Pedalachse aufschweißen?

Diskutiere Pedalachse aufschweißen? im Forum D-Serie im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo allerseits, bei meinem D50.1S ist die Achse auf der die Pedale aufgesteckt sind im Bereich des Kupplungspedals und Hebel zur Handbremse...
buddyholly

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Hallo allerseits,

bei meinem D50.1S ist die Achse auf der die Pedale aufgesteckt sind im Bereich des Kupplungspedals und Hebel zur Handbremse (die beiden dünnen Flacheisen) deutlich eingelaufen. Dadurch kann das Kupplungspedal seitlich an dem Anschlag vorbei.
Was würdet ihr empfehlen, die Welle aufschweißen oder aus einfachem Rundmaterial eine neue machen? Ist das normaler Stahl oder gehärtet?

Gruß aus der Rhön
 
O

Oberwesterwälder

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Hallo,
Das
buddyholly schrieb:
...bei meinem D50.1S ist die Achse auf der die Pedale aufgesteckt sind........ deutlich eingelaufen.......
Gruß aus der Rhön

Schließt das aus:

buddyholly schrieb:
....... Ist das....... gehärtet?
Gruß aus der Rhön


Aber was ist jetzt für dich "Normaler Stahl"?

Gruß Martin
 
Uialah

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Oberwesterwälder schrieb:
Hallo,
Das
buddyholly schrieb:
...bei meinem D50.1S ist die Achse auf der die Pedale aufgesteckt sind........ deutlich eingelaufen.......
Gruß aus der Rhön

Schließt das aus:

buddyholly schrieb:
....... Ist das....... gehärtet?
Gruß aus der Rhön


Aber was ist jetzt für dich "Normaler Stahl"?

Gruß Martin

Moing!

Nicht so ganz!

Zum einen kann auch "hart" aufgeschweißt werden, wobei man dann je nach Härte, die Welle nicht mehr überdrehen kann. Muss dann geschliffen werden.

Zum anderen ist "hart" nicht gleich "hart"! Geht bei zäh los und geht bis glashart.

Für so eine Welle würd ich St52 oder 1.2210 nehmen und den letzteren weich lassen.
Zu hart bringt nichts! Lieber soll sich das Gelumpe biegen als brechen.

Oder du besorgst dir ne Welle vom Schlächter......


Gruß
Harald
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo zusammen,

ein Freund hat gerade für seinen D 40.1 S so eine Achse aufgeschweißt und so lange nachgefeilt und geschmirgelt, bis sie wieder rund war. Das hat ein paar Stunden gedauert, war aber erfolgreich.

Gruß
Michael
 
Stan_Bolle

Stan_Bolle

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Hallo

Die Reparaturmethode hängt wohl auch mit den jeweiligen Möglichkeiten zusammen.

Ein Dreher dreht wohl eher eine neue Welle.

Ein Schweißer wohl eher nicht.

Ein Privatmann hat auch eher einen Schweißapparat und eine Flex als eine Drehbank.

Gruß Stan
 
buddyholly

buddyholly

Threadstarter
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Danke für die Antworten!

Das es verschiedene Stahlhärten von bis gibt ist schon klar, mit "normal" meinte ich ST52 oder vergleichbar ohne Wärmebehandlung.

Ich denke es wird wohl auf Schweißapparat und Flex rauslaufen.
 
E

EKL11

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buddyholly schrieb:
Danke für die Antworten!

Das es verschiedene Stahlhärten von bis gibt ist schon klar, mit "normal" meinte ich ST52 oder vergleichbar ohne Wärmebehandlung.

Ich denke es wird wohl auf Schweißapparat und Flex rauslaufen.

Für die Leser die nicht so tief in der Materie sind.

Einen ST52 kann man auch gar nicht härten.
Das Metallgefüge lässt aufgrund des fehlenden wechselnden Zustands (kubisch-raumzentriert / kubisch flächenzentriert) bei etwa 723°C, ein Härten nicht zu.

Dazu benötigt der Stahl eine andere Zusammensetzung, bspw. muss bei der Herstellung des Stahls mehr Kohlenstoff rein, das ist beim Schweißen aber eher hinderlich.

Der St52 ist ein Baustahl, der sich gut Schweißen lässt, früher zu meinen Zeiten als Industriemechaniker, gab es wohl noch St37, ich glaube den gibt es nicht mehr, so "schlecht" können sie heute nicht mehr produzieren.

ST52 bedeutet: Ein allgemeiner, unlegierter, schweißbarer Baustahl, welcher einer Streckgrenze von 520 N/mm² hat (Streckgrenze = bleibende Kaltverfomrung tritt ein).


Gruß
EKL11
 
Uialah

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Hi.

St 37 gibt's nach wie vor. Heißt nur anders, ich glaub S235xx. Auch St 52 wird nun anders bezeichnet (S355xx).

Gruß
 
Stan_Bolle

Stan_Bolle

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Hallo EKL

Ein kleiner aber entscheidender Fehler hat sich bei Dir eingeschlichen.

ST-Stähle gibt es nicht mehr, sind aber im allgemeinen Sprachgebrauch sehr wohl bekannt.

Der Fehler steckt in der Streckgrenze. Die ist eben nicht 520 N/mm².
520 N/mm² ist die Zugfestigkeit, die die meisten Anwender jedoch weniger interessiert.

Die neue Bezeichnung gibt da mehr Aufschluss:
S355J2+N (neue Ausgabe EN 10025-2:2004–10, früher S355J2G3, noch früher St 52-3 N

Weil die Streckgrenze 355 N/mm² ist.

ST37 gibt es auch noch, allerdings auch nur noch unter neuen Bezeichnungen.
Jeder Schlosser oder Baumarkt hat genau das.

Gruß Stan
 
E

EKL11

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Stan_Bolle schrieb:
Hallo EKL

Ein kleiner aber entscheidender Fehler hat sich bei Dir eingeschlichen.

ST-Stähle gibt es nicht mehr, sind aber im allgemeinen Sprachgebrauch sehr wohl bekannt.

Der Fehler steckt in der Streckgrenze. Die ist eben nicht 520 N/mm².
520 N/mm² ist die Zugfestigkeit, die die meisten Anwender jedoch weniger interessiert.

Die neue Bezeichnung gibt da mehr Aufschluss:
S355J2+N (neue Ausgabe EN 10025-2:2004–10, früher S355J2G3, noch früher St 52-3 N

Weil die Streckgrenze 355 N/mm² ist.

ST37 gibt es auch noch, allerdings auch nur noch unter neuen Bezeichnungen.
Jeder Schlosser oder Baumarkt hat genau das.

Gruß Stan

Danke für die Korrektur, ich hatte die Logik von früher im Kopf, da waren meiner Erinnerung nach die 520 N/mm² die Mindestzugfestigkeit.

Hatte kurz mich im Wiki noch mal quer gelesen und festgestellt das es neue Bezeichnungen/Angaben gibt, leider nicht berücksichtigt das diese dann SXXX heißen.

Insofern prima das es zeitnah richtig gestellt wurde.

Gruß
EKL11
 
Landybehr

Landybehr

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Moin,

´ist nett gemeint, aber Du muss nicht die Frage gleich in zwei Threads nebeneinander stellen ;)

Die von Dir verlinkte Welle soll den Werkstoff "CF53" haben. Dananch gegoogelt kommt ein Vergütuntgsstahl dabei heraus. Prinzipiell wird er geeignet sein. Auch ohne Vergütung wird er wohl nicht durchscheren. Die Präzision verlangt der Deutz nicht, aber die Welle ich ja auch nicht teuer. Meinen Segen hast Du, aber evtl. weiß noch jemand zu warnen.
Theoretisch könnten auch Kolbenstangen von Hydraulikzylindern funktionieren, habe ich schonmal philosophiert. Die hätten dann schon eine schöne Oberflächenhärte, die mir, gepaart mit Buntmetall ganz praktisch erscheint, und man kann sie dennoch schweißen und bearbeiten.

Am Pedal zu schweißen täte ich mir überlegen. Das wäre eine STelle, belastet und zudem sicherheitsrelevant (insbesondere im Falle der Bremspedale), an der ich sie bei aller Experimentierfreude in jedem Fall weggegeben hätte. Von wegen Materialprüfung und so.
Ich schätze, ein Tüv wird nicht auf Schweißnähte stehen. Naheliegender würde ich auf dem Gebrauchtmarkt gucken.
 
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buddyholly

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Ich habe das Problem damals auf die handwerkliche Art gelöst, die eingelaufenen Stellen aufgeschweißt und mit der Flex wieder einigermaßen rundgehobelt. Das Spiel am Kupplungspedal konnte ich damit zumindest soweit reduzieren, dass die Verriegelungsklaue für die Zapfwellenkupplung wieder ihren Anschlag trifft.

Gruß
 
D

Deutzpuschel

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Hallo

Ich hatte das gleiche Problem mit der Pedalachse.
Immer wenn ich die Kupplung getreten habe, habe ich gleich mit gebremst
Pedalachse eingelaufen und Kupplungspedal auch.

Ich habe diese an den eingelaufene stellen aufgeschweißt und hinterher
abgedreht hat super funktioniert.
Das Kupplungspedal habe ich mit einer Säulen Bohrmaschine mit einen 35 mm
aufgebohrt das ausrichten dauert etwas hat auch gut Funktioniert danach
habe ich eine Messinghülse eingearbeitet.

Jetzt funktioniert alles wieder Super.

Wenn man keine Drehmaschine zur Hand hat würde ich es auch mit der Flex und Pfeile bearbeiten .


Gruß Thomas
 
passer montanus

passer montanus

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EKL11 schrieb:
Für die Leser die nicht so tief in der Materie sind.

Einen ST52 kann man auch gar nicht härten.
Das Metallgefüge lässt aufgrund des fehlenden wechselnden Zustands (kubisch-raumzentriert / kubisch flächenzentriert) bei etwa 723°C, ein Härten nicht zu.
EKL11

Hallo,

dieser Thread ist schon etwas älter, aber den Text kann ich so nicht
im Raum stehen lassen.
Zur Härtung kohlenstoffarmer Stähle gibt es drei Fertigungstechniken.

1. Das Aufkohlen. Hierbei wird Kohlenstoff in die Oberfläche eingebracht
eine mechanische Bearbeitung auf Maß ist erforderlich.

2. Das Nitrieren. Hier werden unter Wärme Salze in die Oberfläche
eingebracht. Bei dieser Methode ist es möglich, bei mechanischem
Fertigmaß die Oberfläche zu härten.

3. Das Rollen mit Druck. Hier wird eine Oberflächenhärtung durch die
Kaltverfestigung erzielt.

Die Kaltverfestigung haben schon Eure Urgroßväter beim Dengeln
der Sense angewendet.


Gruß PM

P.S. 723° 'C ist die Rekristallisationstemperatur für Stahl bei der die Kaltverfestigung rückgängig gemacht wird.
 
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J

jostmario

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Hallo

Ja ich denke ich werde die Pedale auffräsen lassen auf 34mm und dann eine Buchse reinbauen.

Gruß Josty
 
Thema: Pedalachse aufschweißen?
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