Agroplus 75 Bremse einseitig fest

[tlf-16-25]

Hallo zusammen

An meinem AP75 habe ich das Problem, dass zeitweise auf der linken Seite die Bremse hängt (vermutl. hinten, bin mir da aber noch nicht zu 100% sicher).

Der Traktor tut sich dann schwer vorwärts zu kommen und zieht dabei nach links.
Das Problem tritt fast immer auf, wenn ich nach dem Starten los fahre und selten während der Fahrt.
Wenn ich das Bremspedal dann richtig stark trete (im Stand oder bei langsamer Fahrt), löst sich die Bremse wieder, alternativ kann ich auch eine Linkskurve mit vollem Lenkeinschlag fahren, dann kann man auch hören wie sich "etwas" löst.
Wenn ich den Traktor so geparkt habe, dass ich rückwärts losfahren kann/ muss kommt nach ca. 1m fahrt ein Schlag aus der Achse oder dem Getriebe. Danach ist das Problem mit der festen Bremse jeweils nicht aufgetreten.

Bevor wir jetzt anfangen auf Verdacht auseinander zu bauen und Teile tauschen, wollte ich hier mal nachfragen, ob jemand mit dieser Beschreibung was anfangen kann und evtl. die Ursache kennt.

In einem älteren Beitrag ist ein ähnliches Problem mit hängenden Bremsen beim einem AP67 beschreiben. Dort war die Ursache wohl zu eng eingestellt Bremsen.
Für meinen gibt aber weder die Ersatzteilliste noch das Werkstatthandbuch etwas dazu her, dass man an der Bremse etwas einstellen könnte.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag

Gruß
Markus

 

[Oberwesterwälder]

Hallo Markus,

die Bremsanlage deines Schleppers kenne ich nicht wirklich,
weiß aber, dass es außer Einzelradbremsen an der Vorderachse noch weitere, verschiedene Methoden gibt,
wie die Vorderachsbremse bei Schleppern realisiert wird.

Z.B. durch Allradzuschaltung beim Bremsen, oder durch eine Bremse an der Kardanwelle / Antriebswelle der Vorderachse.
Das bedeutet dann, dass in diesen Fällen ein einseitiges Bremsproblem nur hinten auftreten kann,
und die Frage:

vermutl. hinten, bin mir da aber noch nicht zu 100% sicher

wäre dann geklärt.

Gruß Martin

 

[tlf-16-25]

Hallo Martin

da ist eine richtige 4-Rad-Bremse verbaut, also ohne Allradzuschaltung. Deshalb der kleine Rest Unsicherheit wegen der VA Bremse.
Die Betätigung erfolgt rein hydraulisch. (also ohne Gestänge zwischen Bremspedalen und Bremszylindern)

 

[Karel Vermoesen]

Hallo Marcus,
Der Agroplus 75 hat unter die Kabine ein Schaltventil,
über dieses Ventil kan beim Einzelradbremsvorgang, die Vorderachsbremse abgeschaltet werden.
Prüfe mal dieses Ventil. Eine Funktionsbeschreibung steht im Bedienungshandleitung.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

 

[tlf-16-25]

Hallo Karel
diese Ventil und auch die Funktion kenne ich. Mein Problem tritt unabhängig von der Schaltstellung auf, zumal ja bei gekoppelten Bremspedalen immer alle 4 Räder angesteuert werden.
Oder gibt es da noch etwas, was werden Betriebsanleitung noch Werkstatthandbuch hergeben?

Um es mal etwas anders zu beschreiben: es ist, als würde an einer Bremse noch der Druck vom Bremsvorgang anstehen. Mit einem wirklich kräftigen Tritt aufs Pedal geht es weg.

Da das ganze aber fast immer nach dem Starten den Motors auftritt, wenn der Traktor mindestens 2-3 Stunden gestanden ist, habe ich keine Idee, woher der Druck kommen könnte. Ich habe auch extra schon darauf geachtet, beim Abstellen den letzten Bremsvorgang nur mit der Feststellbremse (geht auf die Allradwelle) zu machen und vor dem Losfahren nicht die Bremse zu betätigen.

Gruß
Markus

 

[Karel Vermoesen]

Hallo Marcus,
Hat der Traktor eine hydraulische Anhängerbremse,
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen

 

[tlf-16-25]

Hallo Karel

nein, nur die "deutsche Grundausstattung" an Bremsen. Auch keine Drulu.

Gruß
Markus

 

[tlf-16-25]

Hallo zusammen

ich muss mein altes Thema noch mal hevorkramen.

Zwischenzeitlich habe ich herumprobieren herausgefunden, dass des der linke Hauptbremszylinder war. Diesen habe ich von ca. 3,5 Monaten erneuert und das Problem war weg. Der Traktor lief auch wesentlich besser (z.B. Beschleunigung Berg auf) so dass ich davon ausgehe, dass die Bremse schon die ganze Zeit leicht gehangen hatte.

Leider ist die Geschichte hier nicht fertig.
Vorgestern hatte ich ein kurzes Stück den Allrad zugeschaltet und danach war das Problem wieder da. Zwischen dem Ausschalten des Allrades und der Stelle wo ich es bemerkt habe, war ca. 1 km schlechter Schotterweg auf dem ich nur langsam fahren konnte und der Traktor ohnehin in alle Richtungen weg will... Aber evtl. Verspannungen im Antriebsstrang sollten danach eigentlich weg sein.
Nach dem Abbiegen auf eine bessere Straße wollte ich hochschalten. Beim Kupplung treten war es, als ob ich die Bremse getreten hätte: Die Straße ging leicht Berg auf und ich stand. Danach zog der Agroplus wieder nach links. Durch einen festen Tritt auf die Bremse ließ sich das ganze wieder normalisieren.

Gestern trat das ganze wieder auf. Vorher hatte ich einen Angänger ca. 50 m rückwärts rangiert.
Nach ca. 1,5 Stunden Pause beim vorwärts weg fahren dann wieder das Gleiche: Zieht beim Fahren nach links und beim Kuppeln als ob man gleichzeitig auf die Bremse tritt.

Daher mal meine Frage in die Runde: hat irgend jemand eine Idee, was die Bremse dazu bringen könnte nach dem Fahren mit Allrad oder nach Rückwärtsfahrz zu blockieren?

Nachmal die wichtigsten Infos zum Schlepper bzw. zur Bremse

Agroplus 75 ohne ASM
"richtige" 4-Rad-Bremse (nasse Bremse)
hyraulisch betätigt; Ausgleichsbehälter zusammen mit Kupplung
keine Druckluftbremse
Allradzuschaltung hydraulisch (drucklos = Allrad ein)


Gruß
Markus

 

[tlf-16-25]

Hallo Zusammen

es ist ja schon eine ganze Weile her, dass ich das letzte Mal was dazu geschrieben habe. Mittlerweile ist der Fehler seit letzem Jahr weg. Warum das so ist, da hab ich keine Ahnung.
Ich hatte in der Folge noch mal alle möglichen Anschlüsse an den Hauptbremszylindern und Einzelradbremsventil durchgetauscht um zu schauen, ob der Fehler irgendwie mitwandert. Dabei habe ich natürlich auch immer wieder entlüften müssen und dabei das ATF-Öl für die Bremse nachgefüllt und vermutlich mehrmals ausgetauscht. Erst trat der Fehler nur noch sporadisch auf, irgend wann war er weg. Im Frühjahr 2020 habe ich dann alles wieder so angeschlossen wie es sein sollte und seit dem ist da alles ok. (Gleich mal auf ne größere Menge Holz klopfen ).
Wie meint ein befreundenter LaMa- Meister bei so was immer: "Reparatur durch Handauflegen oder böse anschauen*)."

Gruß
Markus

*) Da muss aber mindestes ein Geselle Hand anlegen oder Schauen. Der Laie kann das nicht.