Brennholzverkauf im Nebenerwerb Lohnt sich?

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DeutzPowerForever

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Hallo Deutzgemeinde,
Ich bin seit einiger Zeit am Überlegen und recherchieren ob es sich für mich Lohnen würde Brennholz zu Schlagen und zu Verkaufen um mein Lehrlingsgehalt aufzubessern? ?(
Zur Ausgangssituation. Wir besitzen ca 10ha. Fichtenwald aus dem wir Jährlich für den Eigengebrauch etwas Holz machen. Da kam mir die Idee, einfach in meiner Freizeit, ein Paar extra RM zu machen und damit etwas Geld zu verdienen.
Ein wenig Ausrüstung haben wir auch schon, da wir früher einmal Landwirtschaft hatten. Zur Verfügung Steht ein Deutz F1L514, ein D3005 mit FL und ein D5506. Ausserdem eine 5,5T Norse Seilwinde, Diverse Anhänger, Meterholzspalter, Kreissäge, Dolmar PS 109 und PS5105C und Kleinkram wie Hacken, Sappien, Keile usw. Lagerplatz ist auch mehr als genug Vorhanden, durch die ehemalige Landwirtschaft. Ausserdem bin ich im besitz eines Motorsägenscheins.
Da ich das Holz ja quasie zum 0 Tarif habe, müsste ich ja nur die Betriebskosten für Schlepper usw mit einrechnen. Ich würde dann Verschiedene Angebote machen z.b Meterholz, Meterhol Gespalten und Ofenfertig.
Was meint ihr? Würde sich das Lohnen oder komme ich im Endeffekt bei 0 wieder raus?

Bin für jeden Tipp und jegliche Art von Hilfe Dankbar ! ;)

Mfg. Basti :)
 
M

mihp

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Hallo Basti;

Das musst du für dich selber festlegen- zu welchen Ertrag (Stundenlohn) du kommen möchtest- und das bei nur "Fichtenholz"!
Deine Frage beantwortet sich aber auch beim hinsehen eigentlich schon von selber:
Wenn ihr für euren Eigenbedarf schon Holz macht- (dafür noch Sägen und Spalter etc angeschafft habt) kann es nicht für Null sein- sonst würdet ihr es ja nicht machen!

Gruß- Michael
 
D

DeutzPowerForever

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Ja an das habe ich auch gedacht, aber da es ja nur als Hobby ist und nur Überschuss aus meinem Eigenen Wald ist, ist das doch dann Quasie wie ein Privatverkauf auf Ebay?
Oder Liege ich hier Falsch? :D ?(
 
M

mihp

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Hallo Basti;

Aber du selber sprichst gleich zu Anfang von "Nebenerwerb"! dann ist es kein Hobby.
Schon garnicht = rechte Tasche -linke Tasche!


Gruß- Michael
 
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DeutzPowerForever

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Könnt ihr mir mal genau erklären was ich machen kann und was nicht? Quasie was gilt als Gewerblich und was nicht?
Mfg
 
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Dude23

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Hallo,


die Gewerbeanmeldung ist immer dann erforderlich, wenn bei deiner Tätigkeit die Absicht der Gewinnerzielung vorhanden ist. Es kommt also nicht auf die Höhe des Gewinns an, sondern nur auf die Absicht, überhaupt einen Gewinn zu erzielen.

In deinem Fall würde ich als juristischer und steuerrechtlicher Laie behaupten, dass du keinesfalls um ein Gewerbe herumkommst.

Grüße,
Dude
 
Lasca34

Lasca34

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Da ich das Holz ja quasie zum 0 Tarif
Ich vermute mal, daß hier das reine Material gemeint war. Und das kann man durchaus so betrachten, wenn man annimmt, daß immer genügend Holz für den Eigenbedarf zurückbleibt. Wenn nicht, kann die Rechnung schwer in die Hose gehen, denn dann verkauft man das Holz, bei dem man das Material "zum Nulltarif" hat und kauft Holz für den Eigenbedarf teuer zu. Das nur der guten Ordnung halber.

Hallo Basti,

gewerblich ist, wenn Du regelmäßig etwas verkaufst, um damit Gewinn zu erzielen. Das gilt auch dann, wenn Du tatsächlich dabei Verlust machst. Nicht-gewerblich ist, wenn Du etwas verkaufst, weil Du es loswerden willst, z.B. das alte Auto, weil Du ein neues hast, aber nur ein Auto benötigst.

Wer regelmäßig etwas verkauft, wird Schwierigkeiten haben, den nicht-gewerblichen Charakter seiner Geschäfte zu begründen. Im Moment könnte ich mir z.B. gar nicht vorstellen, warum jemand immer und immer wieder etwas verkaufen sollte, ohne daß eine gewerbliche Absicht dahinter steckt. Aber vielleicht reicht dazu auch nur meine Fantasie nicht aus.

Ebay - eins, zwei , drei - meins.
Ebay - eins, zwei drei, vier - schon steht dei Steuerfahndung vor der Tür*.

Gruß
Michael

*die Zahlen 3 und vier haben hier keine sachliche Bedeutung. Es kann sein, daß die Steuerfahndung erst nach dem fünften Verkauf kommt. Oder dem zehnten. Oder gar nicht. Aber wer will es darauf ankommen lassen?
 
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DeutzPowerForever

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Deine Aussage leuchtet mir ein, nur wie ist es dann bei Privatverkäufen auf Ebay usw? Hier besteht ja auch die Absicht aus Privatem Eigentum, Gewinn zu erzielen?
Ich würde es verstehen wenn ich jetz aus Staatsforst Polterholz Kaufe, das Verarbeite und Gewinnbringend weiterverkaufe.
Mal sehen ob ich irgendwas Genaueres dazu finde?! ;D
Danke schonmal
 
Lasca34

Lasca34

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Dann versuche ich es mal mit einem Beispiel: Wenn ich einmal monatlich einen rechten Kotflügel vom Deutz D 6806 verkaufe, dann ist sehr wahrscheinlich, daß das als gewerblich eingestuft wird. Dabei ist es völlig wurscht, ob ich das als "Privatverkauf" bei Ebay tarne (so, wie es Tausende laufend machen), die Geschäfte auf dem Wochenmarkt abwickle, den Kleinanzeigenteil der Zeitung oder des ldw. Wochenblatts oder Internetbörsen wie z.B. www.traktorpool.de dafür nutze.

Wenn ich hingegen zwei solcher Kotflügel habe, die übrig sind und ich plausibel machen kann, warum ich solche doch eher ungewöhnliche Ersatrzteile "übrig" habe, wird kein Mensch auf den Gedanken kommen, daß ich ein Gewerbe treibe.

Und nun erkläre Du mal jemandem, daß Du nicht nur "übriges" Brennholz verkaufst, sondern auch noch ständig in den Wald läufst, um neues "übriges Holz" zu schlagen und das dann erneut zu verkaufen. Versuchen kann man das ja mal, aber es besteht die Gefahr, daß Du daraufhin einen Persilschein ausgestellt bekommst und in der Anstalt landest. Vorsicht also! Wenn der Richter zu der Überzeugung gelangt, daß Du die Geschichte mit dem "übrigen" Holz allen Ernstes selber glaubst, ist es sehr schnell vorbei mit Jacken, in denen man seine Arme frei bewegen kann.

Gruß
Michael
 
D40+D50

D40+D50

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Hallo,

ich meine nicht, das du ein Gewerbe anmelden musst, da du das Holz ja nicht zukaufst, sondern auf Privatwald stehen hast.

Dem Finanzamt, also der Steuerfahndung wie Michael es nennt, ist es übrigens wurscht, ob privat oder gewerblich.
Die wollen nur deine Einkünfte wissen, um Abgaben erheben zu können. Die kannst die Einnahmen aus Holzverkäufen von Privat auch
in der Einkommensteuererklärung als "Sonstige Einnahmen" angeben.

Im Gegenteil, wenn du Gewerblich auftrittst, kannst du ja wunderbar auch deine Ausgaben geltend machen:
Die Maschinen als Einlage aus Privatbesitz, Fahrtkosten, Benzin und Diesel, ein Schreibtisch mit Stuhl und PC weil du ja Rechnungen schreiben musst,
ein Handi um für die Kunden auch im Wald erreichbar zu sein, Versicherungen, Berufsverbände usw.
Da bleibt dann untern Strich, wenn man geschickt rechnet, nur Verlust. Das freut das Finanzamt gar nicht.
Nach ca 8 Jahren Verlusten können sie dir Liebhaberei unterstellen, und den gewährten Steuervorteil der vergangenen Jahre zurück fordern.

Aber ob sich das lohnt? Du kommst auf jeden Fall nicht auf einen hohen Stundenlohn. Du musst die ganze Zeit mit einrechnen.
Alle Fahrzeiten zum Wald und zum Kunden (falls du lieferst) Wartungszeiten an Maschinen und Fahrzeugen (mehr Nutzung = mehr Wartung)
bis hin zu der Zeit in der du deinen Holzlagerplatz von den Säge- und Spaltresten säuberst.
Also Dreck zusammernrechen, Aufladen, Entsorgen usw

Norbert
 
D

doppelfischkopp

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Moin Basti,

die notwendigen Gerätschaften hast Du ja schon einmal. Die Motorsägenausstattung reicht auch (die 109er ist meine Lieblingssäge). Die Fahrzeuge sind vermutlich angemeldet und einsatzbereit. Die Investitionskosten sind damit kaum verbunden, was schon einmal gut ist.

BG-Beiträge dürften bei 10ha Wald auch so anfallen, d.h. hier kommt nichts hinzu.

Ist noch Landwirtschaft angemeldet? Wenn ja, dann könntest Du es einfach darüber laufen lassen. Wenn nein, dann kannst Du ruhig ein Gewerbe anmelden, das bedeutet hauptsächlich erhöhten Papierkrieg. :D Steuern werden vermutlich nicht anfallen, weil Du erstens einen Freibetrag für Einkommen aus LoF hast und zweitens auch noch einen persönlichen Freibetrag. Und so viel Gewinn wirst Du wohl kaum erzielen können (sonst ist der Wald ganz schnell leer).
Vermutlich wird sich aber das FA nicht wirklich dafür interessieren, wenn Du einmal im Jahr 30 RM Brennholz verkaufst. ^^

Ob sich das ganze lohnt, mußt Du selbst entscheiden. Es kann durchaus sein, daß da nur ein schmaler Stundenlohn von 5-8 Euro herausspringt. Aber es kann trotzdem sein, daß Du es machen möchtest, was dann aber Deine ganz persönliche Entscheidung ist.

Mein Vorschlag wäre ganz pragmatisch: Mach' einfach 'mal ein paar Raummeter und verkaufe die, dann schaust Du, was Du an Zeit gebraucht hast und damit was Du dann verdient hast. Und dann mußt Du Dich halt ehrlich fragen, ob Du das weitermachen möchtest.

PS: Ich mache kein Holz.

PPS: Immer diese Angst vor dem FA, dort arbeiten auch nur Menschen! Du kannst auch ruhig dort nachfragen, die sind auch zur Beratung da (das wird aber gerne verdrängt). Evtl. lassen sich die Einnahmen aus der Forstwirtschaft ebenfalls ganz einfach pauschalieren nach der Betriebsfläche (nach §13a); ich meine das geht bei reiner Forstwirtschaft sogar bis 80ha? Und schon weist Du ganz genau, was an steuerlichem Gewinn anfällt und ob darauf Steuern fällig würden. :)

Viele Grüße

dfk
 
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Dude23

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ich meine nicht, das du ein Gewerbe anmelden musst, da du das Holz ja nicht zukaufst, sondern auf Privatwald stehen hast.
Hallo Norbert,

diese Aussage halte ich für mehr als gewagt. Denn bei einem Gewerbe geht es darum, ob jemand etwas tut um damit Gewinn zu erzielen. Dabei ist m. E. völlig unerheblich woher das Material kommt, welches (weiter)verkauft wird.

Aber am einfachsten ist natürlich der Gang zum Gewerbeamt vor Ort um da mal unverbindlich nachzufragen. Auch die Berufsgenossenschaft kann da vermutlich weiterhelfen.

Grüße,
Dude
 
D

DeutzPowerForever

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Danke für die Vielen Antworten. Ja Abgaben an die BG werden eh schon gezahlt, mit der Landwirtschaft muss ich mal schauen ob diese noch Angemeldet ist. (Leuft über die Großeltern).
Wie du schon sagst ich schaue mal auf wieviel Kosten ich komme für 5 RM kann man ja dann mal hochrechnen ob sichs Lohnt oder ob ich doch Lieber selbst Verfeuer :D
 
N

NisHeinrich

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Hallo
Die rechtliche Seite hat doppelfischkopp sehr gut beschrieben.

Ansonsten kann ich nur sagen:
Es gibt eine Menge Firmen die Holz verkaufen. Alle machen das nur um Verluste zu machen.
Oder höchstens für einen Stundenlohn von 5€ hahahaha.
...dabei haben die oft richtig teure Maschinen gekauft, nur um die auch noch als Verlust ab zu schreiben. ?(
Nis


PS: Wer zu einer Arbeit keine Lust hat, findet immer zuviel Salz in der Suppe.
 
D40+D50

D40+D50

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Hallo Nis,

bitte lies (und versuche zu verstehen) doch die Themen in denen du antwortest.
Es geht hier nicht um Firmen, die mit teuren Maschinen viel Holz verkaufen,
sondern um eine Person, die wenige RM Holz aus dem eigenen Wald mit bereits vorhandener Ausrüstung machen will,
um das Lehrlingsgehalt aufzubessern.




diese Aussage halte ich für mehr als gewagt.

Hallo Dude,

drum schrieb ich ja "ich meine", ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Etwas zu verkaufen, das sich lange Jahre im Besitz befand, ist für mich kein Gewerbe.

Norbert
 
N

NisHeinrich

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Hi Norbert

Ich schließe daraus, das es sich unter den Bedingungen des TE um so mehr lohnen muss.
Weil er die Maschinen schon hat, und kein Holz kauft.
Du schließt daraus, das ich nicht lesen kann. OK...Deine Meinung.
Nis
 
Roadmaster95

Roadmaster95

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Hi Basti,

eigentlich ist es ganz einfach, Maschinen sind da, also Treibstoffkosten überschlagen, ein bisschen Abnützung rechnen und gut is.
Da ihr eh Holz macht, kommts auf 5-10 Ster extra nicht an.
Also wird diese "Verkaufsmenge" quasi Nebenher ohne große Kosten mitlaufen.

Und für 5 Ster (Weicholz 25cm ofenfertig) geliefert, kannst Du bei uns hier in der Gegend schon ca. 350€ verlangen.

Ist dann die Lehrlingskasse aufgebessert oder nicht?

Ich würde sagen ja, auch wenn Du für diese Arbeit 100€ Treibstoff und Materialkosten ansetzt.
Bleibt bestimmt ein Stundenlohn von 10€ übrig.

Also mehr in der Tasche als vorher oder?

Was verdient ein heutiger Lehrling?
800€ netto? (Schätzung, weiß es nicht genau)
Bei 40 Std pro Woche macht das ca. 174 Monatstunden, als einen Stundenlohn von ~4,60€.

Bist doch mit der Überschlagsrechnung/ Milchmädchenrechnung oben ganz gut dabei oder?


Grüße

Joe
 
D

DeutzPowerForever

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Hi Roadmaster danke für die Schnelle zusammenrechnung ;D.
Mit deiner Rechnung wäre die Kasse auf jeden Fall aufgebessert :)
Mein Lohn Beträgt gerade einmal grob 650€ netto als KFZ- Mechatroniker im 3 Lehrjahr.
Wenn es so klappen sollte wäre ich auf jeden fall zufrieden;D

Vielen Dank schonmal.
Mfg :)
 
Homer Jay

Homer Jay

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Hallo Basti,
das regelmäßige verkaufen von aufgearbeitetem Brennholz ist gewerblich, das fällt nicht unter die Urproduktion. Damit ist die Gewerbeanmeldung für dich erforderlich. Da der Wald wohl deinen Großeltern und nicht dir gehört, ist Lof für dich und auf eigene Rechnung eh nicht drin.

Das FA, die BG und die anderen Abzockvereinigungen werden sich innerhalb von 4 Wochen nach Gewerbeanmeldung bei dir melden.

Bevor du das Gewerbe anmelden gehst, sprich mit einem guten Steuerberater. Der hat dir viel zu erzählen. Der macht auch keine Milchmädchenrechnungen die nicht passen.

Gruß
Jürgen
 
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