Traktoren werden oft auch als Ackerschlepper bezeichnet. Das brachte Marketingfritzen auf die Idee, Traktoren, deren Ausrüstung besonders auf den Einsatz auf dem Grünland statt auf dem Acker ausgerichtet ist, als Grünlandschlepper zu bezeichnen. Wie alles Marketinggesülze, ist der Begriff "Grünlandschlepper" nicht scharf abgegrenzt, sondern völlig diffus.
Zu den typischen Ausrüstungen eines Grünlandschleppers gehören
- Reifen mit niedrigen, abgerundeten Stollen ( deshalb meinen manche, wenn die Schlappen erst genügend abgefahren sind, hätten sie einen Grünlandschlepper )
- niedrige Kabine wegen der Stalldurchfahrt ( ist die Einfahrt in die Scheune niedrig, braucht man auch eine niedrige Kabine, aber dann wäre das kein Grünlandschlepper, weil er nicht in den Stall muß )
- Frontzapfwelle und Frontkraftheber für das Frontmähwerk, evtl. auch für Frontschwader, Frontmulcher usw. ( werden am FKH Feingrubber, Ackerwalzen usw. angebracht, wäre das kein Grünlandschlepper. Wegen des Maiszünslers wird mehr und mehr über Frontmulcher diskutiert; die brauchen im Ackerbau FKH und FZW - eine echte Grauzone
)
- relativ niedriges Gewicht in Bezug auf die hohe Motorleistung ( also z.B. Deutz D 6206 statt D 6806, DX 3.65 statt DX 3.70 usw. )
Kurz: Der Begriff Grünlandschlepper ist zur Abgrenzung gegenüber Ackerschleppern so nützlich wie eine Tischbestellung bei McDonald's.
Gruß
Michael