Landwirtschaft wird Hochgefahren - oder Besser: Höfesterben rückwärts - Grünlandbewirtschaftung

Diskutiere Landwirtschaft wird Hochgefahren - oder Besser: Höfesterben rückwärts - Grünlandbewirtschaftung im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Servus! Hat mit Ackerbau wenig zu tun, aber ich schreibe mal hier rein, in der Hoffnung ich finde Gleichgesinnte. Ich habe im Nebenerwerb einen...
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Allerhand

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Hallo Rainer.

Ich habe ja noch gar nichts geschrieben dazu. :D

Dauergrünland kann auch gerne mal 10 oder 20 Jahre gar nicht gedüngt werden.(oder länger) Kommt ein wenig auf den Boden an.
Das geht mit nicht wesentlich fallenden Erträgen einher.
Das wird zu großen Teilen so praktiziert.

Guck dir doch einmal an wie hoch der Flächenbestand ist mit entsprechenden AUM.
Es kommt aber tatsächlich auf die Pflege an.

Gruß Friedhelm
 
R

Rainer267

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Hallo Friedhelm,

Du hast ja Recht, allerdings ist das auf ertragreichen Böden durchaus der Fall.

Bei entsprechender Beweidung von Pferden auf mageren Böden, wie wir die in der Eifel oft haben, sieht das schnell ganz anders aus.

Das Problem JKK und andere "Un"-Kräuter und entsteht aber meistens durch die unmittelbare Nachbarschaft von nicht- oder schlechtbewirtschafteten Grünflächen. Und ich kann ja schlecht des Nachbarn unkrautüberwucherte Fläche spritzen, nachsähen oder entsprechend düngen um der Sache Herr zu werden. Leider fliegt der Rotz nunmal mit dem Wind dann auch über meine Grünflächen und wenn der Boden "schlecht" oder die Grasnarbe lückenhaft ist, siedelt sich der Dreck bei mir dann auch an.

Gruß
Rainer
 
bertl1976

bertl1976

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Servus nochmal!

Die Zusammenhänge werden mir schön langsam klar,
was auch klar wird, dass da ein wenig mehr dahintersteckt, als
2mal im jahr mit dem mäher drüber und gut.

Ich sprach gestern mit einem ebenfalls nebenbei-Landwirt, er meinte auch,
dass eine lückenhafte Grasnarbe ideal ist für die verbreitung von Ampfer und JKK.

Da ich ausschliesslich Pferdeheu haben will, möchte ich genau das vermeiden.


Zum düngen: Den Pferdemist der anfällt, muss ich ja sowieso alle 6 monate wegbringen.
Nebenbei: wir streuen ausschliesslich mit Sägespänen ein und seitdem wir keine
Reitbeteiligung mehr haben, die es besonders gut gemeit hat, brauchen wir
auch relativ wenig späne, will heissen: der Mist besteht häuptsächlich aus "Apfelkomponenten"



Das Holz hat doch auf der Wiese auch irgendwelche einflüsse, oder?
ich meine so etwas gehört zu haben, dass pferdemist mit sägespänen
nicht so gern ausgebracht werden soll, als solcher mit Stroheinstreu.

Wir haben immer eine Kleinere Menge Mist zum längeren Ablagern auf der Mistplatte.
nach 2 jahren kommt der ins hochbeet und die Tomaten Explodieren förmlich,
fürs Gemüsebeet gar nicht schlecht, so zumindest meine erfahrung auf dem 5qm-Beet


Gruss!"
 
K

Kuchi94

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Moin.

"Jungen" Mist fahre ich bevorzugt nur auf Ackerland. Der Mist denn ich auf das Grünland ausbringen soll schon gerne ein Jahr "gereift" sein.

Gruss
 
Diesel_Joerg

Diesel_Joerg

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Servus,

Garten und Gemüse, das waren bei uns auch willkommene Abnehmer von Pferdemist.
Wir durften gern mit dem Kipper vorbeikommen und abkippen.

Auf Ackerland war es teils teils, einige hatten kein Problem, einige wollten das Zeuch garnicht.
Eine Aussage von damals: Bei Pferdemist wächst auch das Unkraut, weiß ich das ihr bei mir auf dem Acker ausbringt,
dann gebe ich beim ersten Spritzgang einfach etwas von .... ( weiß nicht mehr, wie es hieß ) dazu, und schon passt es.

Gelagert haben wir weniger, oder besser fast garnicht.
Meistens wurde der von der Wiese abgesammelte Mist direkt vom Kipper zum Abnehmer/Acker gebracht.

Gruß Jörg.
 
D

doppelfischkopp

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Moin,

es scheint auch ein Mißverständnis vorzuliegen: extensive Nutzung heißt nicht, gar nichts zu machen!

Extensiv genutztes Dauergrünland wird auch mindestens 1x pro Jahr, meistens aber 2x pro Jahr, per Beweidung und/oder Heugewinnung genutzt. Das funktioniert schon, wie Friedhelm bereits geschrieben hat. Gar nichts machen, ist dann eher eine Stillegung/Brache. Inzwischen schreiben die meisten AUM auch eine Nutzung vor.

Intensive Nutzung bedeutet 3,4 oder 5 Schnitte, was dann auch auf guten Böden nicht mehr ohne Düngung möglich ist. Das Heu aus intensivem Anbau ist aber für Pferde nicht so gut, es sei denn, es müssen unterernährte Pferde gemästet werden oder man möchte dem Tierarzeit bei der Rehebehandlung zuschauen.

Die zunehmende Ausbreitung von Brachflächen hier bei uns sehe ich beäuge ich auch mißtrauisch, aber dagegen wird man wohl nichts machen können.

Viele Grüße

dfk
 
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1014ts

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Hallo,
Pferdemist ist ein guter Dünger! Sägemehl hat auf Grünland nichts zu suchen! So einfach ist das.
Der schlechte Ruf des Pferdemistes ist der Tatsache geschuldet daß die meisten "Pferdetanten" ohne Ende streuen. Auf einem Kipper "Mist" ist dann tatsächlich der Kot von 2 Pferden/Monat.
Pferdemist ist auf Pferdeweiden wegen der Parasiten nicht gerne gesehen.
Pferde sind sehr schlechte Weidegänger, diese Tatsache bedeutet einen erheblichen Pflegeaufwand. (Wer hat schon eine richtig gepflegte Pferdeweide gesehen? )

dfk:
Brachflächen und extensiv genutzes Grünland sind zwei paar Schuhe! Das kann man aber den "Düngerfetischisten" nicht beibringen, das Monsanto und BASF Brett vorm Kopf, ist einfach zu dick. :D

Gruß
Thomas
 
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doppelfischkopp

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Der schlechte Ruf des Pferdemistes ist der Tatsache geschuldet daß die meisten "Pferdetanten" ohne Ende streuen. Auf einem Kipper "Mist" ist dann tatsächlich der Kot von 2 Pferden/Monat.
Dann muß der "Mist" halt schon sehr gut vorverrottet sein, ergibt dann eher eine Art Düngung mit Kompost.

Brachflächen und extensiv genutzes Grünland sind zwei paar Schuhe! Das kann man aber den "Düngerfetischisten" nicht beibringen, das Monsanto und BASF Brett vorm Kopf, ist einfach zu dick.
biggrin.png
Produzieren die auch Dünger, ich dachte nur PSM? Und jetzt gehören sie ohnehin zusammen.
Wenn es nötig wäre, dann würde ich vielleicht auch düngen, aber so bin ich zu geizig und die Grasmenge ist ohnehin schon viel zu groß.

Viele Grüße

dfk
 
Pegau

Pegau

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Die Pflege der Wiesen ist das wichtigste, ich schleppe meine Wiesen im Frühjahr alle ab und alle Weidewiesen schleppe ich nach dem Weidegang ebenfalls nochmal ab, Dünger streue ich alle zwei Jahre das reicht. Beim Heu kommt es auf den richtigen Schnittzeitpunkt an die Gräser sollten mindestens im Blütestadion sein.
 
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Allerhand

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Hallo.

Mal wieder zurück zum eigentlichen Thema.

Ich habe oben von Dauergrünland geschrieben. den Zustand hat der TE ja nun noch nicht.
Da müsste er erstmal hin.

Bis dahin muss erstmal eine geschlossene Grasnabe und auch vollständige Durchwurzelung gebildet werden.

Das dauert 2 bis 5 Jahre je nach Standort.

Bis dahin ist evtl auch die ein oder andere Düngung und Kalkung erforderlich.
Bodenproben nehmen.
Und Nicht selbst begrünen lassen.

Auch wenn die Bienen das toll finden.

Eine Nutzung ist natürlich schon vorher möglich.
Es ist aber kein Puffer für eine Nährstoffmineralisation vorhanden.

UND: Im ersten Jahr nach der Ansaat, keine Mistgabe.
Den Mist fachgerecht zwischenlagern.
Erst dann in kleinen Gaben zum Herbst oder im Winter ausbringen.
Erst wenn sich Fauna und Flora gebildet haben, können größere Mengen an organischen Material vom Boden verarbeitet werden.
Und das hygienisch für die nächste Nutzung und Rückstandsfrei.



Gruß Friedhelm
 
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Allerhand

Guest
. Um im Anschluss eine fortlaufende mineralisation hin zu bekommen, ist es nötig am Anfang erst einmal einen Puffer aufzubauen.
Das geht nur nach und nach.

Der Boden mit seinen Bewohnern, muss erst trainiert werden.

Die hierbei zugeführten Nährstoffe, stehen erst nach einer mineralisation zur Verfügung.

Das heißt soviel wie (oberflächlicher Abgang ausgeschlossen ) das keine Stoffe ausgewaschen werden.
Im Boden wird nämlich nur während der Wachstumsphase mineralisiert. Im Idealfall sind Pflanzen da, die dies verwerten.

Ist da nur Anflug, können Nährstoffe ausgewaschen werden.

Gruß Friedhelm
 
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doppelfischkopp

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Genau deshalb habe ich ja vorgeschlagen, eine Grasmischung für extensives Grünland als Start auszubringen, die jeder Landhandel vorrätig hat bzw. schnell besorgen kann. Die schließt die Narbe ziemlich schnell, so daß sich nichts Ungewolltes ansiedeln kann.

Aber Bertl schrieb doch, da sei irgendetwas unter der Schneedecke. Als allererstes muß er herausbekommen, was das ist.
Aktuell steht (unter einem halben meter schnee) so ein angesähtes Gras, welchesViel Eiweissanteil hat, hab den namen vergessen, es eignet sich für Silo/Rindviech-Futter.
Wenn das Weidelgras sein sollte, dann könnte man das schon als Basis verwenden. Dann würde evtl. auch eine Übersaat oder Schlitzsaat mit der Grünlandmischung genügen. Wenn rundherum genügend extensive Wiesen wären, dann könnte sogar auch eine reine Selbstbegrünung klappen, aber das wäre mir zu heikel.

Die Pflanzengesellschaft stellt sich dann um, indem mehr Obergräser erscheinen und die Untergräser weniger werden. Schließlich ist dann ein Gleichgewicht erreicht, das dann ziemlich stabil ist - Dauergrünland. Nebenbei ist die Humusbilanz immer positiv und die Greeninganforderungen werden auch erfüllt.

Ob und welche Blumen sich da ansiedeln (können), ist vom Boden abhängig. Wenn da andere Arten erwünscht sind, ist "gärtnerisches" Eingreifen erforderlich, was in großem Maßstab kaum praktikabel wäre. Durch Abmagerung (Abfuhr der Schnittmasse) kann eine gewisse Veränderung in Richtung Artenvielfalt erreicht werden, was aber schon lange dauern kann.
 
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