Hallo zusammen,
ich habe eine Theorie..
Ob diese funktioniert kann nur jemand testen, der eine undichte Mähwerkswelle an seinem Deutz F1L 514/51 hat.
Ich behaupte mal man kann die Glocke der Mähwerkswelle auch im montierten Zustand demontieren, inkl. Lager-
und WEDI-Wechsel. Dabei versteht sich von selbst, dass nicht das hintere Lager gemeint ist, weil die Welle ja ein-
gebaut bleibt.
Also falls es jemand testen will...ein paar Erläuterungen dazu, jedoch ohne Garantie und Gewähr dass es auch so
funktioniert!
Ich selbst komme darauf, weil Ackerknecht den Anstoß dazu gegeben hat und ich mir meine Fotos noch einmal
angesehen habe. Damals hatte ich, bevor ich das Getriebe teilte, nämlich die Mähwerkswelle ein Stück (so ca. 1cm)
vom Gehäuse abgezogen ohne irgendetwas zu zerlegen. Deshalb könnte folgende Vorgehensweise ggf. funktionieren.
Zuerst ein paar Materialien besorgen:
1. Einen Zweiarm-Abzieher dessen Hakennasen nicht dicker als 4-5mm sind.
2. Zwei dünne, aber breite und stabile Schlitzschraubendreher.
3. Zwei Holzkeile die vorn ca. 5mm stark und ca. 5cm breit sind.
4. Handelsüblichen Knarrenkasten.
5. Dichtungspapier 0,3 oder 0,4er und Dirko HT (Rot)
6. Wedi (Außendurchmesser 62, Innen 40 und Dicke 12)mm
7. Ggf. Lager 6306, 3204, 6208 Dabei kann ich Dir leider nicht mehr sagen, welches Lager wo sitzt. Denke, das
Kleine kommt vorn bei der Laufrolle rein. Die anderen beiden sitzen auf der Welle (eins vorn, das was man gleich
tauschen möchte, eins hinten wo man ohne ausbau nicht ran kommt)
- Getriebeöl ablassen
- 1. Gang einlegen (der Motor steht natürlich)
- Die Mähwerkswelle einrücken, so dass sie laufen würde.
- Laufrolle an der Mähwerkswelle vorn demontieren (Schmiernippel abschrauben, Kappe demontieren, dabei
die Rolle mit Lappen und Wasserpumpenzange gegenhalten. Dahinter sitzendes demontieren (s. Fotos)
- Taumelscheibe abnehmen (ganz scharfen Meißel ansetzen und auf der höher liegenden Aufkantung mit kurzen,
knackigen Hammerschlägen lösen. Die Scheibe hat ein Linksgewinde (zwingend beachten!) und wird sich sehr
stark wehren und will auch gar nicht abgehen. Also nicht verzweifeln wenn es nicht sofort funktioniert.
- Ist sie gelöst, abschrauben.
- Anschließend die drei (hinter der Taumelscheibe befindlichen) Schrauben des Gehäuses lösen.
- Die Scheibe vor dem Wedi abnehmen.
- Äußere Schrauben der Mähwerkswelle (4 Stk.) lösen.
- Jetzt könnte es kniffelig werden.. mit zwei dünnen, aber breiten Schlitzschraubendrehern hinter dem
Mähwerksgehäuse zum Getriebe hin, vorsichtig einhebeln bis sich das Gehäuse vom Getriebe ein wenig absetzt.
Darauf achten, dass man keine Kerben im Getriebe eindrückt. Sind ca. 0,8 cm Luftspalt vorhanden, je einen kleinen
Holzkeil zwischen schieben und die Lage sichern.
- Somit wäre das Gehäuse auf Abstand gebracht und man könnte einen Abzieher ansetzen und das Gehäuse inkl.
dem Wellendichtring (der darin verbaut ist, s. Fotos) von der Welle abziehen.
- Danach das vordere Lager von der Welle ebenfalls abziehen.
Somit hat man freie Sicht auf das dahinter liegende Zahnrad der Welle. Nun ggf. vorh. Dichtungsreste vom Gehäuse
und Getriebe entfernen und ordentlich säubern.
- Eine passende Dichtung mittels dem Dichtungspapier zuschneiden.
- Neuen Wellendichtring am Mähwerksgehäuse montieren und schön mit Schmatze einreiben.
- Neues Lager ordentlich erhitzen und über die Welle schieben/montieren.
- Auf der zugeschnittenen Dichtung beidseitig dünn Dirko HT auftragen und hinten am Getriebe anlegen.
- Gehäuse über die Welle führen und mit den außenliegen Schrauben fixieren und befestigen.
- Rest in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.
Könnte funktionieren. Ich selbst habe es aber noch nicht probiert, deshalb kann ich es auch nicht mit Gewissheit sagen
dass es funktioniert. Aber bevor man das Getriebe teilt, wäre es ggf. einen Versuch wert
Gruß Stocki