Stocki
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Hallo zusammen,
gestern habe ich an unserem Knubbel den Förderbeginn eingestellt und dies
auch für die Nachwelt festgehalten Evtl. kann mal jemand etwas damit anfangen.
Der Förderbeginn (FB) ist nach der Überlaufmethode eingestellt. Hierbei bin
ich folgendermaßen vorgegangen:
Als erstes habe ich mittels einem alten Motorradtank eine Kraftstoffzufuhr her-
gestellt, welche sich mittels dem Sprithahn auf kurzem Weg entsprechend zügig
abstellen lässt. Der Kraftstoffweg führt vom Tank direkt auf den Dieselfilter
und von dort über die Originalleitung zur Pumpe. Eine entsprechende Adaptierung
für den Dieselfilter, habe ich aus einer alten Dieselleitung gestrickt.
Ich hätte es auch gleich über den Knubbel durchführen können, habe mich aber
für eine externe Zufuhr entschieden. Nachdem die Kraftstoffzufuhr sichergestellt
war, habe ich das "neue" Druckhalteventil aus der Pumpe ausgebaut.
Anschließend aus der alten Kraftstoffleitung ein Röhrchen "schräg" zugesägt
und entsprechend wie auf dem Foto zu sehen, in Form gebogen.
Dieses zugesägte Röhrchen, wurde nun anstelle der Kraftstoffleitung auf der
Pumpe montiert und anschließend der obere Totpunkt "im Verdichtungstakt"
eingestellt. Der OT muss im Verdichtungstakt liegen, sonst funktioniert das
gesamte Einspritzsystem nicht. Für die Einstellung des OT im Verdichtungstakt
wird die Kurbelwelle im Arbeitsrhythmus (also rechts herum) bewegt und bei
geöffnetem Ventildeckel, werden dabei die Ventile beobachtet.
Im Auspufftakt öffnet das Auslassventil und je weiter man die Kurbelwelle
dreht, beginnt das Ventil sich zu schließen. Kurz vor dem Schließen, öffnet sich
das Einlassventil (also das hintere/gegenüber vom Saugrohrstutzen) sobald es
geschlossen ist und man sich daraufhin dem Verdichtungstakt nähert (Kolben
geht nur sehr schwer durchzudrehen) erscheint auch die OT-Markierung auf der
Riemenscheibe, welche sich mit der Festmarkierung vom Motorblock deckt.
Wenn der OT erreicht ist (auch für die Ventilspieleinstellung erforderlich) müssen
beide Ventile geschlossen und somit die Kipphebel freigängig sein. Anschließend
habe ich den Handgashebel/Drehzahlverstellhebel auf Volllast gestellt, den
Kraftstoffhahn geöffnet und dabei den Dieselfilter unten und oben entlüftet.
Kurz darauf sprudelte auch schon Diesel aus dem Röhrchen. Nachdem die
Zufuhr sicher gestellt war, habe ich den Einstellhebel auf der Pumpenplatte in
Betriebsstellung "B" gebracht und angefangen die Kurbelwelle im Arbeitssinn
durchzudrehen (dies habe ich über den Keilriemen durchgeführt, man könnte
es auch mittels Maulschlüssel oder Handkurbel machen) Die Kurbelwelle muss
zweimal durchgedreht werden, damit sie wieder im Verdichtungstakt steht, oder
aber man dreht die Kurbelwelle vom zuvor ermittelten OT aus, um ca. eine halbe
Umdrehung zurück, so dass man vor der FB-Markierung auf der Riemenscheibe
ist.
Nun kann man den "momentanen" Förberbeginn ermitteln, indem man ganz langsam
die Kurbelwelle in Arbeitsdrehrichtung bewegt und dabei die Riemenscheibe in
Augenschein nimmt. Je näher ich der FB-Markierung kam, wurde die Dieselzufuhr
mehr und mehr weniger welche aus dem Röhrchen auslief. Bis sich der Dieselfluss
letztlich ganz stoppte und das letzte Tröpfchen Diesel am Röhrchen hing. Dies ist die
Stelle, wo der Förderbeginn anfängt und die Zulaufbohrung zum Pumpenzylinder
durch die Pumpenkolbenoberkante abgesperrt wird! Somit hatte ich den momentanen
FB lokalisiert.
Bei unserem Knubbel lag der FB zu spät wie man auf dem Foto erkennen kann,
denn ich bin über die Markierung hinausgewandert. Also muss die Pumpe weiter
rein und hierfür entsprechende Beilagscheiben entnommen werden (siehe Fotos)
Bis es exakt auf den Markierungsstrich paßte, habe ich die Pumpe drei mal aus-
bauen und entsprechende Scheiben entnehmen und tauschen müssen. Aber
man macht es ja auch nur einmal und das muss natürlich absolut exakt sein,
damit später das Startverhalten, Kraftstoffverbrennung, Verbrauch etc. in Ordnung sind.
Nach getaner FB-Einstellung habe ich die Dieselleitungen montiert, Kraftstoff
auf den Tank gegeben und die Anlage entlüftet. Hierbei bin ich wie folgt vorgegangen:
Einstellhebel auf dem Pumpendeckel stand noch in der Stellung "B" und die
Drehzahlverstellung auf Vollast. Die Entlüftungsschrauben am Dieselfilter
wurden so lange gelöst, bis der Diesel blasenfrei austrat. Anschließend ist die
Kurbelwelle in Arbeitsdrehrichtung durchgedreht worden, bis das Einlassventil
gerade zu öffnen beginnt. Danach habe ich nur 13 Hübe mit dem Vorpumpenhebel
benötigt, bis Druck auf der Leitung aufgebracht war und die Düse abgespritzt
hat.
Anbei ein paar Fotos von der Prozedur
Auf bald und Gruß
Stocki
gestern habe ich an unserem Knubbel den Förderbeginn eingestellt und dies
auch für die Nachwelt festgehalten Evtl. kann mal jemand etwas damit anfangen.
Der Förderbeginn (FB) ist nach der Überlaufmethode eingestellt. Hierbei bin
ich folgendermaßen vorgegangen:
Als erstes habe ich mittels einem alten Motorradtank eine Kraftstoffzufuhr her-
gestellt, welche sich mittels dem Sprithahn auf kurzem Weg entsprechend zügig
abstellen lässt. Der Kraftstoffweg führt vom Tank direkt auf den Dieselfilter
und von dort über die Originalleitung zur Pumpe. Eine entsprechende Adaptierung
für den Dieselfilter, habe ich aus einer alten Dieselleitung gestrickt.
Ich hätte es auch gleich über den Knubbel durchführen können, habe mich aber
für eine externe Zufuhr entschieden. Nachdem die Kraftstoffzufuhr sichergestellt
war, habe ich das "neue" Druckhalteventil aus der Pumpe ausgebaut.
Anschließend aus der alten Kraftstoffleitung ein Röhrchen "schräg" zugesägt
und entsprechend wie auf dem Foto zu sehen, in Form gebogen.
Dieses zugesägte Röhrchen, wurde nun anstelle der Kraftstoffleitung auf der
Pumpe montiert und anschließend der obere Totpunkt "im Verdichtungstakt"
eingestellt. Der OT muss im Verdichtungstakt liegen, sonst funktioniert das
gesamte Einspritzsystem nicht. Für die Einstellung des OT im Verdichtungstakt
wird die Kurbelwelle im Arbeitsrhythmus (also rechts herum) bewegt und bei
geöffnetem Ventildeckel, werden dabei die Ventile beobachtet.
Im Auspufftakt öffnet das Auslassventil und je weiter man die Kurbelwelle
dreht, beginnt das Ventil sich zu schließen. Kurz vor dem Schließen, öffnet sich
das Einlassventil (also das hintere/gegenüber vom Saugrohrstutzen) sobald es
geschlossen ist und man sich daraufhin dem Verdichtungstakt nähert (Kolben
geht nur sehr schwer durchzudrehen) erscheint auch die OT-Markierung auf der
Riemenscheibe, welche sich mit der Festmarkierung vom Motorblock deckt.
Wenn der OT erreicht ist (auch für die Ventilspieleinstellung erforderlich) müssen
beide Ventile geschlossen und somit die Kipphebel freigängig sein. Anschließend
habe ich den Handgashebel/Drehzahlverstellhebel auf Volllast gestellt, den
Kraftstoffhahn geöffnet und dabei den Dieselfilter unten und oben entlüftet.
Kurz darauf sprudelte auch schon Diesel aus dem Röhrchen. Nachdem die
Zufuhr sicher gestellt war, habe ich den Einstellhebel auf der Pumpenplatte in
Betriebsstellung "B" gebracht und angefangen die Kurbelwelle im Arbeitssinn
durchzudrehen (dies habe ich über den Keilriemen durchgeführt, man könnte
es auch mittels Maulschlüssel oder Handkurbel machen) Die Kurbelwelle muss
zweimal durchgedreht werden, damit sie wieder im Verdichtungstakt steht, oder
aber man dreht die Kurbelwelle vom zuvor ermittelten OT aus, um ca. eine halbe
Umdrehung zurück, so dass man vor der FB-Markierung auf der Riemenscheibe
ist.
Nun kann man den "momentanen" Förberbeginn ermitteln, indem man ganz langsam
die Kurbelwelle in Arbeitsdrehrichtung bewegt und dabei die Riemenscheibe in
Augenschein nimmt. Je näher ich der FB-Markierung kam, wurde die Dieselzufuhr
mehr und mehr weniger welche aus dem Röhrchen auslief. Bis sich der Dieselfluss
letztlich ganz stoppte und das letzte Tröpfchen Diesel am Röhrchen hing. Dies ist die
Stelle, wo der Förderbeginn anfängt und die Zulaufbohrung zum Pumpenzylinder
durch die Pumpenkolbenoberkante abgesperrt wird! Somit hatte ich den momentanen
FB lokalisiert.
Bei unserem Knubbel lag der FB zu spät wie man auf dem Foto erkennen kann,
denn ich bin über die Markierung hinausgewandert. Also muss die Pumpe weiter
rein und hierfür entsprechende Beilagscheiben entnommen werden (siehe Fotos)
Bis es exakt auf den Markierungsstrich paßte, habe ich die Pumpe drei mal aus-
bauen und entsprechende Scheiben entnehmen und tauschen müssen. Aber
man macht es ja auch nur einmal und das muss natürlich absolut exakt sein,
damit später das Startverhalten, Kraftstoffverbrennung, Verbrauch etc. in Ordnung sind.
Nach getaner FB-Einstellung habe ich die Dieselleitungen montiert, Kraftstoff
auf den Tank gegeben und die Anlage entlüftet. Hierbei bin ich wie folgt vorgegangen:
Einstellhebel auf dem Pumpendeckel stand noch in der Stellung "B" und die
Drehzahlverstellung auf Vollast. Die Entlüftungsschrauben am Dieselfilter
wurden so lange gelöst, bis der Diesel blasenfrei austrat. Anschließend ist die
Kurbelwelle in Arbeitsdrehrichtung durchgedreht worden, bis das Einlassventil
gerade zu öffnen beginnt. Danach habe ich nur 13 Hübe mit dem Vorpumpenhebel
benötigt, bis Druck auf der Leitung aufgebracht war und die Düse abgespritzt
hat.
Anbei ein paar Fotos von der Prozedur
Auf bald und Gruß
Stocki