Gestern war Zeit für den Ölfilter.
Ich wollte den gern auf die Schraubkartuschen umrüsten. Das ist im Service irgendwie angenehmer. Ok, so oft kommt es nicht vor, und das System früher hat auch lange funktioniert. Trotzdem.
Erstmal verstehen, wie das Öl so fließt:
Der ungefilterte Strom kommt von der Ölpumpe durch den Block mit dem roten Pfeil.
Der Filtereinsatz wird von außen beschickt und im inneren ist es gefiltert und fließt über die Zentralbohrung mit dem blauen Pfeil ab.
An der Außenseite des Filterträgers ist dann ja eine Hohlschraube, mit der ein Ringnippel und Schlauch weiter zum Ölkühler führen.
Sollte der Ölfilter mal verstopft sein, dann gibt es einen Bypass, der den Filtereinsatz umgeht. Das dem entsprechende Kugelventil beginnt beim grünen Pfeil und durch dann kommt es direkt in die Zentralbohrung und ist dann da, wo eigentlich das gefilterte Öl sonst ist.
In dieser Zentralbohrung ist noch ein zweites Ventil (Dort, wo im Bild unten links die Sechskantschraube zu sehen ist). Dieses liegt tief in der Zentralbohrung und dient, schätze ich, als Druckbegrenzungsventil. Das "Überschußöl" wird dann wieder in den Block geleitet (langer grüner Pfeil im ersten Bild).
Ich weiß gar nicht genau, bei welchem Druck das Bypassventil des Filters öffnet. Irgendwie schweben mir 2,5bar im Sinne. Es kann aber auch sein, nein es wird so sein, daß ich es mit dem neuen Schraubfilter verwechsele, denn da steht in der Doku von einem Händler "Umgehungsventil 2,5bar".
Der Öldruck ist, auch hier kann ich nur meine Erinnerung berufen, auf 3,5bar eingestellt. Stimmt das ?
(guter Service: Da hat man damals die Alu-legierungskennung mit eingegossen. Allerdings schweißt mein Freund schon seit Ewigkeiten Motorenbauteile und weiß, welchen Zusatz er nehmen muss).
Wenn es schön werden soll, oder funktionell bedeutsam ist, dann gehe ich mit solchen Anliegen zu meinem guten Freund "nebenan".
Solche Schweiß-Nähte bekomme ich im Leben nicht mehr eingeübt.
Das Gewinde für die Schraubkartusche ist 1" UNF - 12. (Also 25,4mm AD und 12 Gewindegänge pro diesem Zoll).
Die Filterpatrone von Mann "940/5" ist auch an 4-Zylinder 06er Deutz verwendet. Ich verspreche mir von dieser Wahl einerseits eine passende Dimensionierung und andererseits gute zukünftige Verfügbarkeit.
Das Dichtmittel von Elring probiere ich mal aus. Mangels einer Papierdichtung und Lust, eine zu schnitzen, hatte ich bei der Erstmontage Hylomar genommen. Damit gab es aber an einer Stelle eine Leckage (zusätzlich zum großen Gummidichtring an der Stirnseite der Filterdose). Das Elring-Produkt soll aushärten, ziemlich sofort bis 5bar druckfest sein und trotzdem gut lösbar. Klingt angemessen.
Und das ist das Ganze nun angebaut. Ziemlich fummelig, die Hohlschraube (oben auf dem Filterträger) zu lösen und am Ende wieder festzudrehen, weil ein 24er Schlüssel schon eine gewisse Größe hat und die Kraftstoff- und Lenkungsschläuche von mir früher ohne Rücksicht auf den Ölfilter an ihren Platz gesetzt wurden.
Jetzt muss nur noch alles an Dichtmitteln und so aushärten und dann wird´s wohl dicht sein ...