100 Fragen von einem frischling - Deutz 4006

Diskutiere 100 Fragen von einem frischling - Deutz 4006 im Forum Hydraulik im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo. Ich lese jetzt bereits einige Wochen immer wieder hier mit, aber jetzt platzt es aus mir heraus. Ich hab mich angemeldet und jetzt gehts...
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frischling76

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Hallo.
Ich lese jetzt bereits einige Wochen immer wieder hier mit, aber jetzt platzt es aus mir heraus. Ich hab mich angemeldet und jetzt gehts los.
Vorab: Wir hatten bis zum Kauf des 4006 nur ältere Traktoren unter dem Hintern (HELA D12, 11PS-Eicher).

Unser 4006 gibt eine traurige Figur ab, er wurde nicht pfleglich behandelt vom Vorbesitzer. Sämtliche Karroserieteile mit Beulen.
Aber das schlimmste ist hinten.
1. Problem:
Das Teil an dem eigentlich der Oberlenker dran kommt ist auf einer Seite ausgerissen (Wie man das schafft ist mir ein Rätsel). ALso kann das oberste Loch nicht mehr benutzt werden, da nur noch auf einer Seite ein Loch da ist.
Fragen hierzu:
Wie heist dieses Teil?
Wo bekomm ich ein neues (oder gebrauchtes) her?
Macht es viel aus wenn der Oberlenker beim Mulchen in einem der unteren Löcher hängt?

2. Problem:
Die beiden Kraftheberarme sind nicht gleich hoch. Ca. 3cm Unterschied sind da. Krieg ich das gerichtet indem ich einen Arm abmache und "verdreht" wieder dran montiere? So wie das sehe könnte das doch sein, dass einer innen drinn um einen Zacken gerutscht ist. Oder gibts das nicht?

3. Problem
Es ist eine ganz einfache Hydraulik verbaut, kein zusätzlicher Anschluss hinten, nix. Als ich neulich einen Mulcher dran gehabt habe, musste ich 2 Dinge feststellen:
zum einen gibt die Hydraulik nach. Als ich den Mulcher ganz oben hatte um ihn unten etwas zu säubern rutschte er immer wieder ganz langsam etwas nach unten. Bis zu einem gewissen Punkt, dann setzte die Hydraulik schlagartik ein und hob ihn wieder an. Nicht die Welt, aber das waren immer so eta 2-3 cm. Und alle etwa 30 sekunden musste die Hydraulik das korrigieren.
Und zum andern ist die Hydraulik etwas "grob". Ich kann den Mulcher nicht zentimeterweise nach oben bewegen. Wenn ich den Hebel langsam nach hinten schiebe macht der Mulcher immer wieder einen "satz" nach oben, immer ruckartig und dann etwa 7 -10cm. Ist das normal?

Zum Abschluss noch ein paar Fragen, aber bitte nicht auslachen. Ich hab keinen Schimmer von der Materie und muss mich da jetzt erst mal einarbeiten.
- Was genau macht der Hebel neben dem Ölmessstab der Hydraulik (hinten unter dem Sitz. Sieht aus wie ein Absperrventilhebel und da ist eine nicht mehr lesbare Warnmeldung)?
- Die Zapfwelle einzuschalten, ist das immer so schwer oder nur bei den ersten Modellen mit dem "alten" Getriebe (8 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge)?
Entweder ich halte das Getriebe langsam an indem ich den Zapfwellenhebel sachte vorschiebe (bei voll gedrückter Kupplung) oder ich machs mit ein wenig Gewalt, kurz und schmerzvoll...
- Welche Funktion hat eine "Zugtrennung"? Ich seh da nur ein gebogenes Eisenstück. :whistling:

Ich versuche, die Tage noch ein Bild von der Misere zu machen und lade es dann hoch.

Vielen Dank an alle die sich die Mühe machen das alles zu lesen und dann auch noch die Zeit nehmen mir zu helfen.
frischling76
 
DX80

DX80

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Hallo frischling76

Nun zuerstmal herzlich willkommen im Forum.
Die Oberlenkeraufnahme sollte neu noch beim Deutzhändler zu bekommen sein, aber beim Preis solltest du dich dann hinsetzten. Gebraucht mal bei Ebay suchen oder bei einem Teileverwerter.
Die Unterlenker sollten sich über die Hubspindeln verstellen lassen es sei denn diese wurden verschweißt.

m.f.G.Harald
 
Lasca34

Lasca34

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Zum zweiten Problem:

Entweder sind die Hubarme in unterschiedlicher Position auf die Hubwelle gesteckt. Das läßt sich einfach korrigieren, wenn man die Hubarme von der Hubwelle gelöst bekommt (das kann etwas schwieriger werden). Oder die Hubwelle ist verdreht. Dann hilft nur eine andere Hubwelle, denn nach dem Verdrehen kommt das Abbrechen. Überspringen der Hubarme kann ausgeschlossen werden, es sei denn, daß aus irgendeinem Grund die Verhzahnung zwischen Hubarm und Hubwelle dermaßen verschlissen ist, daß es eben doch passieren kann. Auch dann ist eine neue Hubwelle und/oder sind neue Hubarme erforderlich.

Zum dritten Problem:

Das ist hier schon ein paar Dutzend Mal diskutiert worden. Suchworte Hydraulik sackt ab, nachregelnde Hydraulikanlage, Nachregeln usw. ab Entweder ist der Nutring am Hubkolben zu erneuern (was nie ein Fehler ist, es sei denn, er wurde gerade erneuert), oder das Regelsteuergerät ist undicht. Ersatz gibt es relativ günstig von einigen Anbietern. Dabei den Deutz-Fahr-Händler nicht vergessen!
Über den zweiten Teil der Frage würde ich erst weiter nachdenken, wenn der erste Teil erledigt ist.

Der Hebel neben dem Ölmeßstab ist die Hubbegrenzung. Suchwort Hubbegrenzung oder Hubbegrenzer.

Es gibt beim D 4006 kein "neues" und kein "altes" Triebwerk. Die Synchronversion 8/4 und die einfache Version 8/2 wurden parallel angeboten, allerdings nicht zu allen Zeiten und auf allen Märkten.

Die geschilderten Schwierigkeiten beim Einschalten der Zapfwelle gibt es bei den meisten alten Traktoren mit Motor- oder unabhängiger Zapfwelle. Verschleißbedingt nimmt eine Welle eine andere mit, die eigentlich über die Lagerung von der ersten entkoppelt sein sollte. Im Alter übertragen diese Lagerungen schon mal ein Schleppmoment, und darunter mußt Du nun leiden. Mit einer Getriebgeneralsanierung läßt sich das Problem möglicherweise beheben. Bis dahin kann ich nur zu der Gefühl-Methode raten. Oder Du wendest weiterhin Deine geschilderte Gewalt-Methode an. Dann läßt es sich über kurz oder lang nicht mehr vermeiden, das Triebwerk mal ganz aufzumachen, und dann kann das Problem gleich bei der Wurzel gepackt werden :D .

What the hell ist eine "Zugtrennung"? Woher stammt der Begriff? Welches gebogene Eisenstück (von dem ich vermute, daß es ein Stahlstück sein wird :P ) siehst Du da? Und wo siehst Du das?

Gruß
Michael
 
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frischling76

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Huhuuu.
Vielen Dank für die Antworten.
Langsam, aber nur ganz langsam, komm ich ein wenig voran.
Ich hab mal 2 Bilder gemacht und die Bilder mit Fragen beschriftet.
Ich hoffe, da durch komm ich wieder ein stück weiter.
Ich habe die Tage mal den Ölstand gecheckt beim Hydrauliköl, genau wie ich es von hier gelernt habe. Also Stab nicht reinschrauben, nur aufsetzen. Da war fast bis zum Strich öl drinn, muss also genug sein.
Und: es ist erstaunlich sauber, das Öl! Ich bin erstaunt.
Das mit der Zugtrennung habsch ausm Netz, so wird das Teil da bezeichnet.
Hier mal ein Ibäh-link wo man es sieht: http://www.ebay.de/itm/Deutz-Intrac-2002-A-Feder-Zugtrennung-/281711162949

Deutz1.jpgDeutz2.JPG

Vielen Dank für die Hilfe nochmal,
frischling.
 
Lasca34

Lasca34

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Der Hebel oben hinter dem Sitz ist die Hubhöhenbegrenzung.
Der Hebel am Steuersegment für den Kraftheber ist für Umschaltung von Zugkraftregelung (oben) in Lageregelung (unten).
Nachdem die Lochleiste verbogen werden konnte, kann sie auch wieder hingebogen werden. Dümmstenfalls bricht man das Eselsohr dabei ab, oder man erwärmt es so, daß die Härte des Materials sinkt und deshalb starker Verschleiß durch den Bolzen auftritt. Aber vielleicht kann man das nach dem Richten auch wieder härten.
Zugtrennung ist nun wirklich die blödeste Bezeichnung, die man sich für diese Blattfeder ausdenken kann. Das ist die Aufnehmerfeder oder Zugkraftaufnahme für den Oberlenkerdruck bei Zugkraftregelung. Vulgo auch "Geberfeder" oder "Geber" bezeichnet, obwohl das Ding nicht gibt, sondern nimmt, nämlich auf.

Diese Blattfeder wandelt die Druckkraft im Oberlenker in ein Wegsignal um, mit dem das Regelsteuergerät angesteuert wird: Mehr Druckkraft = mehr Weg = Dreipunktgestänge anheben. Und umgekehrt.


Kursiv habe ich Vorschläge für Suchwörter geschrieben, mit denen Du in den Weiten des Forums nach weiteren Informationen suchen kannst, denn es ist alles* vielfach besprochen worden.

Gruß
Michael

*außer der verbogenen Lochleiste. So etwas ist mir noch nie untergekommen, obwohl klar ist, wie es dazu kam.
 
Thema: 100 Fragen von einem frischling - Deutz 4006

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