Hallo André,
jetzt wollen wir doch nicht über Kosten sprechen. Wer 15 Schlepper (zzgl. der nötigen Anbaugeräte) bei 7 ha LF hat, wer einen Neuschlepper für einen halben Hektar kauft, wer sich einen neuen Agroplus, Motorsäge(n), Holzspalter, Seilwinde usw. kauft, um damit Brennholz zu machen, der hat mit dem Thema Kosten doch wohl lange abgeschlossen. Da werden so gewaltige Ausgaben getätigt, daß es auf 1200 km für Besichtigungen wirklich nicht mehr ankommt. Wir rechnen uns das doch alle schön oder haben erkannt, daß ein Hobby Geld kostet oder haben uns darüber noch gar keine Gedanken gemacht.
Aber es steht natürlich jedermann frei, das anders zu handhaben. Wer z.B. sowieso nie eine emotionale Bindung zu seinen Traktoren entwickelt, kann gerne so lange kaufen und verkaufen, bis er meint, den richtigen gefunden zu haben. Manche verdienen damit sogar noch Geld. Aber die würden auch "den richtigen" verkaufen, wenn es dafür nur genügend Geld gibt. So ist eben jeder anders.
Du, z.B., machst das schon ganz richtig. Aus Deiner Warte gesehen. Mir hingegen käme es ziemlich seltsam vor, einen Neuschlepper zu kaufen, um kurz darauf festzustellen, daß der ungeeignet ist, um ihn dann gegen einen anderen Neuschlepper einzutauschen. Das ist für mich schon deshalb keine Lösung, weil ich so viel Geld nicht habe. Ich würde auch keinen Striegel mit 3 m Arbeitsbreite kaufen, um danach zu grübeln, ob 6 m nicht doch besser gewesen wären. Oder sonst irgendetwas hätte besser gemacht werden können. Man kann auch jederzeit seinen Schlepper gegen einen anderen eintauschen, um erst dann zu bemerken, daß dessen Spurweiten gar nicht zu den eigenen Kulturen passen. Oder eine Saatbettkombination, deren Felderteilung genau auf der Schlepperspur liegt, so daß der Acker nie richtig eben wird (was sich mit einer etwas schmaleren oder einer etwas breiteren Kombination leicht hätte vermeiden lassen). Alles machbar. Alles zulässig. Es geht aber auch anders. Vor allem aber muß niemand seine persönliche Methode rechtfertigen. Er muß aber auch die Folgen tragen, einschließlich Hohn und Spott.
Wer jetzt einen anderen, "neuen" Gebrauchtschlepper braucht, hier und heute, und zwar sofort, der wird eben das eine oder andere Risiko eingehen müssen. Sicher ist allerdings, daß das Einholen weniger Einzelmeinungen in einem Internet-Forum das Risiko nicht verringern. Nicht mal ein kleines bißchen. Denn dieselben Fragen an einer etwas anderen Stelle gestellt, ergeben womöglich völlig andere Antworten.
Vielleicht ist der Eichbaum noch so nett, so viele Informationen bereitzustellen, daß man ihm wenigstens ein wenig helfen kann. Fotos wären da schon mal ein passabler Anfang.
Gruß
Michael
P.S.: Wenn es sich technisch und wirtschaftlich machen läßt, biete ich gerne meine Begleitung bei der Besichtigung und Probefahrt an. DX 3.90 und Verwandte habe ich in den letzten Jahrzehnten wirklich reichlich probieren und "erfahren" dürfen.