Instandsetzung Bosch ESP PE3A

Diskutiere Instandsetzung Bosch ESP PE3A im Forum Motor im Bereich Allgemeine technische Fragen - Moin liebes Forum, ich habe mir vor ein paar Wochen einen (festsitzenden) Motor F3L712 als Ersatzteillager gekauft. An dem war auch eine ESP...
koppheister

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Moin liebes Forum,

ich habe mir vor ein paar Wochen einen (festsitzenden) Motor F3L712 als Ersatzteillager gekauft. An dem war auch eine ESP dran. Der Regler ist ein EP/RSV300 1150A8B85 D. Das Typenschild der ESP ist an der letzten Stelle beschädigt (siehe Bilder), aber nach Durchsicht einiger Listen im Internet bin ich der Meinung, daß es sich um den Typ PE3A 70C410/3 RS1096 handelt.
Typenschild ESP.JPGTypenschild Regler.JPG

--> Ist das korrekt? Oder könnte das auch ein anderer Typ sein?

Die Reglerstange der ESP ist festgerostet, überhaupt war viel Rost in der ESP und am Regler...beide haben wohl lange Zeit kein Öl gesehen.
Nach Studium der Filme von Wilfried (Tepe) und Dominik (SchrauberChannel) habe ich die ESP demontiert. (Vielen Dank an Euch beiden.)
Für die Schraube, die das Fliehgewicht hält, habe ich mir aus einem Stück Flachstahl und einer Nuß ein entsprechendes Werkzeug gebaut. War dann auch kein Problem, die Schraube zu lösen.
Schraube Fliehgewicht.JPGWerkzeug Fliehgewicht.JPG

Nach meinem Laienhaften Verständnis hat der Rost die wichtigen Funktionsflächen (Stößel, Nockenwelle, usw) nicht befallen und ich möchte die ESP wieder selbst instandsetzen (klar: einstellen kann ich sie nicht, dazu gebe ich sie dann weg, aber zusammenbauen möchte ich sie schon selbst).

Bei der Demontage der Kugellager der Nockenwelle habe ich nun folgendes Problem: der rot umrandete Innenring des Kugellagers bietet keinen vernünftigen Angriffspunkt für einen Abzieher. Ebenso der Außenring. Hat da jemand mal einen Tip für mich, wie ich den Innenring von der Nockenwelle und den Außenring aus der Lagerschale bekomme? Habe da gerade keine vernünftige Idee ... (und nein: die sichtbaren Dellen an der Lagerschale stammen nicht von mir).
Nockenwelle.JPGLagerschale.JPG

Gruß
Carsten
 
Kai6.05

Kai6.05

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Moin Carsten,

da wirst du zunächst die Dellen aus dem Gehäuse schleifen müssen... sonst verkantet sich die Lagerschale.
Ich hab fast dieselbe ESP auf der Werkbank liegen, leider in noch schlechterem Zustand (Lochfraß in der Nockenwelle).
Den Außenring habe ich ganz vorsichtig mit einem abgerundeten Schraubendreher heraushebeln können. Dabei an vier Punkten hebeln, an einer Stelle beginnen, dann gegenüber, dann 90° versetzt, gegenüber und von vorne.
An den Lagerring könntest du ein Flacheisen anschweißen (die Welle dabei unbedingt in ein nasses Tuch einwickeln!!).

MfG Kai
 
koppheister

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Danke Kai.
Den Außenring konnte ich nach Deinen Anweisungen raushebeln.
(Ich dachte, dazu gibt's bestimmt ein Spezialwerkzeug. Aber so gings auch.)

Am Innenring habe ich aus Angst, die Nockenwelle zu beschädigen, mich nicht getraut, zu schweißen.
Aber mit einem 22er Maulschlüssel kann man hinter das Lager greifen und mit Schlägen quer auf den Maulschlüssel das Lager abziehen. Warum ich gestern abend nicht auf die Idee gekommen bin ... keine Ahnung.

Dann geht's jetzt erstmal weiter mit Reinigen.

Gruß
Carsten
 
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Servus Carsten :)

Da Du die Lager ja sicherlich neu machst, lege ich dir ans Herz: stell unbedingt das Lagerspiel neu ein, sonst hast Du nicht lange Spaß an der Pumpe ;)

Für den inneren Lagerring hab ich nen passenden Abzieher, der ist aber fast unmöglich nachzubauen (Riesen Teil)

Deine Nockenwelle sieht vorne am Simmerring sehr eingelaufen aus, ich entnehme daraus viele Betriebsstunden, ob die Elemente und Druckventile da noch gut sind, wage ich zu bezweifeln. Das erkennst Du nur an den richtigen Stellen am besten mit einer Lupe. Bloßes oberflächliches Ansehen hilft da wenig :) Zeigt sich spätestens auf dem Prüfstand, wenn eine starke Streuung einzelner oder mehrerer Zylinder auftritt. (Streuung im Sinne von: Unterschiede in der Fördermenge bei unterschiedlichen Drehzahlen. Da hat man immer Spaß beim Einstellen.)

Bezüglich Prüfen und Einstellen darfst Du mir gerne eine PN schreiben :)

Viele Grüße aus dem Saarland
Dominik vom SchrauberChannel
 
koppheister

koppheister

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Hallo Dominik,

vielen Dank für Deinen Beitrag.

Ja, das mit dem Lagerspiel hattest Du in einem Deiner Videos erwähnt. Habe ich noch als offenen Punkt auf meiner Liste, herauszufinden, wie man das misst und einstellt.

Vielleicht könntest Du mal bei Gelegenheit ein Foto des Abziehers für den Innenring hier einstellen? (nicht wichtig, dient nur zur Befriedigung meiner Neugier)

Das heißt, der nächste sinnvolle Schritt wäre, die Kolben, Ventile und Ventilsitze optisch auf Verschleiß zu prüfen?
Ich würde dann in der nächsten Woche versuchen, Bilder mit dem Mikroskop zu machen.
Gehe ich recht in der Annahme, daß die rot eingekreisten Flächen die interessanten sind?
Kolben.JPGVentil.JPGVentilsitz.JPG

Und vielen Dank für Dein Angebot bzgl PN.

Gruß
Carsten
 
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Moin,

ich habe die Teile unter das Mikroskop gelegt.
Bei den Pumpenkolben sehe ich keine großen Beschädigungen...
a_Forum_Stoessel.JPG
...ein Ventil zeigt kleine Materialausbrüche (vermutlich Rost), die anderen beiden Ventile sehen gut aus...
a_Forum_Ventil.JPG
und die Ventilsitze zeigen kleine lokale Abnutzungen.
a_Forum_Ventilsitz.JPG

Ich bitte die Experten um Rat. Kann ich die Teile so wiederverwenden? Oder ist da was zu tun?

Gruß
Carsten
 
F

F3L912er

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Hallo Carsten,
da hast du ein interessantes Projekt angefangen. Ich selber bin fasziniert von diesen rein mechanisch wirkenden Wunderteilen.
Zu deiner Frage mit den Rückschlagventilen. Hier hilft der logische Verstand und Messen. Wenn eine Dichtfläche von Sitz oder Ventil unterbrochen ist, kann es nicht mehr dicht sein. Ansonsten können die Ventile mit einem Manometer auf Druckabfall geprüft werden.

Gruß
Gerhard
 
SchrauberChannel

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Hallo Dominik,

vielen Dank für Deinen Beitrag.

Ja, das mit dem Lagerspiel hattest Du in einem Deiner Videos erwähnt. Habe ich noch als offenen Punkt auf meiner Liste, herauszufinden, wie man das misst und einstellt.

Vielleicht könntest Du mal bei Gelegenheit ein Foto des Abziehers für den Innenring hier einstellen? (nicht wichtig, dient nur zur Befriedigung meiner Neugier)

Das heißt, der nächste sinnvolle Schritt wäre, die Kolben, Ventile und Ventilsitze optisch auf Verschleiß zu prüfen?
Ich würde dann in der nächsten Woche versuchen, Bilder mit dem Mikroskop zu machen.
Gehe ich recht in der Annahme, daß die rot eingekreisten Flächen die interessanten sind?
Anhang anzeigen 146488Anhang anzeigen 146489Anhang anzeigen 146490

Und vielen Dank für Dein Angebot bzgl PN.

Gruß
Carsten
Servus Carsten!

Ich muss gestehen, das Lagerspiel stelle ich immer nach Gefühl ein.

Klar, ich mache Dir gerne ein Bild davon! :)

Das Element sieht ja noch ganz gut aus. Das Ventil würde ich an Deiner Stelle neu machen.
Was an den Ventilen noch wichtig ist, ist das Tauchkölbchen. Der kleine Ring unter der Dichtfläche.

Wenn Du noch Fragen hast, darfst Du Dich gerne an mich richten!

Viele Grüße :)
 
koppheister

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Moin,

habe das Gehäuse glasperlengestrahlt und bin wieder nach Anleitung von Dominiks Youtube-Video am Zusammenbauen.
pe3a gestrahlt.JPG
Die Druckventile mit Dichtungen und die Lager sind neu.

Was mir jetzt fehlt, ist eine Bezugsquelle für die Dichtung zwischen Reglergehäuse und ESP.
pe3a dichtung.JPG

In der Ersatzteilliste habe ich keine Nummer gefunden und mein örtlicher Lama kann mir das irgendwie nicht beschaffen. Im Internet finde ich auch nichts Verwertbares.
Hat jemand weiterhelfende Informationen für mich?

Gruß
Carsten
 
koppheister

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Klasse, Danke Kai.
Ich hatte den auch schon gesehen, konnte aber nicht erkennen, ob der bei meiner ESP passt.
Habe ich eben bestellt.
 
koppheister

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Moin,

die ESP ist wieder zusammengebaut und nach Anleitung von Dominiks Video auf Dichtigkeit geprüft.
001.JPG

Jetzt wollte ich wissen, ob die Pumpe fördert und ob der Regler-Klapperatismus funktioniert.
Also eine Aufnahme für die ESP gebaut, um sie auf der Drehmaschine antreiben zu können:
002.JPG

Abstellmechanismus funktioniert und der Regler scheint in Abhängigkeit von Drehzahl und Einstellung des "Gashebels" die Fördermenge zu regeln.

Was aber auf Anhieb auffällt, ist, dass die drei Pumpenelemente nicht gleichmäßig fördern (hier bei 40 U/min:(
003.JPG

Kann mir jemand sagen, wie groß die erlaubte Abweichung von Element zu Element sein darf?
Und wie kann man das ggf. einstellen kann?

Und dann würde ich als nächstes gerne den Vorhub einstellen. In Dominiks Video wird beschrieben, dass dazu ein initiales Maß eingestellt werden muss und dann die restlichen zwei Elemente um 120° folgen. Kann jemand dazu mal detaillierte Informationen für mich?

Gruß
Carsten
 
thomas66

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Du hast den Brennstoff drucklos durchgedrückt ?

Ich glaube mich zu erinnern das auf dem Prüfstand durch Düsen gedrückt wird. Es könnte sein das die Differenzen dann noch schlechter ausfallen.


Aber trotz allem eine sehr gute Idee mit der Drehbank, Respekt !

Könnte von mir sein :whistling:


Gruß
 
Thema: Instandsetzung Bosch ESP PE3A
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