Agrotron 200 Fahrkupplung defekt - Motorsteuerung erkennt durchrutschen - ODER?

Diskutiere Agrotron 200 Fahrkupplung defekt - Motorsteuerung erkennt durchrutschen - ODER? im Forum Agrotron und Neuer im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo Deutz-Gemeinde, könnt ihr mir Auskunft geben zu ein paar Fragen bezüglich Fahrkupplung? Erstmal ein paar Daten: Agrotron200 MK2, Baujahr...
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Energiebauer

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Hallo Deutz-Gemeinde,
könnt ihr mir Auskunft geben zu ein paar Fragen bezüglich Fahrkupplung?
Erstmal ein paar Daten:

Agrotron200
MK2, Baujahr 1998
Betriebsstunden: 8600
Typ: TTG1 - also das Getriebe mit den neun Lastschaltstufen (je Acker- und Straßengruppe - also 18 Gänge in jeder Fahrtrichtung)

Frage 1: Hat die Maschine eine nasse Mehrscheibenkupplung als Fahrkupplung, oder eine Trockenkupplung?
Frage 2: Falls es eine nasse Kupplung ist: Kann ich die bei diesem Typ selber wechseln, oder brauche ich Spezialwerkzeug
Frage 3: Wenn die Fahrkupplung (nach etwa 45 Minuten) anfängt durchzurutschen, wird gleichzeitig das Motordrehmoment reduziert. Ist das wohl von den Ingenieuren so gewollt, dass beim erkennen einer Drehzahldifferenz (Motordrehzahl höher als Getriebeeingangswellendrehzahl) das Motordrehmoment reduziert wird, damit die Kuplung nicht "abraucht"?
Frage 4: Hat von euch jemand Erfahrung, wieviel es wohl bringen wird, wenn man die Kupplung per Diagnosegerät neu justiert? Kann es sein, dass man den Schlepper bedenkenlos weiter betreiben kann, ohne die Kupplung zu erneuern - so nach dem Motto: Kupplung neu justiert - Schleifpunkt und Ausrückerweg angelernt - alles wieder gut?! Weil im Moment ist es so: Wenn man nach auftreten des Problems den Motor auf dem Acker neu startet, fährt die Maschine wieder einwandfrei. Manchmal stundenlang! Also komplett durchgeschliffen kann ja dann die Kupplung nicht sein?!!!
Frage 5: Der Agrotron hat Dampf "ohne Ende". Keiner der den erlebt hat glaubt, dass der ehrliche 200 PS hat. Also wurde offensichtlich mal an der Leistung "geschraubt". Wenn wir das nicht rausfinden und fahren so weiter, dann KANN ja die Kupplungscharakteristik nie passen...?! Aber man muss sagen, dass sich die Maschine ohne Kupplung (mit dem Shuttle-Hebel am Lenkrad) relativ geschmeidig anfahren lässt. Einziges Problem ist, dass es sich anfühlt, wie wenn die Kupplung durchrutscht (in Verbindung mit dieser Motorleistungsreduzierung)!

Bitte schreibt mal alles, was euch zu dem Phänomen einfällt!

Viele Grüße
Richie
 
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Energiebauer

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Achso... Großes D A N K E im Voraus, für eure Mühen! :thumbup:
Ganz vergessen, vor lauter Aufregung wieder mal was ins Forum zu tippen... :saint:
 
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Karel Vermoesen

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Hallo Richie,
Der Agrotron 200, hat wie sein Vorgänger der Agrostar 6.81 das SLH H6165 VDT Getriebe.
Dort ist eine nasse Mehrscheibenkupplung eingebaut. (Bild in anlage)
Sie ist mitte im Getriebe, und ohne Spezialwerkzeug und Werkstatthandbuch kommt man nicht dran.
Der Traktor hat ein Selbstdiagnose System, wo beim Schlupf im Antriebsstrang,
die Anzeigeleuchte n°2 blinken soll.(siehe Fehlerliste)
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen
 

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Energiebauer

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Hallo Karel,
vielen Dank für die Auskunft. Das ist jetzt meine weitere Vorgehensweise so:
- Die Anzeigeleuchte mal suchen (finde ich im Kombiinstrument, oder in der Armlehne an den Knöpfen, wo das Getriebe konfiguriert wird?)
- Kupplungsjustage durchführen (lassen)
- Angebot einholen für erneuern der Kupplung

Richtig, oder?

Viele Grüße
Richie
 
Essibauer

Essibauer

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Hallo,
Hattest du schon mal den Getriebeöldruck gemessen? evtl während der Arbeit?

mfg S.
 
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Servus,
danke für den Hinweis. Nein, bis jetzt noch nicht. Leider habe ich zu dem Schlepper keinerlei Literatur. Am Getriebeblock sind einige Anschlüsse (teilweise mit blauer Schutzkappe). Aber ich weiß halt nicht, welche Prüfanschlüsse für welche Kupplungen gehören...

Was auch für Deine Idee spricht: Inzwischen hat mir einer gesagt, man kann nicht nur das Kupplungspedal kalibrieren, sondern auch den Druck der Hauptkupplung. Er hat was geschrieben von: "HK-Druck kalibrieren...". Denke das steht für "Hauptkupplungsdruck"?!

Könnte natürlich sein, dass der Steuerdruck bei heißer Maschine abfällt. Aber was ich nicht verstehe: Warum arbeitet der Schlepper wieder einwandfrei, wenn man den neu startet?!
Kann es sein, dass ein Druck-Sensor spinnt? Quasi dass die Hauptkupplung mit einem Magnetventil pulsweitenmoduliert angesteuert wird und durch falsche Sensor-Signale wird dann der Öldruck vom Magnetventil zu wenig angetaktet --> Folge: Kupplung rutscht durch.
Beim neu starten könnte dann das PWM-Signal einen anderen Takt vom Steuergerät bekommen, weil die Öltemperatur dann höher ist?!!

Bekomme ich natürlich einwandfrei raus, wenn ich den Druck messen könnte. Bleibt nur noch die Frage: Wo?
Die Höhe des Druckes wird etwa 18-22 bar sein, so wie erfahrungsgemäß "immer"..? Der absolute Wert ist ja nicht so interessant, sondern wie Du schreibst: Ob er abfällt!

Vielen Dank erstmal für Deine Unterstützung!

Richie
 
Essibauer

Essibauer

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also ich habe keine Erfahrung mit dem Schlepper,
ich finde man sollte aber bei der Fehlersuche mit den einfachsten Mitteln beginnen, bevor man den Schlepper auseinander reißt, und dann merkt es war doch nur die Magnetspule oder ähnliches....
Manches mal ist es halt kleine Ursache große Wirkung...

MfG S.
 
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Energiebauer

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Hallo Leutz,
heute hatte ich endlich mal Zeit (und Bodenfrost), um beim Agrotron weiterzukommen. Um den Fehler nachvollziehen zu können (tritt ja nur manchmal auf, vorwiegend bei warmen Öl), habe ich enen 6-scharigen Lemken ausgeliehen und den (wohl vorerst letzten) Frost ausgenutzt, um was zu pflügen.

Fehler kam und konnte nachvollzogen werden. Ein Meister von SDF-Werkstatt stand mit Literatur, Erfahrung und Messequipment zur Verfügung. Nach stundenlanger Suche mit unzähligen Messungen der sieben verschiedenen Kupplungen bzw. Kupplungsdrücke und Ölversorgungsdrücke kam folgende Diagnose heraus:

Bei dem AT200 hats offensichtlich mal einer geschafft, anstatt einem Öltemperatursensor einen Öldrucksensor einzubauen und an dem Sensorkabel vom Temperatur-Eingang des Steuergerätes anzuschließen. Offensichtlich sind die Messbereiche der beiden Sensor-Typen gleich, so dass das Steuergerät die falschen Daten "geglaubt" hat.

Nun kommt es bei bestimmten Betriebsbedingungen vor, dass die Daten vom Öldrucksensor das Getriebesteuergerät zum teilweisen öffnen der Hauptkupplung veranlasst - hat was mit dem Viskositäts-Kennfeld zu tun - zur entsprechend der Öltemperatur veränderten Antaktung der Magnetventile.

Die Diagnose ist deswegen noch nicht 100%, weil erst noch ein richtiger Sensor besorgt und eingebaut werden muss, außerdem fehlt wohl in der nächtsten Zeit die richtige Arbeit zum warm fahren und testen. Also wird mein Abschluss-Bericht wohl noch länger warten müssen.

Trotzdem wollte ich heute dieses Zwischenergebnis mitteilen - ein Forum lebt ja vom Erfahrungsaustausch...

In diesem Sinne: Frohes schrauben, allerseits und viele Grüße
Richie
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Moin Richard,

danke für die Rückmeldung. Das ist aber ein richtig fieser Fehler.
Ich drücke die Daumen das es das auch war!
 
06bismk3

06bismk3

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also da bist du wirklich an einen fähigen Landmaschinenmechniker geraten und v.a. noch einen mit Ausdauer und Wunsch den Fehler zu finden.

Wo ist die SDF-Werkstatt?

Selten sowas.
 
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Hallo Leutz, hab mich die Tage mal wieder um den Agrotron200 kümmern können. Folgendes Zwischenergebnis:
Den bestellten Temperatursensor zu erneuern, war nicht die Lösung. Nach wie vor macht die Hauptkupplung immer wieder mal auf und es "spinnt" am Tester der Wert für die Getriebeöl-Temperatur. Aber das Phänomen tritt nur auf, wenn man die Drehzahl erhöht...

Zwei weitere Phänomene sind mir aufgefallen:
- Im Leerlauf meldet der neue Sensor 120°C - egal wie warm das Öl ist!
- Mit der Verkabelung zwischen den Sensor-Kabeln und dem Getriebesteuergerät stimmt was nicht.

Im Moment gehe ich davon aus, dass vielleicht die Kontakte im Stecker vergammelt sind, die den Getriebe-Kabelbaum mit dem Steckersockel unter der Kabine vebindet. Werde das als nächstes prüfen und mich dann hier wieder melden. Zwei Fragen stellen sich mir noch:

- Hat jemand von euch Erfahrung mit den Kabinen-Kabelbaum-Stecker vom AT MK3? Gammeln die Kontakte gerne mal ...?
- Kommt jemand von euch an einen Schaltplan von dem 200er Agrotron, Baujahr 04/2003 ran? (ACHTUNG: Ich hatte das Baujahr ganz am Anfang FALSCH GENANNT!). Würde gerne mal einen Blick auf die Verkabelung werfen. Insbesondere auf den PIN 6 mit dem rot-schwarzen Kabel und auf das lila-weiße Kabel, das zum Temp.-Fühler ging (falls der überhaupt richtig angeschlossen wurde!).

Viele Grüße und frohes schrauben, allerseits
Richie

P.S. @06bismk3: Den Meister hatte ich mir von der Fa. Wagner in Claffheim, Kreis Ansbach "ausgeliehen".
 
E

Energiebauer

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Hallo Deutz-Leutz,
die drei Stecker, die aus der Kabine kommen habe ich geöffnet. Leider / gottseidank sind die tiptop - Kontakte sehen aus wie neu. Muss jetzt an die Verkabelung selber ran - wahrscheinlich muss die Kabine runter! Meine SDF-Werkstatt bringt seltsamerweise keinen passenden Schaltplan bei. Den vom Iron200 haben sie mir angeboten - passt aber leider nicht.
Es heißt, es gäbe ein Werkstatthandbuch wo die Schaltpläne aller älteren Agrotron´s drin sind. Ist aber zur Zeit nicht lieferbar. So ein Mist!
Kann mir vielleicht jemand helfen? Wie gesagt: Ist ein Agrotron200 MK3, Baujahr April 2003

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Richie
 
E

Energiebauer

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Servus Harm,
danke für den Link! Nein - leider nicht.
Es gibt Neuigkeiten zu den von SDF angebotenen Unterlagen: Es sind nicht die Schaltpläne von "allen Agrotrons" drin, sondern nur die von der Baureihe 160-175-200 - also von meinem Modell mit diesem Getriebe.
Lieferzeit beträgt ca. 4 Wochen, weils (in Italien) erst gedruckt werden muss (?!) und dann verschickt. Teilenummer von dem Stromlaufplan hab ich inzwischen auch: 307.1076.5.6/10

Also, wenn sich hier keiner mehr meldet, der eins hat, dann bestelle ich das halt. :/ Wers dann mal braucht... ^^

Viele Grüße
Richie
 
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