D6206 Schaltwelle ausbauen

Diskutiere D6206 Schaltwelle ausbauen im Forum Getriebe im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo Deutzforum, an meinem D6206 BJ 1977 ist die Arretierung für den Rückwärtsgang defekt. Das äußert sich dadurch, dass der Rückwärtsgang nicht...
Bernd_6206

Bernd_6206

Beiträge
6
Likes
0
Hallo Deutzforum,

an meinem D6206 BJ 1977 ist die Arretierung für den Rückwärtsgang defekt. Das äußert sich dadurch, dass der Rückwärtsgang nicht einrastet und manchmal auch von selbst rausspringt.
Die Fehlersuche per Suchfunktion im Forum und das abschrauben vom Schaltdeckel zeigten schnell, dass die Feder von der Schaltwellenarretierung gebrochen ist. Soweit so gut… Hier ein Bild vom offenen Herzen:

20170702_202452.jpg

Jetzt habe ich schon einiges über den Einbau der Schaltwellen und das Gefummel beim Einsetzen der Feder nebst Kugel gelesen, aber in allen Beiträgen stand einfach immer „Schaltwelle ausbauen“. Mancher schrieb auch „Hydraulikblock ab, Welle ziehen“.

Bevor ich das mache, meine Frage(n:( Kann man die Schaltwelle der Gruppen nicht mit den Klauen noch oben herausnehmen?

Wenn ich die Welle nach hinten (rechts) ziehe, springt ja auch die Feder/Kugel von der L-/H-Gruppe raus. Für den Rückwärtsgang wäre es doch besser, wenn ich die Welle nach vorne (links) schiebe, bis die Arretierung frei wird. Wegen der Stufe links am Block muss die Welle nebst Klauen dafür nach oben, geht das?

20170702_202452_b.jpg

Gruß Bernd
 
B

bfg 2004

Beiträge
2.137
Likes
242
Hallo Bernd !

Habe mal bei einem Bekannten bei einem D 5506 mit gleichem Ploblem das folgendermaßen gelöst :

Weil ich zu faul war den Schlepper zu trennen, und der auch sofort wieder gebraucht wurde,
am bestern schon gestern wieder voll einsatzfähig sein sollte, habe ich an der Kupplungsglocke
unmittelbar vor der Schaltstange etwas Material "weggenommen".
Also mit dem pneumatischen Rundschleiferund Hartmetallfräser eine schräge Vertiefung gefräst.
Natürlich mit aufgebautem Deckel wegen der Späne.

Dann konnte man die Schaltsange soweit nach vorne verschieben um die Feder und Kugel zu tauschen.
War aber trotzdem kein schönes Arbeiten und die Kugel ist wohl auch 5 mal ins Getriebe gefallen....
Ich habe mir auch noch eine Zange gebastelt um die Feder + Kugel in das Gehäuse zu drücken.
Ich mach bei Gelegenheit mal ein Foto.
Hat irgenwie fast einen Nachmittag gedauert bis alles wieder lief.
Aber was macht man nicht alles für gute Freunde !

mfg bfg 2004
 
B

bfg 2004

Beiträge
2.137
Likes
242
Hallo Bernd !

Um nochmal auf Deine Frage direkt zu Antworten :

Nein die Schaltgabeln und Schaltstangen gehen nicht nach oben heraus!

Das haben die Entwickler richtig Doof gemacht.

Zum Einbau von Feder und Kugel :
Man muß die Schaltwelle so verdrehen, das das Volle Ende der Schaltwelle und nicht die abgeflachte Seite zur Kugel schaut.
Das Verdrehen der Schaltwelle geht am besten mit einem Splintentreiber 8 mm , den man in die Befestigungsbohnung steckt.
Wenn man die Welle verdreht hat kann man sie auch relativ leicht verschieben, weil ja die anderen Kugeln aus der Verastung raus sind.
Die Kugel + Feder die man jetzt montieren will, mit einem andren Splintentreiber, zb 6 mm in die Bohrung drücken
und die Welle unter leichter Drehbewegung vorwärts schieben.
Der Splintentreiber muß kleiner sein, weil man ihn sonst nicht entnehmen kann, ohne das die Kugel wieder rausspringt.


mfg bfg 2004
 
Bernd_6206

Bernd_6206

Threadstarter
Beiträge
6
Likes
0
Hallo bfg 2004,

Danke für die Tipps mit dem Durchtreiber. Das ist schade, dass die Herrn Ingenieure das nicht vorgesehen haben.
Wenn ich die Welle ziehe, fallen die Klauen dann wenigsten nicht durcheinander?

Gruß
Bernd
 
B

bfg 2004

Beiträge
2.137
Likes
242
Hallo Bernd !

Du kannst die Schaltwelle vom Rückwärtsgang in der von mit beschriebenen Methode nur ein kurzes Stück nach vorne ziehen.
Das geht alles nur mit "biegen und brechen", also mit verkannten.
Das reicht gerade so um eine neue Kugel und Feder zu montieren.
Schön ist etwas anderes.

mfg bfg 2004
 
Bernd_6206

Bernd_6206

Threadstarter
Beiträge
6
Likes
0
So, damit dieser Beitrag nicht halb fertig im Forum steht, hier die Bilder und Anmerkung von der Reparatur! Nochmal Danke an bfg 2004 für deine Hilfe.

Das Problem das die Schaltwelle(n) herausgezogen werden muss / müssen, konnte ich nur auf eine Art und Weise lösen. Ich hab den Hydraulikblock losgeschraubt und mit einem Keil angehoben. So musste ich den nicht komplett abheben. Hierzu muss auch die Saugleitung der Hydraulikpumpe abgeschraubt werden. Das Hydrauliköl muss dafür vorher raus. Dazu habe ich einfach einen Schlauch vom Frontladerzylinder abgeschraubt und das Öl von der Pumpe in einen Kanister pumpen lassen.

20170704_225803.jpg
Nun konnte ich die Schaltwelle unter den Hydraulikblock ziehen.

20170704_231018.jpg20170704_231101.jpg

Damit die Kugel oder andere Dinge nicht in die Untiefen des Getriebes fallen, habe ich alle Lücken mit Papier ausgestopft. Was sich als wirklich, wirklich wichtig raustellte. Hier die erste Kugel:

20170704_231011.jpg

Und da die zweite. Weil diese in einen Papierschlitz fiel und drohte im Getriebe zu verschwinden, musste ich diese mit einem Stück Magnet und Inbusschlüssel rausgeangeln.

20170704_233028.jpg

Und da haben wir dann den Übeltäter.

20170704_233824.jpg20170704_233920.jpg

Neue Federn (Original SDF) beim LaMa geholt (3,20€/Stück). Und dann geht die Fummellei los.
1. Feder rein
2. Kugel rein
3. Welle drehen (90 Grad)
4. Kugel und Feder mit Schraubenzieher zurückdrücken
5. Welle vorschieben und .... das ganze nochmal und nochmal und nochmal, weil die Kugel gerne rausspring!

20170705_154710.jpg 20170705_154719.jpg 20170705_154723.jpg

Das Ganze (Ausbau und Einbau) hat ca. 4 Stunden gebraucht.

Ergebnis: Die Gänge arretieren wieder fest und sauber, wie am ersten Tag! ^^
 
80null sechs

80null sechs

Beiträge
1.572
Likes
799
Hallo, wie hast du denn den Hydraulikblock wieder eingedichtet?[sub][/sup]

Gruß Frank
[sub][/sup]
[sub][/sup]
 
M

michiwi

Moderator
Beiträge
3.748
Likes
1.161
Hallo, wenn man den hydraulikblock schon so weit demontiert kann man den auch abbauen.
 
Bernd_6206

Bernd_6206

Threadstarter
Beiträge
6
Likes
0
@Frank:

Der Block war mit einer Dichtmasse abgedichtet. Da es schnell gehen musste und der Block nicht komplett ab war, habe ich den probehalber einfach wieder so zusammengeschraubt. Wenn der undicht gewesen wäre, wollte ich den komplett nochmal mit Dichtmasse abkleben. Ich hatte Glück, schon 30 Std. ohne Schwitzen oder Undichtigkeiten.

@Michael:

Grundsätzlich hast Du Recht. Hab den Block an einem anderen 06er abgehoben und schön brav wieder abgedichtet. Da es sich hier aber um eine Express-Instandsetzung handelte :whistling: und ich gerade keinen Kran oder anderen Frontlader zum Abheben zur Verfügung hatte, hab ich es so abgekürzt. Der Block ist ja nicht gerade ein Leichtgewicht...


Einziges Problem was ich noch lösen musste ist, dass die Saugleitung von der Hydraulikpumpe nach dem zusammenschrauben nicht mehr richtig dicht war. Hatte hier im Forum gelesen, dass das gerne schon mal nach dem Aufschrauben vorkommt. Hab schon das Öl rausgepumpt und werde eine Dichtung (Klingerit o.ä.) einsetzen. Mal sehen ob das funkt.
 
Thema: D6206 Schaltwelle ausbauen

Ähnliche Themen

Wie den T-Gang am 5207 ausbauen?

Deutz 5206 Gang springt raus

5206A-S TW50 Schaltstange R-Gang ausbauen

Rückwärtsgang fliegt raus

Oben