Landwirtschaft wird Hochgefahren - oder Besser: Höfesterben rückwärts - Grünlandbewirtschaftung

Diskutiere Landwirtschaft wird Hochgefahren - oder Besser: Höfesterben rückwärts - Grünlandbewirtschaftung im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Servus! Hat mit Ackerbau wenig zu tun, aber ich schreibe mal hier rein, in der Hoffnung ich finde Gleichgesinnte. Ich habe im Nebenerwerb einen...
bertl1976

bertl1976

Beiträge
127
Likes
40
Servus!

Hat mit Ackerbau wenig zu tun, aber ich schreibe mal hier rein, in der Hoffnung ich finde Gleichgesinnte.

Ich habe im Nebenerwerb einen kleinen Landw. Betrieb mit ca. 4 ha Grünland, welches bis ende diesen Jahres verpachtet ist, und
nochmal so viel Forstfläche, welche eigenbewirtschaftet ist.

Da ich 2 Pferde halte und das Heu bis jetzt ausschliesslich zukaufe, und dafür über 2000 Euro aufwenden muss,
ausserdem mit dem Unimog und dem 25-km/h-Gespann in Summe tagelang unterwegs bin,
und die Pachteinnahmen aus den 4ha Grünland im unteren dreistelligen bereich sind, haben meine Gattin und ich
beschlossen, die Wiesen selber zu bewirtschaften, also den altheuschnitt selber einzufahren.

Es wird zwar den Heubedarf der 2 Rösser nicht komplett decken, aber gut. ....

Es sind zwar Hanglagen, aber alles maschinell recht gut zu bearbeiten. Meereshöhe ca. 550m.

es gibt noch weitere gründe für diesen schritt:
- der nachbar, auch Pferdehalter, mäht 2mal im jahr, hat die schönste blumenwiese, dass es mich vor neid platzen lässt,
auf meiner wiese wird im 2-jahreswechsel mais und Wintergerste gebaut. Nix mit Blumenwiese.

- der Pächter fährt gefühlte 30 40.000-literfässer gülle drauf

Das widerstrebt mir.

Mein Plan ist also, die Fläche ebenfalls nur 2mal zu mähen, und selber zu bewirtschaften.
Meiner meinung nach stellt sich durch den windanflug nach ein paar jahren die gleiche, von mir
mit neid betrachtete und gewünschte blumenwiese ein.
erster schnitt so spät als möglich, um viel stängelanteil im Heu zu haben.
den zweiten schnitt dann heuen und z.b. an schafhirten abzugeben.

ansonsten: kein dünger, keine gülle,


Mein Grossvater hat die Nutztierhaltung vor ca. 25 jahren aufgegeben und
auch aus Nostalgischen Gründen möchte ich das ganze jetzt wieder aufleben lassen.
Ich habe Ihn als bescheidenen Landwirt in Erninnerung, Krieg mit müh und Not überlebt, trotzdem
Freundlich und Zufrieden, in Seinen Letzen Jahren mit der Pfeife auf der
Gredbeng(Sitzgelegenheit mit blick zum Hofraum> Gred: Fläche, idealerweise Gepflastert,
vor dem Haupteingang eines landw. Anwensens; Beng: Sitzbank) verweilend.
Mein jetziges Wohnhaus steht in den
Selben Abmassen auf den Grundmauern Seines Hofes.
Nebenbei: er war es auch, der den 3005 beschafft hat, der noch heute hier Dienst tut.



Der Pächter rollte zähneknirschend mit den Augen, als ich Ihn damit konfrontierte, den
Pachtvertrag nicht zu verlängern. aber das ist nicht gegenstand jetzt.


Jetzt sagt mir mein Nachbar, dass es förderungen für solche bewirtschaftungen gäbe.
also extensive landwirtschaft, oder wie das heisst.

Es wäre natürlich schön, wenn mir z.b. das Amt f. Landwirtschaft und Forsten, das noch
zu beschaffende Trommel/Scheiben-Mähwerk auf ein paar Jahre hinaus refinanzieren würde ;-

In den beiden Nachbardörfern gibt es jeweils Landwirte mit Rundballenpressen, die mir beide
für 6Euro/Ballen Pressen würden, daher derweil keine Investition in der richtung.


Macht wer sowas ähnliches?

BYTHEWAY: ich bin in Niederbayern.

Viele Grüsse!

der Bertl
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

Beiträge
4.950
Likes
2.769
Moin Herbert,

du schreibst von Grünland, auf dem Mais und Gerste angebaut wird?! Dann haben die Flächen im Moment Ackerstatus (also bekommt der Pächter dafür die Flächenprämie für Ackerland?) Die Pacht im dreistelligen Bereich ist dann ja eher im unteren Bereich angesetzt.

Das muss dich natürlich nicht davon abhalten, dort wieder Gras anzusäen.

Eine Blumenwiese ist zwar schön anzusehen, birgt aber auch die Gefahr das sich Pflanzen wie Jakobskreuzkraut ausbreiten und das Heu für deine Pferde nicht mehr nutzbar ist. Diese Pflanzen kommen gerade bei extensiver Nutzung stärker durch.
Ganz ohne Dünger würde ich auf solchen Flächen nicht arbeiten, denn du kannst das Heu ja auch gebrauchen und willst nicht nur Kraut mähen und entsorgen. Man muss die Fläche dann genau beobachten!
http://www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/032238/


Bis 2015 gab es eine Kleinerzeugerregelung. Dann hättest du mit wenig bürokratischem Aufwand ca. 1000€ EU-Agrarförderung für deine 4ha Grünland bekommen können.

Ob es das gar nicht mehr gibt oder ob die Möglichkeit noch mal wieder kommt weiß ich nicht.
http://www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/foerderung/000958/

An die Förderungen kommst du nur, wenn du "aktiver Landwirt" bist.
 
D

Dude23

Beiträge
53
Likes
13
Hallo Bertl,

ich habe mich mit ähnlicher Arbeit auseinandergesetzt wie du. Allerdings ist es bei mir noch nicht so weit und da ich auch sonst eher ein Laie in der Landwirtschaft bin, möchte ich dich bitten Beiträge meinerseits mit Vorsicht zu genießen. Man möge mich gegebenenfalls verbessern.

Aus meiner Sicht stellt sich allerdings schon die Frage: Möchtest du soweit es geht den Ertrag steigern, um möglichst wenig zukaufen zu müssen - dann wirst du um Düngung wie von Harm beschrieben nicht herumkommen. Ich persönlich habe mich auf meiner sehr kleinen Fläche gegen Düngung entschieden, da diese den meisten Wildblumen eher schadet und eine richtige Vielfalt eher auf mageren Flächen zu finden ist. Allerdings habe ich auch keine Tiere damit zu versorgen, insofern stehe ich nicht vor diesem Problem.

Grundsätzlich würde ich persönlich aber, wenn es um eine wie von dir beschriebene vielfältige Blumenwiese geht, mit Düngung eher sparen.

Grüße aus der Oberpfalz,
Dude
 
Homer Jay

Homer Jay

Beiträge
633
Likes
397
Hallo Bertl,

ganz ohne Düngung wird das nix. Hofnahe Wiesen wurden früher zur Weidehaltung genutzt. Die Viecher haben da auch ständig was fallen lassen. Gedüngt wurden die Flächen dadurch auch.

Der Acker ist für eine Blumenwiese aber überversorgt, so dass die Fläche durch Starkzehrer abgemagert werden muss.

Ich weiß nicht, ob das für dich in Frage kommt, aber du könntest bei einer geplanten dauerhaften Umwandlung der Fläche diese auch als Ausgleichsfläche einer Kommune zur Verfügung stellen. Im Rahmen eines Gestattungsvertrages mit Laufzeiten 20 bis 25 Jahren gibt es da Möglichkeiten. Für kleine Grenzertragsstandorte durchaus interessant.

Hier bei mir werden bis zu 15€ /qm verteilt auf 25 Jahre gezahlt. Da muss man sich aber vorher gut informieren.

Gruß
Jürgen
 
K

Kuchi94

Guest
Moin.

Einige Sachen sind mit Aufgefallen wo du noch Nachhilfe brauchst

1. Bei denn von dir genannten Pachtpreis ist es ja auch kein Wunder wenn der Pächter mit den Zähen knirscht.

2. Wenn du mit 4 Hektar Grünland keine 2 Pferde versorgen kannst ist was falsch.

3. Blumenwiesen ergeben kein Heu...

4. Kraft kommt von Kraftstoff. Ohne Dünger endet das in der totalen Bodenauslaugung. Denn bekommst irgendwann von Hektar keinen Rundballen mehr zusammen.

5. Hast du die Güllewagen mitgezählt? 30 40.000l Fässer (macht immerhin 120m3 pro Hektar) spricht nicht dafür....

Lass dich erstmal von den örtlichen Landwirten beraten. Was gibt's sonst in eurer Region (beraten, nicht sehen und selber was zusammenspinnen (siehe Güllewagen)).

Meines Erachtens nach ist diese ganze Extensiv Kake der letzte Dreck. Ich habe selber Wiesen neben NaturschutzFlächen und darf mich mit den Kraut (Ampfer Jakobskreutzkraut) auseinander setzten. Wenn mal einige Pflanzen rüberkommen kan ich sie mit der Hand herausreißen. Aber bei der Menge die da rüberkommen hilft zu meist noch die Rau Feldspritze und denn mit einer Teilbreite oder mehr um das Feld herum. Das mag allerdings auch mein Klee bzw Löwenzahn nicht den ich im Futter schätze....

Gruss
 
R

Rainer267

Beiträge
570
Likes
7
Hallo zusammen,

Ich bin auch Pferdehalter und kompletter Selbstversorger.
Für meine 5 Pferde (4 Groß/1 Kleinpferd) habe ich gute 3ha Weide/Wechselweide und ca. 12 ha Mähweide zur Heuwerbung, die ich aber bei Weitem zur Versorgung meiner Tiere alleine nicht bräuchte. Das hat sich mittels Zupachtung eben so ergeben, der Verpächter wollte die Fläche nicht splitten---Ist auch gut so!

Trotz des Überflusses an Grünfläche komme ich um eine vernünftige Düngung aber keinesfalls rum. Wenn ich hier manche Pferdehalter und ihre Grünflächen sehe, verstehe ich sogar, wenn kein Landbesitzer einem mehr etwas verpachtet, so verhunzt sind die schönen Wiesen teilweise schon nach 3-4 Jahren.....

Das Thema Jakobskreuzkraut und auch alle anderen ungewollten Pflanzen kommen ( leider) größtenteils von der Nicht-Bewirtschaftung dieser extensiv genutzten Flächen.
Ich persönlich will diese Flächen nichtmal mehr geschenkt haben und sogar, wenn ich noch Geld dafür bekäme, würde ich diesen Schrott an Grünfutter, was dort jedes Jahr "geerntet" wird nicht haben wollen.

Ich bezeichne das nur noch als Giftmüll-Entsorgung!

Auf meinen Flächen komme ich ohne vernünftig berechnete Ausbringung von Kalkstickstoff schonmal GAR nicht zurecht. Daher habe ich ausnahmslos ALLE Flächen, die eine vernünftige Düngung nicht zulassen, komplett mit Dank zurückgegeben.

GANZ ohne Düngung geht es (leider) nunmal nicht. Zumindest nicht hier bei mir......

Aber mit 4 ha für 2 Pferde solltest Du problemlos Deine Tiere ordentlich versorgen können. Ich rechne pro Pferd bei ganzjähriger Weidehaltung und logischerweise Zufütterung über die Wintermonate mit 14 - 15 Rundballen a 1,25 m mit einem Durchschnittsgewicht von 285kg. Und dabei ist schon eine Reserve von 2-3 Bällen mit eingerechnet. Und glaube mir, meine Hotties fressen wie die Berserker und sind alles Andere als unterernährt:)

In 2016 hatte ich bei Mindestdüngung lt. Empfehlung einen Ertrag von ca. 24 Rundballen pro ha. Selbst in dem Trockenen Jahr 2015 davor waren es noch ca. 13 Bällen/ha. Selbst dieser, durch die Trockenheit bedingte, schlechte Ertrag hätte bei Dir noch locker gereicht, um die Pferde gut über den Winter zu bringen.

Also nur Mut, aber bitte nicht komplett OHNE Düngung. Du wirst nicht mehr Herr übers Unkraut!

Gruß
Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
F

Flori DX V

Beiträge
57
Likes
17
Servus zusammen,

Ich würde ca 1ha als Weide einmachen. Somit haben die Gäule ihren Auslauf und Futter. Für den Rest kann Mann Heu machen. Ich hätte a no eine kleine Presse für Heu von Fortschritt. Mein Onkel hat auf 2 Wiesen Programme laufen. Das eine darf er nur 2mal mähen frühestens 15. Juni und das 2. Erst ab 1.juli. so würde ich diese bewirtschaften. Zur Düngung müssen Mann aber nur die mindest Menge. Mancher Landwirt is froh wenn er seine Gülle ausbringen darf.

Gruß Flori
 
Wiesenblitz

Wiesenblitz

Beiträge
1.495
Likes
452
Hallo zusammen,


Also nur Mut, aber bitte nicht komplett OHNE Düngung. Du wirst nicht mehr Herr übers Unkraut!

Gruß
Rainer
Ich wusste bis dato gar nicht das man Unkraut (was immer das auch sein mag) mit Düngen zu Leibe rücken kann. Wie muss ich mir das vorstellen?

Nachhaltige Landwirtschaft ist etwas mit dem man sich auseinander setzen muss. Da geht es um Pflege, um wechselnde Bewirtschaftung, um den Bodenpunkten angepasste Nachsaat. Da geht es nicht um wieviel max. Ertrag ich von der Fläche bekomme.
Ich bekomme vom ha 15Stck. Rundballem mit 1.20m im Durchmesser, gepresst mit einer Comprima mit variabler Kammer und das jedes Jahr, egal wie trocken oder nass es ist.
Ihr könnt euch nicht immer das Maul über die anderen zerreißen bloß weil Ihr euch mit der Materie nicht beschäftigt oder keine Ahnung habt.
Düngen ist bei vernünftiger Wiesen und Weidenwirtschaft keine Grundvoraussetzung für gesundes Grünland. Was soll der Mist???

@Kuchi, von Dir möchte ich jetzt mal ehrlich wissen welches Mittel Du gegen JKK in deine Spritze schüttest und was außer kahler Erde da noch stehen bleibt???? Jetzt bin ich mal gespannt!

Mit freundlichem Gruß
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
K

Kuchi94

Guest
Hallo.

Ja das kann ich dir sofort sagen. Kahle Erde ist ein Zeichen für ein Total Herbizid. Das Nutze ich nur bei Neuansaht.

Gegen JKK also ein Mittel gegen Mehrkeimblättrige. Zb Simplex von DowAgro oder Banvel M von Compo.

Wer in diesen Thema jedoch keine Ahnung hat der über BlödZeitung Niveau geht hält natürlich alles für das selbe.

Ja klar ist Düngung nicht alles. Ich miete mir deshalb auch Schlitzsaat Drillen oder Striegel mit pneu. Nachsaat.

Jegliche Nutzung des Bodens ist ein Raubbau. Egal ob nun auf Acker oder in euren Biogemüsegarten. Wer die genommenen Nährstoffe nicht zurückgibt laugt den Boden aus. Viele Unkräuter lieben Nährstoffarme Böden. Aber was erkläre ich das alles hier....
 
D

doppelfischkopp

Beiträge
366
Likes
73
Moin,

zuerst einmal: bange machen gilt nicht!

Also zwei Pferde sollten sich mit 4 ha aber locker ernähren lassen.

Zu erwägen ist aber, wenn das Land jetzt Ackerstatus hat, dann würde man den Wert etwa vierteln, wenn man daraus Dauergrünland macht. Betriebswirtschaftlich wäre das nicht...

Zur Blumenwiese ist zu sagen, daß so "Pi mal Daumen" der Artenreichtum zunimmt, je magerer der Boden ist. Wenn der Boden jetzt überversorgt ist, dann kann das viele Jahre dauern bis daraus eine Blumenwiese wird. In dieser Zeit brauchst Du nicht düngen, denn Du möchtest ja eine Abmagerung. Allerdings wird auch der Ertrag zurückgehen, aber das dürfte kein Problem darstellen.
Wenn das jetzt aber Ackerfläche ist, dann ist eine Neuansaat erforderlich, weil so große Flächen nicht schnell genug zuwachsen und die Gefahr von unerwünschten Pflanzen zu hoch ist. Es gibt auch Saatmischungen für extensiv genutztes Grünland, da hättest Du dann gleich eine gute Ausgangsbasis.

Wenn der erste Schnitt spät (für die Kuh-Halter zu spät) erfolgt, dann reifen die Gräser auch aus, dann ist später keine Nachsaat erforderlich. Lücken schließen sich selbst.

Übrigens liefern die Pferde doch automatisch Mist (=Dünger), der ohnehin wieder ausgebracht werden kann. Lediglich der 2. Schnitt wird abgegeben und fehlt in der Bilanz. Je nach Boden kann das trotzdem reichen oder sehr lange dauern bis eine deutliche Abmagerung eintritt.

Deine Maschinen wird Dir wohl niemand bezahlen. Die Kleinerzeugerregel gibt es derzeit nicht mehr. Ob es sich lohnen könnte, einen Betrieb anzumelden, müßte man durchrechnen. (M.E. vermutlich eher nicht; die Kosten werden die potentiellen Prämien auffressen.)

Bei nur 2 Pferden wäre es ggf. auch sinnvoller, die kleinen HD-Ballen zu pressen statt der Rundballen. Evtl. könnte man auch loses Heu einlagern, was im Alpenraum früher viel gemacht wurde.

@Homer Jay
Eine Förderung von 6.000 Euro pro Jahr und Hektar würde ich sofort mitnehmen! Wollen die da Atommüll zwischenlagern?

Viele Grüße

dfk
 
Wiesenblitz

Wiesenblitz

Beiträge
1.495
Likes
452
@kuchi: Ich gehe mal davon das Du in derBlödzeitung gelesen hast das Banvel Dow agro und Simplex gegen JKK hilft!
Gegen JKK ist derzeit kein, ich wiederhole KEIN zulässiges wirksames Mittel auf dem Markt. Beim nächsten Chemiekeulenkurs mal die Lauscher gespitzt.

Und jetzt wieder friedlich und offen auch für welche die's ohne Gift und Gülle hinbekommen.

Mit freundlichem Gruß
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
bertl1976

bertl1976

Threadstarter
Beiträge
127
Likes
40
Servus nochmal.

Vielen Dank für die doch sehr unterschiedlichen Meinungen.

Es ist ja so, dass ich auf dem Gebiet ja quasi bei Null anfangen muss,
besonders was Wissen und Erfahrung betrifft, auch was Maschinen anbelangt. aber das
gehört eher in einen technischen Thread.

Und deswegen ist es ja auch nicht so, dass ich nicht auf leute hören würde, die
das schon öfter gemacht haben.

Das Jakobskreuzkraut ist ja der Schrecken aller Hippoleute.
Das vorhandensein im Heu macht es tatsächlich nicht nutzbar für Pferde.

Gerade las ich in einem Link weiter oben, dass ertragsorientierte bewirtschaftung
kreuzkräuter zurückdrängt.

Vielleicht muss ich das Dünge-Thema doch noch überdenken, ganz ohne scheint es
dann doch nicht zu gehen.

Aktuell steht (unter einem halben meter schnee) so ein angesähtes Gras, welches
Viel Eiweissanteil hat, hab den namen vergessen, es eignet sich für Silo/Rindviech-Futter.

Heisst ja dann wahrscheinlich, entweder 8 jahre warten, oder
Umdrehen, Grubbern, oder was weiss ich noch, und eine
Start-Saat drauf, die auf Pferdeheu ausgerichtet ist, oder?


Gruss!
 
Homer Jay

Homer Jay

Beiträge
633
Likes
397
Moin,
@doppelfischkopp
Was Ausgleichsflächen sind ist dir doch bekannt, das brauche ich dir doch nicht erklären. Hier im LK Vechta sind Pachtpreise von 1200 €/ha nichts Außergewöhnliches und für Ackerland (30 Bodenpunkte) wird bis 11 €/qm beim Verkauf gezahlt. Die Pachtpreise kommen hier aufgrund der Flächenknappheit und den großen Bedarf an Nachweisflächen zustande. Beim Ackerlandkauf sind die meisten Landwirte ganz raus, hier sind Ärzte, Rechtsanwälte oder Unternehmer die Grundstückskäufer. Die Kommunen und Bauern haben ein Vorkaufsrecht, aber beim Preis müssen die mitziehen.

Wer hier elendige Keilstücke hat oder fast im Moor liegt, der macht das schon recht häufig, weil die Flächen teilweise nicht verpachtbar sind.
Ist in meinen Augen halt nur was für Grenzstandorte. So ein Gestattungsvertrag hat ja nicht nur Vorteile, da sollte man auch bedenken. Wem die Art der Bewirtschaftung liegt, der wäre andererseits blöd das nicht ins Auge zu fassen, es gibt jedoch keinen Weg zurück.

Gruß
Jürgen
 
T

theodkw

Beiträge
275
Likes
8
Hallo Bertl,

der bereits genannte Ackerstatus wäre für mich das entscheidende! Wandelst Du den Acker in Grünland um, wirst du das grundsätzlich nicht wieder zurückdrehen können! Damit verliert dein Land extrem an Wert! An der stelle würde ich lieber mit dem Pächter über eine Erhöhung der Pacht reden (sofern diese denn so niedrig liegt). "Billiges Grünland kannst Du dir ggf. selber hinzupachten.

Gruß Theo

PS..ohne Nährstoffe kein Ertrag...und wer etwas abfährt muss auch was zurückbringen ;)
 
E

EckardderWaldbauer

Beiträge
2.335
Likes
767
Hallo zusammen ,

eine kleine Überlegung :
Wenn jemand Ackerland hat kann er das
auch gegen mehr Weideflächen tauschen .
Dann hat man g.g.f das 2 bis 3 fache an
Gesamtfläche .
Das würde ich versuchen , dann wäre
genug Fläche vorhanden , auch für
mehr Pferde .

Ich bin in meiner Hobby Landwirtschaft
auch für Bio , nur die Erträge wären
auf Dauer zu schlecht .
Es gibt genug Bauern und Biogasanlage
die ihren " Abfall " gerne wo anders
Entsorgung würden .

Bei mir sind 3/4 aller Flächen in der
Umgebung nur Mais . Viel davon nur
Für Biogasanlagen . Die liefern sogar
kostenlos auf Weiden .

Gruß Eckard
 
K

Kuchi94

Guest
Lieber Matthias.

Da muss ich dich aus deiner Traumwelt reisen.

Im ersten Jahr helfen die Mittel noch. Im zweiten Jahr wenn diese" Wunderschöne" Pflanze jedoch schon blüht hilft nurnoch der Sparten samt Feuer.
Aber im zweiten Jahr wo die Pflanzen so schön sichtbar sind hast du schon ein Jahr das Teufelszeug auf der Wiese.....

Es ist halt nur Spannend zu sehen wie sich Ampfer, Brennessel und das DrecksKraut verbreiten.

Einseitig grenzt eine "Naturschutz" Fläche und von der Seite ziehen die wunderbaren Blumen die eine Wieso so schön Gelb oder rötlich (Ampfer) machen rüber...

Also darf ich da jährlich direkt an der Grabenkante entlang mulchen und danach nochmal einen Streifen mit der Feldspritze behandeln. Dazu schaffen es mache Samen echt, Wind sei Dank quer über die Wiesen.

Und den sitzt du da auf den 45er verdreht nach hinten uns spielst an der alten mechanischen Teilbreitenschaltung das Klavier.

Natürlich will ich möglichst wenig Fläche behandeln. Fällt der Behandlung auch viel gutes zum Opfer (ich sähe zumeist ein Klee/Weidelgras/Wiesenriespe Gemisch nach, der Klee geht bei der Behandlung jedoch hops).

Nachsähen ist eigentlich jährlich bei mir. Mindesten 5kg den Hektar einen Striegel bis zu über 30kg wo der Maulwurf fleißig War mir der Schlitzsaatdrille von Köckerling.
Ein Jahr sogar über 40kg auf zwei Hektar, War es im Moor zunass und der dritte Schnitt ließ sich weder Ernten noch mulchen ohne Flurschaden und ich hatte im Frühjahr den Schneeschimmel.
 
D

doppelfischkopp

Beiträge
366
Likes
73
Moin,

@Homer Jay
Ich vergesse immer, daß weiter südlich solche enormen Summen für's Land bezahlt werden. :D Obwohl in einer Nachbargemeinde soll ein bekannter Fernsehmoderator auch zwischen 5 und 6 Euro für den qm bezahlt haben - war allerdings nicht dabei und kann es nicht beschwören.

>Ampfer, Brennessel und das JKK
Die Brennessel ist ein Stickstoffanzeiger, wo die in Mengen auftritt, ist kein magerer Boden. Bei mindestens zweimaligem Schnitt werden die zurückgedrängt.
Ampfer kann als Futterpflanze genutzt werden, der ist nicht giftig. Wegen seines raumgreifenden Wuchses und den Bröckelverlusten bei der Ernte ist er aber nicht beliebt. Auch Ampfer wird durch zweimaligen Schnitt zurückgedrängt. Wo die Grasnarbe dicht ist, wächst auch kaum Ampfer. Eine Hauptverbreitungsquelle ist der Pferdemist, weshalb viele Pferdeleute kein Heu von Wiesen haben möchten, die mit Pferdemist gedüngt wurden. ;)
Das JKK ist mancherorts ein Problem. Auch die Chemie (s.o.) hilft nur bedingt; zudem ist das Heu nach Behandlung mit Simplex nicht mehr verkehrsfähig. Wichtigste Gegenmaßnahme ist die geschlossene Grasnarbe und der Schnitt. Weiden sind oft übernutzt (leider besonders oft bei den Pferdehaltern) und werden nicht nachgemäht/gemulcht, da sehen manche Ecken aus wie frisch gefräst und andere werden jahrelang nicht geschnitten.


Und deswegen ist es ja auch nicht so, dass ich nicht auf leute hören würde, diedas schon öfter gemacht haben.
Vorsicht bei den "Ratschlägen" anderer Leute. Die anderen Bauern drumherum wollen zumeist nur Dein Bestes: nämlich das Land billig pachten (oder kaufen, wenn Geld da ist).

Wandelst Du den Acker in Grünland um, wirst du das grundsätzlich nicht wieder zurückdrehen können! Damit verliert dein Land extrem an Wert!
Evtl. könntest Du das verhindern, indem alle fünf Jahre umgebrochen und einmal eine Ackerkultur angebaut wird. Ist halt ein riesiger Aufwand. Da gefällt mir Theo's Vorschlag besser, das Ackerland zu verpachten und selbst Wiesen anzupachten.

Viele Grüße

dfk
 
Diesel_Joerg

Diesel_Joerg

Beiträge
2.210
Likes
68
Eine Hauptverbreitungsquelle ist der Pferdemist...


Weiden sind oft übernutzt (leider besonders oft bei den Pferdehaltern) und werden nicht nachgemäht/gemulcht, da sehen manche Ecken aus wie frisch gefräst und andere werden jahrelang nicht geschnitten.

Wandelst Du den Acker in Grünland um, wirst du das grundsätzlich nicht wieder zurückdrehen können! Damit verliert dein Land extrem an Wert!
Evtl. könntest Du das verhindern, indem alle fünf Jahre umgebrochen und einmal eine Ackerkultur angebaut wird. Ist halt ein riesiger Aufwand. Da gefällt mir Theo's Vorschlag besser, das Ackerland zu verpachten und selbst Wiesen anzupachten.
Tach,

habe lange Jahre nebenbei für die Pferdemädels gearbeitet, und kann dfk nur Recht geben.
Weiden und Pferde sind 2 Welten die aufeinander prallen.

Die Pferdeäppel wurden regelmässig von den Weiden gesammelt, und woanders "entsorgt", aber sicher nicht als Dung genommen.
Pferde sind lecker in der Futterauswahl, und genau so wie es dfk beschrieben hat, sehen die Weiden dann auch aus.
Regelmässig müssen die Weideflächen bearbeitet werden, teilweise sind wir da mit Spaten und Hacke unterwegs gewesen.
Wenn es sich anbot, haben wir eine Herde Schafe drüber getrieben, die mähen auch alles weg.
Allerdings mögen die Pferdehalter wieder die Schafscheiße nicht so unbedingt.

Eine wirklich regelmässige Pflege der Weide ist bei Pferdehaltung unerlässlich.
Schleppen, Mulchen, Walzen und Düngen (etwas, nicht viel, aber etwas schon) gehören genauso dazu, wie Handarbeit.

Ich halte auch Theos Vorschlag für die bessere Alternative.

Gruß Jörg.
 
Deutz jojo

Deutz jojo

Beiträge
1.010
Likes
141
Hallo,
Habt ihr bei 120m^3/ja den Acker eingeschalt? Wenn es nicht ganz gerade ist fangen 80-90 schon an zu laufen. Oder sind die da 2x drüber? Und wie soll das mit der Düngeverordnung klappen kam das aus dem Frischwasserpott der Kläranlage?
MfG
Johannes
 
R

Rainer267

Beiträge
570
Likes
7
Hallo nochmal,

Wollte mich eigentlich zu dem Thema nicht mehr melden, aber ein paar Sätze muss ich jetzt doch noch loswerden.

@Kuchi und andere: Vielen Dank für Eure wirklich fundamentierten Beiträge
@Wiesenblitz: Ich kenne da einen guten Spruch von Lasca34, der liegt mir gerade auf der Zunge, ich lasse ihn trotzdem hier jetzt weg.
Aber zeig mir doch mal bitte, wie Du dem JKK Herr wirst. Vom Nickname her könnte man bei Dir ja erahnen, dass Du von Grünlandbewirtschaftung echt Ahnung hättest..... Scheint leider doch nicht so...
Sonst wüsstest Du nämlich, wo und auf welchem Grünland sich sogenannte "Un"-Kräuter ausbreiten. Oder ihr habt bei Euch in der Gegend "selbstdüngende" Böden, könnte natürlich theoretisch auch sein.

Gruß
Rainer
 
Thema: Landwirtschaft wird Hochgefahren - oder Besser: Höfesterben rückwärts - Grünlandbewirtschaftung

Ähnliche Themen

Deutz Fahr KH 4 äußerer Arm zu viel Spiel ?

Elefantengras oder Blühstreifen

Oben