Wiederbelebung eines F2L612/6-N

Diskutiere Wiederbelebung eines F2L612/6-N im Forum Schau-Raum im Bereich Deutz Community - Hallo, ich möchte hier meinen Deutz F2L612/6-N, Bj. 1956 vorstellen. Er ist ein echtes Fundstück: Ich habe ihn Ende 2013 zufällig bei einer...
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TrifelsTrecker

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Hallo,

ich möchte hier meinen Deutz F2L612/6-N, Bj. 1956 vorstellen. Er ist ein echtes Fundstück: Ich habe ihn Ende 2013 zufällig bei einer Fahrradtour im Wald entdeckt.
Bis der Besitzer ausfindig gemacht war und der Kauf abgeschlossen werden konnte, verging fast ein Jahr. Vor einer Woche konnte ich ihn endlich auf eigener Achse etwa 4 km nach Hause schleppen.
Die passenden Unterlagen wie Ersatzteilliste, Werkstatthandbuch, Motorhandbuch und Betriebsanleitung habe ich mir bereits besorgt. Jetzt möchte ich nach und nach das Innenleben des Schleppers erkunden und ihn - wenn möglich - in einen funktionsfähigen Zustand bringen.

Noch ein paar Worte zu mir: Ich bin Maschinenbaustudent und seit meiner Kindheit landwirtschaftlich interessiert. Nebenher arbeite ich seit Jahren auf zwei Höfen in der Nachbarschaft, wo ich hauptsächlich Feld- und Gründlandarbeiten sowie kleinere Maschinenreparaturen durchführe. In Sachen Restauration bin ich aber ziemlich unerfahren und erhoffe mir hier deshalb wertvolle Ratschläge! :)
 

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thomas66

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na herzlichen Glückwunsch und willkommen im Forum

Sieht ja noch ziemlich unverbastelt aus der Kleine ;)
 
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TrifelsTrecker

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Zunächst gilt es, die vielen verrosteten Schraubverbindungen zu öffnen =) Ich habe den Anlasser demontiert, um mir den Zahnkranz anzuschauen. Außerdem habe ich den Deckel des Schaltgetriebes abgebaut um einen Blick in das Getriebe zu werfen. Das letzte Bild zeigt das Differentialgetriebe durch die Öffnung über der Zapfwelle. Für die Standzeit des Schleppers von ca. 22 Jahren im Freien finde ich den Zustand ganz okay. Wie würdet Ihr vorgehen, um die Zahnräder zu entrosten?

Viele Grüße,
Martin
 

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thomas66

thomas66

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das sieht natürlich übel aus. Entweder du wechselst alle paar Betriebsstunden das Öl damit der Rost der sich abarbeitet raus gespült wird, oder du zerlegst das kpl. Getriebe und entrostest alle Teile. Ist natürlich ein Mordsaufwand, aber bei der Gelegenheit kannst du defekte Lager und Dichtungen sowie Simmerringe gleich mit erneuern.
 
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NisHeinrich

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Hallo

Sacht mal, kann es sein das da der Trecker von Tim_Tayler2 gefunden wurde?

Nis
 
KS80

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Hallo Martin,

willkommen im Forum :)
Schön das du den armen kleinen Kerl vor dem Verfall im Wald bewahrt hast.
Das hätte er sicher nicht verdient.

Wünsche dir viel Spaß beim Instandsetzen und ich werde bestimmt öfters mal vorbei schauen :)

Lg
Kai
 
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Allerhand

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Hallo.

Ja das mit dem Rost ist übel.
Wie schon gesagt, zerlegen.

Oder mit etwas Restrisiko: Getriebeölstand überhöhen (ruhig deutlich) und eine Weile bewegen (halbe Stunde in etwa) und alles betätigen, Schalten. Eine Nacht oder zwei stehen lassen. Dann auf max-Stand bringen.
Nach 5Std. Betrieb Öl wechseln.
Wieder auf max-Stand und nach 5 Std Betrieb wechseln. Das kann alles mit dem günstigsten Öl geschehen mit vorgeschriebener GL-Klasse oder besser oder STOU-ÖL. Auch geht ein billiges 15W40.
Im Anschluss neu Befüllen(vorgeschriebenes ÖL oder besser) und gelegentlich kontrollieren(Anleitung).

Wie gesagt Restrisiko. Wenn ein Lager schon hin ist, ist das so. Beim Zerlegen würde man das sehen. Aber war/ist das in Ordnung klappt diese Vorgehensweise.
Probieren würde ich es.

Gruß
Friedhelm
 
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Allerhand

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NisHeinrich schrieb:
Hallo

Sacht mal, kann es sein das da der Trecker von Tim_Tayler2 gefunden wurde?

Nis

Hallo.

War der weg?
Ich hatte nur mitbekommen, dass er selbst sich nicht mehr gemeldet hatte.
War alles ein bisschen komisch.
Oder weißt du da mehr?

Gruß
Friedhelm
 
Obrschwob

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Hallo TrifelsTrecker,

das meiste wird Flugrost sein. Wenn man das Getriebe komplett zerlegte, würde ich mit einem Dremel/Proxxon-Monimot und sehr feinen Messingpinseln/-kugelbürstchen den losen Flugrost runterbürsten - ist zwar ein Riesenaufwand, aber so kommt der lose Moder nicht ins erste (Reinigungs-)Öl. Danach alle Ritzel in Bremsenreiniger säubern und dann die Prozedur von Friedhelm im zusammengebauten Zustand vornehmen mit einem ganz billigen 15W40. Rein gehört nachher Getriebeöl SAE80/90 GL3 und zwar 12 Liter (Einfüllstutzen ist rechts unter dem Trittbrett, Ölmenge für Getriebe und Hinterachse!).

Die Lager und Dichtringe sind eh fällig, was das Zerlegen durchaus rechtfertigt.

Mein 612/5 war 13 Jahre gestanden, aber wenigstens unter Dach - da war aber ebenfalls ein wenig solcher Rost zu finden.

Grüßle
Obrschwob
 
Diesel_Joerg

Diesel_Joerg

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Was für ein schöner Fund !
Sowas gibt es nicht mehr viel.
22 Jahre im Unterholz, und nicht demoliert, zerstört und auseinandergebaut... :P

Gerechtfertigt wäre ein zerlegen sicherlich.
Aber ich schließe mich Friedhelm an, würde auch die Version ohne zerlegen versuchen.
Die Dichtungen zeigen sich dann schon, und im Zweifelsfall kann man immer noch schrauben.

Wie geht es der Kupplung ?
Alles verklebt ? Rollbar ist er ja zumindest.

Ums trennen wirste wohl nicht drumherumkommen, ist aber nicht sooo tragisch.

Halt uns bitte auf dem laufenden, mit vielen Bildern ! =)

Gruß Jörg.
 
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Allerhand

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Hallo nochmal.

Ja der Motor wird evtl ähnlich aussehen.
Da müssen also ersteinmal die Glühkerzen raus und Diesel in die Brennöffnungen.
Nach ein paar Tagen kann man dann von Hand versuchen den Motor zu drehen.
Schreibe das, weil du den Anlasser raus hast.

Unten natürlich das alte Öl runter und frisches rein. Auch hier wesentlich mehr, so das alles im Bad ist.
Das muss vor einem wirklichem Startversuch korrigiert werden!

Und bei dem ganzen Ölgesudel sehen, dass nichts in den Vorgarten tropft. ;)

Gruß
Friedhelm
 
Obrschwob

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Und die E-Pumpenplatte runter, denn die Einspritzplunger dürften festsitzen - siehe meine Doku's im Forum hier.

Alles in allem aber schöner Schlepper mit guter Substanz zum Erhalt - da hat Jörg absolut recht!

Grüßle
Obrschwob
 
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TrifelsTrecker

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Hallo,

vielen Dank für die freundliche Aufnahme im Forum und eure hilfreichen Beiträge!

Das Getriebe zum Reinigen auseinanderzubauen wäre sicher die beste Lösung, auch mir ist ein bisschen unwohl bei der Vorstellung, den ganzen Rost erstmal im Getriebe zu verteilen, wenn ich den Traktor so laufen lassen würde. Die Lager scheinen mir zumindest auf den ersten Blick nämlich noch gut zu sein, zumindest ist mir noch nirgendwo ein übermäßig großes Spiel in axialer oder radialer Richtung aufgefallen. Vielleicht kann ich ja aber auch erstmal versuchen den meisten Rost im zusammengebauten Zustand abzubekommen und vor dem Durchspülen gemeinsam mit dem übel riechenden Getriebeöl, was da noch drin ist, nach draußen zu befördern.
Ich vermute übrigens, dass die abgebrochene Kunststoffschraube der Getriebeentlüftung auf dem Schaltdeckel dazu beigetragen hat, dass sich so viel Rost angesetzt hat. Durch das entstandene Loch konnte Wasser jederzeit ungehindert eindringen. Die Schaltkulisse ist auch völlig unbeweglich gewesen.

Ich werde das Getriebe jetzt erstmal so lassen wie es ist und meine Erkundung in Richtung Motor fortsetzen. Das eventuelle Zerlegen könnte ich erst im Frühjahr angehen, wenn ich genug Platz in der heimischen Garage habe.
Als nächstes werde ich die Einspritzpumpenplatte abbauen, um diese gängig zu machen und um zu schauen wie es im Motor aussieht. Die festsitzenden Druckschrauben vor dem Winkelstück konnte ich nach tagelangem feuchthalten mit WD40 endlich lösen und über die super Dokus zum Zerlegen und zur Funktionsweise von Oberschwob bin ich beim Stöbern im Forum schon gestolpert, denn ich lese bereits seit einiger Zeit vor lauter Vorfreude hier mit ;)

Viele Grüße,
Martin
 
Obrschwob

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Hallo Martin,

der erste Blick kann auch täuschen. Genaues wird das Ergebnis nach dem Zerlegen zeigen. Dieser Flugrost ist eine ideale Schmirgelsubstanz in Verbindung mit dem steinalten "Wasser-Öl". Mir wäre nicht wohl dabei.

Aber egal, wir erwarten dann gespannt Deinen Bericht.

Grüßle vom Namenskollegen
Obrschwob
 
derdeutzfreak

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f.mannecke schrieb:
Hallo.

Ja das mit dem Rost ist übel.
Wie schon gesagt, zerlegen.

Oder mit etwas Restrisiko: Getriebeölstand überhöhen (ruhig deutlich) und eine Weile bewegen (halbe Stunde in etwa) und alles betätigen, Schalten. Eine Nacht oder zwei stehen lassen. Dann auf max-Stand bringen.
Nach 5Std. Betrieb Öl wechseln.
Wieder auf max-Stand und nach 5 Std Betrieb wechseln. Das kann alles mit dem günstigsten Öl geschehen mit vorgeschriebener GL-Klasse oder besser oder STOU-ÖL. Auch geht ein billiges 15W40.
Im Anschluss neu Befüllen(vorgeschriebenes ÖL oder besser) und gelegentlich kontrollieren(Anleitung).

Wie gesagt Restrisiko. Wenn ein Lager schon hin ist, ist das so. Beim Zerlegen würde man das sehen. Aber war/ist das in Ordnung klappt diese Vorgehensweise.
Probieren würde ich es.

Gruß
Friedhelm


Hallo.

So würde ich das auch machen.

Trotz allem Rost. Der sieht noch recht gut aus, dafür dass er so lange draußen im Wald gestanden hat.
 
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TrifelsTrecker

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Hallo,

wie bereits angekündigt habe ich im Zuge meiner "Bestandsaufnahme" als nächstes den Motor unter die Lupe genommen. Ich habe den Einspritzpumpendeckel abgenommen und die Einspritzpumpen komplett zerlegt. Ein Plunger war tatsächlich fest, ließ sich aber mit Kriechöl schnell wieder beweglich machen.

Anschließend habe ich die Kompressionswellen beweglich gemacht. Die waren so fest, dass ich eine Schraubzwinge genommen habe. Jetzt gehen sie wieder recht leicht.

Zu guter letzt ist mir noch aufgefallen, dass der Exzenterbolzen für die Startfüllung verbogen war. Da hat wohl mal jemand den Abstellhebel mit Gewalt falsch herum gedreht. Habe den Abstellhebel ausgebaut, den Grat daran mit dem Dremel geglättet und den Zylinderstift ausgebaut und gerade gebogen. Zumindest tut er jetzt was er soll, denke ich: Der Reglerhebel liegt jetzt nach einer Umdrehung des Abstellhebels durch den Federdruck der Reglerstange am Nocken des Abstellhebels an und der Zylinderstift springt zurück, sobald der Reglerhebel ausgelenkt wird.
 

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TrifelsTrecker

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Hier noch zwei Fotos aus dem Motorraum und ein Blick unter die Hauben über dem Ventiltrieb. Vielleicht fällt jemandem dazu noch etwas ein ;)
Außer ganz leichtem Flugrost an der Kipphebelhalterung ist mir nichts negatives aufgefallen. Den werde ich vorsichtig mit dem Dremel beseitigen. Das Spiel der Kipphebel ist auch überall gleich und die Stößelstangen sind auch beweglich (ein Ventil wird ja gerade betätigt, dort konnte ich das nicht prüfen). Als nächstes müsste ich dann ja wohl mal versuchen die Kurbelwelle zu drehen oder?

Viele Grüße,
Martin
 

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Allerhand

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Hallo.

Das sieht ja gar nicht schlecht aus. :)

Ja, wie schon gesagt: Ein bischen Öl dabei und dann von Hand drehen.

Gruß
Friedhelm
 
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niedersasse

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Hallo,

so wie der eine Nocken aussieht, kann es sein, dass die Steuerzeiten nicht mehr stimmen.

Du solltest alle Nocken auf Einlaufspuren prüfen. Bei meinem äußerte sich das durch mangelnde Verbrennung in einem Zylinder bei Volllast.
Im weiteren hatte ich auch noch Lochfraß.

Grüße

Richard
 

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Hallo Martin,

gar nicht schlecht. Vemtilspiel einstellen, indem der Motor weitergedreht wird - nach rechts, wenn man vor dem Luftfilter steht. Wenn die Platte schon runter ist, kann man den OT sogar sehen und weiß dann, wann die Ventile geschlossen sind zum Einstellen.

Übrigens hast Du da eine seltene Pumpenplatte, weil die 2-Zylinder nur recht selten die Dekompression hatten! Meist sind da nur die Deckbleche zu sehen.

Ich habe bei meinem die Kurbelgehäusewände mit Bremsenreiniger abgewaschen. Ein abgeknickter Heizkörperpinsel leistet da gute Dienste. Das zeug verdunstet ja schnell und nimmt den Dreck schön runter.

Vor der Montage der Pumpenplatte die (neue) Dichtung einfetten. Die Dichtung gibt es bei Same-Deutz-Fahr noch und auch bei MihP, also nicht über EBAY kaufen - viel zu teuer!

Grüßle
Obrschwob (auch Martin)
 
Thema: Wiederbelebung eines F2L612/6-N

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