Kurbelwellenlager MAH 516 ausbauen?

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febagco

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Hallo ihr Deutzler!
Das ist hier mein erster Beitrag.
Heute habe ich aus meiner Eigenbaulokomotive den Motor ausgebaut. Er hat in der Lok rund 10 Jahre zuverlässig gearbeitet. Auf der Schwungscheibe steht 516 und hinter dem Deckel mit dem Ölpeilstab ist die Nummer 33 56 78 und eine kleine 20 in einem Kreis eingeschlagen. Ich nehme also an, dass es ein MAH 516 aus dem Jahre 1935 ist. Ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Da das Kurbelwellenlager an der Reglerseite Spiel hat und ich Nachfolgeschäden befürchte, habe ich den Motor heute aus der Lok ausgebaut.

Nun meine Frage: Wie bekomme ich die große Mutter welche die Schwungscheibe sichert herunter? Ich habe mir einen Monsterschlüssel mit Größe 61 besorgt und die Kurbelwelle auf der anderen Schwungscheibe fixiert. Trotz Kriechöl und einem ordentlichen Hammer löst sich die Mutter nicht. Nun eine bestimmt "Dumme" Frage: Muss ich die Mutter links rum (also entgegen der Ankurbelrichtung) zum lösen drehen?

Macht es Sinn, die Mutter mit dem Brenner zu erwärmen?

Für mich ist das Neuland.

Deshalb freue ich mich auf Eure Ratschläge und bin gern bereit dafür Bilder von meiner Eigenbaulok einzustellen.
 

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wenzelsworld

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Hallo,

Kriechöl und Wärme sind immer gut.

Statt großer Schlüssel nehme ich in letzter Zeit nur noch den Schlagschrauber,
mit den Dingern kriegt man eigentlich alles auf, wenn es ein kräftiger ist. Ich
hab' z.B. einen mit 1700 NM Lösemoment. Man kann sich den sicher auch leihen.
Klar, dafür braucht's auch einen Kompressor und die dicke Nuss, ist ja vielleicht
vorhanden oder ausleihbar.

Grüße,
Wenzel.
 
Goetz

Goetz

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Moin Febagco,

WD 40 mit längerer Einwirkzeit hilft nur dann wenn man auch die Farbe an den Fugen entfernt, sprich am Gewindeende und an der Fläche die am Schwungrad anliegt. Dann noch prüfen ob die Mutter Rechts oder Linksgewinde hat.
Lange Schlüssel und ein Hammerschlag wirken am besten, wenn auf den Schraubenschlüssel schon ein ordentliches Grundmoment einwirkt. Dazu musst Du das Schwungrad unverrückbar fixieren. Den langen Schraubenschlüssel auf die Mutter setzen und mit einem gut passenden stabilen Rohr verlängern. Nun das Rohr mit Hilfe einer Schraubzwinge, oder einem Kettenzug, oder Wagenheber oder was gerade zum "Druck machen" da ist vorspannen. Dabei darauf achten, dass Du von der Konstruktion nicht erschlagen wirst ;) . Steht alles schön unter Spannung fehlt eigentlich nur noch ein ordentlicher Schlag auf den Schraubenschlüssel in Richtung Mutter los.
Mir hat dieser Trick immer gut geholfen.
 
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febagco

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Hallo und vielen Dank für die Tipps :)
Hat prima funktioniert. Schwungscheibe mit einer stabilen Kette fixiert, 61 Schlüssel auf die Mutter und mit einem ordentlichen Kettenzug den Schlüssel gut unter Zug gesetzt. Ein Schlag auf den Schlüssel und lose war sie die Mutter. Geht übrigens wirklich links rum lose.
Noch mehr Respekt hatte ich vor dem Abziehen der Scheibe von der Kurbelwelle. Die Schwungscheibe ging aber dank einer stabilen Abziehvorrichtung aus der Kupplungsscheibe zum Getriebe und 4 Stück Gewindestange nebst Muttern und Scheibe und einem Ringschlüssel sowie wie von Euch empfohlen etwas Kriechöl ganz gut ab. Dann war mein Bastelfreitag leider vorbei und ich kann erst nächstes Wochenende weiterwerkeln.

Hier sind ein paar Bilder von meinem Monsterkuli: http://feldbahn-schlanstedt.de/fahrzeuge_6.html

Anbei noch ein paar Bilder von der Scheibendemontage.

Danke fürs Helfen.

FebAGCoMutter ab.JPGAbziehvorrichtung.JPGLose ist sie.jpgGebrauchsspuren.jpg
 
Goetz

Goetz

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Moin Febagco,

sehr gut gemacht. Der alte Trick mit der Vorspannung und dem auslösenden Schlag hilft immer ;) .
Ich habe damit sogar ein total festgerostetes Zugmaul einer Anhängerkupplung wieder drehbar machen können. Zugmaul nicht drehbar
 
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febagco

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So, nun benötige ich noch mal Hilfe:
Die Mutter, die hinter der Schwungscheibe sitzt, war lose und ich konnte sie mit der Hand runterdrehen - das ist bestimmt nicht normal.

Das Kugellager hat ebenfalls Spiel. Der äußere große ring lässt sich im Motorengehäuse mit ein bisschen Kraft drehen. Der innere Ring sitzt fest auf der Kurbelwelle.
Wie bekomme ich das Lager nun ausgebaut ohne andere Teile zu beschädigen?

anbei ein paar Bilder vom derzeitigen Demontagezustand:

6izi1d.jpg


und hier noch mal nah:

311v243.jpg


Also, wie bekomme ich das Klapperlager raus?????

fragt der FebAGCo aus Schlanstedt
 
Goetz

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Moin Febagco,

da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Du schreibst ja dass der äußere Ring des Lagers lose sitzt. Das ist generell schlecht, hier aber ganz hilfreich. Du musst den Rollenkäfig der die Kugeln in Position hält rausnehmen. Dabei wird der Käfig - meistens aus Messingblech - mit einem Schraubendreher rausgebrochen. Dann kannst du alle Kugeln nach oben verschieben. Dabei wird die Kurbelwelle nach unten wandern und den Kugeln oben genug Platz zum herausnehmen machen. Den äußeren Ring vom Lager wirst Du wohl so herausbekommen und den inneren Ring dann mit einem Klauenabzieher abziehen. Das neue Lager würde ich dann außen mit Loctite Fügeklebstoff fixieren, damit es sich nicht mehr mit drehen kann.
Alternativ gibt es aber auch spezielle Kugellager-Abzieher http://images.google.de/imgres?imgu...3NAhWG_ywKHVAxBcYQMwgeKAAwAA&bih=870&biw=1280 die aber sehr teuer sind.
Es gibt hier im Forum aber auch Spezis, die Schweißen einfach ein Stück Stahl ans alte Lager und ziehen es daran ab. Die thermische Materialdehnung unterstützt diesen Vorgang. Aber darüber dürfen sich die Herren selbst äußern.
 
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febagco

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So, hier nun endlich die Erfolgsmeldung vom Kurbelwellenlager.

Die Kugeln konnten trotz Zerstörung des Käfigs nicht entnommen werden, weil das Lager mit den Kugelentnahmeöffnungen zur Kurbelwelle hin eingebaut wurde.
Deshalb keine Chance den Abzieher ansetzen zu können.

Das Anschweißen der Abzugsvorrichtung an die Lagerschalen hat trotz mehrfachem Versuch nicht funktioniert. Das Metall der Lagerschalen ist immer wieder an der Anschweißstelle ausgebrochen.



Also haben wir einen Fräser in Industriequalität besorgt und die Lagerringe aufgefräst.



Dann konnten die Kugeln entnommen werden.



Der äußere Lagerring konnte jetzt durch vorsichtiges Schlagen mit Meißel und Hammer von innen herausgedrückt werden.

Jetzt ist endlich Platz für den Abzieher.



Aber der innere Ring saß "bombenfest". Er musste komplett aufgefräst werden. Das hat richtig viel Schweinerei gemacht und ich muss mal sehen, wie ich den Motor innen wieder sauber bekomme.



Hier sieht man den Schaden in den inneren Laufflächen der Lagerringe.



Wo bekomme ich jetzt ein neues Lager her?

Fragt der Febagco von der Strube Bahn Schlanstedt
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Moin,
das sieht echt nach Arbeit aus. Ich möchte der Info halber diesen Thread hier ranhänge, denn ich denke das hätte auch funktioniert:
Lager entfernen
 
Thema: Kurbelwellenlager MAH 516 ausbauen?
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