moin,
nur durch die Druckkraft der Hydraulikzylinder wirst du einen z.B. am Boden liegenden Frontlader nur schwer verbiegen können. Und wenn, sind die Schäden zwischen den Zylindern und der Werkzeugaufnahme zu finden. Dafür ist dann nicht die hydraulische Kraft verantwortlich!
Da gehören schon schlagartige Belastungen zu. Und denen ist auch ein Mengenteiler nicht gewachsen.
Einzig solche Späße wie ein deutlich über das Holmmaß herausragendes Werkzeug, z.B. eine 2m breite Gabel, können bei ganz außen aufgebrachter Belastung noch für Verzug sorgen. Meist hebt der Schlepper jedoch zuerst hinten ein Bein, sofern er nicht belastet ist.
Vorausgesetzt für diese Aussagen ist natürlich eine richtige Dimensionierung des Frontladers für die Größe des Schleppers.
Aber mal ein anderer Denkansatz:
Wenn du einen Mengenteiler nutzt und nun die Last außerhalb der Schwinge rechts oder links auf z.B. die Gabel aufbringst, ist die der Last zugewandte Seite der Schwinge mit ihrer Werkzeugaufnahme als Drehpunkt bzw Lagerpunkt des Hebels (hier in Form der an beiden Werkzeugaufnahmen befestigten Gabel) anzunehmen.
Vereinfacht hast du quasi einen langen Stab quer in der Geräteaufnahme stecken, der auf einer Seite weiter herausragt. Hier ist dann die Last angebracht.
Mit einfacher technischer Mechanik wird klar, dass der der Last abgewandten Geräteaufnahme eine negative Last zukommt, sie also von dem Stab hochgedrückt wird. Der ganze Frontlader wird also tordiert.
Im Normalfall kann der Zylinder auf dieser Seite den Weg mitgehen. Dann nimmt die gesamte gebogene Schwinge die Verwindung auf, sollte sich jedoch nicht dauerhaft verbiegen, weil es ein dreidimensionales Gebilde mit diversen Verstärkungsstreben ist.
Wenn jedoch ein Mengenteiler montiert ist, kann der Zylinder das nicht mitgehen. Die Torsion muss komplett zwischen den Zylinderaufnahmen und der Geräteaufnahme stattfinden. Vereinfacht ist das ein zweidimensionales Rechteck. Wenn du das verwindest, ist Bruch an der Querstrebe bzw bei Baas-Schwingen an den diagonalen Abstrebungen der vorderen Querstrebe vorprogrammiert.
Dies ist allgemein schon die Schwachstelle der Frontladerschwingen, jedoch schränkst du mit dem auf fester Höhe gehaltenen Zylinder die übrige Bewegungsfreiheit stark ein und die Belastung im vorderen Teil wird deutlich stärker. Daher wird es schneller zu einem Schaden an der Schweißkonstruktion kommen.
Dass dieses Schadensbild bei breiten Geräten als erstes auftritt, kann ich auch real nachweisen. Unser Hanomag R435 mit Baas Kat3-Schwinge hat in seinem Leben den Herbst über immer Rüben laden müssen, natürlich mit breitem Rübenkorb dran.
Beide Diagonalverstrebungen im vorderen Teil der Schwinge sind durch die ständige starke Torsion mehrfach abgerissen und durch aufgeschweißte Flacheisen wieder fixiert. Aber Krumm ist die Schwinge nicht!
mfg
GTfan