Was ist das?

[Swen01]

Hallo zusammen,
Bräuchte mal eure Hilfe ...
Habe vor 3 Wochen den ersten Schnitt einsiliert. Heute war ich nochmal auf den Mähweiden gucken und hab dabei diese Planze entdeckt. Sie wächst nicht in lückiegen Beständen sondern mitten im Gras. Grasnarbe ist auch ziemlich dicht. Kann mir Vieleicht jemand sagen was das für ein (Un)kraut ist?
Vielen Dank im Vorraus,
Mit freundlichen Grüßen Swen

 

[von Daheim]

Hallo Swen
Das ist Wiesen-Bärenklau.
Bei uns heißt er umgangssprachlich Hasenzucker.
Die Stallkaninchen sind da ganz scharf drauf.
Gruß Marco

 

[Swen01]

Ist bärenklau nicht giftig?

 

[von Daheim]

Der Riesenbärenklau.
Besser bekannt unter dem Namen Herkulesstaude.
Diese verursacht bei Berührung und Sonnenlicht starke phototoxische Reaktionen. Das sieht dann aus wie eine Brandverletzung,Blasen mit Wasser drin.
Gruß Marco

 

[Swen01]

Also eher ungefährlich für Rinder und Pferde? Na ja ein platzräuber halt... wollte aber nicht direkt mit Herbizid ran, dafür ist mir der Klee zu schade der da steht...
Lg Swen

 

[von Daheim]

Also,unsere Bauern machen nichts gegen den Bleibt auf den Weiden und kommt auch mit ins Heute.
Gruß Marco

 

[Rosti]

Moin moin,
Marco: sehr gut , zwei setzen.
Der Wiesenbärenklau ist eine Zeigerpflanze, genau wie Klee, und wächst in gut gedüngten Wiesen. Also die viel Stickstoff enthalten. Du musst aufpassen das er nicht überhand nimmt.
Bei empfindlichen Menschen kann er eine Wiesendematitis auslösen. Also Juckzeiz und Rötungen.
Und er enthält ätherische Öle, die in der Naturheilkunde eingesetzt werde.

Gruß Andreas
PS. Google das mal

 

[Obrschwob]

Hallo Sven,

siehe:

http://gruenland-online.de/html/gruenland/unkraeuter/baerenklau/baerenklau.html

Marco liegt völlig richtig, aber ob er ins "HEUTE" kommt? Es war wohl HEU gemeint

Ist ein Platzräuber und zeigt starke Düngung an, aber vom Futterwert her frisch nicht schlecht. Im Heu hat er allerdings hohe Bröckelverluste (die wertvollen Blätter). Typisch für Güllewiesen, oft im Allgäu zu sehen (Mähweiden).

Griaßle
Martin

 

[von Daheim]

Heute,Hihihi
Scheiß Autokorrektur
Danke Martin
Gruß Marco

 

[Swen01]

Ok also Gülle etwas zurück nehmen. Meint ihr denn ich soll ihn mal lassen oder doch etwas zu Leibe rücken damit er nicht überhand gewinnt? Fahre ca 20m3 Gülle / Ha zu jedem Schnitt. Gemäht wird 3 mal im Jahr . Finde das nicht zu viel wenn man mal 4 kg Stickstoff je m3 rechnet.
Mit freundlichen Grüßen swen

 

[von Daheim]

Ich kenne hier bei uns keine Wiese wo der Bärenklau so dolle wächst und alles verdrängt.Stehen eigentlich ziemlich locker verteilt.
Gruß Marco

 

[Swen01]

Aber für den Fall der Fälle, weiß jemand welches Herbizid da dran geht außer Glyphosat?
Lg Swen

 

[Deutz45nullfuenf]

Moin,

Glyphosat ist doch keine ernsthafte Wahl im Grünland?!
https://www.smul.sachsen.de/lfulg/download/Unkrautbekaempfung_Gruenland.pdf

Simplex, aber Vorschriften beachten, sonst Garlon.

 

[Swen01]

Die Überlegung war für kommendes Jahr ob ich's Tod Spritze und 2 Jahre Mais anbaue. Löwenzahn ist auch drin und Ampfer . Aber mal sehen.
Mit freundlichen Grüßen
Swen

 

[Deutz45nullfuenf]

2 Jahre Mais anbaue

Dann hat der Drahtwurm wenigstens auch was davon...
Dafür können wir von hier aus den Zustand der gesamten Grasnarbe zu schlecht einschätzen.

 

[Swen01]

Das Risiko hat man wohl bei jedem Grünlandumbruch.... Na erstmal abwarten.Dieses Jahr bringe ich das mit Grünland noch zu Ende.Da ich aber noch Umbruchrechte hab wäre diese Pazelle die erste. Ist auch relativ buckelig und auch viel löwenzahn drin.
Mit freundlichen Grüßen
Swen

 

[Obrschwob]

Hey Swen,

mit Mais würdest Du nichts erreichen, außer was bereits gesagt wurde. Löwenzahn ist bis 25% in einem Grünlandbestand für Milchvieh akzeptabel - es hängt also auch hier von der Zielnutzung ab. Glyphosat als Totalherbizid ist im Grünland einfach unsinnig, wenn man selektiv vorgehen muß. Bestandespflege ist gerade beim Neuaufbau von Grünland oberste Priorität. Die "Umbruchrechte" verfallen im Prinzip nach 5 Jahren incl. Ansaatjahr gerechnet - Ausnahme, man sät an anderer Stelle wieder gkleich viel GL ein (Regelung in Ba-Wü - dürfte aber wegen EU-Recht auch bei Euch so gelten).

Deine Güllemenge ist eigentlich in Ordnung. Die 240kg N im Jahr sind nicht schlimm, aber für den Bärenklau evtl. schon zu viel. Ich rechne immer grob 50 kg N/Schnitt, woibei der erste Schnitt schon 80 braucht, wenn man die 50% Gesamtertrag ansetzt. Die Folgeschnitterträge sind ja dann der Rest aufgeteilt auf die (hier 2) Schnitte. Je dünnflüssiger die Gülle ist, umso besser für die Gräser, weil sie besser abläuft.

Ein früher Schröpfschnitt unterdrückt diese Unkräuter, weil sie dann kaum in der Lage sind, eine Blattmasse zu entwickeln, die zum einen Licht für die wertvollen Untergräser wegnimmt und zum anderen Reservestoffe von sich verbraucht und damit die klassichen Gülleunkräuter schwächt. UND: Lücken schließen mit deutschem Weidlegras, also eine dichte Narbe schaffen, damit die Kräuter erst gar nicht keimen! Samenstände sind tabu!

Griaßle
Martin

 

[Rosti]

Moin moin,

Hier noch mal was zum Thema umbrechen von Grünland.

Gruß Andreas

https://www.agrarheute.com/share/1541433