Fragen zu 'Gewerbe für Weihnachtsbäume'

Diskutiere Fragen zu 'Gewerbe für Weihnachtsbäume' im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Servus! Ich habe 3 Grundstücke mit zweimal ca. 3000qm und einmal ca. 5000qm zur Verfügung. Im Einzelnen: - 3000qm -> 30cm Mutterboden, darunter...
sebi4006

sebi4006

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Servus!

Ich habe 3 Grundstücke mit zweimal ca. 3000qm und einmal ca. 5000qm zur Verfügung.
Im Einzelnen:

- 3000qm -> 30cm Mutterboden, darunter Lehmschicht
- 3000qm -> 30cm Mutterboden, darunter 'normaler Boden' (nicht allzu viel Lehm, eher etwas sandig)
- 5000qm -> auch ca. 30cm Mutterboden, allerdings etwas feucht (da läuft auch ein kleiner Bach durch)

Nun hab ich die Überlegung, auf einem - oder vielleicht auch auf allen? - Nordmanntannen zu pflanzen und sie später als Weihnachtsbäume zu verkaufen. Als Setzlinge habe ich mir so 4-5 jährige überlegt, die müssten dann so ca. 25cm hoch sein; 'Gesamtwuchsdauer' bis zum fertigen Weihnachtsbaum schätze ich dann mal auf noch so 6 Jahre?

Ich bin jetzt ganz am Anfang meiner Überlegungen, hab auch schon im Internet nach Informationen gesucht aber möchte hier mal fragen, ob jemand der Deutz-Profis ein ähnliches Geschäft betreibt?

Konkret interessieren würde mich:

- habt Ihr - wenn ja mit welchem Zweck / Bezeichnung - ein Gewerbe angemeldet?
- welche BG hält da die Hand auf und was kostet das (Bezugsgröße?) ?
- Entrichtung von Steuern
- Kosten für Setzlinge
- Arbeitsaufwand pro Baum / Jahr
- besondere Kenntnisse zwingend erforderlich?
- welches Grundstück ist Eurer Meinung nach dazu geeignet bzw. gar nicht geeignet?

und was sonst noch unbedingt zu beachten ist...

Ich hoffe, dass das Thema hier richtig platziert ist -> wenn nicht, dann sehts mir bitte nach oder ein Mod solls bitte verschieben ;)

Dank Euch!

VG
Sebastian
 
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Homer Jay

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Moin,

Gewerbe anmelden brauchst Du bei der Größe sicher nicht. Was Du machst ist dann landwirtschaftliche Urproduktion und da gibt es einige Punkte zu berücksichtigen.

Dem Finanzamt ist ein ausgefüllter Fragebogen zur steuerlichen Erfassung zukommen zu lassen. Diesen Fragebogen kann man sich bei der Seite der zuständigen Oberfinanzdirektion herunterladen. §13a ist zwar einfach, setzt aber immer vorraus, das Du Gewinn machst, auch wenn Du gerade in den Anpflanzungsjahren bares Geld dabei gibst, will heißen, Du zahlst dann zusatzlich Steuern, obwohl Du nichts einnimmst.

Beim zuständigen Landratsamt nachfragen, ob in dem geplanten Bereich Sonderkulturen wie Weihnachtsbaumkulturen erlaubt sind. Wenn Du Pech hast, liegst Du im NSG oder LSG, dann fast immer verboten.

Bei der BG melden, Formulare und Berechnungen kannst Du hier erfahren. http://www.svlfg.de. Schätze mal einen Jahresbeitrag so um die 75 €.

Von der Landwirtschaftlichen Krankenkasse kannst Du Dich befreien lassen, aber Vorsicht, wenn Deine Frau nur Hausfrau ist, wird diese Zwangsmitglied in der Krankenkasse, wenn Sie nicht mindestens mehr wie 5400 € selber verdient. Also 450 € Job reicht nicht, um diese Grenze zu überschreiten. Dann musst Du jeden Monat so um die 70€ für Deine Frau zahlen.

Nimm lieber ein paar Euro in die Hand und wende Dich an Deinen Steuerberater. Erfahrungsgemäß weiss der gut über das Bescheid, was auf einen zukommt, bevor Du etwas Unüberlegtes machst.

Für Deine restlichen Fragen habe ich eine PDF angehängt, da steht soo einiges drin, was Deine Fragen beantworten wird.

Gruß
Jürgen
 

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sebi4006

sebi4006

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Servus Jürgen!

Dank Dir für Deine umfangreiche Antwort -> das muss ich erst mal alles in Ruhe 'verarbeiten' ;)

VG
Sebastian
 
Homer Jay

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Moin Sebastian,

das Wichtigste ist das Marketing. Nur Weihnachtsbäume anzubauen ist ja die eine Sache, aber Du musst auch Käuferfür die Bäume haben. Bei Deiner Fläche würden ja Ø 3500 - 4500 Bäume zusammenkommen, wo und wie willst Du die auf einem Schlag zu einem fairen Preis loswerden? Weiter würde ich fragen wollen, hast Du für einen Verkauf ab Kultur überhaupt 3 Wochen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang die Zeit und hast Du Erfahrung im Umgang mit geizigen und wählerischen Käufern?

Also 3000 m² würde ich mir ja noch gefallen lassen, wenn das Grundstück direkt am Wohnhaus liegt, das würde ich dann auch noch als Garten und somit als Hobby definieren. Auch entfällt dann die nächtliche Kontrollfahrt zu den Kulturstandorten, weil gerade in der Weihnachtszeit die Baumklauwichtel aktiv werden. Aber 3 Wochen inmitten irgendeiner Pampa sitzen und auf Anfangs 2 Kunden täglich warten, und nachts Kontrolle? Auch das will gut überlegt sein.

Gruß Jürgen
 
sebi4006

sebi4006

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Servus Jürgen!

Du hast natürlich recht (bist ja bestimmt ein Profi auf dem Gebiet) -> bin ja noch ganz am Anfang meiner Überlegungen.

Vielleicht (falls überhaupt) fange ich erst mal mit einem Grundstück an. 'Grundstück 1' (3000qm) liegt auch direkt an meinem Wohnhaus ... dann hätte ich ein paar der von Dir genannten Probleme schonmal 'erschlagen' :D

Über Marketing oder so hab ich mir noch keine Gedanken gemacht -> werde ich aber tun, BEVOR ich Bäumchen pflanze.

VG
Sebastian
 
Thema: Fragen zu 'Gewerbe für Weihnachtsbäume'
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