Leckölleitung Hydraulikmotor Häcksler

[Nero72]

Hallo,
ich habe einen Umbau an meinem WC08 Häcksler in Arbeit. Bisher wurde die Einzugswalze über ein Nebengetriebe angetrieben, was aber nun defekt ist. Ich bin im Umbau auf eine hydraulisch angetriebene Einzugswalze. Ein Probelauf mit einem 160ccm Ölmotor sah prima aus, leider war dieser aber undicht. Ich habe nun 2 neue Ölmotore gekauft. Einen möchte ich sofort an der vorhandenen Einzugswalze verbauen, den zweiten später für eine zweite untenliegende Einzugswalze benutzen (in Reihe). Vom Schlepper kommen zwei Anschlüsse (doppeltwirkendes Steuerventil am Schlepper, also Reversierbar). Was mache ich mit der Lecköllleitungdes Ölmotors? Über 10 bar Rücklaufdruck vom Hersteller empfohlen, am Schlepper kein Anschluß. Standardmässig ist hier am Ölmotor ein Blindstopfen. In der Vorlaufleitung (Einzugsrichtung) habe ich bereits einen Kugelhahn für die Sicherheitsabschaltung montiert. Sollte ich hier parallel ein Rückschlagventil verbauen, damit im Reversierbetrieb und betätigter Sicherheitseinrichtung keine Defekte zu erwarten sind?

Uwe

 

[Homer Jay]

Hallo Uwe,
die Leckölleitung sollte drucklos in den Hydraulikölbehälter enden und nicht in die Rücklaufleitung eingebunden werden. Dir fliegt sonst ständig der Simmering am Hydraulikmotor raus. Ich würde also eine Leitung am Schlepper neu verlegen und den Stecker und die Kupplung an dieser Leitung "verdreht" montieren, dann kann man ein vertauschen mit der Druckleitung ausschließen.
Jürgen

 

[Nero72]

Hi Jürgen,
deine Idee mit vertauschtem Stecker und Kupplung finde ich gut. Einen Rücklaufanschluß extra mag ich aber an den beiden in Frage kommenden Schleppern nicht legen. Ein Kollege gab mir aber heute den Tipp das er z.B. in die Rücklaufleitung seiner Ballenpresse (Ballenschleuder mit Ölmotor) in die Rücklaufleitung ein Rückschlagventil verbaut hat und so bei einem vertauschen der Leitungen einfach keine Funktion ohne anschliessenden Defekt hat. Ich denke das werde ich auch so machen. So kann ich den doppeltwirkenden für den Häcksler problemlos nutzen und bekomme keinen Schaden wenn der Hebel in die falsche Richtung gedrückt wird. Schläuche sind übrigens beide 12L, ich bin gerade am Überlegen ob ich für den Rücklaufschlauch (ca 2m Länge) doch auf 15L umbaue. Macht das wirklich Sinn, oder eher doch nicht?

Uwe

 

[Homer Jay]

Hallo Uwe,

mit dem Rückschlagventil kann man machen. Hast Du denn schon gemessen, welcher Druck in der Rücklaufleitung aufgebaut wird, weil durch das Steuergerät ja oft ein Gegendruck im Rücklauf aufgebaut wird? Ein 12L Rücklaufschlauch ist da sicher nicht der begrenzende Faktor, liegt der Druck deutlich unter 10 bar, macht ein 15 L Schlauch natürlich keinen Sinn.
Jürgen

 

[Nero72]

Hi Jürgen,
die Ölmotore die ich am Ende verbauen möchte sind leider noch nicht geliefert, also kann ich nichts messen. Ich habe jetzt erstmal einen Ölmotor vom Schrott verbaut. Dieser hat keinen Leckölanschluß und lässt sich über das doppeltwirkende Schleppersteuergerät in beide Richtungen ansteuern. Das werde ich provisorisch erstmal so nutzen. Bei Zeiten werde ich aber eine zweite Einzugswalze anfertigen und dann auch die beiden Ölmotore in Reihenschaltung einsetzen. Mindestens der erste Motor wird mit Leckölleitung in den Rücklauf verbaut um Schäden zu vermeiden, die Drehzahl werde ich mit einem Drosselrückschlagventil " parallel zu den beiden Ölmotoren einstellbar machen. Vertausche ich versehentlich die beiden Anschlüsse läuft das Öl über das Rückschlagventil ohne Funktion durch und Schäden durch Überdruck im Rücklauf werden vermieden. Rücklaufleitung bleibt bei 12L da vorhanden. Ich werde aber schauen das ich den Rücklaufdruck mal messen kann.

Gibt es eigentlich einen Standard für die farblichen Kennzeichnungen von Hydraulikanschlüssen? Es gibt diese ja in Blau, Gelb, Rot, Grün und Schwarz....

Uwe

 

[80null sechs]

Hallo eine farbliche Norm gibt es nicht,
Das macht jeder Schlepperhersteller wie er Lustig ist.
Die Idee mit dem dem Drosselrückschlagventil vergiss mal bitte ganz schnell!
Mit einer Drossel kochst du dir dein Öl heiß!
Was du brauchst ,ist ein Stromregelventil!!
Warum willst du dann nur einen Motor mit einer Leckölleitung ausstatten?
Gruß Frank

 

[Nero72]

Hallo Frank,
die Drossel parallel zu den Ölmotoren soll einen künstlichen Leckstrom erzeugen (bei wenig Last höhere Drehzahl, bei viel Last mehr Volumenstrom durch die Drossel, also eine "leichte" Absenkung der Lastdrehzahl), das Rückschlagventil liegt parallel zur Drossel und steuert bei Falschanschluß durch um Schäden zu vermeiden.
Wenn beide Motore in Reihe liegen ist der Motor der direkt am Rücklauf liegt automatisch vor hohem Rücklaufdruck sicher, der Motor, der auf der Druckleitungsseite liegt kann zB. beim Blockieren des dahinterliegenden Motors vollen Hydraulikdruck auf den Rücklaufanschluß bekommen, was tödlich ist, wie ich das verstanden habe.

Uwe

 

[80null sechs]

Ok, aber wenn es richtig schwer geht, bleiben die Motoren stehen und das Öl geht durch die Drossel weg
Gruß Frank

 

[Nero72]

Hallo Frank,
das ist sicher vom Öffnungsgrad des Drosselventils abhängig, der Schlepper bringt 160 bar, normalen Betrieb schätze ich den Betriebsdurck auf vielleicht 100-120 bar ein. Also im Blockadefall Spielraum nach oben...
Ich habe heute die beiden Ölmotoren geliefert bekommen, identisch, neu, Sauer Danfoss mit Leckölanschluß. Provisorischer Umbau mit vorhandenem Ölmotor ohne Drossel ist aber abgeschlossen. Ergebnis: Motor nicht drosselbar, durch das hohe Volumen fast passende Drehzahl, aber halt nicht gut. Drosselrückschlagventil ist gekauft aber noch nicht da... heisst: Geht erstmal, wird aber bald verbaut. Später werde ich aber eine zweite Einzugswalze bauen, den jetzigen Motor gegen die beiden Neuen ersetzen. Aber das ist nichts was eilt... beim Probelauf (ohne Abdeckungen, sorry) heute haben wir dann noch erkannt das es Sinn macht den Einzug einseitig durch ein zusätzliches Blech etwas einzuschränken um einseitigen Verstopfungen vorzubeugen...

Uwe