D50.1 - zum Wiedererwecken

Diskutiere D50.1 - zum Wiedererwecken im Forum Restaurationsberichte im Bereich Schau-Raum - Moin Ihr, nun habe ich also "meinen" D50. Baujahr ´63. Mit F4L712 Motor. Jede Menge Arbeit, das ist ganz offensichtlich. Dafür war er billig. Ein...
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und heute habe ich die Bremsbeläge montiert.
Und zwar damit:

16795190du.jpg


Ich habe etwas die Kraft unterschätzt bzw. das Rohr als Hebel zu schwach gemacht, daher die improvisierte Verstärkung. Aber so hält es.
Etwas Spiel in den "Gelenken" läßt zu, daß die Konstruktion beim Pressen nicht verklemmt.
Die "Flügel" im untern Bereich sind dafür, daß das Ding im Schraubstock nicht durchrutscht. Alles sehr durchdacht (ich scherze :) !).

Druck-/ und Gegenhaltestück habe ich, wie gesagt, in der Säulenbohrmaschine eingespannt und nach Augenmaß und Kontrolle mit Schieblehre die Flex gegen die Spitze gehalten.

16795213ud.jpg



Die Nieten werden nur aufgekelcht. Den letzten Rest hat der Hammer erledigt. Zum Gegenhalten am Nietkopft diente ein Durchtreiber.

16795223zo.jpg


16795224ds.jpg


Das mit dem Araldite - Kleber ging gut. Geruch wäre gar nicht mal unangenehm, hätte ich nicht die Warnhinweise auf der Dose so sehr im Bewusstsein.
Ich empfehle, den Reiniger gleich mitzubestellen. Dieser Ural-Shop (klick) hat den für 3 Euro. Der Kleber ist so zäh, und haftet wie blöd (läßt sich nicht abwischen), man verschmiert den großzügig. Deswegen ist oben im Bild das Druckstück auch so schwarz verschmiert.

Jetzt muss ich darauf warten, daß meine bessere Hälfte sich zu Bette begibt. Vorher darf ich im Leben mich nicht trauen, mich mit dem Gerümpel dem Backofen zu nähern. Außerdem kann ich dann ungestört ausgiebig lüften.

Gute N8
 
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S

Schrauber @ Deutz

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Hallo,
hast du die Bremsbeläge mit einer großen Schelle zusammengepresst und dann in dem Backofen gelegt oder hast du die die einfach nur aufgenietet und dann in den Ofen gelegt?
MfG Eike
 
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ich habe sie einfach nur aufgenietet. Ich habe das mit der "Schlauch"schelle beim Uralshop auch gesehen aber nicht weiter verfolgt. Meine Idee ist, daß die Nieten "normalerweise" (also wenn kein Kleber eingesetzt wird) die Beläge ja auch ausreichend auf den Backen fixieren müssen. Und dann sollen sie damit jetzt bei mir auch nicht damit aufhören :)
 
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Es ging unterdessen etwas voran:

16832990wg.jpg



Ein Hilfsmittel war rasch hergestellt, um die Bremsbackenfedern so weit zu spannen, daß ich sie auf der Gegenseite einhängen konnte. Ein Arm hätte auch gereicht. Das 8mm Rundmaterial ist steif genug, um die Feder zu halten und andererseits zu steif, als daß man (so war´s gedacht) die beiden Schenkel mit der Hand zusammendrücken könnte um die Feder am Herausrutschen zu hindern.
16832992wy.jpg


Achstricher ist quasi fertig. Und die Bremse funktioniert scheinbar auch. Ich hatte Angst, daß ich Beläge bekommen hätte, die 1mm zu dick wären (irgendwas war mir mit Belägen, die für bereits ausgedrehte Trommeln gedacht sind). Wie´s auch sei, die Trommeln ersparten mir graue Haare und fluppten mit ganz wenig Wackeln, und wieder-ausrichten-der-Beläge (von "unten" durch die Lüftungsschlitze im Bremsgehäuse) an ihren Ort.

16832994mn.jpg


Ich bin beeindruckt, wie gut die Verzahnung auf der Welle und der Bremstrommel nach all´ den Jahren noch ist. Beim LandRover wäre das alles längst ausgeschlagen und hätte neu "gemusst". Man hätte allerdings auch "alles" in Neu bekommen.
 
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Nun ist endlich das eigentliche Getriebe an der Reihe.
Innen drin sieht es eigentlich nicht sooooo übel aus.

16833090tn.jpg


16833093qz.jpg


Jetzt weiß ich auch, was mit "Bolzenschaltung" gemeint ist. In der Längsnut liegen runde Stahlbolzen, die beiem Schalten in die Ausfurchung des Zahnrades geschoben werden
16833096rk.jpg


Hier nochmal der derzeit bedeutendste Defekt. Und der betrifft also gar nicht das Wechselgetriebe, sondern die Schaltung des Gruppengetriebes. Ich kann mir vorstellen, daß hier auch öfters mal der "Gang" herausgesprungen ist. Schon beim Drehen mit der Hand, ok, nicht ganz gleichmäßig, rutscht das Rad ab. Mal gut, daß ich Ersatz in petto habe.

16833120er.jpg


Mit zwei M10 Schrauben kann man durch die vorgesehenen Abdrückgewinde die großen Lagerplatten abdrücken.

16833122fg.jpg


16833123fl.jpg
 
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Ok, das eben war die rechte Seite. Nun ist die linke ab:

16833220he.jpg


Und links ist das Kugellager komplett mit aus dem Lagerdeckel gerutscht. Ist jetzt egal. Aber eigentlich hat es sich an seinem Außenumfang dabei bewegt und der hätte viel mehr Reibung haben müssen, als die Passung auf dem Innenumfang. Ich will da mal nichts reininterpretieren, sei es Zufall.

Was allerdings echt nicht toll ist, ist, wie viel Spiel das Kugellager auf der linken Seite hat. Es bekommt in voller Dosis den Druck ab, den das Tellerrad ausübt, wenn es vom Triebling unter Last weiterbewegt wird. Ich meine, der Triebling möchte das Tellerrad ja von sich wegdrücken - was eigentlich nicht geschehen darf außer in kleinem Maße. Das Kugellager bekommt also am vorderen, horizontalen Umfangspunkt axialen Druck. Und dafür sind Kugellager doch nur halbwegs gedacht. Es spricht für die Qualität und Dimensionierung von Tellerrad und Triebling, daß hier nichts bricht. Beim Landy, wenn ich ausschweifen darf, ist das anders - der Diff-korb ist in Schrägrollenlagern gelagert, gerade so wie bei meinem Deutz die äußere Achswelle. Die sind tough in axialer und radialer Belastung. Nur daß beim Landy der Diffkorb weich ist. Und wenn so ein Auto mal im Gelände hüfpt und ein Rad mal durchdreht und dann wieder greift, dann entstehen Spitzenbelastungen, bei denen der weiche Diffkorb zulässt, daß das Tellerrad soweit aus dem Triebling gepresst wird, daß die Verzahnung nicht mehr tragfähig ist und bricht.
Ich hatte mich beim Durchsehen von Steinmetz´ Thread noch gewundert, warum er ausgerechnet diese beiden Kugellager tauscht. Jetzt ist mir das klar.
Schätze, hier kann und muss man nichts verbessern. Neue Lager helfen erstmal eine ganze Weile wieder weiter.


Nu ja, es ist mit Schlagschrauber ein Leichtes, die Schrauben am Tellerrad zu lösen. Wie ich das später, so einigermaßen mit passend Drehmoment wieder festbekomme muss mir zur angemessenen Zeit einfallen. Ohne die Lager liegt das schwere Differential nämlich nur locker im Getriebe.

Man darf einmal kurz gucken, an welchen STellen die etwas längeren Schrauben sind, die man für das Tellerad lösen muss. 4 davon haben einen Zapfen, mit denen sie die Bolzen für die Planetenräder sichern.
Sie sehen so aus:
16833612mk.jpg




16833221sg.jpg


16833222up.jpg



Ich vergaß, daß zu allererst ja Schaltung und Diffsperre entfernt worden sein müssen. Aber das ist so einfach, da lohnt kein Bild. Einzig einer der beiden Federsplinte, die man entfernen muss um die Diffsperrenwelle zu ziehen ließ sich nicht gut zuende durchtreiben, weil er an der Gegenseite gegen eine Verdickung der Gehäusewand stieß. Einfach weitertreiben .. ist ja flexibler Stahl .. und es fehlt nicht viel (war jedenfalls bei mir so).
 
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Denke, das fällt nicht auseinander, obschon die dicken Zapfen für die Planetenräder ja eben doch herausgleiten können; sonst müssten sie ja nicht durch die o.g. Schrauben gesichert werden. Und andererseits ist mir ja im Ohr, daß die Sperrstifte für die Diffsperre herausfallen können und, wenn sie weg sind, ein Problem beim Wiederzusammensetzen darstellen. Ich habe da lieber die Scheibe, die sie außen "sichert" ihrerseits mit Kabelstrapsen am Wegrutschen gehinder:

16833609au.jpg



Und so wie die Feiertage es gestatten, geht´s dann weiter am Rest. Der muss auch auseinander. Ich muss wissen, wie das alles aussieht und ob irgendwo noch weitere Defekte sein könnten.

16833613en.jpg
 
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BTW: für die Tragzapfen für die Unterlenker (die von der vorherigen Seite des Threads) stelle ich mir 25€ pro Stück vor. Habe ich auch bezahlt. Und ich denke, wenn der Dreher es nicht gut mit mir gemeint hätte, wären sie in dieser Qualität auch gern teurer geworden. Standardware "von der Stange" kostet doch auch schon rasch einen Zehner. Wie dem auch sei, ich möchte keinen Gewinn machen und tue das hier auch nicht.
 
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Ich hoffe, die "Detailtreue" bei meinen Postings ist nicht störend. Es ist nicht nur Selbstdarstellung oder der praktisch nicht vorhandene Aufwand/Kosten die mich so fleißig den Thread verlängern lassen. Der Hintergrund ist, daß ich mir die Tätigkeiten alle nochmal bewusst mache, wenn ich sie schreibe und so eine Art zusätzliche Sicherung der Dateien (praktisch á la "Cloud") liegt damit ja auch vor. Das mag mir später beim Zusammenbauen helfen.

Eine Kleinigkeit passte sogar heute noch zwischen die Verpflichtungen.
Die Keilwelle kann ganz einfach nach hinten herausgezogen werden.
Erst muss ein großer Sicherungsring ausgefedert werden. Und dann sagt das Werkstatthandbuch, man soll an der Welle ziehen:

16840109cm.jpg


Wäre meine M8 Schraube lang genug gewesen, hätte ich auch gleich so ansetzen können:

16840110ut.jpg


Der Sicherungsring hatte eigenlich das Lager gesichert, das nun also mit herauskommen kann. Es gibt noch einen Sicherungsring, der den Lagerinnenring am Platz hält. Von dem hat das Handbuch nichts gesagt, deswegen darf er auch an Ort und Stelle bleiben.

Das sind die Teile der Reihe nach. Handbuch sagt, man soll die Messing-Anlaufscheibe ganz vorn nicht verlieren.

16840111vk.jpg



Wird immer leerer :)

16840112gk.jpg
 
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Soeben ging es an die Vorgelegewelle.

Ganz vorn am Getriebe ist ein Sicherungsring zu lösen, dann kann man die Welle auch schon nach hinten herausschieben. Bei mir musste ich leicht mit dem Hammer nachhelfen, weil die welle auf dem Kugellagerinnenring etwas stramm saß.
Wenn man sich die Arbeit vereinfachen will, dann kann man ein rundes Stück Holz, Durchmesser 30mm (oder ganz etwas weniger) mit Länge etwa 16cm nehmen. Das kann man dann als "Dummy" anstelle der nach hinten herausgleitenden Vorgelegewelle nachschieben. Es hat den Vorteil, daß man die Zahnräder, also das ganze Gerödel als Einheit nach oben herausziehen kann.
Mein Besenstiel war etwas zu dünn, also wohl nur 20mm, daher war das alles wackelig und auf dem Handtuch auf dem Boden ist dann doch passiert, was zu vermeiden war; ich komme gleich darauf zurück.
Interessant ist, daß das Kugellager im Außenring außen eine Nut für einen Sicherungsring/Sprengring hat. Der verhindert, daß das Kugellager nach hinten in´s Getriebe rutscht. Der Kugellagersitz ist soweit ausgefräst, daß der Sitzring einen tieferliegenden Anschlag hat. Daß das Kugellager nach vorn nicht herauskommt, ich glaube, dafür dient die "bündig" davorgeschraubte Kupplungsglocke.

16848200gf.jpg


16848201km.jpg



Naja, auf dem Boden wollte ich die Vorgelegewelle dann eben wieder durch die Zahnräder schieben, alles wieder auffädeln, damit ich es erstmal sicher zur Seite legen kann. Weil der dünne Besenstiel zuließ, daß die Zahnräder sich versetzten, kam dann das dabei heraus:

16848252lx.jpg



Hmm ... doofe Sache. Ein paar gescheiterte Versuche namens Fingerspitzengefühl und eingesetztes Gummiband führen dann zur erfolgsversprechenden Methode:

16848259uj.jpg


(das MikeSandersFett, das ich sonst so gern bei der Montage rostgefährderter Schrauben/Bleche verwende, ist bei den gegenwärtigen Temperaturen genau so zäh, wie es hilfreich ist, um die Schaltstifte in Position zu halten. So klappte es auf Anhieb).


Ähem - die verschlissenen Zähne der Vorgelegewelle sind offenbar kein Einzelfall. Und wie schon vermutet, führt´s dazu, daß die Straßengruppe herausspringt:
http://deutzforum.de/thread.php?threadid=24986&page=1
 
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Die Antriebswelle herauszunehmen ist eine Sache von einer Minute.
Das Stirnrad ganz vorn ließ sich mit der Hand hervorziehen. Gesichert ist es wohl genauso mit seinem Kugellager, wie vorhin bei der Vorgelegewelle geschrieben.
Wenn man nun die Hauptwelle etwas nach vorn zieht, kann man sie verkanten und nach etwas hin-und-herkippel nach innen hoch herausziehen.

16848366yp.jpg


16848368at.jpg


Und jetzt hat auch, ob das wohl so korrekt ist .. die Lagerung der Hauptwelle hat axiales Spiel (also das Ding, an dessen Ende der Triebling für das Differential sich befindet). Das ist bestimmt nicht korrekt, weil doch am Triebling ein Schrägrollenlager ist. Na egal. Die Kosten für die Lager machen nun auch nichts mehr aus.

Ärgerlicher schon eher, daß die Verzahnungen vorn auf der Antriebswelle und dem Stirnrad ausgeschlagen sind. Nicht so kritisch viel. Aber ich will mich mal erkundigen, ob sowas wiederherzustellen ist - was ganz bestimmt der Fall ist mit heutiger Technik - oder/und ob der Preis so ist, daß ich mich wieder hinsetze und alles als "schon gut so" definiere.
 
Nightingale

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Landybehr schrieb:
Ich hoffe, die "Detailtreue" bei meinen Postings ist nicht störend. Es ist nicht nur Selbstdarstellung oder der praktisch nicht vorhandene Aufwand/Kosten die mich so fleißig den Thread verlängern lassen.

Ganz im Gegenteil! Ich finde das äusserst interessant.
 
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Ok, dann bin ich beruhigt. Ein Korrektiv, so zwischendurch, ist nicht verkehrt.

Nun ist auch die Hauptwelle draußen. Also die mit dem Triebling.
Das Kugellager, das seine Spitze in der Antriebswelle (aka "Weihnachtsbaumwelle") lagert, saß noch drauf aber stellte kein Problem dar. Die eine Sicherungslasche, die wieder zurückgeklappt werden musste, war auch rasch gefunden und dann kann man die Nutmutter auch schon los"schlagen". Sie sitzt nicht fest.

16864543qm.jpg


Mir ist beim Herausziehen der Welle nach hinten natürlich die dicke Anlaufscheibe in´s Getriebe runtergefallen. Ohne daß ich vorher sicher sehen konnte, daß es sie gibt. Und daher konnte ich auch nicht sicher sein, wo sie hingehört. Das ist schon fies, "man" wird, mit den Einzelteilen vor sich, schon recht unsicher, in welcher Reihenfolge das nun war, und wie herum so eine Scheibe saß oder ob es egal ist.
Ich habe mithilfe des ZF-Handbuches mal sortiert:

16864544zc.jpg




Ich denke, so ist es richtig. Zur Not habe ich ja noch das Vergleichsgetriebe, das ich noch nicht angetastet habe. Bevor jemand jetzt nach diesem Bild drauflos zusammentut, sollte sie/er vielleicht warten, bis ich wieder montiert habe. Ich prüfe das dann nochmal. Auch wenn es so schon stimmen müsste.
Zur Sicherheit etwas vergrößert aufgenommen:

16864597pn.jpg


16864598dr.jpg


16864599xv.jpg




So sieht es nun innen aus:

16864602pl.jpg



Und diese Nadel lag dann schüchtern auf dem Boden. Heißt, also auch die Nadellager, die in dem dicken Zahnradklotz (zwei Bilder weiter oben) stecken, können sicherheitshalber neu kommen. So richtig leicht drehten sie sowieso nicht mehr. Aber eins von ihnen ist nun eindeutig kaputt. Finde ich.


16864603ch.jpg




Also das Spiel, das in den beiden Kegelrollenlagern entstand, wird nicht zu vermeiden sein. In dem gerade abgebilderten Komplex ist die Stelle, wo die großen Metall(Straßen/Ackergruppen) zahnräder direkt gegeneinander stirnseitig rotieren und dann vor dem nadelgelagerten Gruppenzahnrad eine Anlaufscheibe aus Stahl gering verschleißt. Es ist ja alles nichts Wildes. Und im Betrieb merkt man´s wohl auch nicht. Aber was bilde ich mir auch ein, ZF hätte für die Unendlichkeit gebaut. Gewiß absolut modern zu seiner Zeit und zuverlässig. Aber eben, wie alle anderen auch nicht so, daß man nach 50Jahren einen Neuzustand vorfindet.
 
Norbert Spiegel

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Sehr schöner Bericht,
wo beziehst du die Lager alle her.
Ich glaube das mit der Nut für den Sicherungsring, ist nicht ganz leicht zu bekommen (so eins ist in TW35 auch drinne).
Und ein Nadellager gab es gar nicht mehr.
Die Firma Max Lamp in Aschaffenburg ist da sehr kompetent.

Guten Rutsch

Gruß Norbert
 
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Muss man, auch wenn die Frage jetzt im Zeitraum des demontierens etwas verfrüht kommt, beim Zusammenbau Lagerspiele, Zahnflankenspiele etc. beachten und ggf. mit Distanzsscheiben neu anpassen?
 
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Stan_Bolle

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Nightingale schrieb:
Muss man, auch wenn die Frage jetzt im Zeitraum des demontierens etwas verfrüht kommt, beim Zusammenbau Lagerspiele, Zahnflankenspiele etc. beachten und ggf. mit Distanzsscheiben neu anpassen?

Hallo

So sollte es sein.

Gruß Stan
 
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ich hoffe sehr, daß die Lager zu beziehen sind. Mein Problem ist, wo ich nun schon so "tief" in das Getriebe getaucht bin und merke, daß die Nadellager alle etwas schwer gehen (*), bringe ich es nicht fertig, wegen der 6€ für einen Nadellagerkäfig zu sparen. (*) Die Welle mit dem Schieberad für die Rückwärtsgruppe wird komplett verschoben beim Schalten (das Zahnrad ist axial gesichert). Die Welle rutscht einfach in Längsbohrungen im Getriebegehäuse. Ich glaube nicht, daß es so gedacht ist, daß die Nadellager schwerer drehen, als die Welle in der Bohrung. Die LAgerung bei meinem Getriebe findet an, denke ich, also falscher Stelle statt. Am besten, man guckt gar nicht so genau nach .... :)

Nun, also dieser Laden:

http://www.agrolager.de/product_info.php?products_id=12060951

hat in diesem Fall ein Lager mit Ringnut in der Größe, wie ich es vorn auf der Vorgelegewelle benötige. Das Nachsetzzeichen "NR" scheint das auszumachen.


Ansonsten war ich bei der Bestellung bisher nicht "Shop-treu". Agrolager hatten aber rasch geliefert. Wirkt schon ok und zuverlässig. Suchen mag es hier und da billiger bringen.


Die Simmerringe bekam ich von:

http://www.hug-technik.com/shop/ind...HTRINGE-Wellendichtring-Wellendichtringe.html

Die tauchten bei der google-Suche vornan auf, was ja nichts heißt. Aber die online-Liste war groß und das Viton-angebot auch. Vitonringe, die nicht online auftauchten, konnten nach kurzem Telefonat doch geliefert werden. Auch hier ging das alles glatt vonstatten, so daß ich da jetzt hängenbleibe.
 
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Heute war die Zapfwelle an der Reihe.

16873460vg.jpg



Der Deckel (mit Simmerring) hinten am Getriebe ist rasch abgeschraubt, und dann konnte ich die ganze Welle schon nach hinten herausziehen.
Das Handbuch von Deutz sagt, man soll den Zapfwellenschalthebel maximal nach vorn drücken und dann festbinden, wenn man nur die Welle tauschen will. In meinem Demontagezustand kann man auch gut sehen warum. Das vorderste Zahnrad ist durch das vordere Kugellager gehalten. Die Schalt-schiebemuffe drückt die Teile, die ohne Welle nach unten durchfallen, zusammen. Könnte sogar sein, daß das klappt - wenn das Getriebe noch zusammen ist. Falls nicht, dann kann man IMHO alle Schritte bis jetzt nachmachen. Egal, darum geht´s ja nicht an dieser Stelle.

Der Schalthebel für die Zapfwelle geht ab, wenn man den Federsplint heraustreibt. Und die Welle für die Schaltmuffe ist nach vorn herauszuziehen, wenn man die Madenschraube (durch den großen Deckel links verdeckt) etwas rausdreht.

Wenn man jetzt noch vorn am Kugellager einen Sicherungsring entfernt, dann soll man das, was vom Lagerinnenring gelagert wird, nach hinten herausdrücken. Das Bild des Deutzhandbuchs zeigt einen Metalldorn. Die Größe des Hammers ist nicht abgebildet. Mein kleiner, Alltagshammer reichte nicht. Und das Kugellager federt auch immer lustig umher. Macht also keinen Spaß, geht aber.
Und dann sind die Einzelteile auch schon draußen (Foto aus 2 Perspektiven:(

16873482iu.jpg


16873483fz.jpg



Was jetzt noch zu sehen ist, müsste morgen fällig sein. Wenn die Zeit es zulässt. Viel ist es ja nicht mehr.

16873545lc.jpg


Danach werde ich mal das Gehäuse sauber machen, losen Lack entfernen und dann wieder neuen drauftun. Sandstrahlen tue ich mir hier nicht an.
Für eine gewisse Weile wird dann nichts spannendes passieren, weil ich sparen muss und Lager und Dichtringe geliefert werden müssen. Alles in allem aber denke ich, daß ich bedeutend schneller sein kann, als mit den Achsen. Wenn ich professionell und an Werktagen an diesem Getriebe arbeiten würde und mit Erfahrung, dann könnte Demontage und Zusammenbau wohl an einem Tag, höchstens zwei Tagen vonstatten gehen.


Es gab im Ölsumpf auch ungebetene Gäste. Die Scheibe war hinten beim Diff, die auf einem Gewindestummel festgerostete Mutter vorn bei der Zapfwelle.


16873546ve.jpg
 
buddyholly

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Wo du deine Lager beziehst dürfte relativ egal sein, wichtig ist meiner Meinung nach auf Qualität (FAG oder SKF) zu achten. Mit irgendwelchen chinesischen Billiglagern tust du dir und deiner Maschine keinen Gefallen, auch wenn der Preisunterschied durchaus verlockend wirkt. Ich bin da beruflich vorbelastet...

Von wegen Verfügbarkeit der Lagertypen bin ich aus meiner persönlichen Erfahrungen bisher bei den älteren Baujahren noch immer auf Standardlager gestoßen, die auch heute noch in den Katalogen der Wälzlagerhersteller zu finden sind. Sonderlösungen sind erst in neueren Zeiten aufgetaucht, waren damals wohl zu teuer.

Viel Spaß weiterhin!
 
Landybehr

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Die Lager bekommt man noch alle.
Es gibt eine Ausnahme, das sind die Nadellager #92.
INA K32x40x36 wäre richtig. Und in dieser Länge gibt es es nicht. Jedenfalls finde ich es nicht. 25mm wäre möglich.

16880814du.jpg


Gelagert wird hier das Doppelstirnrad, das für die Zapfwellenschaltung umlenkt, und auch noch bei mir eine Hydraulikpumpe seitlich am Gehäuse antreiben soll. Ich habe schon überlegt, Nadellager und Distanzrohr #93
durch Bronzebuchse zu ersetzen. Aber mir wurde abgeraten aus denselben Gründen, die ich irgendwie auch fühle ... es wird schon einen Grund gehabt haben, daß Nadellager verwendet wurden (wenn man ihn nur genauer wissen würde !!). Und so bliebe, an dieser Stelle auch gut darstellbar, statt zweier 36mm langer Lager nun drei 25mm lange Lager zu nehmen und die Hülse #93 entsprechend zu kürzen. Denke, diesen Tip befolge ich.

Obwohl ich so ganz gedanklich von Bronze nicht weg bin. Immerhin gibt es Schaltgetriebe, die haben so eine Lagerung für die Zahnräder, die beim Schalten verblockt werden - im Grunde ja auch wie das ZF Getriebe hier. Die Zahnräder der "Tannenbaumwelle" sind EIN Block, aber die auf der Vorgelewelle "eine Etage höher" sind auf diesen Messing-Keilbuchsen gleitend gelagert. Und, denke ich mir, die haben noch nichtmal Tauch- sondern nur Schleuderölschmierung. Vielleicht macht einen Unterschied, daß an dieser STelle das gelagerte Zahnrad als auch die Lagerstelle rotiert, nur teilweise mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Bei meiner Zapfwellenstelle wäre die LAgerstelle (= Welle #91) ja fixiert. Andererseits bekommen Kolbenbolzen etc ja auch solche Bedingungen. Nun ja, man sieht, hier bin ich ahnungslos.
 
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