Mähbalken Vor- und Nachteile

[Trekkergreenhorn]

Hallo,

ich wollte hier mal etwas zur Diskussion stellen, wozu ich im Forum nichts gefunden habe:

Ich könnte für meinen d4507 ein Stockey & Smith (vollhydraulisches) Mähwerk ergattern. Das juckt mir ja in den Fingern. Für mich stellt sich jetzt die Frage der Vor- und Nachteile im Vergleich zu einem Trommelmähwerk (auf dem Gebiet habe ich keine Erfahrung). Folgende Vor- und Nachteile könnte ich mir vorstellen:

Mähbalken
Vorteile
- nimmt nicht so viel Platz weg
- sieht gut aus am Schlepper

Nachteile
- viele Messer die gepflegt werden müssen
- An- und Abbau? ich stelle mir vor, das braucht seine Zeit?
- ich denke, dass generell ein Trommelmähwerk von der Technik her einfach fortgeschrittener ist?

Wie ihr seht, viele Mutmaßungen, da ich keine Ahnung habe. Daher können jetzt gerne die Experten antworten und ihre Meinung schreiben, ich bin gespannt.

Gruß
Björn

 

[Wiesenblitz]

...was willst Du denn damit machen, 1000qm, 2 oder 20ha?

Mit freundlichem Gruß
Matthias

 

[Lasca34]

Hallo Björn,

beim Fingerbalken

• muß man ständig Messer schärfen
• hat man ständig Verstopfungen
• kann man nicht durch Mähgut mähen (das gibt auch Verstopfungen)
• hat ein Stein leicht verheerende Wirkung
• hat ein Maulwurfhaufen stark verschleißende Wirkung

Beim Trommelmähwerk

• braucht man viel mehr Leistung je Meter Arbeitsbreite
• wird das Futter abgeschlagen statt abgeschnitten und wächst entsprechend schlechter wieder auf
• hat man ein je Meter Arbeitsbreite viel schweres Gerät

Das verstopfungsfreie Mähen kann auch ein Doppelmessermähwerk oder eines mit oszillierenden Fingern, so daß gegenüber diesen Mähwerken wirklich nur das Messerschleifen übrig bleibt. Und dennoch (oder deshalb) haben sich die rotierenden Mähwerke durchgesetzt.

Probier es aus. Du wirst sofort verstehen warum.

Gruß
Michael

 

[Trekkergreenhorn]

Aha, das leuchtet mir ein. Eigentlich liegen die Vorteile von Trommelmähwerken auf der Hand...

Letztendlich hat das viel mit Liebhaberei zu tun, wenn mancheiner einen Mähbalken montiert.
Bei mir handelt es sich nur um ein paar qm aber auf andauerndes Messerschärfen gabe ich keine Lust.
Danke für die Tips!
Gruß Björn

 

[Henn2Zui]

Moin Björn,
ergänzend zu deinen Punkten:

Vorteile Mähbalken:
-(sehr) geringer Leistungsbedarf
-gute Sicht auf das Mähwerk, ohne sich nach hinten verdrehen zu müssen

Nachteile:
-geringere Flächenleistung als mit Trommelmähwerken gleicher breite
-bei Nichtgebrauch irgendwie störend am Traktor
-neigt bei ungünstigen Bedingungen leichter zum Verstopfen

Ich selber habe einen Mähbalken für meinen D30. Damit hat mein Opa die ersten 15 Jahre (von '64 - '79) sein Heu gemäht, ist dann aber auf ein KM20 (135cm breites Trommelmähwerk) umgestiegen, obwohl der Mähbalken breiter war, lieft die Heuernte mit dem KM 20 deutlich besser.
Zum Frühjahr bau ich den Mähbalken immer an, und Ende Sommer wird er wieder abgebaut. Zeitaufwand ist ca. 1,5 h zum An- oder Abbau, wobei beim Anbau die Einstellen des Messers mitgerechnet wird und bei Abbau die gründliche Reinigung. Nach jedem Einsatz nehme ich das Messer raus und reinige den Balken ebenfalls grob, dass dauert auch ne gute Stunde.
Mit Trommelmähwerken habe ich keine praktische Erfahrung, aber der An- und Abbau geht da deutlich schneller.

Es kommt natürlich auch auf das Einsatzgebiet und den Anschaffungspreis an. Für kleine Flächen reicht ein Mähbalken eigentlich, wenn man die umständliche Handhabung in Kauf nimmt. Wenn der Mähbalken unschlagbar günstig ist, kannst du den ruhig nehmen. Wichtig ist dann nur, dass auch min. ein gutes Messer dabei ist, die sind komplett recht teuer (hab mal eins für 300 € gesehen, da bin ich froh, dass ich 2 einsatzbereite habe). Wenn du Platz hast, gößere Flächen mähen willst und bereit bist etwas mehr Geld auszugeben, dann bist du mit einem Trommelmähwerk besser beraten (meine Meinung).

Ps. da tipp man ne ausführliche Antwort und bumms...3 neue Antworten
Ich nutze den Mähbalken auch nur, weil ich ich schon hatte. Anschaffen würde ich mit keinen, dafür hab ich (im Moment) zu wenig Bedarf dafür.

 

[Deutz jojo]

Hallo,
Ich finde einen Fingerbalken Schwieriger zu fahren, habe aber bis jetzt nur angehangenen gefahren.
Man sieht nicht so gut wo das Ende ist und die Drehzahl muss immer hoch sonst Fremdkörper,Verstopfung......
Ein Trommelmähwerk nimmt dann kein Schaden sondern mäht einfach nicht.

MfG
Johannes

 

[Homer Jay]

Hallo Björn,
für einen Mähbalken spricht der erstklassige saubere Schnitt aufgrund der Gegenschneide und von Vorteil ist der geringe Kraftbedarf vor allem bei kleinen Schleppern. Es ist aber relativ empfindlich und die Messer müssen schon scharf sein, wenn man ein vernünftiges Ergebnis haben will. Du musst das Mähwerk natürlich auch nicht ständig an- und abbauen, sondern kannst es einfach beiklappen. Für gelegentliche und überschaubare Einsatzzwecke ist ein Mähbalken "nice to have", nicht mehr und nicht weniger.
Wer regelmäßig größere Flächen mähen will, sollte ein Trommelmähwerk nehmen.
Gruß
Jürgen

 

[Trekkergreenhorn]

Hallo,

danke für die vielen Antworten, was Funktionalität und Handling angeht, ist ein Trommelmähwerk wohl schon einem Mähbalken überlegen, da kann man das schlechtere Schnittergebnis in meinen Augen verschmerzen...

Gruß
Björn

 

[D 6206 er]

Hallo,


"... ist ein Trommelmähwerk wohl schon einem Mähbalken überlegen, da kann man das schlechtere Schnittergebnis in meinen Augen verschmerzen.. "

das kann man so sehen, das muß man aber nicht so sehen.

Ein nicht korrekt eingesteltes Trommelmähwerk hinterläßt ein - gut sichtbares - schlechtes Schnittbild. Und bei Steinbesatz ist es auch kaum einsetzbar. Ebenfalls ist bei vielen keine Höhenverstellung vorhanden und dann müssen Distanzscheiben aufwändig eingebaut werden. Da ist nicht mal "eben schnell" ein Hochschnitt möglich.

Ein Trommelmähwerk ist natürlich hinsichtlich der Flächenleistung unschlagbar, auch können damit Dumpfbacken mähen, ohne es richtig eingestellt zu haben.

Auch ist das Risiko bei einem Trommelmesser für Umstehende riesig (ich weiß, die sollen da nicht stehen, aber wenn nur ein "paar qm" für z.B. Karninchen gemäht werden und die Kinder dabei "helfen" wollen ...) Auch ist es extrem wichtig, dass bei einem Trommelmähwerk die Schutzvorrichtungen 100 % in Ordnung sind, und auch dann ist es nicht "ungefährlich".

Und ein weiterer Vorteil des Mähbalkens - den gibt es auch direkt am Schlepper montiert (zwischen vorderrad und Hinterrad) - da ist dann die Hydraulik im Heck frei. So kann dann (bei ein paar qm Mähflache, wie vom Themenstarter angegeben) zur Wiese gefahren werden, Mähwerk an der Seite und inder Heckhydraulik gleich eine Transportbox zur Mitnahme des Grünschnittes.

Ebenfalls ist zu beachten, dass ein Trommelmähwerk recht schwer ist. Ist es in Transportstellung nach hinten geschwenkt, wird ein kleiner 35/45er Hinterradschlepper vorne sehr leicht, ist es in Arbeitsstellung seitlich, dann hebt das gegenüberliegende Hinterrad fast ab. Ein Hinterradschlepper kann dann nicht mehr z.B. rückwärts fahren (schon bei ganz geringer Steigung nicht mehr).

Ein Trommelmähwerk ist natürlich hinsichtlich der Flächenleistung unschlagbar, aber wie vorliegend bei ein paar qm wohl "Kanonen aufSpatzen schießend".
Bei ein paar qm Mähfläche wäre mir persönlich ein excellenter Schnitt das Wichtigste. Also wäre mir dort ein Doppelmesser-Mähbalken allererste Wahl.

Gruß

 

[Westerwälder]

Hallo zusammen,

wenn es sich nur um einige wenige ar handelt, die gemäht werden müssen, und wenn es sich tatsächlich um ein Doppelmessermähwerk handelt, ist dieses nach meiner Erfahrung (vollhydr. Busatis-Doppelmessermähwerk am D 2506) die richtige Wahl.

Einen Fingerbalken dagegen würde ich heute nicht mal mehr geschenkt (zum mähen) haben wollen...


Gruß
Gerald

 

[Lasca34]

Hallo zusammen,

ideal ist, wenn man beides mal probieren kann. Besser alle drei Lösungen, also Fingerbalken, Doppelmesser (oder oszillierende Finger) und Scheiben- oder Trommelmäher. Ich habe alle drei Lösungen eingesetzt.

Am faszinierendsten hätte ich das Doppelmesserwähwerk empfunden, wenn das Messerschleifen und die Empfindlichkeit gegen alles, was weder Gras noch Stroh ist, nicht wäre. So leicht, so wenig Leistungsbedarf, so schnell. Könnte ich mir eine automatiische Messerschärfmaschine leisten, würde ich wieder darauf umsteigen.

Als außerordentlich befriedigend empfinde ich Trommelmähwerke von Fahr (ich fahre ein KM 22 am F2L 514/6), weil es einfach Freude macht, immer nur gleichmäßig vorwärts zu fahren, im lichten Bestand, im dichten Bestand, im verfilzten Bestand, im gemähten Gras, einfach immer und überall. Das bekommt Schlepper, Mähwerk und auf Dauer auch den Neven des Fahrers gut. Klingenwechsel ist Minutensache und billig.

Fingerbalken sind frustrierend. Wie sehr, weiß man erst, wenn man damit mal eine größere Fläche mit vielen Rändern, Winkeln, Keilen, Ecken usw. mähen mußte (nicht durfte! Mußte!). Ich halte so ein Ding betriebsbereit, weil ich Interesse an alter Technik habe, aber nicht, weil ich dei Arbeit mit dem Gerät irgendwie erfreulich finde.

Gruß
Michael

 

[Manni]

Hallo Björn,

ich möchte hier noch einen Umstand erwähnen der noch nicht zur Sprache kam. Ich habe vor einigen Jahren auf einem Pferdehof mit ausgeholfen. Dort wurde immer mit einem Trommelmähwerk gearbeitet. Da dort auch Übernachtungsgäste häufig waren, war die Optik auch ein großes Thema. Dort gab es auch einen alten Fahr-Schlepper (fraggt mich bitte nicht mehhr nacht dem Typ, hatte einen F2L514 Motor) der ein angebautes Fingermähwerk hatte. Nachdem ich das wieder in Betrieb hatte, eignete es sich wunderbar um unter den Einzäunugen der einzelnen Koppeln nachmähen zu können. Vorher hatte das immer ein Mitarbeiter mit einer Benzinmotorsense gemacht, aber mit dem Schlepper war ich doch um einiges schneller. An und vor allem unter Umzäunungen ist halt mit einem Trommelmähwerk nicht ran zu kommen. Aber das ist auch mehr zum "Nacharbeiten" oder bei kleinen Flächen. Bei allem wo es um Masse ging bin ich auch lieber mit dem Trommelmähwerk losgezogen.

Howdy, Manni

 

[Jann_D40.2]

Moin Björn.
Ich selbst habe einen zwischenachsanbau Mähbalken am d40l von s&s, [font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']vollhydrausch und einen mörtl Heckmlähbalken. Beides Fingerbalken.[/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']Wenn die Messer gut geschliffen, (habe die gezackten) und die Finger scharf angefeilt, und die Messerführungen und die Messerniederhalter korrekt eingestellt sind, lässt sich damit durchaus gut mähen.[/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']Ich fahre meistens im 4. Ackergang.[/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']Die Neigung zum Boden sollte auch passen.[/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']Um dem Problem des vorspfens durch Mähgut weitestgehendes zu vermeiden, habe ich an der Innenseite des Balkens ein 2. Schwadblech montiert. Dieses klappt echt gut beim mähen des ersten Schwades.[/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']Natürlich ist das alles kein Vergleich zu Teller oder Scheibenmähwerken, für die 2ha im Jahr reicht das aber allemale.[/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']Hier bei uns im flachen Ostfriesland gibt es ja auch keine Hänge oder sonstiges.[/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']Es ist halt Hobby für mich.[/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif'][/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif']Mfg Jann [/font]
[font='Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, sans-serif'][/font]