Helicoil Gewindeeinsatz Kurbelwelle

Diskutiere Helicoil Gewindeeinsatz Kurbelwelle im Forum Motor im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo Zusammen, ich wollte am Wochenende meine Kurbelwelle vom F2L712 in das Motorgehäuse einbauen. Aber es stellte sich heraus, das ein Gewinde...
15er Patrick

15er Patrick

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Hallo Zusammen,

ich wollte am Wochenende meine Kurbelwelle vom F2L712 in das Motorgehäuse einbauen. Aber es stellte sich heraus, das ein Gewinde zur Befestigung des Gegengewichtes beschädigt ist. Nun habe ich nachgeforscht und bin auf Helicoil gestoßen, dies ist für über 300°C freigegeben und hält 1400N/mm² aus. Ich würde das beschädigte Gewinde gerne auf einer Säulenbohrmaschine ausbohren und ein Gewinde für den Einsatz einschneiden. Soweit die Theorie, nun folgt die Praxis. Nun zu meiner eigentlichen Frage, Ist es überhaupt möglich ein Gewinde in die Kurbelwange zu schneiden, ist das Material eitl nicht zu "hart" dazu?


Gruß Patrick
 
A

achterwoelder

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Ich denke dort an den Wangen ist die Kurbelwelle nicht gehärtet, allenfalls vergütet auf 1000-1200 N/mm2
und mit hochwertigem HSS-Co Werkzeug auf stabilen Werkzeugmaschinen kann man dort sicher noch Bohren.
Auf der einfachen Säulenbohrmaschine, wo alles irgenwie so rum wackelt und rum rabbbelt, wird dir das sicher nicht gelingen.
 
passer montanus

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@Kurt
es kommt ja darauf an, welche Säulenbohrmaschine eingesetzt
wird. Mit einer maßgeschneiderten Spannvorrichtung dürfte
dieses kein Problem sein.

Hallo Patrick,

Um welche Gewindegröße handelt es sich? Ab M14 wird bei Helicoil
und Recoil der Bohrer für das Kernloch nicht mitgeliefert und muss
extra beschafft werden. Da es sich um ungewöhnliche Masse handelt
sind diese seht teuer.

Wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben.

Gruß PM
 
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15er Patrick

15er Patrick

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Hallo Kurt,

ich wollte die Kurbelwelle sauber ausrichten und dann auf eine Platte spannen, dann sollte das Bohren auf einer Säulenbohrmaschine keine Probleme bereiten. Bist du mit den 1000 - 1200 N/mm² sicher, denn ich würde mir gerne erst ein Probegewinde in ein ähnlich hartes Material borhen. Nicht das dies gar nicht klappt...


Hallo PM,

es handelt sich um ein M12 Gewinde, dieses muss auf M14x1,75 aufgearbeitet werden, damit der Helicoil Einsatz eingeschraubt werden kann. Ein normaler Gewindeschneider ist im Repsatz für M12 Gewinde enthalten, einen zusätzlichen Maschinengewindebohrer habe ich auch noch bestellt. Mit welchem ich es besser mache, weiß ich noch nicht.



Gruß Patrick
 
passer montanus

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Hallo,

wie groß muss das Kernloch gebohrt werden? Da werden
häufig ungewöhnliche Masse gefordert.

Ich habe vor einiger Zeit Recoil M 14 eingesetzt, da hatte
das Kernloch ein Mass von 14,25 mm sein.
Der Bohrer war so teuer, dafür hätte ich 3 x ins Freudenhaus gehen
können. Also Freudenhauspreise.

Da habe ich D 14mm gebohrt und den Rest mit einer Reibahle
erledigt.

Also viel Erfolg PM
 
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15er Patrick

15er Patrick

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Hallo,

das Kernloch muss mit 12,50mm gebohrt werden, diesen Bohrer habe ich mir bereits in guter Qualität zugelegt. Das mit den Bohrern kann ich gut verstehen, Sondermaße -> unverschämt teuer. Ich bin gespannt wie dies klappt.


Gruß Patrick
 
15er Patrick

15er Patrick

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Hallo,

ich habe es nun endlich geschafft die Kurbelwelle zu bearbeiten. Dazu hatte ich die Kurbelwelle mit einer kleinen Magnetwasserwage genau zum Tisch der Säulenbohrmaschine ausgerichtet. Anschließend wurden die Bohrlöcher mit einem Senker angesenkt. Die Gewinde hatte ich anschließend mit einem 12,5mm Bohrer stufenweise ausgebohrt. Am Grundloch konnte man erkennen, das die Löcher exakt gerade waren. Damit das Gewinde auch gerade wird, habe ich den Gewindebohrer in die Säulenbohrmaschine gespannt und von Hand das Gewinde angefangen zu schneiden und anschließend mit dem Windeisen fertiggeschnitten. Helicoileinsatz eingdreht und fertig! Jetzt hoffe ich nur noch, der Einsatz hält was er verspricht, sonst fliegt das Gegengewicht durch den Motorblock!


Gruß Patrick
 

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Landybehr

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war das denn schwer, zu bohren ? Ich meine, Großserienkurbelwellen sind oft aus Gußeisen, in jedem Fall werden aus Kugelgraphit welche gemacht. Sich die Mühe mit dem Ausrichten zu machen, war bestimmt nicht verkehrt, doch ein Loch zur Führung eines Bohrers war ja schon dort, glaube nicht, daß man da so leicht verlaufen wäre. Aber ich hätte bei so einem zentralen Bauteil aber auch lieber zwei Arme ausgerissen, als Risiken einzugehen.

Bezüglich der Haltbarkeit muss man sich eher keine Sorgen machen. Ich plappere jetzt nach, was der Hersteller schreibt, aber nicht nur, auch technische Berichte aus anderer Quelle sagen: daß Helicoil mehr hält, als ein normales Gewinde. Und manchmal wird ein Gewinde schon vom Hersteller gleich mit Helicoil versorgt, nicht als Reparatur, sondern primär.
Der Grund liegt in der besseren, wie sagt man, Kräfteverteilung auf tiefere Gewindegänge. Normalerweise trägt ja der erste Gewindegang das meiste (und reißt dann auch als erstes raus) und die tieferen Gänge tragen immer jeweils stark weniger. Helicoil macht das gleichmäßiger. s.Bild (per google aus dem Netz gemopst:(
 

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passer montanus

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Landybehr schrieb:
war das denn schwer, zu bohren ? Ich meine, Großserienkurbelwellen sind oft aus Gußeisen, in jedem Fall werden aus Kugelgraphit welche gemacht.:


Nicht oft hat man die Gelegenheit solch einen Blödsinn zu lesen.

PM
 
passer montanus

passer montanus

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Hallo Patrick,

Deine Ausführung zur Reparatur ist ein Musterbeispiel.

Schöne Grüße
Passer Montanus
 
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canon

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hallo , kanst nich 1/2 inch gewinde in machen?kein bohren nur schneiden .
 
Norbert Spiegel

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Die Kurbelwellen sind meist im Gesenk geschmiedet ( Faserverlauf nicht gebrochen Groß Motoren 4 Takter ) , oder zusammen gepresst (Klein Motoren 2 Takter.

So kenne ich das.

Gruß Norbert
 
passer montanus

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Auf keinen Fall werden Kurbelwellen aus Kugelgraphit
hergestellt.

PM
 
D_4006

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PM, du hättest am besten direkt dazugeschrieben, dass sie nicht aus Kugelgraphit sondern Gusseisen mit Kugelgraphit bestehen. So ist es für die Leser einfacher die richtige Variante zu finden.

Gruß
Maximilian
 
passer montanus

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D_4006 schrieb:
PM, du hättest am besten direkt dazugeschrieben, dass sie nicht aus Kugelgraphit sondern Gusseisen mit Kugelgraphit bestehen. So ist es für die Leser einfacher die richtige Variante zu finden.

Gruß
Maximilian

Diesen Vorgang kannst Du mindestens 3X von mir
hier im Forum mit der Werkstofferklärung und Prüfung
niedergeschrieben nachlesen.

PM

P.S. Siehe "Werkstoffermittlung mit einer Funkenprobe2
 
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15er Patrick

15er Patrick

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Hallo Hendrik,

die Kurbelwelle war eigtl recht einfach zu bohren, man muss nur sehr vorsichtig mit dem händischen Vorschub sein, sonst frisst der Bohrer und die Kurbelwelle wickelt sich um diese Achse. Meiner Meinung nach sind Kurbelwellen eher geschmiedete Teile, da ein Gussteil die Torsionskräfte sicher nicht dauerhaft aufnehmen kann. Ich hatte zuerst überlegt mit der Handbohrmaschine zu bohren, doch das war mir dann zu unsicher. Ich meine auch, das die Säulenbohrmaschine nicht dem vorhandenem Loch folgt, sondern bohrt wie sie will... Das ausrichten war die Aufwändigste Arbeit der beiden Bohrungen, zusammengerechnet war ich bestimmt 45min damit beschäftigt.

Dann werde ich das so als gegeben annehmen. Aus denTexten der Fa. Böllhoff hatte ich bereits mehrfach gelesen, das es halten müsste. Wenn dies nun andere Quellen auch noch bestätigen, kann ich beruhigt schlafen. Dann steht dem Einbau der Kurbelwelle nichts mehr im Wege!


Achja, ich ziehe den Hut vor deiner Restauration, mit welcher Sorgfalt du diese erledigst, weiter so!


Gruß Patrick
 
15er Patrick

15er Patrick

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Hallo PM,

danke für die lobenden Worte.

Ich bin selbst froh, das es so gut geklappt hat, wenn nicht, stünde ich nun vor einem Problem. Und es zeigt einmal wieder, das man mit einfachen Mitteln auch zum Ziel kommen kann, allerdings kann es auch gewaltig in die Hose gehen.


Gruß Patrick
 
Landybehr

Landybehr

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N´abend.

Wie soll ich jetzt auf PM antworten.

a) Info nachschieben, in Form des ersten, was Google gerade ausspuckte
b) ergänzend klarstellen, wie ich es gemeint habe
c) auf die Unsachlichkeit eingehen

oder a-c ?

a) http://www.autokon.de/antrieb/-/article/16537511/16009774/Gie
b) Maximilian nahm es mir vorweg. Ich schrieb von Gusseisen. Dann kam der nächste Gedankenschritt, weil es doch mehrere Sorten Gusseisen gibt. Um das zu spezifizieren kam das "Kugelgraphit" hinterher. Ich schrieb mW auch von Großserien. Da gelten andere Gesetze, als in der Rennwagenszene.
c) laß´ ich jetzt stecken. Obwohl mir wohl was angemessenes auf die Tastatur käme. Aber, - wieder was gelernt ? Und damit meine ich nicht nur den Punkt a). Hoffe doch.

P.S. wenn mir nun wenigstens erklärt worden wäre, unter Angabe einer Quelle, daß zB Dieselkurbelwellen (nein, keine Kurbelwelle wird aus Diesel gemacht, ich weiß :) ). stets geschmiedet wurden oder werden; oder daß vor 50a geschmiedet wurden, weil die Gußtechnik nicht so weit war .. das hätte man ja gut so stehen lassen können.

(hmm, ich glaube jetzt sind auch die meisten Rechtschreibfehler editiert)
 
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Landybehr

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p.s. die Funkenprobe von Sphärogus/Gusseisen mit Kugelgraphit und ST52/S355 hat, mal als Beispiel, nicht nennenswert schön zwischene ihnen unterscheiden lassen. Es ist ein schönes altes Meßmittel, und tatsächlich werden alte Kenntnisse mal in Vergessenheit geschoben. Doch an dem einem Punkt, wo mir das Ausgraben derselben genutzt hätte, taugten sie nicht. Vielleicht sind die Legierungen schon lange auch zu vielschichtig. Vielleicht braucht die Methode auch hinreichend viel Übung für das Auge. In jedem Fall gibt es, nach den Bild-tabellen (die ich auch mal einem Thread dieses Forums entnommen habe) bestimmte optische Kriterien, die meinetwegen sensitiv sind, aber nicht spezifisch. Und es ist jetzt geraten, aber ich schätze das ist mit ein Grund, warum die Funkenprobe heute nicht mehr in den Lehrbüchern steht (zumindest nicht in der blauene Fachkunde- und Tabellenbuchliteratur).
 
Thema: Helicoil Gewindeeinsatz Kurbelwelle
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