LTZ 55

Diskutiere LTZ 55 im Forum Deutz bei traktorpool, eBay, etc. im Bereich Deutz Community - Hallo. Ist in diesem russischen Traktor ein Deutzlizenzmotor verbaut? Erkennt das jemand auf den Foto`s? Gruß Udo...
DeutzTim

DeutzTim

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Hallo Udo,

ganz grob hat er eine optische Ähnlichkeit. Die ist für mich allerdings auch sehr gering (Art des Gebläses mit Blech, Stößelrohre mit Federn...). Das haben aber viele Motoren und begründen daher wohl kaum eine Verwandschaft.

Michael hat dir ja auch eine Antwort schon gegeben.
 
Obrschwob

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Das ist ein russischer D-144 (T40A), 4 Zylinder, 4,15 Liter Hubraum, Luftkühlung - hat mit Deutz allenfalls die Luftkühlung gemeinsam.Welcher Deutz da als Lizenzbau Parade gestanden haben soll, weiß ich nicht.


http://www.snowmobilefanatics.com/f...tractor-engine-help-201121205543487_23098.jpg

(Wladimirskij Traktorni Tschtdanowa Sawod- Diesel D-144, 39kW SAE, "BT3" = WTS D37M = Gußnummer)
Meine russischen Kenntnisse sind allerdings begrenzt, aber das kann ich lesen..

Griaßle
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U

UdoZT300

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Vielen dank für die Antworten.
Die Frage stellte sich nur, weil der Verkäufer das mit dem Lizenzbau im Text mit angegeben hatte.
Und der Traktor auch noch Baujahr 95 ist.
Gut..., alles aufgeklärt...., ein luftgekühlter russischer Motor.
 
Lasca34

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weil der Verkäufer das mit dem Lizenzbau im Text mit angegeben hatte.
Das will nichts bedeuten. Knapp 100% aller Deutschen sehen einen Deutz-Motor, sobald der Motor luftgekühlt ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob das ein MWM, Lombardini, Same, Hatz, Robur oder sonst ein Fabrikat ist. Schließlich ist der Motor luftgekühlt. Da läßt man sich das etwas beschränkte Weltbild nicht gerne durch Fakten oder gar nur starke Indizien verderben.

Gruß
Michael
 
K

Karel Vermoesen

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Hallo,
Am 29 Mai 1946 wurden die Minsk Traktoren Werke in Belarus (=Weiß Rusland) gegründet.
Es waren einige Deutz RSO Raupenschlepper in Rusland liegen geblieben, oder nach Rusland mit genommen.
Der lufgegühlten Deutz F4L514 vom RSO hat den Russen natürlich aufmerksam gemacht.
Von Lizenz war keine rede, die haben einfach kopiert was brauchbar war.
In 1953 lief der erste Lüfgekühlten Belarus MTZ5 vom Band.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen
 

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@'Michael

Richtig, und diese Menschen wissen dann noch nicht mal, daß Eicher die ersten serienmäßigen luftgekühlten Motoren gebaut hatte, nicht Deutz... Viele russische Entwicklungen fußen auf Nachbauten aus dem Westen - davon darf man wohl ausgehen.

Was man im Video übrigens gut sehen kann ist die fehlende Leckölleitung über den Einspritzdüsen und deren Notwendigkeit - das nur als technischen Hinweis.

Griaßle
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Lasca34

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daß Eicher die ersten serienmäßigen luftgekühlten Motoren gebaut hatte
Hallo Martin,

das brauchen die auch nicht zu wissen, denn es ist falsch ;) : Luftgekühlte Motoren gab es schon zwanzig Jahre vor dem ersten Eicher-Diesel, aber das waren Fremzündungsmotoren vulgo Ottomotoren. Luftgekühlte Dieselmotoren stellten eine ganz andere Herausforderung dar. Beschäftigt haben sich damit Deutz, Steyr und Daimler-Benz. Der erste brauchbare luftgekühlte Dieselmotor war der F4L 514 von Deutz, der gegen Kriegsende in Serie gebaut wurde.

Eicher gebührt das Verdienst, den ersten Ackerschlepper mit luftgekühltem Dieselmotor auf den Markt gebracht zu haben, sofern es nicht Stihl gewesen ist. Beide kamen damit 1948, und es ist ein Streit um des Kaisers Bart, wer "der Erste" gewesen sein soll: Welcher Temin zählt denn? Die erste öffentliche Vorstellung? Der Serienbeginn? Das erste ausgelieferte Fahrzeug? Das erste Fahrzeug in Kundenhand? Mein Vorschlag: Lassen wir es dabei, daß Eicher und Stihl 1948 die ersten Ackerschlepper mit luftgekühltem Diesel auf den Markt gebracht haben. Bei Deutz wurde das erste Los Traktoren mit luftgekühltem Dieselmotor Ende 1949 gefertigt.


Gruß
Michael
 
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Hallo Michael,

o.k., das nehme ich zur Kenntnis. Ich hatte tatsächlich den Eicher Ackerschlepper gemeint, mehr nicht, aber nicht geschrieben.
Danke!
Griaßle
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G

GTfan

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Lassen wir es dabei, daß Eicher und Stihl 1948 die ersten Ackerschlepper mit luftgekühltem Diesel auf den Markt gebracht haben.
*Klugscheiß*
Damit man beiden Firmen ihre individuellen Lorbeeren verpassen kann, könnte man jetzt noch die Unterscheidung zwischen Direkteinspritzer (Eicher) und Zweitakter (Stihl) in Gestalt der jeweils ersten luftgekühlten Dieselmotoren ihrer Art anführen ;)

Wo wir grad beim Thema sind: Subaru hat entgegen ihrer eigenen Werbung nicht den ersten Diesel-Boxer herausgebracht, da kamen sie 50 Jahre zu spät. :D

mfG
GTfan
 
Lasca34

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Hallo Fabian,

wenn es um das Begründen von Jubiläen oder das Reklamieren einer Ersttäterschaft geht, sind die Werbeabteilungen großer Firmen, besonders der Automobilindustrie immer sehr einfallsreich. Natürlich kam Subarus Diesel-Boxer erst Jahrzehnte nach jenem von MWM, aber wenn man es nur oft genug wiederholt, wird schon etwas hängen bleiben. Siehe die stereotype Behauptung von SDF, Same hätte den ersten Dieseltraktor und den ersten Allradschlepper der Welt gebaut. Beides so falsch, wie es nur eben geht, aber so oft wiederholt, daß es in den Medien mittlerweile als Selbstläufer weitergetragen wird.

Dabei ist das Kernproblem ja ein ganz anderes: Nur Historiker fragen nach "dem Ersten", der irgendetwas gemacht oder gebaut hat. Nur so ist der Streit darüber, wer "das erste" Automobil gebaut hat, zu erklären. Der Ingenieur an sich ist da schon viel weiter :D .

Beispiel 1: Natürlich hatte Jensen einen allradgetriebenen PKW vor Audi auf dem Markt, aber der blieb geschichtlich völlig folgenlos. Wenn heute viele Hersteller Allrad-PKW anbieten, dann liegt das an Audi, nicht an Jensen.
Beispiel 2: Natürlich hatte Eicher stufenlose Schleppertriebwerke lange vor Fendt am Start. Aber die waren für den weiteren Verlauf der Geschichte nur als Beweis, daß es so nicht geht, von Bedeutung. Wenn heute so ziemlich jeder große Traktorenhersteller stufenlose Triebwerke anbietet, dann ist dies ein Verdienst von Fendt, nicht von Eicher.
Beispiel 3: Natürlich hatten Fiat und Rover direkteinspritzende Diesel als erste in PKW eingebaut. Aber wenn es dabei geblieben wäre, würden wir heute noch mit Wirbelkammerdieseln (und Mercedes mit Vorkammermotoren) herumfahren. Durchgesetzt hat sich der direkteinspritzende Diesel im PKW erst nach den Arbeiten von Richard von Basshuysen und seinem Team bei Audi.

Maßgebend ist für den geschichtlichen Verlauf nicht, wer als erster da war, sondern wer die Geschichte beeinflußt hat. Und manch ein Erster hat die Geschichte überhaupt nicht beeinflußt.

Noch'n Beispiel: Noch 1945 oder 1950 hat den Volkswagen Typ 1 alias Käfer kein ein* auch nur mit dem Arsch angesehen. Als der zehn, 15 Jahre später ein Welterfolg geworden war, meldeten sich immer mehr zu Wort, die den Volkswagen "erfunden" haben wollten. Seltsam, oder?

Generell ist die Frage dananch, wer etwas "erfunden" hat oder wer "der Erste" gewesen ist, etwas kindisch. Dahinter steckt die naive Vorstellung, daß der "Erfinder" grübelnd vor dem weißen Blatt Papier sitzt, und grübelt, und grübelt, plötzlich aufspringt, das unvermeidliche "Heureka!" ruft und sich damit an die Arbeit der Erstellung des ersten Prototypen macht. Nette Vorstellung, etwas kindisch, wie gesagt, und an der Realität völlig vorbei. Aber wem sage ich das?

Gruß
Michael

*niederdeutsch für niemand
 
Thema: LTZ 55

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