen Sachen eingespart, und die unnützen Sachen werden fortgeführt. Die restliche Zeit haben wir die Panzer in der Kaserne von einer Wekrstatt in die nächste gefahren. Es sind immer ca 50% der Panzer kaputt gewesen:D

@Nightingale
die Lüfter werden über eine Hydraulik angetrieben. Die genaue PS Zahl weiß ich nicht mehr, aber so um die 150PS haben die wohl unter Maximal Last gebraucht. Ich habe mir sagen lassen, dass unter etwas heißeren Bedingungen die Lüfter bei starker Geländefahrt nicht mehr ausreichend sind. Dann muss der Panzer stehen bleiben und den sog Kaltlauf durchführen. Also Automatic auf 0 und dann den Motor mit erhöhter Drehzahl laufen lassen.
By the Way
Die Marder, die nach Afghanisten gegangen sind, wurden von meinem Zug abmarschbereit gemacht. Wir haben die Ausrüstungsgegenstände verpackt, und Kameraden von mir, die die Einwweisung in den A5 hatten, haben den zum Bahnhof gebracht.
Gruß Berndt
 
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Reymund

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Er war kein Mensch,
Er war kein Tier,
Er war ein Panzergrenadier

Duck und weg
 
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doc_my

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Hallo,
ich war noch 15 Monate dabei X(

Ich bin insgesamt ca. 2500 km gefahren, auf Strasse und Truppenübungsplatz
Bei jeder Öffentlichkeitsfahrt war ich dabei ;). Das Beste aber waren 4 Wochen Shilo in Canada.
 
Nightingale

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Danke Berndt für die Erklärung :)
 
voepi

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Hallo Reaggie92,

das PzBtl. 203 ist nicht mehr in Hemer. Der Standort wurde im Februar geschlossen und alles nach Augustdorf verlegt. Abmarsch erfolgte mit großem Zapfenstreich usw. bei Hundskälte im Stadion von Hemer. War als Gast dabei.
Hemer hat den Zuschlag für die Landesgartenschau 2010 bekommen. Das Kasernengelände und der Truppenübungsplatz werden überplant.
 
reggie92

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Der ganze Standort ist dicht? Schade, war ne nette Kaserne. War ne echt nette Zeit dort, die einzigen Dinge die mir auf den Saxx gingen waren die Wachwochen in der Mun-Niederlassung (Becke?) und das Bier (Iserlohner, bäääh).
Hundskälte? Hemer? - kenn ich, bei der Grundausbildung hab ich mir oft genug den Arxxx abgefroren - Taschenöfen waren Helerware #1.

@ Berndt: Bei uns war es auch nicht besser, 50 Prozent stand auch in der InSt, und von den restlichen Böcken hatte die Hälfte defekte Batterien. Von der allgemeinen Elektrik ganz zu schweigen, bei ner Nachtfahrübung hab ich mir 3 Restlichverstärker zerschossen weil die Stromversorgung nicht allzu stabil war - bin dann auf die restliche Übung vom Kommandanten eingewiesen worden und der hat prompt nen fetten Felsblock übersehen, rummmms. Der Leo hatte aber keinen Kratzer :D
 
Öltaucher

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Hallo,

ich gehörte zum letzten Jahrgang, die 12 Monate bei den Grünen Spass haben durften. Fahrschule hatte ich auch in Fürstenau auf einem Marder. Danach habe ich aber den ersten deutschen Panzer der Nachkriegszeit fahren dürfen. Das war der ehemalige Kanonenjagtpanzer, (Bj. 66 ) der zu der Zeit als Jaguar 2 von den Panzerjägern benutzt wurde. Ist eher Kompakt mit MLC 26 und 30 l V8 Saugdiesel mit 500PS ( klasse Sound, nur durch Leopard 1 übertroffen). Lief so mit Rückenwind und Heimweh 70km/h. Meine Erfahrung war, das die Wanne mit höherer Geschwindigkeit einen besseren Gradeauslauf hatte.
Die Metallpolster hatten wir in Fürstenau wegen Eisregen auch eingesetzt. Die wurden dort aber Schneegreifer genannt. Trotz diesen konnte der Fahrlehrer den Panzer auf eisglatter Strasse sehr gezielt und eindrucksvoll zum Driften bringen.
 
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Ellzeh

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Ich habe Zivieldienst gemacht, daher kann ich hier nicht mitreden.
Aber um auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen, ob man mit einem Kettenfahrzeug auf der Straße fahren darf, behaupte ich mal, das man es darf. In den Fahrzeugpapieren steht doch: Räder und / oder Gleisketten. Also ist der Betrieb im öffentlichen Straßenverkehr, mit Gleisketten (was auch immer das genau sind) vorgeshen.

Gruß Lutz
 
K

Kurt

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Natürlich darf man damit auf der Strasse fahren. Natürlich unter Beachtung der Vorschriften. Für Gleiskettenfahrzeug der §34b und
§ 36 Abs.5 der STVZO. Natürlich auch die anderen wie Beleuchtung etc. ;)

Raupenbagger oder Raupen werden auf Tiefladern transportiert. Die hinterlassen keine schädlichen Kratzspuren auf der Strasse. Ausserdem ist die Beleuchtung und die Geschwindigkeit gar nicht für den Strassenbetrieb ausgelegt. Bei Radbaggern ist das anders. Es gibt sogar Unterschiede in den Ketten. Raupen haben eine höhere Zugkarft, weil die Ketten dreieckige und höhere Profile haben, damit sie sich besser in den Boden drücken. Bagger haben dagegen quadratische und niederere Profile, die drücken sich nicht immer so gut rein. So hats mir mal unser Baggerfahrer erklärt. Zum Verladen müssen die auch manchmal ein Stückchen auf die Strasse. Da werden dann eben Holzbretter oder alte Reifen zum Schutz der Straße ausgelegt.

Kurt
 
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Wschraub

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Nur wenn du eine Raupenkette auf einen Bagger baust bricht die weil die Glieder anders gehärtet sind
 
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GTfan

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moin,

nachweislich falsch, dass das der einzige straßenzugelassene Panzer ist. Ein baugleicher Hotchkiss steht in Braunschweig, er gehört einem stadtbekannten Autohändler.

Auch die aktuellen Wiesel mit VW-Motor haben eine komplette (militärische) Straßenzulassung, müssen dafür sogar Bremsentests fahren und Abgasgesetze einhalten. Die Zulassungsbestimmungen dafür sind garnicht so ohne...
Mit den erfolgten Abnahmen dürfte jedoch einer zivilen Nutzung nach einer Demilitarisierung nichts im Wege stehen.

mfg
GTfan
 
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Normag

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Ihr mit Euren "neuartigen" Fahrzeugen (Leo's),
ich war 80/81 in Külsheim, noch auf M 48 A2GA2. Höchstgeschwindigkeit (mit angeklappten Spiegeln) 35 Meilen, wehe es ging bergauf. Im Spritverbrauch schafften wir aber mehr als der Leo, Tankinhalt 1283 Liter, Straßenreichweite ca. 250 km, im Gelände deutlich mehr, allein die Heizung brauchte deutlich über 10 Liter in der Stunde (wenn sie ging). Getankt wurde bestes Benzin, nach dem Kettenwechseln war das "gefechtsmäßige Tanken" unsere Lieblingsbeschäftigung, das hieß, Tanken mit Kanistern mit gewisser Distanz zum Tanklaster.
Wir fuhren damals relativ oft auf öffentlichen Straßen, einzeln oder im Konvoi, allerdings immer mit Begleitfahrzeug voraus. Schäden haben wir damals relativ viele verursacht, weniger auf dem Asphalt mit den Ketten, sondern besonders wenn man dem Gegenverkehr ausweichen musste, war der Straßenrand hinterher meistens ne Baustelle. Selbst Pflastersteine hat man dabei herausgedrückt.

Gruß

Heinz
 
Thema: Raupen auf der Straße?

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