Ich versuche mal, das ohne Skizze zu beschreiben:
Stell Dir vor, Du wärst ein Grashalm, der senkrecht auf dem Boden steht. Du siehst das Mähwerk auf Dich zukommen und kannst Dir schon Gedanken machen, wie das Ende aussehen wird. Du erkennst nämlich, daß, sobald Du in den Raum zwischen Finger und Klinge geraten bist, Du nicht sofort abrasiert wirst, sondern erst, wenn die Schneide der Klinge das nächste Mal die Kante des Fingers passiert. Diese Lücke, in der Du Dich derweil befindest, ist um so kleiner, je mehr Finger pro Klinge vorhanden sind.
Nun stehst Du also mit Deinen (Grashalm)-Füßen in diesem engen Zwischenraum; das Mähwerk bewegt sich nach vorne und drückt Dich ebenfalls nach vorne: es drückt Dich immer weiter in Fahrtrichtung bis - schnipp - die Klinge wieder die Fingerkante passiert. Diese Phase dauert lange, wenn wenige Finger pro Klinge montiert sind, sie ist kürzer, wenn viele Finger pro Klinge da sind. Im ersten Fall wirst Du also weit nach vorne gebogen, bis der Schnitt erfolgt, im zweitenFall merkst Du kaum, daß es vorwärts geht, da ist der Schnitt auch schon erfolgt.
Die Schnittlänge entsteht also aus
- dem Abstand zwischen den Fingern
- der Geschwindigkeit der Klingen
- der Vorfahrtgeschwindigkeit des Mähwerks.
Viel Freiraum, langsam laufendes Messer oder hohe Vorfahrtgeschwindigkeit ergeben also eine lange Stoppel.
Enger Fingerabstand, schnellaufende Klingen und niedrige Vorfahrtgeschwindigkeit ergeben kurze Stoppeln.
Gruß
Michael