Kompressor

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dickerboe

dickerboe

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Hallo Leute

Ich möchte mir einen Kompressor zulegen.
Dieser sollte einen Schlagschrauber und ein kleines Sandstrahlgerät ausreichend mit Druckluft versorgen.

Das kann ein gebrauchtes Gerät sein.

Zur zeit besitze ich so einen kleinen aus dem Baumarkt doch die Leistung lässt sehr zu Wünschen übrig.

Jetzt meine Fragen:
Was habt ihr für einen Kompressor?
Wie groß sollte der Tankinhalt sein?
Welches Litervolumen sollte der Kompressor in der Minute bringen?

Vielleicht hat ja einer von euch noch ein gutes Gerät und will den Kostengünstig abgeben!

Freue mich über jede Antwort
Gruß Oli
 
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GTfan

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moin,

ich habe ein vor 20 Jahren neu recht günstig gekauften Kompressor mit 100L-Kessel und effektiv 500L/min Ansaugleistung. Damit lässt sich in der Regel schön arbeiten (abpusten, Reifen aufpumpen) und er ist nicht die ganze Zeit am Rappeln.
Aber zum Sandstrahlen auch bei kleineren Teilen ist das Ding schon die untere Grenze. Ich hätte gern noch was größeres!

Wenn ich meinen Druckluftschleifer (Dremel-artig, Druckbegrenzung im Schlauch auf 3,5bar) da dran hänge, dann saugt er den ursprünglich auf 12bar gefüllten Kessel in wenigen Minuten komplett leer. Die Nutzzeit des Schleifers betrug dadurch gerade mal 60-70%.

Überlegen solltest du dir, ob du das Teil hauptsächlich stationär nutzt, häufig auf glatten Boden oder gar auf unebenem Pflaster transportierst. Die Hartplastikräder sind höchstens nützlich, wenn man den Kompressor mal zum Reinigen der Ecke zur Seite schieben möchte. Sonst sind sie unbrauchbar! Luftgummiräder ähnlich wie auf einer Sackkarre sind schön, wenn dann auch noch die Radaufnahme stabil genug ist, wird es noch schöner!
Ein Baumarkt-Kompressor hier wurde auf eben solche Räder getunt, dann bogen sich jedoch nach 100m auf Kopfsteinpflaster die Winkeleisen der Radaufnahme weg.

Für einen richtigen Kompressor gehört es sich, dass er einen Keilriementrieb hat!
Aber auch da gibt es schwarze Schafe: Ich habe letztens einen großen Güde-Kompressor nach 10 Jahren Einsatz im Kuhlstall überholt. Die Plastik-Riemenscheibe des Elektromotors fiel mir beim Riemen abnehmen entgegen, sie wurde nur über feine Riffelzähne auf der Motorwelle gehalten. Der Keilriemen war geringfügig gelängt, ließ sich aber nicht weiter spannen, weil der Elektromotor schon gegen die Druckluft-Amatur stieß. Bescheuert konzipiert und auch nicht ohne größeren Aufwand abänderbar. Ein neuer Keilriemen brachte letztlich auch nichts, weil die Riemenscheibe durch den rutschenden alten Keilriemen eingelaufen war.

Letztlich sieht das hier bis auf die Räder recht brauchbar aus:
http://www.bernardo-maschinen.com/SBN-KOMPRESSOR-900-10-2-100-D-900-Liter-Leistung.html

Je länger die Leitung zwischen Zylinderkopf und Kessel ist, desto mehr Hitze wird er da schonmal los! Bei längerem Einsatz ein nicht zu unterschätzendes Thema!
Mir ist schonmal eine Schlauchtrommel aus Kunststoff geschmolzen, weil die Luft so heiß wurde bei längerem Arbeiten. Es waren bloß noch 5 Windungen drauf...
Auch einen möglichen externen Wasserabscheider solltest du vorsehen. Und gleichzeitig gucken, ob du Kondenswasser einigermaßen komfortabel aus dem Kessel rauskriegst. Eine Inbus-Schraube als Verschluss an der Unterseite taugt i.d.R. nichts, da der Kompressor zum Wasserlassen umgedreht werden müsste. Ein leicht schräg stehender Kessel mit einer Ablassschraube bzw Hahn am hinteren unteren Ende des Kessels ist das Optimum, aber leider oft nur im absoluten Profi-Segment zu finden.

mfg
GTfan
 
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Nightingale

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Abend.

Einen Druckluftschrauber betreibst du recht gemütlich mit 300l Ansaugleistung.
Beim Sandstrahlen wirds ganz, ganz schnell eng.

Unter 800l Ansaugleistung würde ich nicht gehen.

Zum Lackieren steht hier ein Kompressor mit 1200l Ansaugleistung an einem 1000l Tank.
Damit kann man schon gut arbeiten.

Allerdings sind bei größeren Kompressoren entsprechend große Motoren verbaut. Beim 1200er sinds schon 7,5kW Drehstrom, bei 800l liegst du sicher auch schon bei gemütlichen 5KW!
 
arno.dietrich

arno.dietrich

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Hallo,
ich habe seit ca. 10 Jahren einen Metabo Mega 700D mit 600Liter Ansaugleistung, 4KW und 90L Kessel. (Der hat damals ca. 1600 DM gekostet, heute ca. 1600 Euro!) Sandstrahlen kann man damit Kleinteile, aber bei Kotflügel oder Motorhaube macht das keinen Spaß. Mit allem anderen bringt man diesen Kompressor nicht an seine Leistungsgrenze. Ich hatte mich dafür entschieden, weil anscheinend größere Kessel regelmäßig überprüft werden sollten (müssen?).
Ein Wort noch zu Güde usw. Das sind halt "China-Importeure" mit entsprechender Qualität, dazu gehört auch Bernado oder Einhell, unter Umständen sind das exakt die gleichen Kompressoren, nur mit anderem Typenschild oder anderer Farbe.
Und hier kommt es absolut auf den Anwendungszweck an. Nur zum Reifenfüllen sind die allemal gut...aber im Dauerbetrieb beim Sandstrahlen?

Gruß
Rainer
 
Berndt

Berndt

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Hi,

ich habe einen Güde Kompressor seit ca 8 Jahren im Einsatz, der damals aus Kostengründen angeschafft wurde. Dieser hat eine Ansaugleistung von ca 350 Liter (genau weiß ich das grad nicht). Er reicht für Lackierarbeiten und Reifenfüllen. Aber alles andere macht keinen Spaß. Der Nadelklopfer im Dauerbetrieb funktioniert gerade so mit "Ach und Krach" (wenn der Schlauch dann ein kleines Leck hat reichts wieder nicht mit der Literleistung). Allerdings bin ich überrascht von der Haltbarkeit. Er funktioniert noch wie am ersten Tag, obwohl ich schon mehrere Fahrzeuge von Grund auf neu Lackiert habe (mehrer Trecker, ein Auto, mehrere Anhänger, Unimog und unendlich viel Kleinkram). Einzig defektes Teil war bis jetzt der Abschaltkasten (ca. 40 EUR). Selbst der Keilriemen ist noch der erste.

Bei diesen billigen Kompressoeren ist allerdings die Entwässerung (siehe Beitrag von GTFan) und der Druckregler eine Katastrophe, was sich besonders beim Lackieren rächt.

Preis/Leistung ist zusammengefasst echt top, würde ihn aber wegen der Druckregelung nicht wieder kaufen sondern heute devinitiv zu etwas besserem - was meistens auch teurerem bedeutet - greifen (natürlich mit deutlich mehr Leistung und einer anständigen Entwässerung wegen der Sandstrahlkabine).

Ergänzend kann ich allen empfehlen, in anständige Schläuche und Kupplungen zu investieren. Daran geizen die meisten was dann bei billigen Kupplungen schnell zu Undichtigkeit und bei dünnen Schläuchen zu einem hohen Leitungswiderstand führt. Beides kostet sehr (!!!) viel Leistung. Eine automatische Schlauchtrommel z.B. schützt den Schlauch außerdem sehr gut vor UV-Licht und durch das einfache Aufrollen ist die Wahrscheinlichkeit einer mechanischen Beschädigung auch deutlich geringer.

Einen zu großen Kessel würde ich gerade im Hobby-Betrieb nicht empfehlen. Zum einen gibt es dort gesetzliche Grenzen ab derer der TÜV fällig wird (das Produkt von maximal zulässigem Druck in bar und Kesselvolumen in Liter darf 50 [bar*L] nicht übersteigen oder so etwas?). Zum anderen muss immer der ganze Kessel gefüllt werden. wenn etwas Betriebsdruck gewünscht ist. Eben mal die Werkstatt durchpusten oder einen Luftfilter ausblasen kostet dann schon etwas mehr Energie bis der große Kessel ausreichend Betriebsdruck hat.

Gruß,
Malte
 
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GTfan

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moin,

um noch was gegen die Baumarkt-Teile zu sagen:
Um in einem anderen Gebäude auch noch Druckluft zum Reifenfüllen zu haben, wurde so eine billige Gurke aus dem Baumarkt angeschafft. Nach einiger Zeit wunderte ich mich, dass die Sicherung immer raushaut. Die gesamte Verteilerbrücke war verschmort, nach berade mal eineinhalb Jahren und 3 winzigen Einsätzen! Jetzt ist ein Verteiler aus einem alten Toaster drin, da ist geschätzt dreimal so viel Porzellan verbaut als in dem Originalteil...

Mein oben geschildertes gutes Teil ist aus dem damaligen Uniropa-Programm. Also dem Quelle-Katalog entstammend und damals recht günstig. Wer der wirkliche Hersteller ist weiß ich nicht.
Die Verarbeitung ist wirklich gut, bloß die Entwässerung könnte besser sein. Damals mitte der 90er war sogar der Riemenschutz (2 Stück nebeneinander!) noch ein rechteckiger Metallkasten mit Metallgitter drin! Dafür war da auch noch keine Schallisolierung in Sicht- und Hörweite.
Das Teil musste mittlerweile vier Mal bei hochsommerlichen Temperaturen wirklich den ganzen Tag durch laufen, für derartigen Dauerbetrieb ist eigentlich kein halbwegs erschwinglicher Kompressor gemacht. Seit dem letzten derartigen Einsatz ölt der Simmerring der Kurbelwelle etwas, ist scheinbar verbrannt. Ich hatte es schon deutlich früher befürchtet.

Über die wiederkehrenden Prüfungen steht hier etwas:
zuerst die Einordnung in Prüfgruppen:
http://www.drucklufttechnik.de/www/...79E48BC6E3C4FBF8C1256625007E9B2E?OpenDocument
Demnach sind 10bar bei 100l gerade noch in der Prüfgruppe III, also nicht verpflichtend wiederkehrend zu prüfen, sofern in Privatgebrauch.

Hier die Zeitintervalle:
http://www.drucklufttechnik.de/www/...AF4C3C9CEB0421A1C1256625007ECE29?OpenDocument

mfg
GTfan
 
dickerboe

dickerboe

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Hallo Leute

Danke erst mal an alle die zu dem Thema geschrieben haben.

@ GTfan

Vielen Dank für deinen Beitrag!
Wenn ich dich richtig verstanden habe sollte ich von so etwas wie Diesem:http://www.ebay.de/itm/161205645420?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649 die Finger lassen.

Mal schauen wie und was es wird. Gestern hat mir ein Arbeitskollege einen zwei Kolben Kompressor angeboten. Der lief früher bei uns im Betrieb bis er einen Kolbenfresser hatte. Den Schaden hat er wohl beheben lassen. Konnte mir aber noch keinen Preis nennen.
So wie er sagt ist auch noch ein Lufttrockner und eine Automatische Entwässerung dabei.
Das wäre nicht schlecht für den Sandstrahler.

Gruß Oli
 
G

GTfan

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moin,

rein technisch sieht der von dir verlinkte Kompressor nicht schlecht aus! Mit externem Kühler und integriertem Wasserablass. Vermutlich hat der Kessel auch nochmal einen kleinen Hahn.
Das Teil ist ein zweistufiger Verdichter, erkennbar an den unterschiedlichen Zylinderdurchmessern. Wie genau die Rohre da laufen, ist mir jedoch noch nicht ganz klar.

Sowas steht hier auch noch in der Ecke rum, nochmal 20 Jahre älter, mit doppelt so langer Kühleinheit. Der Wasserabscheider ist relativ effektiv. Aber ohne Gehörschutz kann man sich nicht in der Nähe des Monsters aufhalten! Bei unserem Teil ist keine Literleistung auf dem Typenschild angegeben, gefühlt und auch rechnerisch überschlagen kommt der jedoch kaum auf 200l/min. Die Zylinder im ebay-Angebot sehen aus, als hätten die Kolben eine größere Bohrung. Dafür geht der hier auch auf 15bar!! Letztlich wird er hier nur äußerst selten als zusätzlicher Wasserabscheider genutzt.
Das Teil hat auch ein "Mannloch" von 30cm Durchmesser, um das Kesselinnere optisch gut inspizieren zu können. Das tut dem eigenen Sicherheitsempfinden recht gut!

Bei der von mir oben verlinkten neuen Ausgabe der Druckkesselverordnung weiß ich jetzt nicht, ob das auch für alte Kessel gilt oder nur für neu gefertigte. Das solltest du nochmal nachlesen.
Wenn es nur für neue Kessel gilt, so solltest du trotzdem den Sicherheitsgedanken nicht vernachlässigen! Ein Kessel dieser Größenordnung kann zu einer gewaltigen Bombe werden, gerade bei älterenTeilen mit unbekannter Historie wär ich vorsichtig.
Wenn du eine Handpumpe für Wasser kriegen kannst, solltest du solch einen Kessel mit 120% des freigegebenen Drucks prüfen. Dies ist auch die professionelle Prüfmethode, u.A. auch bei Dampfmaschinen angewendet. Wenn er bei Wasser nachgibt, hast du eine Überschwemmung, aber keine schlagartige Expansion komprimierter Medien wie in diesem Fall Luft.

Ein Blick in den gebrauchten Kessel halte ich insgesamt für unerlässlich, gut, wenn er ein Mannloch hat.

mfg
GTfan
 
Thema: Kompressor

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