Scheibenegge oder Grubber zur Stoppelbearbeitung?

Diskutiere Scheibenegge oder Grubber zur Stoppelbearbeitung? im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo, Scheibenegge (aus den 1990er Jahren) oder Grubber zur Stoppelbearbeitung? Mit einem Grubber - dreibalkig, Doppelherzschare...
D 6206 er

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Hallo,

Scheibenegge (aus den 1990er Jahren) oder Grubber zur Stoppelbearbeitung?

Mit einem Grubber - dreibalkig, Doppelherzschare, Schleppschiene und Krümelwalze - zum Stoppelsturz habe ich Erfahrung. Aber eine schwere Aufsattelscheibenegge zur Stoppebearbeitung bzw. einen Grubber - Breitschare an zwei Balken, Hohlscheiben und Krümler - kenne ich nicht.

Nun meine Fragen:
Wie ist denn eine Scheibenegge (keine Kurzscheibenegge) 610 mm Scheibendurchmesser, V-Form, eigenes Fahrwerk und nachfolgender Krümelwalze bei der Stoppelbearbeitung (Getreidestoppeln, Stroh gehäckselt) bzw. bei der Einarbeitung von stehenden Zwischenfruchtbeständen (Senf, Ölrettich) zu beurteilen?

Wie ist gegenüber der Scheibenegge ein (z.B. Landsberg- oder Pöttinger-) Grubber - Breitschare an zwei Balken, Hohlscheiben und Krümler zu beurteilen?

Mich interessiert insbesondere die Arbeitsqualität und deren Leistungsbedarf auf mittleren und schweren Böden (L, tL, lT) im ersten und zweiten Bearbeitungsgang.

Schon im Voraus vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß
 
Lasca34

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Hallo Elmar,

um es vorweg zu sagen: Ich bevorzuge Grubber, weil
  1. damit der Boden gebrochen wird, nicht geschnitten. Das gibt garantiert nie einen Bearbeitungs- (Schmier-) horizont.
  2. eine Scheibenegge ein Queckenvermehrungsgerät ist.
  3. ein Grubber viel weniger Bauaufwand darstellt, als eine Scheibenegge. Deshalb ist er auch viel billiger.
  4. man einen Grubber bis 3 m Arbeitsbreite draußen stehen lassen kann, aber selbst eine Anbauscheibenegge schon so empfindlich ist, daß man sie besser unter Dach abstellt. Bei Anhängescheibeneggen gilt das erst recht.
  5. Verschleißteile für Grubber äußerst günstig zu haben sind. Das gilt zumindest, wenn man mit Doppelherzscharen arbeitet, was ich sowieso empfehle. Mit den modischen Scharen "System Lemken" kann man natürlich auch hier die Kosten hochtreiben.
  6. eine Scheibenegge zwar viel seltener neue Scheiben benötigt, als ein Grubber hneue Schare, aber wenn es so weit ist, ist das in Anbetracht der Preise meist das Todesurteil für die Maschine. Dann wird einem klar, daß man sich besser nicht über den laufend Doppelherzschare wechselnden Nachbarn lustig gemacht hätte. Außerdem hat eine Scheibenegge Lager, die defekt werden können.
Nicht verhehlen will ich,
  1. daß wir mit dem D 7206 A und einer 2,80 m breiten Anhänge-V-Scheibenegge Zwischenfrucht eingearbeitet haben. Mit einem Grubber wäre das nicht gegangen; der wäre verstopft. Erstaunt war ich, wie flott man mit der Scheibenegge fahren konnte. Unsere Grubber sind nur 2,20 m breit; vielleicht würden 2,60 m auch noch gehen, aber da nehme ich Rücksicht auf kleinere Traktoren, die evtl. auch mal zur Aushilfe eingesetzt werden sollen.
  2. daß Scheibeneggen so herrlich verstopfungsfrei arbeiten. Ein Riesenvorteil. Allerdings möchte ich dafür nicht die o.g. Nachteile in Kauf nehmen (glücklicherweise kann ich ein passende Scheibenegge leihen, wenn es denn unbedingt mal so ein Gerät sein muß).
  3. daß die Arbeitsqualität der von Dir genannten Scheibenegge wahrscheinlich auf den ersten Blick sehr überzeugend sein wird.
Besonder bescheuert finde ich die modischen Kurzscheibeneggen. Mehr Lager in Bodennähe kann man kaum unterbringen; vergleicht man die Gewichte realer Maschinen, sind die Kurzscheibeneggen nicht mal leichter als herkömmliche Anbauscheibeneggen; die unbedingte Verstopfungssicherheit ist bei Kurzscheibeneggen auch nicht mehr so recht gegeben. Aber immerhin: Fast jeder Ackerbauer muß heutzutage so ein Ding haben; für die Hersteller ist das immer noch ein Boom.

Gruß
Michael
 
Deutz jojo

Deutz jojo

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Hallo,
Ich bin mit Sicherheit kein Fachmann in Sachen Grubber oder Scheibeneggen. Aber ein paar Hektar habe ich auch einmal bearbeitet.
Was ich dazu sagen kann ist, das Grubber nicht gleich Grubber ist. Mit einem SiloWolf Grubber (vom Aufbau mit dem Lemken gleich bis auf 1 Walze) hatte ich dauernd Probleme, das dieser zu Sitz, was ich von dem von mir meist verwendeten Lemken Smaragt 9 mit 2 Walzen nicht kannte. Zwar nicht im Stoppelsturz, aber einen Köckerling konnte ich auch einmal Probieren, der zog sich meiner Meinung nach leichter. Zu den Modellen Scheibeneggen, die du im Auge hast kann ich nix sagen. Aber zu Kurzscheibenegge gilt wieder Scheibenegge nicht gleich Scheibenegge (zu mindestens bei Moderneren).
Ich zitiere hier mal etwas viel gelesenes:
"Kein Urteil ohne Probefahrt"
MfG
Johannes
 
Lasca34

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Hallo Elmar,

Anhängescheibeneggen benötigen Hydraulikzylinder. Das ist m.E. eine ganz andere Klasse an Aufwand und Empfindlichkeit, als ein Grubber, der an robuster Bauweise und Einfachheit kaum übertroffen werden kann.

Der "zweite Blick" wird genau das offenbaren, was ich oben geschrieben habe: Die Erde wird geschnitten, nicht gebrochen. Dasselbe gilt für die Wurzelunkräuter. Unkraut wird m.E. mit einem Zinkengerät besser kurz gehalten, als mit einem schneidenden Gerät.

Eine 3 m-Scheibenegge an einem DX 4.50 A finde ich schon ganz schön mutig, besonders, wenn der Boden nicht leicht und die Ackerfläche nicht eben ist. So sehr ich dafür plädiere, Flächenleistung durch Arbeitsbreite zu schaffen, nicht durch Geschwindigkeit (z.B. bei Pflug, Mähwerk usw.), so sehr gehört bei einem Grubber oder einer Scheibenegge Geschwindigkeit zur Erzielung eines guten Arbeitseffekts dazu. Nun kann man sich bei einer Scheibenegge so wunderbar selbst belügen, indem man den Schnittwinkel möglichst gering hält. Dann kommt zwar auch ein kleinerer Traktor mit einem größeren, breiteren Gerät zurecht, aber die Arbeitsgüte wird immer schlechter.

Scheibeneggen arbeiten allein durch ihr Gewicht: Kein Gewicht, keine Bodenbearbeitung. Das ist bei Grubbern anders: Die würden auch funktionieren, wenn man sie ohne Gewicht bauen könnte. Dieses Gewicht muß den Hang rauf geschleppt werden. Bei Scheibeneggen viel, bei Grubbern wenig.

Ich meine, daß sich in der Beschränkung der Meister zeigt: Bei 82 PS tun es max. 2,60 m Arbeitsbreite, dafür aber mehr Geschwindigkeit auch. Das gilt für beide Gerätearten.

Die zweibalkigen Grubber mit Flügelscharen waren ab Ende der 80er Jahre mal große Mode. Nachdem alle einen hatten, ist der LaMa-Industrie plötzlich eingefallen, daß ein dreibalkiger Grubber besser krümelt. In Kürze wird ihr einfallen, daß ein vierbalkiger Grubber noch bessere Arbeit macht. Ich habe das abgekürzt und recht alte Grubber gekauft, bei denen man das auch schon wußte.

Beim Grubber ist die Güte des Nachläufers von entscheidender Bedeutung. Der Rotopack von Pöttinger (früher Landsberg) ist da m.E. unübertroffen. Die gängigen Hamsterkäfige sind hingegen überflüssig wie ein Kropf. Es gibt aber noch ein paar andere ganz passable Nachläufer, je nach Boden, z.B. Spatenrolleggen oder eine Doppelwalze, bestehend aus einem Hamsterkäfig (Rohrstabwalze) und einer Krümelwalze (Flachstabwalze).

Noch so ein Marketing-Gag waren die Hohlscheiben. Im Vergleich zur Schleppe sind die vor allem schwer, teuer und mit Lagern versehen, die man ab und zu mal erneuern kann. M.E. nicht schlimm, wenn man so etwas gebraucht kauft (wir haben z.B. einen Lemken Smaragd - bei dem demnächst wohl ein Lager oder auch zwei an den Hohlscheiben fällig wird), aber wirklich brauchen braucht man solche Hohlscheiben nicht: Die können nichts mehr, als ein anständiger Zustreicher.

Daneben haben wir einen vierbalkigen Landsberg-Grubber mit Rotopack. Der macht auch ohne irgendeine Art von Zustreichern (ob als Zinken oder als Hohlscheibe) eine sehr gute Arbeit und bleibt dabei schön kompakt. Alle Nachläufer brauchen aber Geschwindigkeit, um gute Arbeit abliefern zu können, siehe oben.

Und nun das Eingeständnis: Zum Einarbeiten von 2 m hoher Zwischenfrucht, oder auch kürzerer, leihen wir die o.g. Scheibenegge, eine Brix Stein-Gigant 300 BK, wie sie von Knoche in Bad Nenndorf hergestellt und von Brix mit Aufklebern versehen wird.

Gruß
Michael
 
06bismk3

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jetzt hat Michael viel, gut und richtig ausgeführt.
Aber fassen wir mal zusammen, du brauchst trotzdem eine scheibenegge.

Wir selbst haben zwar auch noch alle grubber Arten da, jedoch fahren wir kurzscheibeneggen. Viel ernterückstände bzw auch zwischenfrucht sowie die unschlagbare Flächenleistung, lässt niemand an den grubber denken, auch wenn man beides hat.
Natürlich braucht es ein schweres Gerät und ordentlich Leistung um auch Geschwindigkeiten über 12 kmh in jeder Situation fahren zu können.

Was ist eigentlich deine zwischenfrucht?!?
 
Lasca34

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du brauchst trotzdem eine scheibenegge.
So?
Natürlich braucht es ein schweres Gerät und ordentlich Leistung um auch Geschwindigkeiten über 12 kmh in jeder Situation fahren zu können.
Ah, so! Z.B. einen DX 4.50 A am 3 m-Gerät.

Nebenbei: Irgendwann erklärt mir vielleicht noch mal jemand den Vorteil der Kurzscheibenegge im Vergleich zur herkömmlichen Scheibenegge. Die Nachteile kenne ich schon; es geht nur noch um die Vorteile.

Gruß
Michael
 
06bismk3

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weil er wohl einen Schwerpunkt in der Einarbeitung der zwischenfrucht sieht.

Dass ei 4.50 für eine 3 m scheibenegge zu schwach ist und eine ordentliche Kurzscheibenegge in der Breite nicht mal hoch bekommt sollte klar sein.
Es gibt auch schmäleres.
Bei uns traut man sich aber auch bestimmt nicht einen 4.50 vor einen 3 Meter tiefengrubber zu hängen.

Vorteile der Kurzscheibenegge, sie sind wie ein grubber für gewöhnlich in der Dreipunkt aushebbar. Und eben kurz. Haben immer nachläufer zur rückverfestigung
Die Scheiben sitzen nicht wie herkömmlich auf einer gemeinsamen Welle, sondern können sich einzeln dem Boden anpassen.
 
Lasca34

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sie sind wie ein grubber für gewöhnlich in der Dreipunkt aushebbar.
So, wie herkömmliche Anbauscheibeneggen. Originellerweise sind weder Anhängescheibeneggen, noch die mittlerweile angebotenen Anhängekurzscheibeneggen (!) durch den Kraftheber auszuheben. Also hier sehe ich nun so gar keinen Unterschied, geschweige denn einen Vorteil der Kurzscheibeneggen.

Haben immer nachläufer zur rückverfestigung
So, wie z.B. Grubber oder herkömmliche Scheibeneggen.

Die Scheiben sitzen nicht wie herkömmlich auf einer gemeinsamen Welle, sondern können sich einzeln dem Boden anpassen.
In unserer Gegend schätzt man eine ebene Ackeroberfläche. Da ist die Einzelaufhängung (neben ihren sonstigen Nachteilen) ein klarer Nachteil. Zum Ausgleich kupierten Geländes ist die Einzelaufhängung auch nicht geeignet.

Aber vielleicht fallen noch jemand anders Vorteile der Kurzscheibenegge ein. Früher gab es mal den netten Scherz der Frontreifenwalze, euphemistisch Frontreifenpacker genannt. Damit hat die LaMa-Industrie auch gut Geld verdient, aber heute will sich keiner mehr daran erinnern, so einen Blödsinn mal gekauft zu haben.

Gruß
Michael
 
06bismk3

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sie sind wie ein grubber für gewöhnlich in der Dreipunkt aushebbar.
So, wie herkömmliche Anbauscheibeneggen. Originellerweise sind weder Anhängescheibeneggen, noch die mittlerweile angebotenen Anhängekurzscheibeneggen (!) durch den Kraftheber auszuheben. Also hier sehe ich nun so gar keinen Unterschied, geschweige denn einen Vorteil der Kurzscheibeneggen.
deshalb habe ich geschrieben für gewöhnlich. In dieser Arbeitsbreite sind sie wohl alle im Dreipunkt zu fahren.

michael' schrieb:
06bismk3 schrieb:
Die Scheiben sitzen nicht wie herkömmlich auf einer gemeinsamen Welle, sondern können sich einzeln dem Boden anpassen.

In unserer Gegend schätzt man eine ebene Ackeroberfläche. Da ist die Einzelaufhängung (neben ihren sonstigen Nachteilen) ein klarer Nachteil. Zum Ausgleich kupierten Geländes ist die Einzelaufhängung auch nicht geeignet
Die ebene Ackeroberfläche macht die Kurzscheibenegge genauso. Jedoch ist immer wieder mal etwas herausstehendes oder z.b. auch stark verdichteter boden - fahrgasse....
Bei der Einzelaufhängung geht nur mal diese Eine Scheibe nicht richtig rein bzw. weicht aus. Bei der herkömmlichen Scheibenegge mit durchgängiger Welle, läuft die dann fast überall nur oben drüber.
Es entstehen Fehlstellen im Acker.

Bei einer gezogenen Scheibenegge oder eben aufgesattelten Kurzscheibenegge, besteht für mich auch kein Unterschied mehr.

Die neuen Rubin 12 von Lemken kommen wiederum mit einem einzelnen Hilfsrad, womit sie wieder ähnlich wie eine reine 3-punkt Kurzscheibenegge zu fahren ist.

Ordentlich schwere ältere Scheibeneggen für die Dreipunkt sind mir unbekannt.

Wie auch immer, ich will und brauch hier nicht die Lama-Industrie vertreten. Dass es die gibt, weil se Geld verdienen wollen, ist auch klar. Es ist bestimmt nicht alles sinnvoll.
 
R

ratzmoeller

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Die Heliodor mit den kleinen Scheiben im Video macht nur eine oberflächliche Arbeit-damit läßt sich kein massereicher mannshoher Zwischenfruchtbestand zufriedenstellend einarbeiten.Schönes Video-aber als Beweis für die Tauglichkeit eines DX 4.50 an einer 3 Meter Kurzscheibenegge nicht zu gebrauchen.Die Heliodor ist was für die Saatbettbereitung und flache Stoppelbearbeitung.Für den angedachten Zweck brauchts z.B von Lemken die Rubin-dann wärs aber wohl nur ein Standbild mit dem DX geworden.

Gruß

Ralf
 
Wilfried

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Wir haben eine Rubin vom Maschinenring (Maschinengemeinschaft) , die kann man am besten nur ab 120 Ps , besser 140 Ps fahren,bzw. heben. Ziehen geht ab 100 Ps. Aber Kotflügelhohe Zwischenfrucht kriegt die nicht drunter. Unser Nachbargemeinschaft hat eine aufgesattelte Scheibenegge (V-Form), die kann das aber auch nicht. Ich hatte vor ein paar Jahren Phacelia ausgesäht . Die wurde ca.1,5 m groß. Da habe ich das auch versucht mit der aufgesattelten, das ging eigentlich garnicht. Ich habs dann irgendwann gemulcht und dann liegenlassen, bis es etwas verrottet war.
Ein Berufskollege sagte mir später : "sähe einfach später, dann wird die nicht so groß". Recht hat er.

@ Ralf - Ich habe auch nicht behauptet, das das mit der Heliodor geht. Wollte nur zeigen, das ein DX 4.50 schon eine Scheibenegge heben kann.Kommt nur auf das Modell an . ;)

es grüßt euch Wilfried
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo Wilfried,

Glückwunsch zur gelungenen Motorsanierung am (kleinen) DX. Schaut gut aus der "kleine".

Allerdings würde ich eine schwere Kurzscheibenegge nicht am kleinen DX betreiben, weil die doch recht schwer sind für die Dreipunktaufhängung.

Dein "großer" DX im Video ist aber 'ne Wucht' - das ist ein feines Treckerchen - gut, das Betongewicht ziert ihn nicht gerade, da wären Deutz-Stahl-Frontgewichte im Frontkraftheben passender.



@ Hallo Alle,

Also zurück zu meiner Problemstellung:

In Frage kommt - wenn überhaupt - nur eine aufgesattelte Scheibenegge mit eigenem Fahrwerk. Das von mir ins Auge gefaßte Modell hat eben wie auf den Bildern oben zu sehen die V-Form und eine nachfolgende Spiralwalze hinter dem Fahrwerk zur Rückverfästigung. Diese Spiralwalzen finde ich - auch wenn sie aktuell kaum noch angeboten werden - zur Rückverfästigung nach einem Grubber bzw. einer Scheibenegge ausgesprochen gut geeignet. Das wäre der Vorteil der aufgesattelten Scheibenegge. Die sind auch sehr schwer (ca. 2000 kg und die haben eben 70-80 kg Gewicht pro Scheibe. Die durchgehende Welle (also alle Scheiben auf einer Welle) finde ich eher als Vorteil, weil eben die Einebnung besser ist.
Die von mir ins Auge gefaßte Scheibenegge hat allerdings zur Steinsicherheit vier Wellen, also jede Seite des V ist zweigeteilt und daher ist jedes Segment 150 cm breit und mit Federn zum Tragrahmen der Scheibenegge abgestützt. Lt. den Prospekten und Testberichten der 1990er Jahre soll das der Geräteschonung und Steinsicherheit dienen.
Im dlg-Test einer Brix-Scheibenegge (das ist dieser Stein-Gigant, den Michael einsetzt und die entspricht exakt der von Knoche) wurde eine Geschwindigkeit von 8 bis 12 km/h angegeben (aktuelle Kurzscheibeneggen werde nmit > 12 km_/h beworben). Zur Einarbeitung von langen Getreidespoppeln bzw. Lagergetreide zur Ernte wurde im -Testbericht gesagt, dass die vordere Scheibenreihe fast rechtwinklig zur Fahrtrichtung (also gerade) gestellt werden soll und nur die hintere Scheibenreihe winklig angeordnet werden soll (5-25 Grad). PS wurden ca. 90 PS angegeben (allerdings unter schwierigen Bedingungen auch 120 PS).

Der Tiefgang wird über die Schrägstellung eingestellt bzw. auch über das Fahrwerk, wenn keine Stützwalze vorhanden ist. Und Gewicht sei wichtig, um ein Eindringen in schwere bzw. trockene Böden zu ermöglichen - soweit zu den Testaussagen des dlg-Testberichtes.


3 m ist sicherlich eine Herausforderung. Gebrauchtgeräte sind aber eben nicht "lt. Katalog" zu bestellen und ich nehme idR ein Angebot von bekannten Personen bzw. Firmen, die natürlich zufriedene Kunden haben wollen.
Ein Probeeinsatz ist naturgemäß aktuell nicht möglich (Bodenzustand, Kalendertag,Jahreszeit, Sinn des aktuellen Zwischenfruchtbestendes (Nährstoffspeicherung und Auswaschungsverlustes)) und diesjährig ist der Herbstzwishcenfruchtbestand aufgrund der sehr kühlen Witterung im Oktober auch nur von "bescheidener" Höhe und weit entfernt von der Zwischenfruchthöhe Ende Juli/Anfang August.



Zu den Holscheiben am Grubber (wie gesagt, meiner hat nur die Schleppschienen). ICh dachte immer (oder war auch nur von den Werbeaussagen beeinflußt) die seien das "Non Plus Ultra" der Nachlaufgeräte. Da haben die Hersteller doch eine Zinkenreihe am Grubber geopfert, um die Holscheiben zu montieren.
Ist denn deren Arbeit in Bezug auf Einarbeitung von Ernterückständen und ebener Bodenoberfläche nicht viel viel besser als die der Streichschienen?


Wäre dann ein vierbalkiger Grubber, ohne Streichschiene oder Holscheiben mit dieser Landsberg Doppelstachelwalze optimal zur Strohstoppelbearbeitung?

Und warum ist das Schneiden des Bodens der Schebenegge weniger gut als das Brechen des Bodens durch den Grubber?

Gruß
 
Lasca34

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Hallo Elmar,

lt. Feuerlein
Feuerlein, W.: Geräte zur Bodenbearbeitung February neubearbeitete Auflage, 195 Seiten, 231 Abbildungen, 7 Tabellen, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1971,
sind Eggen Geräte, welche Arbeitstiefe über das Gewicht regeln. Im Gegensatz zu Grubbern oder Pflügen ziehen die nicht von selbst in den Boden ein. Deshalb bestimmt das Gewicht die Arbeitstiefe, und deshalb gibt es die vielen unterschiedlichen Scheibendurchmesser alias unterschiedlichen Gewichte pro Meter Arbeitsbreite. Darum muß eine Scheibenegge so viel Gewicht mit sich herumschleppern. Da liegt der dlg-Testbericht schon ganz richtig.


In den 80er Jahren waren Grubber ein ziemlich totes Produkt, weil jeder kleine Krauter so etwas herstellen kann. Da kam die Firma Lemken auf eine geniale Idee: Propagieren wir doch mal den zweibalkigen Grubber mit großem Strichabstand, dafür aber Flügelscharen, verpassen dem als auffälliges Merkmal Hohlscheiben und vermarkten das suggestiv als Hohlscheibengrubber (das ist wie beim Schlüter Eurotrac: Viele tolle Ideen, aber das unwichtigste Merkmal, geradezu ein albernes Mätzchen, das verschiebbare Frontgewicht, wurde am meisten diskutiert). Wie gesagt: Ich bewundere diese Firma. Lemken treibt die Entwicklung der Bodenbearbeitungsgeräte voran. Nur mit den Produkten dieser Firma war ich noch nie so glücklich.

Um es klar zu sagen: Die Hohlscheiben streichen zu, nicht besser und nicht schlechter als Schleppen das tun. Sie sind nur aufwändiger und es gibt mehr zu reparieren an ihnen.

Lemken war es auch, die den Bauern seit einigen Jahren erklären, daß man jetzt dreibalkige Gruber anbietet, weil die doch viel besser krümeln als zweibalkige. Seither schweißen alle dreibalkige Gruber zusammen.

Lemken wird es sein, die uns in Kürze erklären, daß ein vierbalkiger Grubber das Nonplusultra darstellt, weil man damit bei flacher Arbeitsweise eine optimale Krümelung erreicht. Wie wahr; so weit waren die anderen in den 70er Jahren, Anfang der 80er Jahre auch schon, und sie werden auch diesmal alle Lemken hinterherlaufen, zurück zu Ausgangspunkt. Das kostentreibende Lemken-System mit in Schneide und Leitblech geteilten Grubberscharen haben ja auch alle nachgemacht, so gut es ging.

Bodenteilchen brechen oder schneiden: Man kennt es von den Fräsen. Schon vor 80 Jahren wußten die Propheten, daß die den Pflug bald ablösen würden. Und dann kam das Problem der Erosion, der Verschlämmung. Die Fräse haut den Boden eben dort durch, wo sie es für richtig hält. Zinkengeräte lassen dem Boden die Wahl, wo er brechen muß und erhalten so dem Boden viel mehr von der natürlichen Struktur. Es ist klar, daß bei jeder Bodenbearbeitung sowohl gebrochen als auch geschnitten wird. Die Frage ist nur, welchen Anteil die beiden Trennverfahren daran haben. Darum haben wir einen Zinkenrotor, keine Fräse (und setzen das Gerät obendrein quasi nur als Sondermaßmnahme ein), darum grubbern wir (und setzen Scheibeneggen nur in Sonderfällen ein).

Zur Stoppelbearbeitung halte ich einen vierbalkigen Grubber mit Zustreichern und Rotopack, wenn man es heben kann, für eine optimale Lösung. Da der Zustreicher etwas Gewicht, vor allem aber viel Hebelarm für den schweren Rotopack bedeutet, kann man den auch ohne Zustreicher montieren und wird dennoch glücklich. Wegen unserer 58 PS bis 75 PS Schlepper mit den dazugehörigen Hubkräften und Gewichten, machen wir das so. Muß das Gerät noch weniger Hubkraft fordern, haben wir noch den Lemken Smaragd mit Flügelscharen und Hohlscheiben. Geht auch, ist nur nicht so schön.

Gruß
Michael
 
06bismk3

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welche mutierte zwischenfrucht ist das denn nun die 180 cm hoch wird?

Wilfried, später aussähen und auch dünner sind geeignete Mittel.

Wenn ihr genug Leistung habt,
Vorne rein mulchgerät und hinten grubber.

Bei der scheibenegge kann man da wiederum nicht schnell genug fahren :D
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo Michael,

vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen zur Bodenbearbeitung (brechen/schneiden). Fräsen waren mir klar, dass die mehrheitlich der Fläche schneiden und bei Bodenfeuchte einen ausgeprägten Schmierhorizont erzeugen. Grubebr brechen den Boden - auch klar; nur bei den Scheibeneggen dachte ich immer, dass die neben den Schneiden eben auch mehrheitlich den Boden brechen und trockener Boden aufgrund der unterschiedlichen Umfanggeschwindigkeit der Scheibenteile eben wie beim Pflugschar auch durch Scherbewegungen krümelt, eben mehr als beim Grubber.

Einen dreibalkigen Grubber haben wir eigentlich immer nur deshalb eingesetzt, weil die vorhandenen 60/70 PS Schlepper eben einen vierbalkigen Grubber mit Spatenrolleggennachläufer nicht ausheben konnten (Vorderradentlastung), ebenso nicht mit einer Streichschiene und Krümelwalze. Da war der Grubbe eben nur dreibalkig gekauft und mir war damals die angebaute Spatenrollegge wichtig am Grubber.

Schade, die ins Auge gefaßte Scheibenegge hat nur in den 25 Jahren sehr wenig gelaufen, da der Landwirt lieber gegrubbert hat und sie nur gelegentlich in Sondersituationen zum Einsatz kam; sie ist sehr gut erhalten und - leider - wohl für meinen DX zwei Nummern zu groß. Knoche/Brix/Frost (alle die gleiche aufgesattelte Scheibeneggenkombination) geben in ihren Prospekten für die 270 cm breite aufgesattelte Version ab 70 PS an. Die 300 cm und 315 cm breiten Versionen PS-mäßig schnell höhergehend ab 100 PS und 120 PS.

Drei Meter Synchro-Landsberg-Grubber ist dann wohl auch ein Zinken und eine Scheibe zuviel.

Also muß ich dann weiterhin einen 260 cm breiten vierbalkigen Grubber mit Doppel-Stachel-Walze suchen. Denn auf Tonboden ist meine aktuell angebaute leichte Nachlauf-Krümelwalze nicht ausreichend.

Gruß

@ hallo 06bismk3,

"welche mutierte zwischenfrucht ist das denn nun die 180 cm hoch wird"

Mutiert ist die Zwischenfrucht im Frühjahr nicht, eher im Herbst 2015.

Bei Frühjahrsaussaat wird der Ölrettich (Reinsaat mit 22-25 kg/ha) bis Anfang August eben so hoch, dass vom DX nur noch die Kabine zu sehen ist und das nebenstehende Getreide eben um mehr als 1m überwachsen wird. Das ist gut so und auch so gewollt (Humusaufbau); daher ist eine spätere und dünnere Aussaat der falsche Weg, weil mir der Boden dann zu kurz von einer Gründecke bedeckt ist und bei einer zu dünnen Aussaat die unkrautunterdrückende Wirkung der Zwichenfrucht nicht mehr gegeben ist.
Phacelia zur gleichen Zeit im Frühjahr wie der Ölrettich ausgesäht (10 kg/ha) ist jedenfalls kaum höher als 80-90 cm geworden und wurde vom Häcksler kaum bemerkt. Da war der Aufwuchs meiner Meinung nach mehr als enttäuschend.

Mutiert im Herbst, weil das im August ausgesäte Zwischenfruchtgemenge (Senf, Ölrettich, Buchweizen) aufgrund der unterdurchschnittlichen Temperaturen im Sept. und Oktober 2015 "bescheiden" klein geblieben ist - eben nur so hoch wie Getreide zur Erntezeit. Auch hat der Schnee Mitte Oktober schon dafür gesorgt, dass der Buchweizen schon seit Oktober abgestorben ist. Dafür sind aber die eingelagerten Nährstoffe aktuell in den Pflanzen noch gut gespeichert, weil die Grünmasse noch "grün" ist - mangels Winter.

Also Zukünftig wird von mir alerdings eine winterharte Zwischenfrucht angebaut und im Frühjahr eine Sommerzwischenfrucht, die eigentlich zum Hächseln für eine Biogasanlage vorgesehen ist und einen enormen ha-Ertrag bringen soll - was meiner Absicht der Humuswirtschaft sehr entgegen kommt (nur befürchte ich, dass da ein Grubber zur nachfolgenden Bodenbearbeitung kaum bzw. nicht einsetzbar sein wird).

Habe jetzt in meinen schlauen Büchern gelesen, dass eine so hohe Zwischenfrucht "nicht einfach so" zu häckseln ist. Besser soll es sein, die Zwischenfrucht im Sommer (nieder) zu walzen (Camebridgewalze) und dann gegen den Strich zu häckseln. Das werde ich dann im Sommer mal ausprobieren.

PS.
die Frühjahrsbearbeitung ist mit dem Grubber kein Problem, denn die Herbstzwischenfrucht ist nach dem Winter verfroren und zerfällt wie Glas.

PS.
die gehächselte Sommerzwischenfrucht muß zwingend im August ca. eine bis zwei Wochen auf der Ackeroberfläche liegen bleiben, damit das Wasser in dem Hachselgut verdunstet und nach der Einarbeitung keine Silierschichten im Boden entstehen.
Vorne hachseln und hinten Grubbern geht auch deshalb nicht, weil ich beim hachseln schon im lamsamsten Gang des DX fahren muss und ich dort ggf. ein weiteres Krichganggetriebe benötigen würde und diese Geschwindigkeit beim Grubbern doch weit weit weit von den "normalen" Grubbergeschwindigkeit" entfernt ist.

Und Qualität der Arbeitsausführung geht bei mir immer vor einer Zeiteinsparung - und da grubber ich aus ackerbaulichen Gründen lieber dreibal langsam tiefer gehen als einmal gleich auf 15 cm Tiefe. Ein Bekannter von mir hat 240 PS vor einem 3m-Grubber und meint, das sei noch zu wenig; gut, der grubbert auch nur einmal auf >25 cm Tiefe - pfluglos.

Gruß
 
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Oha, ölrettich der so groß wird. Den habe selbst noch nicht gebaut, jedoch das non plus ultra um die bodenstruktur zu lockern.

Das mit dem niederwalzen Unterlass mal tunlichst. Das sollte der GPS Vorsatz schon verdauen. Im Notfall musst du mit irgend nem Halmverkürzer arbeiten.
Das wird sogar bei Roggen gemacht, da wenn der liegt, liegt das Zeug danach noch auf dem Acker und nicht im Silo.

Wenn du winterharte zwischenfrucht sähst und danach wieder ne Sommer zwischenfrucht...
Da versteh ich nicht den Sinn der winterhärte.
Oder willst du die winterharte häckseln?
Wenn, dann ist die Frage, warum zwischenfrucht? Weil zwischenfrucht darfst du nicht verarbeiten.


Das musst nochmal verdeutlichen was du da her hast.

Übrigens, klar, ich sagte ja, mulchgerät und grubber in Kombi 3 Meter Version geht ab 150 PS aufwärts. 200 PS am besten.
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo 06bismk3,

Mulchen in der Front und Grubbern im Heck ist nicht das ideale, der Häckselschnitt sollte erst trocknen und nicht feucht eingearbeitet werden.

"Oha, ölrettich der so groß wird. Den habe selbst noch nicht gebaut, jedoch das non plus ultra um die bodenstruktur zu lockern."

Ölrettich der im Frühjahr gesäht wird und nicht so hoch wird würde mich sehr enttäuschen. Ich habe das jetzt zweimal gemacht und ich kenne den nur so groß. Einmal mit einem im Heck angebauten Mulcher geschlegelt - na ja, bescheidenes Häckselergebnis. Der niedergefahrene Ölrettich wurde nur wenig gehäckselt und hatte beim Grubbern 14 Tage später enorme Probleme bereitet. Die Pfluglose Weizensaat nach zweimaligem Grubberstrich - na ja, auf 280 m Feldlänge mußte ich die Drille reimal ausheben; gut für die Feldlerchen, aber die Drille hatte im Striegel schon gut lange Ölrettichpflanzen zusammengezogen; Weizenertrag allerdings zum hinsetzen! - gut,meine Drille hat jetzt aber schleppend angebrachte Striegelzinken, un die haben bis jetzt nch nie zugesessen.

Ein Jahr später habe ich dann den Ölrettich mit einem Häcksler gehäckselt, der neben dem Schlepper arbeitet (gut, ich hatte mords Sorgen um die Kabinenscheiben, aber sie sind heile geblieben). Der Häcksler hatte aber am Übergang zum stehenden Bestand Stängel gezogen, die nicht gehäckselt wurden - ebenso das Bild bei der Weizensaat wie vor.

Das Problem beider Häcksler ist einfach, dass der Ölrettichbestand vom Häcksler nach vorne gedrückt wird, um in den niedrigen Einzug zu gelangen und die schiere Ölrettichmasse, die den Häcksler überfordert (es sind allerdings keine Neugeräte). da bleiben sehr lange Stengelteile ohne Häckselschnitt am Boden liegen.
Daher ist das Walzen und das Häckslen gegen den Strich - wie in der Literatur empfohlen - für mich aber recht logisch, weil dann der Ölrettich ja der Häckslerwelle mit den Schlegeln gegen den Strich zugeführt wird und der untere Stängelteil auch gehäckselt wird.

Kurzspritzen (obe das überhaupt geht wage ich zu bezweifeln) ist keine Option, weil es mir ja gerade auf die Grünmasse ankommt (=Humus).


"Wenn du winterharte zwischenfrucht sähst und danach wieder ne Sommer zwischenfrucht...
Da versteh ich nicht den Sinn der winterhärte."


Ich kann ja nicht von diesem aktuellen "Winter" ausgehen, wo meine nicht winterharte Zwischenfrucht noch sehr schön begrünt steht und noch keine Nährstoffverlagerunge in den Grundwasserbereich stattfindet, weil die Pflanzen "noch am Leben sind". Aber im Normalfall ist die nicht winterharte Zwischenfrucht bei uns Ende November bzw Anfang Dezember hinüber, weil wir dort normalerweise einen ersten Wintereinbruch haben. Dann ist idR ab Mitte Dezember wieder "Herbst" angesagt, der die letzten Jahre auch im Jan. und Feb. geblieben ist. Da waschen dann halt doch schon Nährstoffe aus bzw. wird die abgefrorene "Grünmase" schon von den Bodenlebewesen umgesetz - und keine Pflanze ist dann da, die die Nährstoffe aufnehmen kann - und von Dezember bis zur Zwischenfruchtsaat im Frühahr sind dann ratz-fatz vier bis fünf Monate ohne lebende Pflanzendecke; das will ich also nicht. Also eine Winterzwischenfrucht. Die kann bis März die Nährstoffe im Aufwuchs speichern und den (niedrigen) Aufwuchs kann ich dann im Frühjahr einarbeiten und das im August aufgelaufene Unkraut, Ackerfuchsschwanz, Windhalm beseitigen 1); dann kann im Frühjahr eine weitere schöne mechanische Unkrautbekämpfung folgen (Grubebrstriche im Abstand von einer Woche regen die Samen zu keimen an). Die folgende Frühjahrszwischenfrucht speichert wieder die nun von der Winterzwischenfrucht freiwerdenden Nährstoffe und schützt bis Ende Juli; dann häckseln und ne Woche später die mechanische Unkrautbekämpfung + Schneckenbekämpfung (drei/viermal Grubbern) bis dann die Herbstaussaat wieder eine Marktfrucht im Anbau hat.

Da habe ich keinen Schwerlastverkehr zur Biogasanlage auf dem Acker, eine ordentliche Strohkompostierun hingelegt, eine Sommerung eingebaut, keine Nährstoffe abgefahren, ordentlich Humus zugeführt und die Wurzeln haben Bodenstoffe anden Boden gesannt und zur Lebendverbauung beigetragen.

Da wäre es schon hilfreich, wenn ich nicht häckseln müßte und der Grubber nicht verstopft bzw. Haufen zieht - kurz keine Probleme bereitet. Daher meine Überlegungen zur schweren aufgesattelten Scheibenegge.

Also ich möchte - wie Karl der Große schon zeigte - eine gezielte Brache haben, aber keine Unkrautvermehrungsflächen und keine flächenstillegung, wie sie in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts aussahen.

Gruß

PS
1) wenn die Winterzwischenfrucht bis zum August des Folgejahres stehen bleibt, dann bleiben auch die Ungräser (Ackerfuchsschwanz, Windhalm) im Bestand und samen dann schön aus - und wer willdas schon!
 
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06bismk3

06bismk3

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Jetzt ist klar was du willst.
Quasi komplett brache. Greening Faktor 1.0
Ich dachte die ganze Zeit, du möchtest eine zwischenfrucht mit 0.3 Greening Faktor

Wenn du eine sommerung baust, trotz vieler nährstoffe halten, fährst du trotzdem ab
Ölrettich ist kein stickstoff Sammler oder dergleichen.

Abgesehen dass du einen Riesen aufstand betreibst, deine Rechnung, dass wenn die zwifru im Dez abfriert, stimmt sicher nicht ganz.
Zum nährstoffe Umsetzung braucht es Luft Sauerstoff Wasser und wärme.
Dein aufwuchs ist nicht sofort umgewandelt bei optimaler Biologie, das ist das eine und im Winter "ruht" aus oben genannten Gründen die Natur.
Heißt, bis März kannst du sicher sein, dass da nichts verloren geht.

Zum mulchgerät -> frontmulcher

Bei häckseln von GPS spreche ich von Jaguar, big x etc
Die Leistung reicht. Dann fährt der nur noch mit 5 kmh

Der GPS Vorsatz ist nichts anderes, als ein Scheibenmähwerk mit nachgeschalteter förderschnecke zum Einzug hin.
Probiers aus ;)
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo 06bismk3,

"GPS spreche ich von Jaguar, big x etc"

Ich wußte doch, dass ich mir nur das richtige Gerät leihen muß! Aber die sind a) nicht gerade häufig ausleihbar und b) dann hätte ich ja wieder Schwerlastverkehr auf meinen Feldern und c) leihe ich mir prinzipiell keine Maschinen (mehr). Daher muß ich den vorhandenen Häcksler bemühen bzw. mit den vorhandenen Geräten arbeiten. Gut, evtl könnte ich auch mit dem Kreiselmähwerk mähen und in einem zweiten Arbeitsgang dann häckseln.

aber ich werde im August erst einmal das mit den Walzen probieren und mit dem "gegen den Strich häckseln".


"Abgesehen dass du einen Riesen aufstand betreibst, deine Rechnung, dass wenn die zwifru im Dez abfriert, stimmt sicher nicht ganz.
Zum nährstoffe Umsetzung braucht es Luft Sauerstoff Wasser und wärme.
Dein aufwuchs ist nicht sofort umgewandelt bei optimaler Biologie, das ist das eine und im Winter "ruht" aus oben genannten Gründen die Natur.
Heißt, bis März kannst du sicher sein, dass da nichts verloren geht."


Riesen Aufwandt ist natürlich Programm, denn die Zwischenfrucht ist aktives Fruchtfolgeglied.

Informationen zu den Zwischenfrüchten sind ja aktuell - und Gott sei Dank - in den landw. Veröffentlichungenendlich mal wieder gut vertreten. Lt. den Veröffentlichungen in den landw. Zeitschriften ab Herbst 2015 ist es sogar so, dass der Regen aus dem Aufwuchs z.T. das N ausspült. Und bei den grünen Wintern der letzen Jahre ist eine Winterruhe des Bodens auch nicht mehr in jedem Jahr vorhanden. Daher werde ich im Sommer 2016 winterharte Zwischenfrüchte aussähen.

Gruß
 
Thema: Scheibenegge oder Grubber zur Stoppelbearbeitung?
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