An dieser Stelle - Verzinnen ?

Diskutiere An dieser Stelle - Verzinnen ? im Forum Lackierung im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hi, ich hoffe, Ihr könnt mir bei einem Problem helfen, bzw. einen guten Rat loswerden ;) und zwar wurde an meiner Motorhaube mal wild mit...
Landybehr

Landybehr

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Hi,

ich hoffe, Ihr könnt mir bei einem Problem helfen, bzw. einen guten Rat loswerden
;)

und zwar wurde an meiner Motorhaube mal wild mit Elektrode geschweißt. 3 dicke Nähte querlaufend. Man hat sich entweder keine Mühe gemacht, die Blechflächen vorher in eine Ebene zu bringen, oder der Schweißverzug hat neben der Naht die Naht "eingezogen". Das Verschleifen hat jedenfalls keine glatte Fläche möglich gemacht.

So wie ich es sehe, stellen sich zwei Möglichkeiten: Verzinnen oder Verspachteln. Naja und zuvor Entlacken. Da wollte ich die Haube wieder zum Tauchbad geben, die entrosten das dann auch gleich chemisch. Gefiel mir beim letzten Blechteil mit dieser Behandlung ausgefallen gut.

Mit Verzinnen habe ich aber erstmal keine Erfahrung oder Übung. Was jetzt kein Hindernis sein muss, aber, naja, es ist natürlich voll im Sichtbereich und da habe ich etwas "Muffe" für erste "Gehversuche". Und ich frage mich, ob die Poren neben den verschliffenen Schweiß"tropfen" das Verfahren überhaupt gestatten. Zum Beispiel kann man das Flußmittel daraus ja nicht einfach abwischen so wie auf einer glatten Fläche. Ansonsten fände ich es gut, weil das Zinn(Blei) mit den Vibrationen des Diesels wohl besser zusammenpasst.
Mit Spachtel habe ich durchaus mal gearbeitet. Schöner fand ich immer, wenn es ohne ging. Doch hier sind teils Schichten von locker 2mm zu füllen. Da muss also irgendwas dahin.

Hier kommen mal Bilder. Im Moment bin ich wirklich etwas: ?(

26262055kw.jpg



26262056lx.jpg
 
D_4006

D_4006

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Nabend Hendrik,

die Haube sieht ja ganzschön naja... .

Verzinnen ist i.d.R. immer dann angesagt, wenn man dicke Schichten Spachtel vermeiden will, denn die Verzinnung kann nicht abfallen und ist flexibel wie das restliche Metall. Dennoch kommt man um den Spachtel nicht herum. Meine Empfehlung ist ein Expoxidspachtel, da diese kein Wasser aufnehmen kann und auch auf bereits Grundierten Teilen verwendet werden kann.

Wenn du zum Verzinnen Infos brauchst, dann schau mal beim Korrosionsschutz-Depot. Dort bekommst du auf der Homepage relativ gute Anleitung zu dem Thema. Auch Material bekommt man dort.

Gruß
Maximilian
 
passer montanus

passer montanus

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Hallo,

mein Vorschlag ist, die verhunzte Stelle herausschneiden, ein neues Stück Blech
anpassen und autogen einschweißen.

Gruß PM
 
Deutz07c-Mann

Deutz07c-Mann

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Hallo Hendrik,

da bereits Maximilian und der Herr PM gute Möglichkeiten genannt haben.
Es ist die Frage nach dem Ergebnis und dem eigenen Anspruch!
Soll die Haube aussehen wie ab Werk?
Diese ...... nenne es mal Schweisserei bringt Oberflächenspannung mit sich.
Daher leichte Wölbungen links und rechts von den Schweißnähten.
Kennst Du einen Oldtimer Fan- Liebhaber in der Nähe?
Die verwenden die Zinn- und Spachtel- technik.
Etwa in der Abfolge: Paste,- abwaschen- trocknen Zinn auftragen, abkühlen lassen spachteln.
Gutes Licht sollte helfen !!!
Es sollte auch - ich habe jetzt nicht danach gesucht- dazu passende Videos geben.
Ob ein heraustrennen sinnvoll ist, solltest Du ggf. mit einem Mann- Frau deines vertrauens vor Ort besprechen.
Da Bilder etwas täuschen können.
Hoffe etwas geholfen zu haben.

Gruß Robert
 
T

theodkw

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Hallo Hendrik,

Es sieht auf dem Bild gar nicht "soo" scchlecht aus, so dass ich hier nicht nochmal beigehen würde. Da auf Stoß geschweist wurde würde ich Zinn empfehlen. Spachtel ggf. in größeren Mengen würde ich auf der Haube, die Hitze und Verwindungen beim öffnen aushalten muss, nicht nutzen.

Beste Grüße
Theo
 
Yohanz

Yohanz

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Moin,

warum betont Passer eigentlich immer das Autogenschweißen so? Ich bin absolut unerfahren was Karosseriearbeiten bzw. Spenglerarbeiten angeht, habe aber schon oft (meiner Meinung nach) begabte Leute, auch mit diversen anderen Schweißverfahren, arbeiten sehen.

BTT: Von den Ansprüchen an das Material dieser Reparatur, denke ich das Zinn dafür wohl die besten Eigenschaften besitzt, sprich elastisch genug ist. Bei Karosseriespachtel sehe ich das Risiko, das dieser den Schwingungen beim Motorlauf nicht standhält.

Gruß, Johannes
 
passer montanus

passer montanus

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Moin,

warum betont Passer eigentlich immer das Autogenschweißen so?
Hallo,

weil mit diesem Werkzeug drei Fertigungstechiken erledigt werden können.

Trennen.
Fügen.
Warmumformung.
Hinzu kommt noch das Richten mit der Flamme ohne den Hammer benutzen
zu müssen.

PM

P.S.

Das Schutzgasschweißen wurde erfunden um die Schweißkosten in der Industrie
zu senken, und bringt im Hobbybereich absolut keine Kostenvorteile.

Bei Alumnium oder Chrom-Nickel-Stahl ist das WIG Verfahren erfoderlich, da kann das
Schweißvolumen auch aus der Kostensicht besser in eine Fachwerkstatt gegeben werden.
 
1

1014ts

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warum betont Passer eigentlich immer das Autogenschweißen so?
Hallo Johannes,
vielleicht versteht er etwas von Blechverarbeitung?
Dieses Schutzgasgepunkte ist doch im Karosseriebau der letzte Schrott! Obwohl tausendfach selbst von Werkstätten angewendet, Schrott bleibt Schrott!

http://www.breuer-karosserie.de/galerie.php?id=24

da ist kein Schutzgaspunkt dran! Das soll mal so ein Dmax Amirestaurierer "braten".

Gruß
Thomas
 
Landybehr

Landybehr

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Zum "Autogen" fällt mir auchg was ein. Also ich kenn´ ja einen echten Profi in Karosseriesachen (**). Da bekamen/bekommen z.B. Bugatti-Fahrgestelle nach Fotovorlage eine neue Karosserie. Ich will damit nur andeuten, daß die Wahl der Mittel sich nicht nach Hobby-Kriterien richtet. Der schweißt Alubleche auch autogen. Stahl auch. Nicht, weil es kein WIG gäbe, oder weil er das nicht könnte, sondern weil, ich hoffe ich erinnere es richtig, die Schweißnaht annähernd dieselben Eigenschaften aufweist, wie das Material selbst. Eine MIG/MAG-Naht ist ja, wenn ich nicht irre, härter. Der Zusatzdraht hat typischerweise andere LEgierung/Materialeigenschaften, als das Grundblech. Das ist dann beim Nacharbeiten/Dengeln ein Problem. Zudem kann ein autogen verschweißtes Blech, wenn er es macht, gleich zum Lackierer. Jetzt könnte man mit WIG ja genauso wie bei Autogenschweißen den Grundwerkstoff bequem als Zusatz nehmen. Hmm. Irgendwelche Vorteile muss das Autogen auch gegenüber dem WIG haben bei dem o.g. Karosseriebau. Da müsste ich aber nochmal nachfragen.
Das MIG/MAG ist ganz bestimmt einfacher zu handhaben. Schneller geht es auch. Und wenn mal Kranausleger verschweißt werden, dann denke ich macht sich Leistung und Geschwindigkeit vom MIG/MAG bemerkbar. Nicht nur die Kosten, aber die sicher auch.
Wie gesagt, für den Mann gelten andere Ansprüche. Beispielsweise hat er ein Auto aus Alu gebaut, das der Kunde unlackiert haben wollte. Also keine Möglichkeit zu spachteln o.ä.. Naja, alles hat seine Vor- und Nachteile.
 
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Landybehr

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ups. Da war einer schneller.
Das Bessere ist des Guten Feind. Mal ist "dies" besser, dann wieder "das".

Ich habe an dieser STelle den Ehrgeiz aufgegeben, das selbst zu machen. Und das Glück ist mir soweit hold, daß ich dem o.g.Manne das Blech mal auf die Werkbank legen darf. ´Ne halbe STunde meint er.
 
Yohanz

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Alle Antworten machen Sinn. Allerdings denke ich das je nach Anspruch und eigenen Möglichkeiten, eine Reparatur mit anderen Schweißverfahren auch legitim ist. Wenn natürlich ein Fachmann nur eine halbe Stunde für die Reparatur veranschlagt, würde ich auch nicht mehr über eigene Möglichkeiten nachdenken. Der Anspruch wäre aber entsprechend hoch. :D

Gruß, Johannes
 
Abeln

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Ich hatte ähnliche Probleme bei meiner Motorhaube, als auch bei der Tankabdeckung. Geschweißt habe ich im MAG-Verfahren, allerdings mit Lichtstrom. Gleichzeitig habe ich das gesamte Bauteil vorher erwärmt, um den Verzug zu minimieren. Nähte habe ich ebenfalls keine gezogen, sondern vielmehr Schweißpunkt an Schweißpunkt gesetzt, alles abgeschliffen, mit dem Kugelhammer auf einer Holzform halbwegs gerichtet und dann verzinnt.
Ich habe vorher noch nie etwas verzinnt, weshalb ich einen Nachmittag nur damit verbracht habe, das Verfahren zu üben. Gerade an den abfallenden Flächen ist der Grad zwischen pastösem und flüssigem Zustand schmal und heikel. Es hat aber geklappt.
Um Spachtelmasse bin ich dennoch nicht komplett herumgekommen. Die Karosseriefeile hat einige feine Kratzer hinterlassen und die Übergänge zwischen Blech und Zinne waren nach meinem Dafürhalten nicht 100 %ig. Die verwendeten Mengen waren aber minimal.
Ich würde es wieder Verzinnen, rate dir aber dazu, vorher dein Schweißmassaker noch einmal estwas zu überarbeiten.
Die Bilder zeigen einmal mein Vorgehen (tropfenweises Auftragen und anschließendes Rakeln mit einem geölten Holzspachtel) und das Resultat.
 

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passer montanus

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Allerdings denke ich das je nach Anspruch und eigenen Möglichkeiten, eine Reparatur mit anderen Schweißverfahren auch legitim ist.
Hallo Johannes,

gut dem kann ich beipflichten.

Aber wenn wie oben bereits sichbar, Leute sich ein Schutzgasschweißgerät kaufen, Mäuseköttel auf das Blech praktizieren um diese dann mit Zinn zu egalisieren, dann kann einem schon eine Spirale aus der Mütze kommen.
Ganz schlimm ist es dann, wenn solche Methoden auch nachahmungsfähig dargestellt werden.

Nicht jeder muss schweißen können, aber er sollte dann so gescheit sein, dieses machen zu lassen.
Das Nacharbeiten einer Murksnaht mit Mausköttel verursacht ein vielfaches an Kosten wie eine
einfach gekonnte Schweißnaht.

PM
 
F

FloJo

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Hallo,
die Mäuseköttel sind doch schon das Zinn?! Zumindest geht das aus der Beschreibung hervor.... ?(
Gruß Flo
 
Abeln

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Die ,,Mäuseköttel", wie mein Vorredner sie nennt, sind in der Tat Zinn. Das dürfte er aber verstanden und gesehen haben.
Vielmehr wird hier gesagt, dass das Punktschweißen in Reihe nicht nachzuahmen sei. Diesen Anspruch erhebe ich auch gar nicht.
Saubere Nähte schweißen kann ich ebenfalls, das Schweißgerät wurde dafür ebenfalls nicht extra angeschafft und der Sinn hinter dem Punkten ist schlichtweg, dass ich immer an gegenüberliegenden Seiten schweißen konnte. Neben dem Erwärmen ist das die mit Abstand beste Methode, den Hitzeverzug zu minimieren, bei mir war er gar nicht da. Es kann also so verkehrt nicht gewesen sein, was ich getan habe.

Und das Kostenthema....das lasse ich jetzt einfach mal in einem Hobby-Forum ungeachtet.
 
Deutz07c-Mann

Deutz07c-Mann

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Hallo,

schön ist die Info.
Aber wer war noch der Ersteller von diesem Thema?
Auch finde ich Erfahrungen sehr gut.
Nur wäre es aus meiner Sicht, ehrlich und Sinnvoll dies zu sagen.
Auch ich kann nicht Alles !

Dennoch war es bei mir zum Beispiel so: Ich als Lebensmittel Mensch, musste Materialien kennen lernen.
Auch oder trotz ich auf einem Landwirtschaftlichen Betrieb groß wurde.
Es war aber sehr sehr Lehrreich !!!

Kosten ist eine Sache, aber was kostet nichts?

Gruß Robert
 
passer montanus

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Hallo,

Eure Fertigungstechniken sind mir zu suspekt, und deshalb bin ich raus.

PM


P.S. Zum Verzinnen ist es erforderlich, dass die zu verzinnende Oberfläche metallisch rein ist.
Zur Oxydschichtvermeidung ist ein Flussmittel erforderlich. Die Temperatur des Werkstückes
muss so hoch sein, dass das Zinn in die Korngrenzen eindringen kann, und somit haftet.
Werden diese Spielregeln nicht eingehalten, dann rieseln die Mäuseköttel eines Tages
wieder auf die Erde.
 
Abeln

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Bei einigen Flussmitteln muss auch darauf geachtet werden, ob sie Zinkchlorid enthalten, welche zu Salzsäure reagiert. Dann rostet es an der Stelle nach dem Verzinnen noch mehr als je zuvor. Also: Nach dem Auftragen und einbrennen, die behandelte Stelle gründlich spülen!
 
M

monza180

Guest
Moin

Ich habe mal bei einem Kumpel die Türen von seinem Golf gecleant,dazu habe ich die Mulden mit Blechen geschlossen und dann das ganze verzinnt. Durch das verzinnen (gerade wenn man es das erste mal versucht) bringst du Wärme ins Material wodurch sich die Bleche leicht verziehen können.
Also wenn du wirklich verzinnen willst dann woher üben!
Ansonsten würde ich das Teil auch eher raustrennen und ein sauberes Blech einschweißen.Ausserdem hast du dann nur eine Schweißnaht ums neue Blech und nicht noch eine mittendrin.
Anleitungen zum Bleche im Karosseriebau einschweißen findet man problemlos und wenn man danach vorgeht,wenig Stromstärke,versetzt schweißen,usw dann bekommt man auch eine Blechoberfläche hin die man nur noch dünn überspachteln muß.

MFG Sönke
 
Landybehr

Landybehr

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Hi,

ich war kurz am Wanken, ob ich das mit dem Neues-Blech-Einschweißen machen soll. Vorn über dem Zugmaul musste ich ja auch genauso ein Stück erneuern und derart vorgehen. Das ist längst geschehen. Da war auch keine andere Wahl, weil Blechanteile komplett weggerostet waren. Da macht sich dann das Schutzgasgerät bemerkbar. Weil - anhalten und kurz auf den Knopf drücken kann auch ich. Und daß man dann immer versetzt Punkte mit Abkühlphasen macht, ist gecheckt. Bei flachen Blechen sowieso kein Thema. Wenn Rundungen ins Spiel kommen, und dann noch eine Sicke (so wie an der Kante der Motorhaube) und das dann noch über ein größeres Stück Blech, dann ist das wieder eine Frage der Übung. Die hole ich mir später lieber an Bauteilen, die weniger im Sichtbereich sind. Obwohl ich andererseits beim Finish nicht so große Ansprüche habe. Vielleicht ist es auch, daß ich allmählich mal fertig werden will und nicht in Gefahr laufen, einen SChritt rückwärts zu gehen, denn wenn ich die Flex einmal angesetzt hätte, gäb´ es kein Zurück ;).

Die Haube wird jetzt verzinnt. Der Spezialist nimmt sich ihrer an. Ein paar Poren muss er noch zuschweißen. Die Sorgenfalten waren, glaube ich, eher, weil gerade ein Haustier entwichen war und nicht so sehr über den Blechzustand.
Und mal sehen, ob die halbe Stunde dann noch reicht. Vorteil ist: die Haube ist bereits gerichtet, so daß sie am Tankabdeckblech sauber anschließt. Das sollte im wesentlichen so bleiben. Und ich kann ihm besser Geld für das Verzinnen in die Hand drücken, das ich sonst für einen Starterset und Übungsverriss ausgegeben hätte - habe dabei aber am Ende ein sicheres Ergebnis. Ich habe sie ihm heute gebracht. Mal sehen, wann sie fertig ist.
 
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