Mähbalken einstellen

Diskutiere Mähbalken einstellen im Forum sonstige technische Teilgebiete im Bereich Allgemeine technische Fragen - Tach Ich bin gerade dabei den Mähbalken von meinem Schlepper herzurichten. Es handelt sich um einen Mörtl Mähbalken Bin soweit fertig damit. Nur...
von Daheim

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Tach
Ich bin gerade dabei den Mähbalken von meinem Schlepper herzurichten.
Es handelt sich um einen Mörtl Mähbalken
Bin soweit fertig damit.
Nur weiß ich nicht wie ich die Schnitthöhe einstellen muss.
Liegt der Mähbalken beim mähen auf oder hängt er frei?
Kann mir da jemand von euch weiterhelfen?

Gruß Marco
 
Lasca34

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Hallo Marco,

der Mähbalken gleitet bei der Arbeit auf dem Gras. Frei hängend würdest Du den gar nicht bändigen können.

Die Schnitthöhe wird einmal durch die Anzahl der Finger je Klinge (oder umgekehrt) bestimmt: Je mehr Finger je Klinge, desto tiefer wird abgeschnitten (und desto öfter verstopft das Ding). Außerdem kann man in einigen Stufen die Neigung des Mähbalkens etwas verstellen: Je weiter er nach vorne gekippt ist, desto kürzer schneidet er ab (und desto schöner verbeißt er sich in Maulwurfshaufen und andere Hindernisse).

Gruß
Michael
 
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Lasca34

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Ich versuche mal, das ohne Skizze zu beschreiben:

Stell Dir vor, Du wärst ein Grashalm, der senkrecht auf dem Boden steht. Du siehst das Mähwerk auf Dich zukommen und kannst Dir schon Gedanken machen, wie das Ende aussehen wird. Du erkennst nämlich, daß, sobald Du in den Raum zwischen Finger und Klinge geraten bist, Du nicht sofort abrasiert wirst, sondern erst, wenn die Schneide der Klinge das nächste Mal die Kante des Fingers passiert. Diese Lücke, in der Du Dich derweil befindest, ist um so kleiner, je mehr Finger pro Klinge vorhanden sind.

Nun stehst Du also mit Deinen (Grashalm)-Füßen in diesem engen Zwischenraum; das Mähwerk bewegt sich nach vorne und drückt Dich ebenfalls nach vorne: es drückt Dich immer weiter in Fahrtrichtung bis - schnipp - die Klinge wieder die Fingerkante passiert. Diese Phase dauert lange, wenn wenige Finger pro Klinge montiert sind, sie ist kürzer, wenn viele Finger pro Klinge da sind. Im ersten Fall wirst Du also weit nach vorne gebogen, bis der Schnitt erfolgt, im zweitenFall merkst Du kaum, daß es vorwärts geht, da ist der Schnitt auch schon erfolgt.
Die Schnittlänge entsteht also aus
  • dem Abstand zwischen den Fingern
  • der Geschwindigkeit der Klingen
  • der Vorfahrtgeschwindigkeit des Mähwerks.
Viel Freiraum, langsam laufendes Messer oder hohe Vorfahrtgeschwindigkeit ergeben also eine lange Stoppel.
Enger Fingerabstand, schnellaufende Klingen und niedrige Vorfahrtgeschwindigkeit ergeben kurze Stoppeln.

Gruß
Michael
 
D

doppelfischkopp

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Moin Michael,

das gilt aber nicht für ein Mähwerk mit Doppelmessern, oder?

Mein Busatis BM 324KW hat nämlich gar keine "Finger", sondern die ganze Fläche ist mit dreieckigen Messern besetzt, oben wie unten.

Viele Grüße

dfk
 
Lasca34

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Prinzipiell gilt das bei allen zicke-zicke-zicke-Mähwerken, amtlich oszillierende Mähtechnik genannt. Gäbe es Doppelmessermähwerke mit breiten, langsam laufend Klingen, würden die ebenfalls länger abschneiden als schmale, schnellaufende Klingen. Aber das wäre eine ganz akademische Diskussion.

Gruß
Michael
 
D

doppelfischkopp

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Na, bei dem Schietwetter sind die Diskussionen um Mähwerke eh akademisch. :D

Mein Opa sagte, ich solle die Messerklingen immer schön mit einem Pinsel und Motoröl einölen, auch vor dem Gebrauch. Was hält denn der Experte davon?

Viele Grüße

dfk
 
Lausbua

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Servus,

ich wollte das auch gerade so ähnlich wie Michael beschreiben, dachte aber, man hält mich für bescheuert, außerdem hätte ich es niemals so schön philosophisch hingebracht :D :D :D

Und noch zur Ergänzung: es gibt Hoch-, Mittel- und Tiefschnittbalken. Wie deren Name schon sagt, mähen sie das Mähgut hoch, mittel oder tief ab. Dabei muss man sich Michaels Beschreibung vor Augen halten und dran denken, dass der Tiefschnittbalken doppelt so viele Finger wie der Hochschnittbalken hat.

LG

Emanuel
 
Raini750

Raini750

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Mein Opa sagte, ich solle die Messerklingen immer schön mit einem Pinsel und Motoröl einölen, auch vor dem Gebrauch. Was hält denn der Experte davon?
Moins,
ich bin zwar nicht gefragt :D ,
aber Einölen kann nie schaden, finde ich. Nur Motoröl würde ich meiem Getier nicht unbedingt auftischen wollen. Es ist sicher nicht die Masse, aber wie sagt J. v. d. Lippe?: "es läppert sich".
Speiseöl tut es sicher auch.

Gruß Raini
 
Norbert Spiegel

Norbert Spiegel

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Mit Speiseöl verklebt das Messer wenn man dies nach dem Mähen einsetzt, Motoröl (neu und auch alt) wurde früher gerne benutzt als diese Mähwerke noch ha weise zum Einsatz kamen.
Bio Öl für die Motorsäge kommt bei mir heute zum Einsatz verharzt nicht so sehr (ein bisschen schon).

Gruß Norbert
 
von Daheim

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Das hast du aber schön erklärt Michael :thumbsup:
Eigentlich ist es ja ganz einfach.(Wenn man es mal Weiß)
Grüß Marco
 
schmucki

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Hallo michael,

ja klaro ist doch logisch, muss man nur drauf kommen. Danke für die Nachhilfestunde. :thumbsup:

Bei uns donnerte in den 60 er Jahren jemand mit nem alten Mähdrescher als "lohnunternehmer" über die Felder der hatte die Halmtrenner so weit nach aussen aufgestellt das die Kiste statt der Regulären 2.20 mtr Schnittbreite mindesten 2,50-2,60 mtr mitnahm. dementsprechend sah dann auch das Stoppelbild aus. Bei jeder Runde war ein schöner Bogen von grade kurz unter der Ähre abgeschnitten bis kurz vor der Ackerkrume.. und wieder lang...
 
Lasca34

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Speiseöl tut es sicher auch.
Nee, Raini, das laß mal lieber. Der Schlepper in meinem Avatar ist zwar schon mal damit gefahren, aber zum Schmiern von Maschinenteilen völlig ungeeignet, weil, wie oben schon geschrieben steht, das Zeug verharzt.

Gruß
Michael
 
Lausbua

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Servus nochmal,

bin zwar auch nicht der angesprochene Experte :saint: , aber so ein- bis zweimal im Jahr mähe ich auch mit dem Mähbalken.

Also ich fette oder öle den Mähbalken nie ein, denn m.E. ist das Öl, Fett oder was-auch-immer sofort wieder durch das Mähgut abgestriffen und verunreinigt dieses. In den Bedienungsanleitungen steht auch nirgends, dass man etwas dergleichen tun sollte. Rost setzt mein Mähwerk auch keinen an, also gehe ich davon aus, dass das so seine Richtigkeit hat.

LG

Emanuel
 
Raini750

Raini750

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Moins,
ich dachte, endlich mal ein Thema, bei dem ich das mit der Floskel "Geschmacksache" rechtfertigen könnte, aber war wohl nix.
Wieder überzeugend abgeschmettert. :D

Gruß Raini
 
KurtD30S

KurtD30S

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Ölkännchen und Fettpresse gehörten in den 50er / 60er Jahren zur Standard Werkzeugaustattung eines Schleppers. Denkt mal drüber nach, warum wohl.
 
Henn2Zui

Henn2Zui

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Moin,
der Sache mit den Fingerabstand <-> Schnitthöhe klingt zwar erstmal einleuchtend, aber mich überzeugt das nicht so wirklich. :huh:
Mein Hochschnitt-Balken hat einen Fingerabstand von Innenkante - Innenkante von ca 5 cm. Das Messer schneidet 2 cm über der Fingerunterkante. In Minimalfall, also wenn der Grashalm genau neben dem Finger steht, wird er auf 2 cm über dem Boden abgeschnitten. In der Mitte muss der Halm dann 2,5 cm zur Gegenschneide wandern. Mit Pythagoras kommt man dann auf 3,2 cm. natürlich passt der Fall nicht ganz zur Realität, aber deutlich mehr als 4 cm bleibt der Halm in der Mitte auch nicht lang.
Oder irre ich mich da? ?(
Das hab ich auch schon in der Praxis festgestellt (erster Versuch mit meinem Mähbalken). Der Balken hat das Gras kürzer geschnitten, als ich normal mit dem Rasenmäher mähen würde (ca. 5 cm). Das Gras hat auch recht lange gebraucht, bis es wieder richtig grün war.
Seitdem stelle ich die Schnitthöhe mit den 2 Kufen ein. Diese sind bei meinem S&S-Mähbalken mit jeweils 3 Bohrungen für 3 unterschiedliche Höhen versehen. Damit stelle ich die Höhe auf ca 7 cm (vom Boden zum Messer) ein. ;)

Speiseöl...die Idee hatte ich dieses Jahr auch. Getestet hab ich das aber noch nicht so ausführlich, nur ein paar Meter. In der Motorsäge nutzen wir seit Jahren Rapsöl zum Kette schmieren und haben damit keine Probleme. Deswegen hatte ich beim Mähbalken auch keine Bedenken. Im Sommer wollte ich noch mal ausgiebiger testen und kann dann noch mal berichten. :)
 
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KurtD30S

KurtD30S

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Hallo Henning,

klar wirst du mit den Kufen nach deiner Version den gesamten Mähbalken und somit auch die Schnitthöhe verändern können.

Aber das:

Ich versuche mal, das ohne Skizze zu beschreiben:

Stell Dir vor, Du wärst ein Grashalm, der senkrecht auf dem Boden steht. Du siehst das Mähwerk auf Dich zukommen und kannst Dir schon Gedanken machen, wie das Ende aussehen wird. Du erkennst nämlich, daß, sobald Du in den Raum zwischen Finger und Klinge geraten bist, Du nicht sofort abrasiert wirst, sondern erst, wenn die Schneide der Klinge das nächste Mal die Kante des Fingers passiert. Diese Lücke, in der Du Dich derweil befindest, ist um so kleiner, je mehr Finger pro Klinge vorhanden sind.

Nun stehst Du also mit Deinen (Grashalm)-Füßen in diesem engen Zwischenraum; das Mähwerk bewegt sich nach vorne und drückt Dich ebenfalls nach vorne: es drückt Dich immer weiter in Fahrtrichtung bis - schnipp - die Klinge wieder die Fingerkante passiert. Diese Phase dauert lange, wenn wenige Finger pro Klinge montiert sind, sie ist kürzer, wenn viele Finger pro Klinge da sind. Im ersten Fall wirst Du also weit nach vorne gebogen, bis der Schnitt erfolgt, im zweitenFall merkst Du kaum, daß es vorwärts geht, da ist der Schnitt auch schon erfolgt.
Die Schnittlänge entsteht also aus
  • dem Abstand zwischen den Fingern
  • der Geschwindigkeit der Klingen
  • der Vorfahrtgeschwindigkeit des Mähwerks.
Viel Freiraum, langsam laufendes Messer oder hohe Vorfahrtgeschwindigkeit ergeben also eine lange Stoppel.
Enger Fingerabstand, schnellaufende Klingen und niedrige Vorfahrtgeschwindigkeit ergeben kurze Stoppeln.

Gruß
Michael
gilt für alle Stellungen deiner Kufen.
 
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Lasca34

Lasca34

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der Sache mit den Fingerabstand <-> Schnitthöhe klingt zwar erstmal einleuchtend
Hallo Henning,

und das Beste daran: Sie klingt nicht nur einleuchtend, sondern sie ist auch richtig.

mich überzeugt das nicht so wirklich
Dafür allerdings bin ich nicht zuständig. Stutzig machen sollte Dich, daß die drei üblichen Teilungen als Hoch-, Mittel- und Tiefschnittbalken bezeichnet werden.

Da es pumperleinfach ist, den Sachverhalt mit Papier und Bleistift zu erklären, es ohne mich aber schwierig deucht, schlage ich vor, daß Du nach einschlägiger Literatur suchst, um Dich von der Richtigkeit des Zusammenhangs zwischen Fingerteilung und Stoppellänge zu überzeugen. Gerne kannst Du auch hier vorbeikommen; dann mal ich das auf und hole die entsprechende Literatur aus dem Schrank.

Bis dahin noch etwas, was beim Nachdenken hilft:
  • Mach Dir klar, daß beim Fingerbalken immer geschnitten - nicht geschnitten - geschnitten - nicht geschnitten wird, usw.
  • Es ist klar, daß um so öfter geschnitten wird, je feiner die Fingerteilung ist (weil in derselben Zeit öfter eine Messerschneide eine Fingerkante passiert). Und jetzt überlege, was das für Konsequenzen hat.
Ich gebe zu, daß einem dieses Phänomen sonnenklar ist, wenn man es einmal verstanden hat, hingegen ziemlich schwierig, wenn man sich damit noch nicht so intensiv beschäftigt hat.

Zur Schmierung: In irgendeiner BA habe ich mal gelesen, daß man die Führungen und die Kugel am Messer, auf welche die Treibstange greift, vor dem Mähen ölen soll. Einmal habe ich das nicht gemacht und war hellauf begeistert, welche Temperaturen diese Kugel nach kurzer Mäharbeit annehmen kann. Wer es also gerne immer schön muckelig hat.....

Gruß
Michael
 
N

niedersasse

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Hallo,

aus der BDA für mein Busatis-Mähwerk (BM 1124) zur Pflege:

Schmierdienst:
Schmiernippel des Schwingenantriebs und der Kugelgelenke täglich nachschmieren. Zwischen die Mähmesser und Bohrungen der Führungsarme und Gleitflächen im Innenschuh bei jedem Messerwechsel einige Tropfen Öl oder Fett geben.
Zwischen die Federn der oberen Führungsarme, je nach Mähleistung hin und wieder etwas Öl geben, damit die Führungsarme leichter hochgeklappt werden können.

Und:
Versorgung des Schneidwerks nach der Mähsaison
.....Schneidwerk und Führungsteile sorgfältig reinigen und mit Fett oder Öl vor Rostansatz schützen. Antriebsteile gut durchschmieren ....

Grüße

Richard
 
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Thema: Mähbalken einstellen

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