F2L612 im Originalzustand konservieren

Diskutiere F2L612 im Originalzustand konservieren im Forum Lackierung im Bereich Allgemeine technische Fragen - Unser Deutz Bj. 58 EZ Feb.59 Steht meiner Meinung noch so da. dass er nicht einer Farbdusche unterzogen werden müsste. Im Prinzip ist der Lack nur...
buddyholly

buddyholly

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Ich bin kein Lackierer oder Farben Spezialist, will nur verstehen was du vorhast.
Einzelne Teile so neu lackieren das sie die Farbe der guten Altteile haben?
Stelle ich mir schwierig bis unmöglich vor. Wie gesagt, neue Lacke glänzen, matte Lacke werden es auch nicht treffen. Und wenn doch sieht das in wenigen Jahren schon wieder scheckig aus weil die Farbe sich im Laufe der Zeit verändert. Vielleicht solltest die gut Teile doch erst mal mit Ovatrol behandeln und danach die neue Farbe aussuchen.
 
T

Treckerralf

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Hallo Peter,
ich habe mir mal in einer Oldiwerkstatt was abgeschaut und weiss nicht ob es dich weiterbringt, weil es ist nicht ganz einfach moderne Lacke auf alt zu trimmen.

Für Kleinteile hatten die 2 Methoden.
Dot4 Bremsflüssigkeit macht deinen Lack stumpf, das würde ich mal an den hinteren Kotflügeln ausprobieren. Also da wo nachlackiert wurde. Nicht zu lange einwirken lassen, sonst löst sich der ganze Lack ab. Gummihandschuhe dabei tragen, Bremsflüssigkeit reizt die Haut ziemlich unangenehm.

Hohe Temperaturen lassen den Lack auch schnell alt aussehen. Also ab in den Ofen damit oder mit einem Propangasbrenner das Bauteil erhitzen. Die Spanne zwischen ausgasendem Lack und verbrannten Lack ist aber nicht besonders groß. Der Lack darf nicht schwarz werden und verkohlen, also am besten an einem Musterstück ausprobieren.

Bei der Haube würde ich jetzt das ganze erstmal reinigen, den Altlack anschleifen und dann einfach Deutzfarbe, mit einigem Weiß versetzen, und als Zwischenschicht aufnebeln. Solange die Zwischenschicht noch feucht ist, an einigen Stellen ein klein wenig Quarzsand aufpudern. Dann die Deutzfarbe ohne Zugabe von Weiß auftragen, darauf achten, die Zwischenschicht darf nur wenig angetrocknet sein.

Nun kommt das schwierigste, der Lack muss anziehen und zwar soweit das er staubtrocken, aber nicht durchgetrocknet ist !!! Dann wird der Lack naß angeschliffen. Vorteilhaft ist Korn 800 bis 2000. Wo der Quarzsand aufgepundert wurde bricht dieser aus dem Decklack heraus und gibt den helleren Unterton der Zwischenschicht frei. Wichtig ist das Du nicht gleichmäßig schleifst, also bitte zwischen den Körnungen hin und her springen. Dann kommt die Haube auf den Rasen und du stellst einen Rasensprenger auf. Der noch frische Lack wird durch das Wasser des Sprengers automatisch stumpf, kreidig und milchig.

Auch hier Probebleche ausprobieren, um die richtige Technik zu finden.

Eine einheitliche Patina des gesamten Schleppers kriegst du damit aber nicht hin. Einen Unterschied zwischen "neuem Alt" und "tatsächlich Alt" hab ich auch bei den Profis gesehen.
Gruß Ralf
 
Petersnr1

Petersnr1

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Alter Schwede,

das ist wirklich was für Profis. Alle Achtung.

Eine einheitliche Patina des gesamten Schleppers kriegst du damit aber nicht hin
Das ist auch nicht unbedingt das Ziel denn dann könnte ich ja auch komplett lackieren. Ich weiß, dass ich immer mit einem Kompromiss leben muss.

Ich füge Deinen Beitrag in meine Sammlung "Tipps Lack" ein. Denn was ich dann wirklich mache wird noch entschieden.

Danke Dir und LG, Peter
 
C

Christian...

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Ich finde es ja besonders toll, wenn das, was repariert wurde, perfekt neu lackiert ist, gleichzeitig aber alles andere weiterhin alt bleibt.

Das ist m.E historisch korrekt, da auch damals schon Neuteile verbaut wurden, und die waren halt "neu" lackiert.

Mit der Zeit wird der heute neue Lack an der heute neu verbauten Spurstange ja auch alt, stumpft ab, oder bekommt Macken. Irgendwann ist der dann auch "patiniert", aber richtig - und nicht künstlich.

Ich persönlich finde diese Kombination toll. Man sieht die Spuren der Zeit, gleichzeitig wird der Trecker aber auch offensichtlich gepflegt/repariert/in Stand gehalten bzw. kaputtes erneuert - das darf dann (gerne auch perfekt) neu lackiert sein.
 
Lausbua

Lausbua

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Servus,

ich schließe mich Christians Meinung an.

Vor allem kann man im Forum immer wieder Beiträge finden, die davor warnen, irgendeinen Fantasiefarbon zu wählen, im Glauben, dass sich das an die bestehende Patina angleicht (kann ich selbst auch so bestätigen). Im Gegenteil ist der Fall.
Die künstlich auf Alt getrimmten Teile bzw. der falsche Farbton (z.B. smaragdgrün statt laubgrün) gleichen sich im Lauf der Zeit eben nicht an die schon alten Teile an, sondern der Unterschied wird immer deutlicher. Und das ist es ja gerade, was dich, Peter, an deiner gelben Haube so stört.

Daher mein Tipp, so wie der von Christian: wenn es so störend ist, ruhig alles in Originalfarbe, also Laubgrün, Deutz alt, RAL 6002 lackieren und die Zeit machen lassen. Irgendwann gleicht sich das alles wieder an.
 
Petersnr1

Petersnr1

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Hallo Emanuel und alle anderen,

vielen Dank erst einmal für Eure Beiträge und Hilfestellung. Dadurch habe ich jetzt ein gutes Fundament zum nachdenken. Was ich letztendlich mache oder nicht mache werde ich in aller Ruhe entscheiden.

Grundsätzlich bin ich ja etwas faul
wink.png
. Was ja nicht unbedingt schlecht sein muss
smile.png
.

Den Originallack zu nehmen und dann mit Zitronensaft etwas abzustumpfen finde ich nicht schlecht. Ich werde es mal an einem Stück Blech versuchen. Kann aber dauern bis ich mich mit einem Ergebnis melde!!!! Muss jetzt erst ein neues Pumpenhaus bauen.

Noch einen Gruß an "Schorse" der ja diesen, wie heißt das "Treet?" oder so, aufgemacht hat. Sorry, dass ich Dein Thema so umfangreich gekarpert habe. Nix für ungut,

LG, Peter
 
Hunsrücker-Peter

Hunsrücker-Peter

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Hallo liebe Deutzer,
mich beschäftigt z.Z. auch dieses brisante Thema, wie weit soll man gehen mit der Aufbereitung.
Als ich meinen 58 er F2L abholte war er doch in einem etwas verwahrlosten Zustand.
Aber erstmal stand sowieso die technische Instandsetzung und TüV-Abnahme im Vordergrund und dann erst die Optik.
Dann habe ich zuerst aus einem /U einen /H gemacht, weil er mir so besser gefällt, also 6.50-20 und 11-36 drauf.
Danach wurden Löcher in den Kotflügeln verschlossen, das habe ich dann mit RAL 6002 überrollt.
Mehr möchte ich erstmal auch farbtechnisch nichts machen, denn ich will die ansonsten noch gute Substanz eigentlich nicht zerstören.
Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit der s.g. ``Patina`` zu tun, sondern ist einfach nur gefallen und Respekt vorm Alter,
das man ihm ruhig ansehen soll und darf. Gepflegt wird er mit WD 40. Also das ist meine Einstellung zu diesem Thema.

Und so hat er sich bis jetzt verändert.

MfG Peter


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Bernd H.

Bernd H.

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Hallo,

auch ich lasse meinen F1L712 im Originalzustand. Habe allerdings das Glück, daß die Substanz noch gut erhalten ist.
Als der Traktor noch im Arbeitseinsatz war, habe ich Roststellen ausgebessert und mit RAL 6002, Laubgrün, grob übergepinselt, wie es früher meist üblich war.
Heute würde ich etwas sorgfältiger vorgehen, aber wieder das Laubgrün verwenden. Lack auf alt trimmen wird meiner Meinung nach nie ganz funktionieren,
weil auch der mit der Zeit altert und dann die Unterschiede zum Originallack sichtbar werden.
Wie schon einige Vorredner erwähnten, wurde an den Traktoren im Laufe ihres Arbeitslebens immer wieder Teile ausgebessert, was halt auch an der Lackierung sichtbar wird.

Den Lack meines Traktors behandle ich zweimal im Jahr mit einer Mischung aus Walnußöl und reinem Orangenöl.
Das Walnußöl ist ganz normales Speiseöl und eines von den wenigen Ölen, die ganz aushärten.
Das Orangenöl (ca 10 % Beimischung) wirkt als leichte Verdünnung, die das Eindringen in den alten Lack begünstigt, und beschleunigt das Aushärten.
Auf den gereinigten Lack auftragen und Überschuß nach einiger Zeit mit einem weichen Tuch abreiben.

IMG_3169.JPG IMG_3171.JPG IMG_3172.JPG

Gruß
Bernd
 
Hunsrücker-Peter

Hunsrücker-Peter

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Hallo,
ich habe noch ein anderes gutes Mittel zur Konservierung der PATINA entdeckt, und das ist das Weiße Kettenspray von meinen Motorrädern.
Der Vorteil von diesem Spray ist der, dass es sehr einfach dünn aufzutragen und dann auch zu verreiben ist.
Es ist im Prinzip transparent, enthält PTFE (Teflon) dadurch haftet es über lange Zeit, ist ein toller Rostschutz, der Regen kann es nicht abwaschen,
es schadet nicht dem Lack sowie der Umwelt und es glänzt nicht zu doll.
An meinen alten Motorrädern habe ich gute Erfahrung gemacht und dachte mir, warum sollte das nicht auch dem alten Deutz gut tun.
Der Alte ist noch im Original-Lack und den möchte ich ja so bewahren ohne dass er weiter rostet.
Habe den Lack jetzt einmal damit behandelt. Ich denke das Ergebnis ist ok. siehe Fotos.
Gruß aus dem Hunsrück

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Petersnr1

Petersnr1

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Hallo Leute,

ich möchte mich gerne noch einmal zu meiner Farbentscheidung (siehe u.a. meine Beiträge 22, 24, 27) melden.

Mein Plan war ja einen Farbton hinzukriegen welcher der vorhandenen Patina weitgehend entspricht. Ich hab da viel rumexperentiert mich aber letztlich für den Originalton, RAL 6002, entschieden.

Und das war gut so!!

Gestern hab ich die Kotflügel wieder angebaut, Licht und Blinker tun es nach einigen Schwierigkeiten (Gruß und Dank an Martin/Obrschwob ;) ) auch wieder. Ich finde das es anständig gut aussieht.

Die Haube ist auch schon fertig. Aber weil ich dann doch noch einiges mehr lackieren möchte, habe ich die noch nicht wieder angebaut.

Bilder gibt es also erst später.........sonst finde ich meinen "Horst" noch in der schrecklichen Rubrik "Verschandelte Trecker" wieder :sleeping: .
Nee, die mag ich wirklich nicht.

Also dann, haut rein,

LG aus Rheda-Wiedenbrück Peter
 
Petersnr1

Petersnr1

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Soooooo, nach langer Zeit lasse ich diesen Thread wieder aufleben.

Die übliche Diskussion zwischen Lack und Patina habe ich jetzt für mich beendet. Weil an Haube und Kotflügel geschweißt werden musste, habe ich diese auch dann richtig lackieren lassen. Mit toller Hilfe aus dem Forum und guten Freunden hier vor Ort war dann 2018 erst einmal die Technik vorrangig. Eigentlich nichts wirklich großes, oft hat ein passender Schraubenschlüssel gereicht. Jetzt war es nur noch die Handbremse die neu belegt werden musste. Fummelei. Danke Martin/Oberschwob für Deine detaillierte Beschreibung!

Und dann war es wieder da, das Problem mit Lack oder...

Ich hab mich dann für den Lack entschieden...... Das wird jetzt nicht jeder gutfinden, muss es aber auch nicht. Ich jedenfalls bin stolz wie Bolle. Oder noch ein wenig mehr! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Also noch einmal vielen Dank an alle die mir in den vergangenen Jahren mit Rat und manchmal auch mit Tat zur Seite gestanden haben!!

Herzlich

Peter
 

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krammerreini

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Servus Peter,

absolut in Ordnung deine Entscheidung. Sieht doch aus wie neu :thumbsup: . Die Schweißarbeiten waren bei mir auch ausschlaggebend für die Entscheidung zum neuen Lack.
Und das, obwohl ich ausgesprochener Patinafreund bin.

Aber man kann eben nicht alles haben.

Grüße vom
Reini
 
Lausbua

Lausbua

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Servus Peter,
Servus miteinander,

das alles entscheidende ist, dass er dir gefällt und das tut er offensichtlich auch. Ich finde deinen von den Fotos her, trotz ein paar kleiner Fehler ganz gut gelungen.

Ich finde auch immer die Abwägung wichtig, ob die mit der Patina einhergehende Geschichte der Maschine einen Bezug zum Besitzer hat. Sprich, der von den Eltern oder Verwandten geerbte Schlepper ist vermutlich auch mit persönlichen Geschichten verbunden. Wenn da jetzt ein Jungspund daher kommt und meint es sei toll so einen Schlepper mal eben mit neuer Farbe anzusprühen stellen sich mir die Nackenhaare auf. Vermutlich bereut er die Entscheidungen später mal bitter. Dann ist es aber zu spät. Patina versaut man eben nur einmal. Ich spreche da auch aus eigener Erfahrung!

Wenn sich allerdings jemand einen heruntergekommen evtl. schon mal (schlecht) ausgebesserten Oldi zulegt, mit dessen Vorgeschichte er eigentlich nichts zu tun hat... Naja, soll er es machen.

Wichtig finde ich auch immer, dass es gut gemacht sein muss und da scheitert es dann ganz oft, weil es sehr aufwendig ist, wenn man es ordentlich macht.

LG Emanuel
 
Petersnr1

Petersnr1

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Lieber Emanuel,

vielen Dank für Deinen Beitrag.

Ja, Du hast recht, perfekt ist er nicht geworden, ganz bestimmt nicht. Aber das war auch nicht mein Ziel; ich wollte auf gar keinen Fall einen Trecker den ich besser in eine Vitrine packe als ihn im Wald zum Holzrücken zu nutzen. Oder nach jedem Gebrauch drei Stunden putzen muss.

Jetzt habe ich einen guten AlleTageTrecker...für die Arbeit und für meine Augen. Und in einigen Jahren hab ich vielleicht eine wieder eine Patina die nicht auf der Grenze zum Schrott ist.

Bis dann, lG, Peter
 
N

niedersasse

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Moin,

Du hast mit Deiner Arbeit die für Dich richtige und für den Trecker mit Sicherheit beste Entscheidung getroffen. Rostschutz für ein weiteres langes Leben.
Obwohl ich mir bei meinem viel Mühe gegeben habe, stelle ich fest, dass doch nicht alles so ist, wie es sein sollte (Fehler) und was unweigerlich bei einer Nutzung geschieht, es wird wieder Narben geben. Abplatzer, Rempler, nicht ordentlcih gereinigte Stellen, wo der Lack abgeht...

Ich bin mir auch nicht sicher, ob denn ab Werk im Unterschied zu den Weinen bei Pahlhuber und Söhne, wo eine Sorte Wein, wie die andere war, auch wirklich einer, wie der andere lackiert worden ist. In groben Zügen wohl, aber wenn in der Endmontage noch irgendetwas schief gelaufen ist, kann ich mir vorstellen, dass am Ende eben doch etwas anders war.

Gut gelungen und Euch beiden noch lange gemeinsdame Freude

Grüße

Richard
 
Deutzpreuße

Deutzpreuße

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Hallo Peter,

da hat sich dein Horst wirklich sehr gewandelt - Respekt! Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, aber ich wäre es - auch wenn ich eher Patinafan bin - wohl genauso angegangen. Und vor allem - dir gefällt es so. Das ist das Wichtigste. Weiterhin allzeit gute Fahrt. Ach ja, was wohl das Bürschlein in Greffen dazu sagen wird...?

LG
Ludger
 
Petersnr1

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Hi Ludger,

am 30.08. bin ich ja wieder in Greffen...... ;) ;) Ich denke, dass wir uns dort sehen!?

Bis dahin alles Gute, Peter
 
Thema: F2L612 im Originalzustand konservieren

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