Hecklader verzogen -> Restauration

[Henn2Zui]

Moin miteinander,
für meinen D30 hab ich unter anderem auch einen Hecklader, Hersteller "Clemens Barlage", von meinem Opa 67 neu angeschafft. Der ist ziemlich verzogen (vermutlich mal beim Mistladen an einer Kante hängen geblieben).
So sieht er aus, wenn man von hinten guckt (Foto in der Mittellinie des Treckers aufgenommen

Deutlicher Knick nach rechts.

Die rechte Strebe vorn wurde ziemlich unschön geschweißt:

Die gegenüberliegende Seite ist auch geschweißt, aber schon wieder eingerissen.

Da sehe ich auch den Grund, dass die Geschichte so schief ist.

Ich hab auch noch mal die Diagonalen gemessen -> 35 mm Differenz (2025 mm / 1990 mm)

Mein Plan sieht jetzt so aus:
1. Alte Schweißnaht runterschrubben
2. Träger von vorn aus auftrennen (nur hinteres Blech noch ganz lassen)
3. Passend Material raustrennen, ausrichten, verschweißen
4. Von oben und unten beidseitig Flachstahl aufschweißen (eventuell noch je zwei M12-Bolzen pro Seite durch?)

Was haltet ihr von diesem Plan? Hat das so einen Sinn?

 

[Deutz07c-Mann]

Hallo,

nun such mal einen auf, der vor Ort sich der Sache annimmt !
Hier die Bilder zu kommentieren traue ich mich nicht !

Ein sehr guter Schlosser sollte da sagen können was geht oder vielleicht auch nicht.

Ich wünsche dennoch viel Spaß und immer 2 Meter Abstand !!

Gruß Robert

 

[D 40 1.S Fahrer]

aber immer ,vielleicht verstärken wo es so sehr rostig ist ?

Rost kann man nicht schweißen....
Mfg Jens

 

[Kai6.05]

Moin,

der Lader ist in einem ziemlich schlechten Zustand. Eventuell könnte man, wie Jens meint, die kaputten stellen rausschneiden und mit neuen Blechen überschweißen. Leider kann man nicht sagen wie lange so ein Flickwerk dann hält. Wenn der Lader noch so einen großen idellen Wert hat, würde ich neue Vierkantrohre an den Hauptrahmen schweißen. Das würde meines Erachtens besser halten als nur die gerissenen Stellen auszubessern. Wenn der Lader noch ständig gebraucht werden soll, empfehle ich eher einen Frontlader.

MfG Kai

 

[Henn2Zui]

Hallo Robert,
das mit dem Metaller wollte ich auch noch mal machen. Wird wahrscheinlich auch das Beste sein.
Wie soll ich das mit den 2 Meter Abstand verstehen?

Moin Jens,
das mit dem Rost sehe ich jetzt erst, also dass es auf Bild 3 so sehr verrostet aussieht (Handykamera ist nicht mehr die Beste). Aber da kommt dann sowieso ein Flacheisen zusätzlich rüber. Der Rost ist aber auch eher oberflächlich, da der Lack durch das rumgeschweiße kaputt gegangen ist. An sich ist das der Rahmen aus 4 - 5 mm starken Stahl gefertigt, bis da was arg geschwächt ist, dauerts.

 

[Henn2Zui]

Hallo Kai,
ein FL kommt für mich eher nicht in Frage, denn dafür brauch ich ihn zu wenig, auch wenn er eigentlich nur Vorteile gegenüber dem Hecklader hat.
Es ist halt der ideelle Wert, das hast du gut erkannt.

 

[Deutz jojo]

Hallo,
Sind die unteren Bilder vom 3 Punktbock oder von der Gabel in der die Schüppe sitzt?
MfG
Johannes
Hallo

 

[Henn2Zui]

Hallo Jahannes,
die Bilder sind von Dreipunktbock.

Auf der hier nicht sichtbaren Seite ist der Riss, genau diagonal gegenüber von dem Gebruzzle.
(Bitte nicht von der tollen Tür irritieren lassen wenn ich mir das Bild so angucke, könnt die mal nen neuen Anstrich gebrauchen)

 

[Kai6.05]

Die Spannkette als Oberlenkerersatz ist sehr Abenteuerlich!! Das Bild klärt jetzt auch warum der gebrochen sein könnte. Dort ist die schwächste Stelle und die größte hebelwirkung. Wenn der Balken noch etwas nach außen gebogen ist dann knickt der noch schneller weg. Wenn du nur ausbessern willst würde ich in jedem Fall eine Querstrebe empfehlen (gelb eingezeichnet).

MfG Kai

 

[Deutz jojo]

Hallo Henning,
Den lange Träger würde ich austauschen, den Rest wie du es beschrieben hast relativ weit auseinander schneiden, auf eine gerade Platte kriegen schön wieder richten und neue Stücke einschweißen. Zur Verstärkung kannst du ja dann noch Flachstähle außen aufschweißen. Naja und halt da wo Rost ist diesen vorher entfernen, aber ich denke das ist klar. Wegen der Festigkeit würde ich mir bei dem Dingen keinen Kopf machen, wenn du es drauf anlegst machst du sowie so immer einen Flitzebogen daraus. Und mit öffentlichen Straßen wollen wir mal nicht anfangen.#
MfG
Johannes

 

[Henn2Zui]

Das ist kein Oberlenker-Ersatz, Kai, sondern der originale Oberlenker, der beim Hecklader mit dabei war. Hier und da guckt auch ein bisschen gelb mit durch. Ein Oberlenker mit Kugelauge passt nämlich nicht in die Aufnahme am Lader.
Die Verstärkungsstreben sind ne gute Idee, ein Vierkantrohr scheint mir dafür am besten geeignet.

Johannes, was hast du denn wegen dem öffentlichem Straßenverkehr? Der Lader hat ein Typenschild und mit ner Warntafel ist auch alles korrekt gekennzeichnet. Muss halt nur vorher vernünftig repariert werden.

 

[stiphy]

Hallo Henning,

auch wenn er eigentlich nur Vorteile gegenüber dem Hecklader hat.

Ich brech dann mal eine Lanze pro Hecklader.
Weil fallen auf Anhieb ein paar Vorteile des Heckladers (inbesonder im Format eines D30) ein:
+leicht anzubauen
+einfacher mechanischer Aufbau
+die starke Schlepperachse wird belastet
+im beladenen Zustand bekommt man nicht direkt dicke Arme.

Einen Radladermacht man meiner Meinung aus einem D30 eh nicht mehr.

Gruß

Stephan

 

[Deutz jojo]

Hallo,
Beleuchtung bräuchte er auch noch, auch mit der Reparatur ich wollte es extra nicht ansprechen. Ich glaube das du mit dem selbst reparierten nicht auf die Straße willst, sondern so etwas immer vom Fachbetrieb machen lässt .
MfG
Johannes

 

[Lasca34]

Hallo zusammen,

natürlich muß ein Hecklader im Straßenverkehr gekennzeichnet und beleuchtet sein, wie jedes andere Anbaugerät auch. Also gehört diese Diskussion hier überhaupt nicht zum Thema.

Und ebenso natürlich darf und kann man mit Selbgeschweißtem am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Man kann es mit der Klugscheißerei auch übertreiben. Muß man aber nicht. Ich lasse mich gerne belehren, wenn mit jemand nachweist, daß alle, die mit diesen selbgbeauten Heckcontainern herumfahren, böse Kriminelle sind. Bis dahin halte ich für ziemlich unangemessen, sich in dieser Frage laufend wichtig machen zu wollen.

Und Henning, damit

Hat das so einen Sinn?

stellst Du eine schwierige Frage. Grundsätzlich hat ein Hecklader überhaupt keinen Sinn außer jenem, nach einiger Zeit zu erkennen, daß es doch ein Frontlader sein muß oder man nur gaaaaaanz selten etwas damit zu laden hat. Diesen Zweck hat dieser Lader bereits erfüllt, denn er ist alt. Darum sind (außer Wifo* in den NL) auch alle Hersteller von solchen Ladern ausgestorben oder haben es aufgegeben.

Also sehe ich den Sinn in einem solchen Gerät in seinem historischen Wert: Guck mal, wie die sich früher quälen mußten. Oder sieh mal, was Opa damals gekauft hat, weil.... Deshlab meine ich, daß nur Du einschätzen kannst, wie viel oder wenig Sinn eine Aufarbeitung dieses Heckladers hat. Ich würde mit Familienerbstücken** jedenfalls immer ganz vorsichtig umgehen.

Gruß
Michael

* ich sehe gerade: Lt. Internetz hat sogar Wifo die Fertigung von Heckladern eingestellt.
** .. und habe deshalb einen Burco-Düngerstreuer, den ein Famlienzweig mal hergestellt hat. Das ist aber auch er einzige Grund, warum ich den erhalte.

 

[D40+D50]

Hallo,

bei all den guten Ratschlägen, mal irgendwo ne Verstärkung dran zu schweißen, bedenkt folgendes:
Stahl ist ja gutmütig und vor allem elastisch. Wird so ein Lader belastet, biegt er sich erstmal durch.
Wo er nachträglich verstärkt wurde biegt er sich nicht mehr durch, und am Übergang vom verstärkten (nicht durchgebogenem) Teilstück zum nicht verstärkten (also durchgebogenem) Stück bildet sich ein leichter Knick. Wo wird er wohl als nächstes brechen?

Norbert

 

[Deutz07c-Mann]

Hallo Henning,

eben um all die Dinge zu besprechen, welche hier nun Stück für Stück aufgekommen sind.
Ich finde auch die Beispiele gut, ob es ein Erbstück ist und somit Historie hat und das Technische.
Über die Kosten und den Nutzen sowie der Verkehrstauglichkeit könnte man bei einigen Fahrzeugen ..Herzrasen bekommen.
Da ich denke, das manche Bilder auch täuschen können, ist es in meinen Augen einfach nur Sinnvoll mit einem Fachmann vor Ort zu sprechen, welcher bei guter Beleuchtung, das Gerät ansehen kann.

Und man sollte das Teil auch drehen um in jede Ecke zu sehen.
Da geht es auch um kleine Risse. Deshalb ist das mit Bildern nicht immer gut zu beurteilen.
Ach ja: 2 Meter Abstand, da besser in diesem Zustand nicht anbauen und wenn es dann transportiert werden soll, mit größt möglicher Vorsicht.

Denke eben es ist nicht alles Schrott und daher diese Formulierung.
Wünsche bei der Entscheidung viel Glück und wenn er dann vom Fachmann und- oder Fachbetrieb bearbeitet werden soll gutes Gelingen !!!

Grüße Robert

 

[Lasca34]

mit diesen selbgbeauten Heckcontainern

Nein, ich hatte keinen Alkohol. Passiert ist es trotzdem. Und heißen sollte das selbstgebauten. Was selbgbeauten bedeutet, muß ich selber noch recherchieren .

Gruß
Michael

 

[Allerhand]

Michael.
Dann korrigiere das 'selbgeschweißtem'
doch auch..

Gruß Friedhelm

 

[DeutzTim]

Hallo Zusammen.

Man merkt hier doch deutlich und immer wieder, dass hier auch das Herz und das emotionale eine Rolle spielt. Die eher prakmatischen unter uns hätten in der Zeit, die das erstellen dieses Themas beansprucht hat, den Schneidbrenner oder die Flex genutzt und den Lader in 1 Meterstücken in den Altmetall Container gefeuert.

Grundsätzlich lohnen wird sich eine Reparatur hier nicht - schon gar nicht wenn man es machen lässt, aber der Erstbesitz von Opa und das Herz machen da vieles möglich. Auch hier sollte man das finanzielle und die Vernunft ausblenden und hoffen, dass im Hintergrund kein Finanzminister ein Veto einlegt


Viel Erfolg

 

[passer montanus]

Hallo,

da es sich um ein hystorisches geerbtes Stück handelt, ist eine Restaurierung
sicherlich sinnvoll. Ob eine weitere Verwendung gemacht werden soll, kann
später entschieden werden.

Die gemachten Schweißreparaturen sind eine Katastrophe und verdienen nicht die
Benennung (Schweißnaht). Hier war sicherlich ein Schutzgaskleber am Werk.

An Deiner Stelle würde ich als erstes die Stellen die nicht wieder verwendbar sind
heraustrennen. Die Wandstärken feststellen und neue Teile einsetzen.
Soll ein Vierkantrohr ersetzt werden, dann sollte es ein nahtloses Vierkantrohr
sein.

Nehme für die Schweißarbeiten keinen Schutzgaskleber. Mein Vorschlag lautet,
lass die Nähte autogen schweißen. Dann kann die Gelegenheit genutzt werden
schiefe Stellen mit der Flamme zu richten.

Gruß PM

P.S. Vielleicht organisiert jemand einen Workshop. Das nötige Schweißwerkzeug
ist in meiner Werkstatt vorhanden.