Hallo Sebi,
genau das bedeutet das. Wenn man von der Nenndrehzal und also Nennleistung ausgeht, dann steigt das Drehmoment an, wenn die Drehzahl mit zunehmender Last abfällt. Je stärker das Drehmoment ansteigt, desto weniger fällt die Drehzahl ab, d.h. umso schneller fährt der Schlepper auch mit der erhöhten Last. Dummerweise sind Verbrennungsmotoren so veranlagt, daß das Drehmoment nur bis zu einem bestimmten Punkt ansteigt, nämlich dem maximalen Drehmoment. Darunter fällt es mit weiter fallender Drehzahl ab. D.H., daß im Allgemeinen der Motor abgewürgt wird, wenn die Last nicht zurückgeht.
Wichtig ist, daß die Höhe des Drehmomentanstiegs nicht ganz viel aussagt. Es kommt nach dem oben gesagten natürlich darauf an, daß das Drehmoment bei möglichst wenig fallender Drehzahl möglichst stark ansteigt. Drehmomentanstiege von über 40% bei einerm Drehzahlabfall von 50% mögen ja am Stammtisch ganz nett sein, aber gebrauchen kann man sie nicht: Wer würde wohl den Schlepper mit halber Nenndrehzahl volle Pulle röhren lassen mit der Bemerkung, daß sich der Motor schon wieder erholen wird, sobald die Last geringer wird. Es wird aber wohl noch einige Zeit ins Land gehen, bis auch der letzte Journalist gemerkt hat, daß die Angabe des Drehmomentanstiegs ohne den dazugehörigen Drehzahlabfall bar jeden Informationswertes ist. Ebenso lange wird es dauern, bis ebendiese Journalisten begriffen haben, daß "steiler Drehmomentanstieg" dasselbe bedeutet wie "breiter Konstantleistungsbereich" oder "große Überleistung".
Übrigens beträgt der Drehzahlabfall bei den genannten Beispielen DX 3.90 und 4.31 etwa 30%.
Gruß
Michael