D50.1 - zum Wiedererwecken

Diskutiere D50.1 - zum Wiedererwecken im Forum Restaurationsberichte im Bereich Schau-Raum - Moin Ihr, nun habe ich also "meinen" D50. Baujahr ´63. Mit F4L712 Motor. Jede Menge Arbeit, das ist ganz offensichtlich. Dafür war er billig. Ein...
Norbert Spiegel

Norbert Spiegel

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Hi bei dem T35 Getriebe war ein Nadellager auch nicht mehr erhältlich.
Da gab es aber eines was den Durchmessern gleich war aber doppel so lange.
Da waren zwei Nadelrollen hinter einander.
Ein Bekannter hat den Nadelkäfig auf eine Drahterodiermaschine abgeschnitten.
Gut so eine Maschine hat nicht jeder, aber es war eine Möglichkeit.

Vielleicht ist das bei dem ZF Getriebe auch möglich.

Gruß Norbert
 
Landybehr

Landybehr

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Gute Ideen und Anregungen sind immer willkommen.
In diesem Fall wäre die Lösung, ganz augenscheinlich, 3 schmalere Nadellager zu nehmen. Das Zahnrad ist von innen durchgehend bearbeitet. Hab´s gerade ausgebaut.

Zuerst ist mir aber aufgefallen, daß sich unter dem Getriebe ein Bauteil versteckt hat. Ich glaube, das gehört zur Zapfwelle und kommt vor die mittlere Lagerung. Das prüfe ich aber nochmal, wenn es an den Zusammenbau geht. So sieht es jedenfalls aus:

16893340el.jpg



Dann gibt es noch den Simmerring für die Handbremswelle. Es gibt ihn tatsächlich. Das ZF-Handbuch verschweigt ihn und in einem MAN-Forum stand auch, es gäbe keinen. Was mich total verwunderte, denn die Welle liegt ja "unter Wasser" .. äh: "Öl". Aus der Suche in diesem Forum weiß ich, daß er die Maße 30/40/7 hat.

16893346eu.jpg




Dann war da noch die "Umlenkwelle" für die Rückwärtsgruppe:

16893378gh.jpg


16893379rf.jpg


Die kleinen Spannstifte (2,5 x 10mm) lassen sich mit der Gripzange einfach herausziehen, sind dann aber "hin" danach. Es ist etwas Gefummel mit den Sicherungsringen, aber nichts Ernstes.


Als letztes sollte noch die Welle samt Doppelstirnrad der Zapfwelle ´raus.
Ich habe mir ja einen Abtrieb für eine Hydraulikpumpe besorgt, so wie der Güldner G50 (IIRC) es hat. Damit habe ich dann die Keilriemengetriebene Hydraulikpumpe für die Lenkung "frei" und vielleicht kann ich da am Getriebe auch eine ein klein wenig stärkere Pumpe wählen. Die Wege von ihr zu den Steuergeräten sind jedenfalls hübsch kurz.
Mal probeweise anhalten:

16893421ok.jpg


16893422qh.jpg


und es passt.

Die Welle ist mit einem dicken Paßstift gesichert. Bei mir hat das Pumpengehäuse ihn mit herausgezogen. Auch gut.
Die Welle saß nicht fest, wollte nur nicht auf Fingerdruck nach vorn gleiten. Ich habe mit dem Montiereisen gehebelt, wobei eine Mutter und danach Stecknüsse herhalten mussten, damit des Montiereisen auch Druck ausüben konnte, wenn die Welle schon in ihre Führung hineingedrückt war.
Alles draußen:

16893423ia.jpg



Und nun wird erstmal saubergemacht. Und neu bemalt.
Etwas schade ist, daß das originale Typenschild so angefressen ist. Ich habe gelernt, daß man dann darauf schließen kann, daß Dünger gestreut wurde. Man kann die eingeschlagenen Zahlen noch lesen, aber nur bei optimalem Licht. So ein altes Typenschild hätte, finde ich, ein wenig von der Historie hinübergerettet, die nun durch meine Aufarbeitung nahezu verloren geht. Will sagen, mit neuem Lack und neuem Typenschild ist es "nix mehr" mit der Patina. Nur Patina kann man andererseits auch nur sagen, wenn etwas gepflegt gealtert ist. Bei meinem Deutz ist Lack etc. einfach nur verbraucht und nix Patina.
 
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Landybehr

Landybehr

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N´abend.

Immer wieder kleine Schritte voran.
Zunächst ist das Gehäuse mit Drahtbürste auf Flex entlackt worden und dann grundiert und be-lackt.

17090489qo.jpg


17090490yk.jpg


17090491av.jpg


Das ist keine besondere Heldentat. Aber diese doofen Arbeiten dauern immer alle und deswegen komme ich viel langsamer voran, als ich lieb hätte.
Man sieht, daß ich die Auflagestelle der Lagerdeckel für das Diff mit bemalt habe. Aber nur gaaanz dünn, und ich werde hier auch nochmal etwas überschleifen. Ich denke nicht, daß die Passung relevant beeinträchtigt wird.


Und das da:

17090518wm.jpg


frißt von nun an auch kein Brot mehr. Mal gucken, ob das Schild für´s Typenschild genauso gut wird. Das ist aber anzunehmen.
 
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Landybehr

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Die genauere Bestandsaufnahme fördert Probleme zutage, die noch unbekannt waren:

Die ausgeschlagene Verzahnung außen auf dem Hohlrad, die kannte ich schon. So schlimm ist es nicht. Aus Neugierde werde ich aber mal einen Herrn aufsuchen, der Laserschweißen kann. Er meint, er kann dabei bis 60HR hart aufschweißen, was ja schonmal ganz gut ist. Das mit dem Schweißverzug und Hitzeeinfluß an ungewollten Stellen beim Härten fiele dann halt mal weg. Ein Dreher wird das nacharbeiten können. Nur die Kosten ... aber meine Experimentierfreude bewegt mich, ihm das mal wenigstens zu zeigen. So lassen kann ich´s dann immer noch

17090568ra.jpg



Andererseits sieht man hier, daß das Hohlrad "es hinter sich hat".

17090570hj.jpg


17090572uy.jpg


Nadelschlag ist innen an beiden Stellen, wo das Nadellager läuft. Richtig übel. Die zahnradseitige Stelle könnte man wohl mit einer Nadelhülse retten. Fände ich sogar gut, weil eine Verschleißstelle danach einfach auswechselbar ist. Aber das Hohlwellenseitige inwändige Nadellager, das wird wohl nichts. Aber ich frage mal auch danach.
 
Landybehr

Landybehr

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Dann haben wir noch die Verzahnungsspitze der Tannenbaumwelle:

17090681jo.jpg


Und die Zapfwelle:

17090682rl.jpg


Denke das geht noch. Die vorhin erwähnte Aufarbeitung muss schon sehr günstig sein, daß ich mich dazu entschließen kann.
 
Deutzer1998

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Na das sieht doch ordentlich aus =)

Wie lange brauchst du noch, um den Deutz wieder auf Vordermann zu bringen ?
 
Landybehr

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Merci. Die Frage stell´ ich mir auch immer wieder mal. Meine (ziemlich locker) Vorgabe war, 2015 mit ihm fahren zu können. Mit der Zeit bis dahin käme ich wohl aus ... nur der €€-Nachschub, ich denke der wird die Bremse sein.
 
Landybehr

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Achso. Wieso kann eigentlich das Hohlrad innen so schlimm aussehen. Ich meine, wieso kommen da so üble Rattermarken vom Nadellager zustande ?
Ich nutze die Gelegenheit mal, um mir wieder mehr Gedanken als nötig zu machen (wenn´s am Ende zusammengebaut ist, juckt es mich auch nicht mehr:(

Eigentlich laufen doch Hohlrad und die durch es hindurchgehende Getriebeeingangswelle meist mit gleicher Drehzahl. Außer, wenn die Fahrkupplung jetzt gerade mal getreten ist (leider habe ihn den Schlepper ja nie gefahren, aber er wird dann Geräusche gemacht haben). Will sagen, so sehr viel drehen muss doch das Nadellager nicht. Oder mache ich einen Denkfehler?. Dann also andersrum betrachtet arbeiten sich die Nadeln ein, gerade weil sie nicht so besonders oft rollen müssen !? also ständig an einer Stelle stehen und das Hohlrad beständig von einer Seite (durch Zahnflankenabrollen) Druck bekommt.
Dies im Hinblick darauf - ob es wohl gut ist, die Schmierung zu verbessern. Und, werden Hohlwellen eigentlich gewuchtet ?
 
Landybehr

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Hallo,

es plagt mich seit geraumer Zeit etwas Langeweilefrust. Ich hatte ja wegen der Getriebeeingangswelle (aka "Tannenbaumwelle") und der Zapfwelle Einen aufgesucht, das laserschweißen kann. Der hätte das auch gemacht, zu Kosten, die durchaus ein- bis zweimal tief durchatmen lassen doch bewältigbar waren. Sehr pfiffiger Mensch, und bestimmt gut in seinem Handwerk. Problem war die Nacharbeitung. Eine Firma wollte nicht extra Hartmetallfräser dafür anschaffen. Verständlich. Eine andere hätte Wochen gebraucht, aufgrund ÜBerlastung, um überhaupt ein Angebot abzugeben. Und die Kosten für die Nachbearbeitung waren für mich unkalkulierbar. Da gingen die ersten Wochen in´s Land.
Sodann habe ich die Wellen der Firma Franz-Antriebstechnik zugeschickt. Und da kam dieser olle Karneval dazwischen. Seufz .. Es werden wohl noch ein paar wenige Wochen verstreichen, bis ich mit dem Getriebe so richtig loslegen kann. Aber wenn, ich glaube, dann geht das auch schnell.

Während es nun gar nicht spannend ist darüber zu berichten, daß sich konkret vordergründig so gar nichts tut, ist doch eine kleine Wichtigkeit passiert:

Das Hohlzahnrad für die Zapfwellenkrafteinleitung in das Getriebe wird langsam gesund:

17624417kx.jpg


Es hat einen Weg zu Werkzeugbauern gefunden. Auf 300° (oder so) wurde es erwärmt, und dann immer wieder ein Stück mit WIG und speziellem, lufthärtendem Schweißdraht aufgetragen, dann wieder in den Ofen .. etc.. Die Außen/Mitnehmerverzahnung ist schon fertig. Man sieht am Foto oben die Nachbearbeitungsspuren. Das aufgeschweißte Material muss angenehm hart sein. In Rockwell kann ich´s nicht messen und ich will´s auch gar nicht wissen. Mir soll reichen, daß eine Feile ohne weiteres kein Material abbimmt. Wenn, hatte die Diamantfeile ´rangemusst.

Erfreulicherweise ist das Gegenstück auf der Hohlwelle (also das lange "Rohr" das in der Kupplungsglocke verläuft) noch absolut ok. Man sieht auf ihm kein bißchen eingeschlagene Verzahnungen.

Das Hohlzahnrad geht jetzt nochmal zum Werkzeugbauer zurück. Es wird innen etwas ausgedreht und dann bekommt es, wenn ich das richtig verstand, eine dünne Hülse eingepaßt, die aus einem Stück Vollmaterial eines harten Metalls das für Lagerflächen genutzt wird, durch Funkenerosion auf Maß herausgearbeitet wird. Modernes Teufelszeug, das alles ... :). Das ist dann Vergangenheit:

17624551un.jpg


17624552yr.jpg



Und am Ende passen die originalen Nadellager dann wieder hinein und der Landybehr muss kein neues Zahnrad kaufen. Das ist gut. Denn auch wenn ich froh war/wäre, daß man es in "neu" bekommen kann. Das Geld konnte ich in Werkzeug für meine neu-alte Drehbank stecken. Und das ist auch gut.
 
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buddyholly

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Hallo,

die "Rattermarken" in einem an und für sich still stehenden Lager bezeichnet man als Stillstandsmarkierung. Dadurch dass sich das Lager eben nicht dreht, kommt auch kein Schmierstoff dazwischen der die Rollen von den Lagerringen trennen kann, somit liegt schon mal Metal auf Metal. Dann fährt der Deutz, es kommt zu Vibrationen, d.h. die Rollen werden auf den Ringen hin und her gerüttelt, noch dazu unter Last. Das Ganze führt dazu das sich der Wälzkörper über die Zeit in den Ring einarbeitet, und dann macht das ganze Krach.
Das Thema ist ein großes Problem in der Wälzlagerbranche, kriegst du auch über die Schmierung nicht gelöst, da sich wie gesagt der Schmierstoff mangels Bewegung nicht dort halten kann wo er gebraucht wird.
Oder du hattest einfach irgendwie Wasser oder Luftfeuchtigkeit dazwischen und es hat gerostet. Das wäre wiederum mit frischem Öl behoben!
 
Landybehr

Landybehr

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das klingt sehr plausibel. Nun stelle ich mir zwar vor, daß bei jedem Kuppeln die Lager an ebendieser Stelle (da Doppelkupplung) bewegt werden, aber wenn erstmal eine längere STrecke in einem eingelegten Gang bewältigt wird, dann kommt das Problem ja wieder zum Zuge.
Jemand ganz anderes (Zahnradhändler auf ebay) meinte, das käme von Schlägen die sich über die Zapfwelle fortsetzten, wenn ein angehängtes Gerät mal "klemmt" bzw. Belastungsspitzen produziert.
Aber buddyhollies Erklärung leuchtet mir noch mehr ein.
Möglicherweise spielen noch weitere Faktoren ´rein ? Mir fällt dazu noch ein, daß die Lauffläche "innen" für das betreffende Nadellager, ich meine also die Welle auf der sie drehten, nicht defekt war. Und an anderen STelleen mit Nadellagerung in meinem Getriebe war nur gleichmäßiger Verschleiß.

Vielleicht wäre ein Gleitlager da doch die bessere Wahl gewesen ?. Sinterbronze oder sowas (wovon ich kaum was verstehe :) ). Diese Form der Lagerung klappt ja auch ganz prima im Bereich der "Gang"zahnräder oben im Getriebe. Wenn die Schaltbolzen den Gang fest"halten", ist auf der Keilbuchse ja auch keine Bewegung mehr. Und dabei sogar noch Druck. Die anderen 3 Gang-zahnräder hingegen laufen dann jeweils verschieden schnell auf den Keilbuchsen, wenn auch ohne nennenswerten Druck.
Naja, jetzt wird´s mal halt so, wie ZF sich das gedacht hat.
 
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clemi.k

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Hallo,

ich bin von deinem Bericht serhr beeindruckt.

Vieleicht hilft dir dieser Link für die Beschafung der Lager weiter.

Ich habe selber ein D5505.
Bei mir ist das Nadellager auf der Rückwärtsgangwelle zerrissen.
Bei der Suche nach den passenden Lager bin ich auf diese Adresse gestoßen.


http://www.rup-fl.de/webshop/p/88557/nadelkranz-k32x40x36

Hoffe ich konnte dir helfen.
 

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Landybehr

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Hab´ Dank ;)

... wie kam es denn zu dem Nadellager - Mikado bei Deinem Getriebe ?

Bei dem betreffenden Nadellager habe ich (hoffe das stimmt; ich komme schon selbst ganz durcheinander, weil sich das alles so zieht) zwei längere bestellt und werde dafür die Distanzbuchse abdrehen. Kann ich ja jetzt stolzgeschwellt selber tun.

Im Zapfwellenhohlstirnzahnrad werden nach letztem Stand der Dinge nun Gleitlager hineinkommen. Sinterbronze wollt´ ich da haben. Mal sehen, ob ich das auch bekomme. Der Fall muss da kurz auf dem Flur mit einem Ingenieur des Werkes besprochen worden sein so gut es nebenbei geht. Der Lagerwerkstoff, der dort für äquivalente Fälle verwendet wird sei jedenfalls gut, und die Notlaufeigenschaften gut, und überhaupt ..:). Ob die Rechnung am Ende aufgeht wird man sehen. Oder auch nicht, weil die paar Einsatzstunden so schnell kein Qualitätsprüflauf sein werden. Ich hatte die Gleitlager<>Nadellagerfrage anderenorts schon diskutiert und einstimmige Aussagen zu Kriterien wann was genommen wird nicht bekommen. Man kann das vermutlich auch nicht erwarten. Ich glaube jedenfalls dem, der sagt, daß die Buntmetall(messing?)gleitlager der Zahnräder über der Tannenbaumwelle (also die Zahnräder auf der - es müste die Vorgelegewelle sein) deswegen gewählt wurden, weil die Notlaufeigenschaften gut sind. Es kommt ja i,.w. Spritzöl nur dorthin. Ok, ich versuche, wie man merkt, verzweifelt es so wissenschaftlich wie es geht zu erörtern.

Ansonsten, ist Land in Sicht. Die Zapfwelle und Tannenbaumwelle sind fertig und sollten binnen einer Woche wieder heimkommen. Es wurden die ausgeschlagenen Verzahnungen und auf der Tannenbaumwelle auch der Lagersitz (vorn, Nadellager. Wenn ich richtig zugehört habe) aufgearbeitet. Die Härte der Reparaturstellen sei in jedem Fall mehr, als beim Original. Und dann kan ja fast nix mehr schiefgehen. Wird auch Zeit, daß die ganzen verstreuten Einzelteile mal wieder etwas zusammenfinden und Platz wieder hergeben.
 
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clemi.k

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Hi,

sehr warscheinlich hat der Vorbsitzer die Welle mal ausgebaut und die Lager ohne die Zwischenhüles montiert. Habe nichts von der Hülse gefunden keine Spänne keine Restteile.

Dadurch sind die Lager hin und her gewandert und haben die Anlaufscheiben über die Hälfte einlgeschlifen dabei ist einer der Spannstifte abgeschert worden.

Ich muste den Rest Spannstift mit einem 1,5 mm Diamantfräser rausfräsen (hat 2 Std. gedauert).

Die Anlaufscheiben und Hülse werde ich mir neu drehen lassen (für lau).

Nagelkäfige hab ich schon.

Der Rest des Getriebes ist in einem tadellosem Zustand. Was ein zerlegen unnötig macht.Grins..
 

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Landybehr

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Es kommt wieder Bewegung in die Sache :) !!

Und zwar sind die "Tannenbaumwelle" und die Zapfwelle von der Firma Franz - Antriebstechnik wiedergekommen. Ich habe für einen Moment geglaubt, eine Firma, die keine Internetpräsenz hat, gibt es gar nicht.. so weit ist es schon gekommen. :) . Aber de facto ist das Gegenteil der Fall, die telefonischen Auskünfte waren immer solide (soweit ich als klugschnackender Laie es beurteilen mag) und die ausgeführte Arbeit, nämlich die Keilverzahnungen wieder aufschweißen sind prima erledigt worden. Der Schweißzusatz, der zum Auftragen per WIG verwendet wurde, macht die Verzahnung auf jeden Fall haltbarer, als das Original. Habe ich mir erzählen lassen und will ich gern glauben.

Zapfwelle:
17817024ns.jpg


Tannenbaumwelle:
17817025ap.jpg

(das Bild ist nicht so toll. Das rote Krams ist Schmiere von der Hohlwelle, die ich probeweise mal draufgehalten habe.)


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Nun habe ich flugs die Handbremswelle wieder montiert. Natürlich nicht, ohne mich selbst mal wieder als deppert zu beweisen: Ich habe mir tolle Gedanken gemacht, wie, wann und in welcher Reihenfolge ich die Simmerringe montiere, damit die Verzahnung an beiden Enden die Dichtlippe nicht schneidet. Tesa wollte ich über ebendiese wickeln und dann den Ring drüberschieben. Dann kamen einige Tage dazwischen. Und in dem Moment, da ich die Simmerringe in der Hand hielt waren sie auch schon reingekloppt und ich stand da, mit der Welle in der Hand. Ok, soweit so gut. Wird schon "schiefgehen".

17817158hf.jpg




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Und das ganze Wochenende hatte ich brav die Frondienste im Garten erledigt und mir den Abend vorgenommen, um die Zapfwelle zu vervollständigen ... und in den absoluten Tiefen des Getriebes entdeckte ich das:

17817178iu.jpg


In diesem soliden Ring läuft ein Nadellager. Dieser Laufring ruht im vorderen Drittel des Getriebegehäuses und stütz die Zapfwelle hinter den Zahnrädern tragend ab.
Ich habe eine Zehntelsekunde erwogen, das zu ignorieren und dann einmal mehr meinen geschätzen Nachbarn angerufen und strapaziert.
Es gibt Bohrbuchsen, die man einpressen kann, wenn der große Ring innen aufgedreht wurde. Das wäre eine schnelle Lösung.
Dieses Teil ist im Prinzip nicht schwer zu reparieren (damit denke ich nicht an meine eigene Fähigkeiten), dumm nur, daß es jetzt wieder etwas dauert.
Der Defekt sieht für mich aus, wie ein Korrosionsschaden. Im eingebauten Zustand lag die Stelle so etwa bei "7 Uhr". Ich kann mir nur nicht vorstellen, daß im Einbauzustand diese Stelle rosten konnte. Da müssten schon ein paar Liter Wasser im Getriebe sein und alles andere noch viel mehr rosten. Und tief genug, um immer im Öl zu schwimmen ist diese Stelle auch. Ist jetzt aber auch schnupps.



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Derweil ist das Eingangs-Hohlstirnrad der Zapfwelle fertig. Glasperlgestrahlt wurde es auch noch.

17817296fh.jpg


17817300br.jpg


17817302km.jpg


Die Gleitlager waren also sehr, sehr maßhaltig. Mit einer 30mm Maschinenreibahle wurde aufgerieben, aber auf meiner Tannenbaumwelle war das Stirnrad nur mit viel Geschick aufzufädeln und dann so straff, daß die Tannenbaumwelle ohne Zupacken sofort mitdrehte.
Der Zufall wollt´s so, daß ich aus Werkzeugabfall (in einer Firma werden bestimmte Fertigungsschritte aus Rationalisierung nicht mehr getan; ein nicht maßhaltiges Bauteil kommt rasch weg, und wird nicht mehr auf Maß gerieben) eine noch wunderbar gängige 30mm Handreibahle hatte. Und die hat das kleine Dilemma dann auch behoben. Jetzt dreht das Stirnrad leicht, ohne Spiel. Bin da ganz zuversichtlich.
 
A

achterwoelder

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Die Schweißerei ist für mich nur billiger Murks.
Auch der damit verbunden Aufwand, mehrere Dienstleister an einem Projekt werkeln zu lassen,
produziert in in der Regel nur mehr Murks, den am Ende immer der andere verursacht hat.

Weiterhin wär für mich das Vorwärmen auf 300°C bei gehärteten Bauteilen nicht akzeptabel,
denn ab 180°C befindet man sich im kritischen Bereich der Anlasstemperaturen, mit welcher beim Härteprozess
die ursprüngliche nach dem Abschrecken erzeugte Höchsthärte, auf die gewünschte Härte reduziert wird.
Bei 300°C wird die ursprüngliche Härte des Zahnrades somit ganz erheblich reduziert.
Übliche Anlasstemperaturen liegen bei 180-220°C, deine Welle also deutlich weicher als vom Hersteller gewünscht.
Auch ist ein sich weiteres entspannen der Welle und damit verbundenen verbiegen höchst wahrscheinlich.

Bei den Gleitlagern habe ich so meine bedenken bezüglich der Schmiersicherheit.
Ich hoffe das dir deine Gleitlager nicht beim ersten längeren Auskuppeln der
ersten Stufe schon fest laufen und du dann nur noch die Gänge wechseln kannst,
wenn du beide Stufen der Doppelkupplung trennst !!!
 
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Landybehr

Landybehr

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Moin,

es ist ganz gut, daß auch kritische Stimmen kommen.
Auch wenn ich natürlich hoffe, daß Deine Bedenken nicht zum Tragen kommen.


Die sicherere Alternative wäre gewesen, das Stirnrad nachgefertigt zu kaufen. Das geht, muss aber auch bezahlt werden.
Zunächst mal scheiden sich die Geister ja nicht an der Schweißnaht "an sich". Da ist beim Stirnrad ein lufthärtender Zusatz genutzt worden, das aufgetragene Material ist hart, da bin ich recht sicher.
Schon klar, es geht um den Wärmeeintrag beim Schweißen und Vorwärmen, der ist erstmal per se schlecht. Jetzt ist nur die ergänzende Frage, wo hat das Zahnrad seine Anlaßtemperatur. Ich muss da den Leuten vertrauen, die das für mich erledigt haben, daß langsam und immer im sicheren "Bereich" gearbeitet wurde. Sie können sich geirrt haben. Daß man sich dort Gedanken um die Wärme gemacht hat, das weiß ich, denn das wurde thematisiert.


Beim Auftragsschweißen der Keilverzahnungen den den langen Wellen gab es keine Alternative. Neu kaufen "iss nich". Und Nachfertigung für mich nicht leistbar, wenn ich weiterkommen will.


Auch bezüglich der Gleitbuchse bin ich bei Dir. Wenn ich nur nochmal zusammenfasse: niemand hätte Bedenken, wenn ich wie "ab Werk" ein Nadellager genommen hätte - weil sie das ja sozusagen schon bewährt hat. Jedoch - der Nadelschlagdefekt kam und kommt wohl recht regelhaft, so original die Lösung auch ist. Daß ich den zu Lebzeiten wohl nicht mehr sehen können würde ist jetzt was anderes.
Weswegen nun Nadellager verwendet wurden, hat mir noch keiner gesagt. Es ist reibungsärmer, ok. Vielleicht günstiger in Produktion?. Etwas lauter, aber das stört nicht. Nur der Punkt mit der Schmierung da stoßen Argumente aufeinander. Ich erwähne mal zwei Referenzfälle: a) die Messingbuchsen in meinem Getriebe in denen die Gangzahnräder laufen und zwar auf der Welle, die nie Tauschschmierung erfährt weil sie die oberste ist. Und b) eine Bronzebuchsenlagerung eines Gleichlaufgelenkes im Achsschenkel von meheren Serien LandRover. Die fielen im Betrieb NIE unangenehm auf. Und daß obwohl die Achsschenkel öfter mal Öl verlieren und Wasser eingetragen wird. Bei Geradeausfahrt soll diese Buchse nicht viel aushalten, aber in Kurven kommt dort Druck drauf. Neue Serien verwenden hier auch Nadellager. Nur wer sagt mir, welche Argumente den Wechsel begründeten.
Ich habe vorgesehen, noch ein oder zwei Schmierbohrungen zusätzlich vorzunehmen, das Standardstirnrad hat nur eine. Der Ölstand vom A216-II müsste eigentlich genau in Mitte der Eingangswelle zu stehen kommen.

Am Ende sind Deine Sorgen bezüglich des Fressens natürlich nicht unbegründet. Ich teile sie. Wieder mein Risiko. Ich sorge mich aber mehr darum, daß das wegen nicht passender Lagerluft passiert, denn an Schmiermangel. Gerade in dieser Disziplin muss das Gleitlager nicht übel sein.
 
Landybehr

Landybehr

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Was mir noch einfällt - die Leute vom Werkzeugbau im Betrieb, die mir das Stirnrad aufgearbeitet haben, sprachen von "durchgehärtet". Was ich hoffentlich richtig aufgeschnappt habe, denn da gab es einen Mittelsmann :).

Wenn das denn so ist, dann sieht das mit den Anlaßtemperaturen schon wieder anders aus. Bei Randschichthärtung stimmen die Zahlen mit "bis zu 200°" vollkommen. Wenn es beispielsweise ein Vergütungsstahl ist, also vergütet worden ist, dann sind 300° zum Anlassen ja noch moderat.
Ich glaube nicht, daß da der Zufall regierte. Man hat sich dort ganz sicher Mühe gegeben und Lust darauf gehabt. Ob die Prämissen alle stimmen, ich fürchte, das zeigt am sichersten die Zeit.


Und ein p.s.: bei dem o.g. Beispiel der Lagerung der Gleichlaufgelenke in einem Achsschenkel kam ich noch gerade auf die Idee, daß das mit der Änderung des Schmierstoffs zusammenhängen kann. Die Bronzebuchsen liefen mit Getriebeöl. Später kam so ein dickflüssigeres "Molycote-Fließfett" - damit das nicht so doll herausleckte und mit der Idee der Lebenszeitschmierung (was 100% in die Hose geht) und ein Nadellager kommt damit vielleicht besser klar.



Und weil mein Redeschwall vielleicht mißverstanden werden könnte ist mir folgendes wichtig:

Ich schreibe nicht so viel und kreuz und quer, um die Kritik mit Worten zu ertränken und den Kritikern die Lust am Antworten zu nehmen. Ganz fehl. Es geht mir darum, die Gedankengänge offenzulegen, warum eine Entscheidung genau so getroffen wurde und also welches Ergebnis eintreffen sollte. Denke, dann kann man doch eigentlich am besten darauf antworten, oder?
 
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Hallo.

Also ich find das schon in Ordnung wie du das so machst...

Schöner Bericht.

Gruß
Friedhelm
 
Thema: D50.1 - zum Wiedererwecken

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