Agrostar 6.31 geteiltes Nadellager Hohlwelle / Vollwelle

[mini.mog]

Guten Tag die Herren,

ich muss auch mit einer Frage zur Kupplung Agrostar 6.31 nerven.
Nach einem reparierten Motorschaden ( Thema hier ) bin ich momentan wieder dabei den Schlepper zusammenzubauen. Da die Kupplungsscheibe nicht mehr weit weg von der Verschleißgrenze ist, wird sie (ebenso wie das Ausrücklager) erneuert. Die Schwungscheibe wurde passend abgedreht. Der Automat wird nicht ersetzt, da augenscheinlich ok.

So sieht's momentan aus:


Jetzt meine Frage:
1. Ist es sinnvoll das geteilte Nadellager prophylaktisch zu ersetzen? Da ich den Schlepper bereits mit Motorschaden gekauft habe, weiß ich nicht, inwiefern es da Geräusche/Probleme gibt.
2. Sollte die Lagerung der Getriebeeingangswelle gemacht werden? (Pilotlager gibts ja keins)

Gruß,
Daniel

 

[RobinD4506-S]

Hallo Daniel,

Ob es Sinn macht kannst du selber Entscheiden. Ich sage ja, wenn du jetzt schon so weit bist.
Zum wechseln des Nadelkranzes und des Hohlwellenlagers muss der Hydraulikblock runter.
Wenn du nur den Nadelkranz wechseln möchtest reicht es nach abnehmen des Krafthebers die Hülse auf der Vollwelle zu lösen. Dann kann die Vollwelle gezogen werden. Aber darauf achten das die Verbindungshülse der Vollwelle am Platz bleibt.
Beim wechseln des Hohlwellenlagers muss die Lastschaltkupplung mit raus. Das geht durch den seitlichen Deckel, da wo die Magnetventile für Allrad usw., drauf sitzen. Und die Vollwelle muss komplett raus. Diese muss dann am Verbindungsstück getrennt/ auseinander geschraubt werden.
Aber über diese Welle wird auch die Getriebeölpumpe angetrieben. Das Zahnrad muss, so wie ich das im WHB überflogen habe, aufgefangen und hinterher wieder auf die Welle drauf geschoben werden. Wenn man geschickt ist geht das evtl. ohne die Getriebölpumpe zu demontieren. Muss es aber morgen mal genau durchlesen.
Kann dir morgen mal die Schnittbildzeichnungen aus dem WHB schicken. Dann ist es etwas einfacher.

Grüße Robin

 

[mini.mog]

Hallo Robin,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich würde mich freuen, wenn du mir die Schnittbildzeichnung zukommen lassen könntest.

Wahrscheinlich werde ich allerdings erstmal den Schlepper wieder zusammenbauen ohne die Lager zu tauschen. Grund ist einfach der, dass ich keine vernünftigen Angaben über den Getriebezustand habe. Daher würde ich ihn erstmal fahren und Bestandsaufnahme machen. Sollten noch andere Sachen am Getriebe zu machen sein (Lastschaltung, Zapfwellenkupplung, Getriebeölpumpe etc) würde ich das ganze nochmal auseinanderbauen müssen.

Ich hatte gedacht, dass Nadellager ließe sich ohne Demontage des Hydraulikblocks wechseln.
Wie wird das denn geschmiert? Läuft das in Getriebeöl hinter einem Wellendichtring, oder kann ich es jetzt zumindest schmieren?

Gruß,
Daniel

 

[Deutz8006Lukas]

Hallo Daniel,

Ich persönlich halte dein Vorhaben für eine nicht so gute Idee.
Ich selbst habe auch einen Agrostar, bei dem gibt Geräusche aus dem Kupplungsbereich und auch aus dem Hinterachsbereich.
Ich habe mich jetzt schon einige Monate lange durchs Netz gelesen und mit einigen Agrostarfahrern Kontakt gehabt. Dabei ist mir aufgefallen, dass schon einige diesen geteilten Nadellagerkranz wechseln mussten, immer wegen Geräuschbildung etc. Außerdem gibt es auch einige Leute, bei denen die großen Sicherungsmuttern (SW90) der Steckachsen losgelaufen waren, bzw. sich gelockert haben. Zudem war oft von Anlaufscheiben aus dem Differenzial zu lesen.

Alleine aus diesen Gründen würde ich den Hydraulikblock einmal in Ruhe demontieren und nachschauen und wieder abdichten. In diesem Zuge dann auch das Hohwellenlager und den Nadelkranz erneuern.

Mag vielleicht alles gutgehen, aber ich würde es nicht riskieren.
Berichte bitte, wie es bei deinem 6.31 weitergeht, würde mich sehr interessieren.

MfG.
Lukas

 

[RobinD4506-S]

Hallo Daniel,
der Nadelkranz wird bei der Montage geschmiert. Getriebeöl kommt da normalerweise nicht hin. Du kannst mit Sprühfett versuchen "zwischen die Wellen" zu Sprühen. Bei kaputtem Lager hilft das auch nichts mehr, aber ich glaube das ist dir klar.
Ohne Demontage des Hydraulikblockes und lösen der Distanzhülse bekommt man die Vollwelle nicht gezogen und somit den Nadelkranz gewechselt. Habs erst an meinem 6.11 gemacht und wurde auf Nachfrage von der Firma Lankhorst so bestätigt.
Hier mal die Schnittbilder aus dem WHB.
Da siehst du die Hohl-und die Vollwelle, bei der Bezeichnung DW 59 ist die Vollwelle geteilt, in der Mitte der Gewindestift der die beiden Wellenteile verbindet und um die Welle die Verbindungsmuffe.
Links davon ist das Antriebszahnrad der Getriebeölpumpe welches im Getriebegehäuse gelagert ist. Dieses sollte nach ziehen der Vollwelle somit nicht herunterfallen. Aber vielleicht weiß jemand anderes mehr. Bin mir da nicht ganz sicher.
Und rechts von der Verbindungsmuffe ist die Distanzhülse mit dem Klemmring. Damit wird das axiale Spiel der Vollwelle eingestellt.
Sorry für die bescheidenen Bilder aber ich muss das Handbuch mal in Ruhe sortieren dann Scanne ich das sauber ein. Das ging auf die Schnelle leider nicht.
Gruß Robin

 

[mini.mog]

Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten.
Es ist eine schwierige Entscheidung, aber ich bleibe wahrscheinlich dabei, dass ich ihn erstmal auf Herz und Nieren prüfen werde. Da ich nicht so viel über die Vergangenheit des Schleppers weiß, ist es auch durchaus möglich, dass schonmal was am Getriebe gemacht wurde.
Und wenn sich tatsächlich etwas als defekt heraustellt, trenne ich ihn eben nochmal. Ist jetzt sooo unfassbar viel Arbeit auch nicht. Zumal er bei uns noch der Drittschlepper ist und somit da kein Zeitdruck besteht.

Ich werde berichten, wir es weitergeht.

Gruß,
Daniel

 

[RobinD4506-S]

Hi Daniel,
ja bitte halte uns auf dem Laufenden wie es mit dem Star weiter geht