Unterlenker durchgebrochen

Diskutiere Unterlenker durchgebrochen im Forum Hydraulik im Bereich Allgemeine technische Fragen - Moin zusammen, bei unserem guten Stück ist heute der Unterlenker durchgebrochen. War wohl schon ein älterer Riss vorhanden und der hat jetzt...
nightfighter

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@ hamsti:
Ein 4506 verträgt ohne weiteres Kat. 2 Kupplungen an den Unterlenkern, haben wir auch.
Hast halt den Vorteil das du mehr Anbaugeräte drenmachen kannst als nur mit Kat. 1. Eventuell ist aber eine Kürzung der Spannketten notwendig.

Grüße nightfighter
 
hamsti

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Ich hab´ beim Herausflexen der Kerbe vor dem Schweißen schon gemerkt, daß es sich um einen kohlenstoffreichen Stahl handelt, da das Funkenbild sehr verästelt war. Diese Bestimmung des C-Gehaltes verschiedener Stähle kenn ich noch aus meiner Lehrzeit als Fahrzeugbauer.
Deswegen hat sich´s auch so sch... schweißen lassen.

Hat von euch schon mal jemand Unterlenker komplett selbst hergestellt?
Was für eine Stahlsorte habt ihr genommen?

@nightfighter: Die Spannketten kann ich verkürzen, da ich schon Schäkel in der Spannkette habe. Halten die Aufnahmen an den Achstrichtern wirklich den Belastungen von Kat.II-Arbeitsgeräten Stand? Das schwächste Glied einer Kette gibt bekanntlich nach. Ich glaube in diesem Fall wären es die 22mm Bolzen bzw. deren Augen an der Achse.

Noch eine Frage an alle: Wie groß sind die originalen Unterlenker der Kat.II bzw deren Befestigung an der Achse?
 
nightfighter

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Irgendwann ist bestimmt mal Schluss, dann gibt natürlich irgendwas nach.
Vermutlich macht aber vorher die Hydraulik schlapp, bevor es kriminell wird oder der Trecker geht vorher hoch, bzw das Anbaugerät benötigt eine höhere Motorleistung. Denke mal solange man die Hinterachslast nicht zu weit überschreitet, ist alles im grünen Bereich.
 
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hamsti

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Micha 85 schrieb:
ziemlich gutes schweißtechnisches Wissen!
Was bist du SFI oder SFM?

Wer oder was ist SFI und SFM?????????????

Welchen Rat hast du als Schweißer für mich?
 
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Micha 85

Micha 85

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Hallo Hamsti,
SFI ,SFM sind Schweißfachingeneur bzw Schweißfachmann.
Ich an deiner Stelle würde mir bei einem Metallbaubetrieb oder sonstigem einen neuen bauen lassen,den selber und dann noch mit der Elektrode (für Laien ist MAG einfacher) haltbare Nähte schweißen ist ne herausforderung.
Außerdem altertder Stahl durch den enthaltenen N und 40+ sind schon nen Paar Jahre.
Würde dir S 355 (früher ST 52 ) oder Feinkornstahl mit höherer Streckgrenze empfehlen.
Kugelaugen abschneiden und nochmal benutzen oder bei Agrimarkt neue bestellen.
 
7807

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Moinsen,

also wenn du von mir noch einen Rat möchtest... Ich würde es in einer Fachwerkstatt wieder zusammen schweißen lassen.. Als Verstärkung ein dickes Flacheisen hochkant drunter geschweißt und der Unterlenker bricht nicht wieder..
Hatte das gleiche Problem mit unserem IHC 844 und bei dem DX ist es auch schon gemacht worden...
Ich kann nur sagen: Bis jetzt (seit einigen Jahren) hält das wunderbar...

Lieben Gruß
Alfred
 
D

dx6.30

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Hallo alle miteinander!
Habe vor 3 oder 4 Jahren beim Tiefpflügen bei meinem Steyr 8120 beide Unterlenker abgerissen. Habe zunächst mal ziemlich dumm geschaut, als mich der Fahrer anrief, daß der Pflug samt Schnellkuppler im Boden steckt und der Rest der beiden Unterlenker am Traktor verblieben ist.
Die Unterlenker sind beide ca. 2 cm vor den Schnellkupplern abgerissen.
Wir haben dann die Unterlenker angefast, im Schmiedefeuer leicht angewärmt und dann mit Schutzgas mit SG2-Draht (nicht ideal, aber in der Schnelle war kein anderer vorhanden) angeschweißt und dann wieder in das Feuer gelegt, erwärmt, und dann auskühlen lassen. Die Schnellkuppler haben wir davor zerlegt, sodaß nur der Fanghaken übrigblieb. Habe seither keine Probleme mehr mit der Schweißstelle gehabt, obwohl gelegentlich auch mal ca. 3.000 kg an der Hydraulik hängen.
Im Bereich der Bohrung ist sicher weniger Material zum Anschweißen vorhanden. Würde dafür kalkbasische Elektroden, zb. Böhler EV 50 verwenden. Oder die Walterscheid-Elektroden für Unterlenker.
mfg.
dx6.30
 
Obrschwob

Obrschwob

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Hallo Passer Montanus,

richtig, so kann man Stahl identifizieren. Steht alles genau im Tabellenbuch Metall von Europa Lehrmittel samt Fabrbildern für das Funkenbild.

Stahl ist eine schmiedbare Eisenkohlenstofflegierung mit maximal 2,06% Kohlenstoff. Der Schmelzpunkt liegt bei 1536°C. Beim Abkühlen entscheidet sich die Bildung des Gefüges. Je nach Temperaturverlauf bildet sich Martensit oder Austenit.

Würde in Richtung feinkörnigen mittel legierten Stahl gehen. Bei der Bezeichnung ist bei hochlegierten Stählen ein X vor der eigentlichen Bezeichnung (z.B.: X 4116 Chr Mo 45)

hier mehr dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Stahl

Einen Unterlenker sollte man mit einer Wurzelnaht schweißen und dazu muss fast komplett bis zur Mitte angefast werden und die Teile mit einem ca. 3-5mm-Abstand zusammengschweißt werden - das ergibt die Wurzel. Es muss Schicht um Schicht ringsum aufgelegt werden, Schlacke runter usw... oder gleich mit MIG/MAG. Pausen einlegen, damit der Stahl nicht ausglüht und weich wird.

Gruß
Obrschwob
 
Landybehr

Landybehr

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Moin,

alter Thread, immer dieselbe Frage ... ich hoffe ich darf das kurz wieder hochholen. Ich habe eben nämlich eine ganze Weile im Netz danach gesucht, aus was für einer Stahlsorte die Unterlenker denn nun sind und nichts gefunden. Nichts exakt konkretes jedenfalls.
Die am meisten geäußerte Vermutung war S355. Was vielleicht nahe liegt, aber eventuell auch nur deshalb, weil es noch relativ gut verbreitet und bekannt ist. Andererseits stand irgendwo (Tabellenbuch o.ä.) daß daraus Arme für Bagger gefertigt werden. Naja, wenn das so ist, die müssen auch was halten. Und, Kugelaugenenden sind aus eben diesem S355, das war mal eine Angabe zum Material, die bei einer Anzeige zu den Kugelaugenanschweißenden stand. Dadurch, daß eine Schweißbarkeit gegeben sein muss, schränkt sich die Materialwahl bezüglich Alternativen sicherlich ja einigermaßen ein. Die Beobachtungen mit Funkenprobe und Lochbohrfähigkeit sind dann nun wieder Indizien gegen S355.
Das ist jetzt hier nur, falls vielleicht doch jemand mal irgendwo in der Zwischenzeit etwas Metallurgisches aufgeschnappt hat.

??? ;)
 
Kai6.05

Kai6.05

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Moin Hendrik,

wenn du mir ein Muster etwa 20x5x5cm geben könntest, dann könnte ich die Stahlsorte bestimmen.

MfG Kai
 
Homer Jay

Homer Jay

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Hallo,
vom Prinzip sollte S355 ausreichend sein, wenn die Dimensionen richtig gewählt wurden. In meinem alten Stahlschlüssel ist der Werkstoff 16MnCr5 angegeben als Einsatzzweck Hubgestänge, Kolbenbolzen etc. Heutige Werkstoff Nummer ist die 1.7131. Das ein höherwertiger Stahl eingesetzt wurde, dafür spricht die nicht so leichte Zerspanbarkeit aufgrund einer über S355 liegenden Grundhärte.

Der Werkstoff ist relativ leicht zu verschweißen, G4Si1 SG3 reicht aus. Zum Thema Werkstoff der Unterlenkeranschweißaugen hat es schon mal einen Test gegeben.

Billig kauft man zweimal.

Gruß
Jürgen
 
Landybehr

Landybehr

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Den Test hatte ich auch ergoogelt. Das ging aber i.w. um die Kugeln, doch die "Message" ist klar. Irgendwo schrieb jemand auch mal, daß bei einem Schlepper der Unterlenker brach und der Pflug sich mit dem ersten Schar in den Boden bohrte, da er noch am Oberlenker dran war, wurde das Pflugende gegen die Kabine geschleudert. Das ist dann ja noch schlimmer, als das Eingangsfoto des Artikels hinter dem Link.

Das Leben kann so einfach sein ;) Danke Jürgen. Auch Danke für das Angebot der Metallanalyse, gut zu wissen, wo sowas geht.
 
Landybehr

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Mein Hydraulikmann am Platz meinte, C45 könnte auch taugen. Das ist noch schweißbar. Allerdings muss man, so steht überall, Aufwärm- und Abkühlphasen beachten.
Da ist das 16MnCR5 im Schweißen augenscheinlich unproblematischer.
Etwas Recherche und da ist eine Quelle, die bietet Flachstahlmaße und Ablängbarkeit ganz in meinem Sinn. Und der teuerste ist es vermutlich auch nicht. Also:

Hier eine könnte man es kriegen(Klick) .
 
Homer Jay

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Hallo Hendrik,
ganz in Ruhe gelassen hat mich das Thema nicht und deswegen habe ich gestern einen kurzes Telefonat mit einem Hersteller geführt. Du hattest ja angegeben, die Anschweißenden sein aus S355, was ich nicht recht glauben mochte. Nach meinen Dafürhalten ist das für Kugeln und das Ende in dem es gelagert ist völlig ungeeignet. Ich wollte es deswegen genauer wissen.

Auf Nachfrage bekam ich die Antwort, die Anschweißenden sind aus C40 geschmiedet und die Unterlenker wären oft (nicht immer?) eben aus Vergütungsstahl wie C45. Ein verschweißen mit G4Si SG3 wäre dann zwar noch möglich, aber nicht die erste Wahl, jedenfalls wenn es fachgerecht gemacht werden soll. In diesem Fall ist zur passenden Elektrode zu raten.

Vorwärmen und kontrolliertes Abkühlen nicht vergessen.

Gruß
Jürgen
 
Landybehr

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Moin Jürgen,
das S355 am Kugelgelenkkopf, wenn ich drüber nachdenke, verwundert tatsächlich. Ein verschleißfester Stahl ist am Unterlenkerauge (im Betrieb ohne Schmierung), sicher besser. Kann man mal sehen, was alles für Krams angeboten wird.
 
Landybehr

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Hallo Kai,

mir fällt ein, in einem provisorischen Tor auf einem Bau der Verwandtschaft habe ich ein STück eines alten Unterlenkers vom D50S verbaut.
Das wird im Moment noch gebraucht, doch wenn da mal ein besseres Tor verbaut wird, kann ich das STück wieder heraustrennen.
Allerdings - wenn Deine Angaben im Posting 31, also die "Zentimeter" stimmen, dann wird das unmöglich.
Hätten da "Millimeter" stehen müssen ? Also 20x5x5mm ??
Denke, dann ließe sich was machen. Vielleicht auch schon kurzfristig.

Ich wäre deswegen sehr gespannt auf die Materialanalyse, weil ich mir an diesem Reststück ein paar Bohrer unbrauchbar gemacht habe.
Das o.g. Stück wollte ich mir ein paar Löchern (4x 4 Löcher) versehen und habe erstmal mit 5mm aufgebohrt. Das ging reibungslos und einfach. Nun musste das alles zwischendurch gehen. Und der Bohrer lief so gut. Also ok, ich habe kein Schneidöl verwendet. Und deswegen auch nicht mitbekommen, wie heiß die Bohrungen und der Bohrer geworden sind. Es war irgendsoein Cobaltlegierter Bohrer für Edelstähle.
Als ich dann in 10mm (gleiche Bohrerqualität) weiter aufbohren wollte, kam da nicht ansatzweise ein Spanabtrag zustande. Ich dachte erst, der Bohrer wäre stumpf gewesen, doch der nächste tat auch nichts.
Das ist absolut kein Verhalten, was mit S355 zusammenpasst. Vom 16MnCr5 (So sehr ich mir wünsche, daß es für Unterlenker auch taugt) kenne ich das auch nicht. Das wird ja einsatzgehärtet und nicht allein durch Temperatur.
 
O

Oberwesterwälder

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Moin Hendrik,
Ich wäre deswegen sehr gespannt auf die Materialanalyse, weil ich mir an diesem Reststück ein paar Bohrer unbrauchbar gemacht habe.
ähnliche Erfahrung hab ich auch gemacht, als ich die Unterlenker für den D40.1S von @Offesser mit neuen Bohrungen versehen wollte, damit die universellen Spannketten von FK-Soehnchen (Augenschrauben M20) passen.
Es sollten 2 Löcher von 16,5 aufgebohrt und 2 neue Löcher gebohrt werden,
um genügend "Spielraum" für verschiedene Anbaugeräte (Kat1 und Kat2) zu haben.
Mit HSS und HSSE Bohrern ging nix.
Ich hab die Unterlenker dann auf die Fräsmachine gespannt und mit einem VHM Fräser 20mm und ein wenig Schneidöl gings problemlos.
Getreu dem Motto: "Sind die Späne blitzeblau, stimmt die Drehzahl haargenau!" :D
Aber was das jetzt exakt für ein Material ist? Keine Ahnung.
 
Landybehr

Landybehr

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Sag´ mal Kai,

würdest Du Dich für´s erste auch mit einem Stück alter Ackerschiene zufrieden geben ?
Ich habe zwei originale, eine ist verbogen und nicht mehr schön. Da würde mich nicht schmerzen, ein Endstück abzutrennen. Benutzen kann ich beide nicht mehr, weil ich doch Fanghaken verwende.
Ich täte dir das Stück "frei" zuschicken, in den Maßen, die Du benötigst. (Meinetwegen auch die ganze Schiene, aber da müsst´ man über den Versand reden).

Dann wäre womöglich schonmal eine Frage, die immer offensteht, zu klären (nämlich, woraus die Ackerschienen gemacht sind. Für die Unterlenker wär die Antwort noch spannender, aber das kann erst später kommen - wie ich schrieb).
 
Thema: Unterlenker durchgebrochen

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