Nachfolger vom M 1000 ?????

Diskutiere Nachfolger vom M 1000 ????? im Forum Deutz / Deutz-Fahr Erntemaschinen im Bereich sonstige Deutz - Hallo, habe heute beim Sichten meiner Speichercard dieses Foto gefunden. Ist diese Maschine der Nachfolger vom M1000 ??? Habe so einen Drescher...
Lasca34

Lasca34

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Hallo Andreas,

SDF ist übrigens der einzige Konzern, der es seinen Händlern noch erlaubt eine Zweitmarke (oder gar Drittmarke) aufzunehmen
ganz so einfach ist es denn doch nicht. Wenn auch die starken Konzerne versuchen, die Händler zu zwingen, so weichen die dem ggf. einfach dadurch aus, daß sie eine neue Firma gründen, u.U. mit denselben Standorten.

So wollte Schröder Wildeshausen auch mit Claas verdienen und hat dafür eine Traktorenvertriebsgesellschaft gegründet, so daß man sich nun parallel mit Fendt und Claas tummelt. Schröder ist einer der bedeutendsten Fendt-Hänlder in Deutschland, aber eben seit jeher auch ein Claas-Mähdrescher-Händler.

Ein anderer sehr starker Fendt-Händler ist Fricke in Heeslingen. Und siehe da: Im Neuen "Gebrauchtmaschinenzentrum" in Bockel an der A1 stehen Claas-Traktoren herum.

New Holland hat versucht, den langjährigen Ford-Händler Nobbe in Warmsen zu erpressen. Das Ergebnis ging durch die Presse: Nobbe verkauft weiterhin Claas-Mähdrescher, aber seither Valtra- statt New Holland-Traktoren.

Wüstenberg hat im Grunde dasselbe Modell verfolgt.

Nicht vergessen darf man, daß John Deere, New Holland usw. aus einer Position der Stärke heraus ihre Händler unter Druck setzen. SDF hat keine solche Stärke und muß also nehmen, was übrig bleibt. Schlimmer dran ist ( in Deutschland ) eigentlich nur Argo. Oder gibt es irgendwo ernstzunehmende McCormick- oder Landini-Händler?

Deutz-Fahr-Heumaschinen schlafen sowieso im Lauf der Zeit ein, weil offensichtlich niemand Lust hat, sich mit dem Thema wirklich zu beschäftigen. Kverneland nicht, Kuhn nicht ( warum sollten die beiden das auch tun? ), und SDF offenbar auch nicht. Fast alle Deutz-Fahr-Händler haben lange eine andere Marke für Heumaschinen im Angebot, meist als Hauptmarke, und die leistungsfähigeren Deutz-Fahr-Händler sowieso. Vor allem bei Pöttinger schlägt man sich vor Freude über die SDF-"Strategie" so auf die Schenkel, daß die schon ganz rot sind. Daneben stehen aber auch noch Kuhn ( oft mit John Deere-Händlern verbandelt ), JF ( Kongskilde ), Lely, Fella ( die noch nicht sooo lange zu AGCO gehören und dort auch ziemlich fünftes Rad am Wagen sind ) usw.

Einstweilen kämpft SDF ziemlich um seinen doch etwas kümmerlichen Marktanteil in Deutschland. Seit Jahren geht da nichts vorwärts, auch wenn SDF uns ständig etwas anderes erzählt. Unter den Bedingungen ist es schwierig, die Händler, die man dankenswerterweise hat, zu irgendetwas zu zwingen. Verspieltes Vertrauen kostet eben eine Menge Geld. Die Traktoren leiden immer noch darunter, und die Mähdrescher stehen erst ganz am Anfang einer Phase, in der möglicherweise Vertrauen wieder hergestellt wird.

Gruß
Michael
 
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Hans Söllner

Guest
Das ist die andere Seite der Medaille.

Wenn man wie DF in Deutschland ,,nur´´ auf dem 3. Platz steht, ist es ratsam mit den Händlern milde umzugehen um keinen zu vergraulen. Die anderen beiden großen können sich das (noch) erlauben ohne ihre Position zu verlieren.
Schließlich ist man vor allem in Gebieten wo das Händlernetz dünn ist, froh einen Händler zu haben. Dass dieser noch eine Zweitmarke verkauft wird dann gebilligt. Besser als garnichts.

Gib einem Unternehmen Macht und man erkennt seinen Charakter...

Ja und die Futtererntetechnik. Unsere beiden haben ja auch sofort Pöttinger ins Programm genommen als Pöttinger sich von der BayWa getrennt hat.
Unser Vertreter sagte, der Hauptgrund lag bei den Ladewagen. DF hatte ja keine großen Rotorwagen im Programm...
Da ärgert es mich aber schon sehr, dass jedesmal wenn Hausausstellung ist nurnoch Pöttinger Maschinen dastehen oder einem immer zuerst eine Pöttinger Maschine angeboten wird. X(
Im Norden ist meist Krone im Programm, teilweise mit den DF Maschinen als Zweitmarke. Ist einfach nicht richtig so.

Muss aber auch sagen die letzten Jahre gings auch etwas aufwärts. SDF beabsichtigt inzwischen höhre Umsatzziele bei den Heumaschinen und lässt die Trommelmäher, Wickler und Pressen Gott sei Dank von Kuhn liefern und keine zweitklassigen Pressen und Trommelmäher wie sie Vicon von Gallignani bekommt (jetzt 100% übernommen) bzw. JF-Stoll.

Enganierte Händler wie Wohlmannstetter, Milde, Dorn oder das SDF-Zentrum Geisingen verkaufen dagegen viele Maschinen.
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Andreas,

ich könnte mich über Pöttinger nicht ärgern. Warum auch? Da weiß man wenigstens, wer hinter den Maschinen steht. Bei Deutz-Fahr-Heumaschinen ist das nicht so klar. Man muß schon sehr aufmerksam die Meldungen verfolgen, um zu wissen, wer gerade welche Maschinen in Grün lackiert und ausliefert.

Bei Traktoren sind die früher so häufigen Wahllos-Konfektionäre sämtlich ausgestorben, weil sie keine echten Argumente bringen konnten. Das wird den Deutz-Fahr-Heumaschinen bei der derzeitigen Strategie auch so gehen. Warum sollte ich gezielt Deutz-Fahr-Heumaschinen anstreben, wenn da mal Kverneland, was seinseirseits schon ein undurchsichiges Konglomerat ist, mal Kuhn, mal MaFa Stolpen drinsteckt? Ich vermute, daß meine Begeisterung für Deutz-Fahr-Traktoren auch ein wenig Schaden nehmen würde, wenn mir unter diesem Namen mal ein Fendt aus Deutschland, mal ein Landini aus Italien und mal ein Farmtrac aus Polen geliefert würde :D.

Gruß
Michael
 
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ratzmoeller

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Mal eine Frage am Rande:
Wo und von wem werden die DF-Futtererntemaschinen gebaut?Ladewagen wurden doch auch mal in Stolpen/Sachsen gebaut.

Ralf
 
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1014ts

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Hallo Michael,

"Ich vermute, daß meine Begeisterung für Deutz-Fahr-Traktoren auch ein wenig Schaden nehmen würde, wenn mir unter diesem Namen mal ein Fendt aus Deutschland, mal ein Landini aus Italien und mal ein Farmtrac aus Polen geliefert würde."

ist das nicht schon so ähnlich?

Die Zeiten wo hinter der Marke noch ein eigenes Produkt steht sind doch lange vorbei.

Was ist an einem Agrokid noch Deutz-Fahr? Der Name und die grüne Farbe?
Was ist am Lamborgini Runner,Lamborgini?

Gruß
Thomas
 
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Hans Söllner

Guest
Das mit der Futtererntetechnik kann ich leicht beantworten:

Die Trommelmäher, Wickler und alle Pressen kommen aus Geldrop in Holland. Das Werk gehört ja jetzt bekanntlich Kuhn. Von 1988-1998 war das Werk in Besitz von Greenland. Greenland wurde ja 1998 von Kverneland übernommen. Vor 1988 war das Werk in Besitz von Zweegers.

Die Scheibenmäher, Kreiselheuer und Schwader kommen aus Kerteminde in Dänemark. Das Werk ist in Besitz von Kverneland.

Die Ladewagen werden seit 1993 von der Mafa Stolpen gebaut.

Die Produktion der Trommelmäher usw. wurde nachdem die Futtererntetechnik 1988 bei Greenland eingegliedert wurde Stück für Stück von Gottmadingen nach Holland bzw. Dänemark verlagert.

Die österreichische Homepage ist sogar so fair und listet das auf:
http://www.deutz-fahr.at/nav/lieferwerke.html

Letztendlich steckt immer Kverneland dahinter. Bis auf die Produkte aus Holland, da ja mittlerweile Kuhn.
 
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Lasca34

Lasca34

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Hallo Andreas,

vermutlich ist Dir klar, daß Du mir damit nichts Neues erzählt hast.

Das Problem an sich ändert sich damit allerdings nicht. Es ist nicht möglich, mit PZ-Mähwerken von Kuhn, Fahr-Kreiselheuern von Taarup, Ladewagen mal von der MaFa Stolpen, mal von Veenhuis usw., um das mal salopp auszudrücken, ein Markenimage aufzubauen. Es lassen sich sicher Argumente für Kuhn-Maschinen finden, auch welche für Kverneland-Heumaschinen, aber mal die Vorzüge der einen, mal jene der anderen zu preisen, nur weil einmal dieser, einmal jener zufällig der Lieferant ist, geht auf Dauer nicht gut. Daran sind schon ganz andere gescheitert, z.B. auch Kverneland.

Hersteller wie Kuhn, Pöttinger, Claas oder John Deere ( um nur ein paar Beispiele zu nennen ) pflegen ihre Marken mit allen Mitteln. SDF pflegt die Marke Deutz-Fahr für Heumaschinen ganz und gar nicht. Das paßt zu einem Unternehmen, das den Nimbus von Hürlimann langsam aber sicher ruiniert hat, das Lamborghini zu einer Farbvariante der immerhin führenden Traktoren verkommen ließ, und das in den letzten fünf Jahren nicht mal wußte, wo es mit der Stamm-Marke Same hingehen soll. Vielleicht wird jetzt alles besser. Zu wünschen wäre es. Das Potential, das die Marken von SDF bieten, ist m.E. bei weitem nicht ausgeschöpft.

Gruß
Michael
 
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ratzmoeller

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Deutz-Fahr hat mit dem Verkauf von Gottmadingen den ganzen Bereich der Futtererntetechnik verkauft.Wollten sie dies jetzt wieder in eigener Regie hochziehen blieben ihnen nur zwei Möglichkeiten.Entweder ein komplett neues Werk mit dann auch eigenen Produkten(...anfangs vielleicht mit Lizenzbauten.) auf die grüne Wiese stellen.Oder einen entsprechenden Hersteller übernehmen.
Beide Varianten kosten eine Menge Geld,daß man bei SDF nicht oder nicht in der nötigen Menge hat.Neue eigene Produkte hätten auch immense Vorlaufkosten für die Entwicklung.Hersteller die man übernehmen könnte gibts eigentlich auch nicht mehr.
Mittelfristig sehe ich die DF-Futtererntetechnik absterben.Die potentielle Kundschaft wird man durch den Lieferanten-Mischmasch nicht zum Wechsel animieren können und die vorhandenen Kunden vergraulen.

Ralf
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Ralf,

so sehr ich Deiner Schlußfolgerung beipflichte, ist das
Hersteller die man übernehmen könnte gibts eigentlich auch nicht mehr.
schon sehr aus germanozentrischer Sicht gesprochen. Hast Du vor ein paar Jahren die Lösung mit Zupanja für die Mähdrescher auf dem Schirm gehabt? Was ist, wenn morgen in der Zeitung steht, daß SDF bei ZIP oder Samasz oder sonstwem eingestiegen ist? Die Zusammenarbeit mit Rasco bei den Winterdienstgeräten werden auch die wenigsten von uns erwartet haben.

Gruß
Michael
 
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deutz13006as

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Hallo zusammen,

wenn wir schon mal so schön dabei sind die DF Geschichte aufzuarbeiten hätte ich auch noch eine Frage:

Warum wurde das Fahr Werk in Gottmadingen eigendlich ( ich glaube damals an Greenland )verkauft, hätte DF dort nicht einfach seine Ladewagen Mähwerke und Heumaschinen weiter bauen können? War da Kapitalbedarf von seitens DF da? Oder hat das Werk noch die Familie Fahr verkauft und Deutz war da unschuldig dran?

Habe mich dies schon öfter gefragt, denn sonst hätte man heute nicht das Gewirr mit den zugekauften Heumaschinen, und die Ladewagen und Heumschinen von Fahr hatten doch einen excellenten Ruf. Warum hat man eigendlich überhaupt die Fertigung von Heumaschinen und Ladewagen aufgegeben und auf Zulieferer gesetzt?

Grüße

Thomas
 
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Hans Söllner

Guest
Konnte auch keiner ahnen dass gerademal 10-Jahre nach der Eingliederung der Futtererntetechnik in den Greenland Konzern dieser schon wieder von Kverneland übernommen wird, und Kverneland gut 10-Jahre später wiederum einen Teil davon an Kuhn verkaufen muss ebenfalls wegen Geldforderungen der Banken.
So wird das Ganze von einer Hand in die andere gereicht. Das positive ist aber, dass es sich trotz der Besitzerwechsel noch um die selben Produkte handelt.

Den einzigen größeren Einschnitt (wie von Michael schon erwähnt) gab es damals bei Greenland, wo eben FAHR Produkte teilweise völlig aufgegeben wurden weil von Taarup und Co. ebenfalls schon ein Programm vorhanden waren.
Mit der Übernahme von Kverneland und der Werksübernahme von Kuhn ist das aber nicht eingetroffen. Die vorhandenen Produkte wurden allesamt weiterentwickelt und nicht von jetzt auf gleich völlig getauscht wie bei Greenland. Selbst Kuhn hat bisher die Pressen und Trommelmäher nur in Details verbessert. Man kann immernoch von Kverneland Maschinen sprechen. Das heißt der Eigentümer hat sich geändert, aber nicht das Produkt.
Ausnahmen bilden die Rotorladewagen die man für kurze Zeit mal im Programm hatte (von Schuitemaker).
Die Kverneland-Veenhuis Ladewagen gibts übrigens nicht in grün.

Der ständige Wechsel der Lieferanten ist sicherlich auch nicht im Sinne von SDF. Nur konnte man auch nicht viel dafür.

Was die Verunsicherung der Kunden betrifft, würde ich das nicht zu hoch einschätzen. Ich kenne ja noch viele Leute die heute noch glauben dass alles aus Gottmadingen kommt und die vom ganzen Besitzerwechsel keine Ahnung haben. Solche Kunden wünscht sich jeder :D
 
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Hans Söllner

Guest
In der Zwischenzeit schrieb Thomas wieder.

Ist schnell erklärt.
Die Futtererntetechnik wurde vollständig an Greenland verkauft (wozu auch PZ, Vicon, Taarup gehört haben)...
..weil die Wurzel allen Übels die Geschichte mit ALLIS Chalmers war.

Man hat einfach einen Teil der Schulden mit dem Verkauf des Werks getilgt, was aber sowiso nicht gereicht hat. Bis eben 7-Jahre später auch noch die Traktoren und Mähdrescher vollständig aus dem KHD-Konzern ausgegliedert wurden. Übrig blieb, was sich heute Deutz AG nennt.

Das Werk Gottmadingen war zu dem Zeitpunkt des Verkaufs längst in KHD Besitz. Die Familie Fahr hatte damals schon nichtsmehr damit zutun.
Wäre das Amerika Abenteuer nicht gewesen, hätten wir heute noch(vermutlich) den KHD Konzern mit vollkommen eigenen Traktoren, Mähdreschern und Futtererntemaschinen.
 
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ratzmoeller

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Germanozentrisch!?Blödsinn-meine Aussage war auf ganz Europa bezogen!
Auch ein Einstieg bei SIP oder Samasz müßte erst mal bezahlt werden können.Bei dem eigenen hohen Qualitätsanspruch von SDF müßten dann aber auch der Kundschaft entsprechend qualitativ hochwertige Produkte entstehen.Qualität kostet Geld-hätte deiner Meinung nach SDF die finanziellen Mittel um mittelfristig zu Firmen wie Kuhn,Pöttinger etc. aufzuschließen?

Ralf
 
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deutz13006as

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Hallo,

also erfolgte der Verkauf aus finanziellen Gründen.

Von der Geschichte mit Allis habe ich auch schon gehört. War wohl recht teuer die Sache damals.

Wenn man mal darüber nachdenkt, wenn es anders gekommen wäre, eigene Traktoren, Heumaschinen und Mähdrescher alleine von KHD, da hätte heute wohl so manche Konkurrenz das große Nachsehen.

Grüße

Thomas
 
IN-Trac 6.60

IN-Trac 6.60

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"Wenn man mal darüber nachdenkt, wenn es anders gekommen wäre, eigene Traktoren, Heumaschinen und Mähdrescher alleine von KHD, da hätte heute wohl so manche Konkurrenz das große Nachsehen."

Hallo lieber Thomas,

wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre. Aber in der Tat ist es so, dass KHD von dort herkam, wo einige Mitbewerber hinwollen, oder schon angekommen sind.
Nach der Übernahme von Fahr 1968 und Ködel & Böhm 1969 hatte KHD Standardtraktoren, 1 Knicklenker, Heumaschinen, Ladewagen, Ballenpressen, Mähdrescher, Feldhäcksler, Miststreuer, Heu- und Getreidegebläse im Produktportefolio.
Die aufgelisteten Produkte waren keine Billigheimer, aber ihren Preis wert weil sie sich durch Zuverlässigkeit und Innovativität auszeichneten.
Außerhalb der Landtechnik betätigte sich KHD erfolgreich mit Motorenbau und der Fertigung von Lastwagen und Baumaschinen. Dazu gab es noch den Industrieanlagenbau und weitere Beteiligungen an Unternehmen im In- und Ausland
KHD hatte somit in der Welt eine Größe, die nicht so einfach ignoriert werden konnte. Von dieser legendären Größe ist heutzutage noch die Deutz AG übrig geblieben, wo Volvo derzeit der größte Einzelaktionär ist.

Dass man es innerhalb einer relativ kurzen Frist so weit gebracht hatte, lag wie schon beschrieben,zunächst nicht an der Qualität der hergestellten Produkte.
Das KHD-Management muss wohl besondere Qualitäten ausgezeichnet haben. Womöglich war eine davon eine besondere Begeisterung für den Karneval, und dies über 365 Tage. :D
So konnte man es sich längere Zeit in Köln nicht erklären, warum die Umsätze in den Wintermonaten für Heumaschinen so stark einbrachen. Irgendwann wird dort mal jemand erzählt haben, waran das gelegen haben könnte :D

Ich habe in einem anderen Beitrag geschrieben, welche Möglichkeiten ein Unternehmen hat um auf Renditerückgänge bei verschiedenen Produkten zu reagieren.
1. man entwickelt ein Produkt weiter, wenn weiterhin vernünftige Absatzchancen bestehen und kann weiterhin mit einem "preiswerten" Produkt argumentieren.
2. oder man spart an der Produktqualität, damit die Rendite stimmt.

Bei KHD schien Möglichkeit 2 fast der alleinig gangbare Weg gewesen zu sein. Viele gute Produkte wurden kaputt gespart und letztlich die Marktakzeptanz genommen. Diese Firmenpolitik hatte Fahr innerhalb von 20 Jahren ruiniert was folglich zum Verkauf an Greenland 1988 führte. Leider hatten die Nachfolger ebenso wenig eine bessere Hand, so dass es heute keine Maschinen aus Gottmadingen mehr gibt.

Bei der Übernahme von Allis Chalmers kreierte sich KHD endlich eine wirkungsvolle Geldvernichtungsmaschinerie. Mit dem Verkauf der Lastwagensparte konnte das Amerika-Abenteuer finanziert werden. Dort schaffte es KHD innerhalb von 4,5 Jahren 1 Mrd. Deutsche Mark zu verbraten. Und dann brauchte man noch Geld um den Laden wieder los zu werden. Man war den Laden letztlich erfolgreich los geworden und daraus entstand ein neues Unternehmen.
Und Welches? Die Allis Gleaner Corporation. Auch AGCO genannt :D

Als Same im Jahre 1995 den Rest der Landtechniksparte von KHD kaufte, war die KHD-Landtechnik technisch konkurs. DX 3 Traktoren prinzipiell seit 1968. Agroprima und Agrostar seit 1978 und Mähdrescher seit 1985.

So das war mein Senf dazu.

Ich wünsche Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und grüße aus dem Scharzen Wald;

Rainer
 
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Hans Söllner

Guest
Genauergesagt hat man sogar ungefähr 2 Milliarden Mark verbraten. 1 Milliarde hat man von Iveco für die Magirus LKW bekommen (also 1 Milliarde im Plus) und nach dem Amerika Abenteuer hatte man etwa 1 Milliarde Mark Schulden. Zum Überfluss hat man 1985 noch MWM gekauft.

Was die Futtererntetechnik anbelang: die weniger haltbaren Maschinen wurden erst in der Greenland Zeit produziert. Speziel meine ich damit die neuen Maschinen die damals aufkamen wie KM 2, KH 2, KS 2.xx. Von den Ladewagen und Pressen hörte man eigentlich nichts schlechtes.

Es dauerte bis Anfang der 90er bis die etwas besseren Maschinen der KS 3 und KH 3 (sowie die sowiso guten RB und GP 3:XX Pressen) kamen. Am Ende der Greenland Zeit wurden dann noch die KM 3 Mähwerke entwickelt, die ohne große Unterschiede von Kverneland und heute von Kuhn gebaut werden. Deshalb habe ich nämlich kein großes Problem mit dem leidigen Besitzerwechsel, weil es sich sowiso noch um die selben Produkte handelt.
Unter Greenland wurde auch noch der Condimaster, Swatmaster und die Masterpress entwickelt. Bekanntlich ebenfalls noch aktuell und sinnvoll weiterentwickelt.
 
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hermanndeutz

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Was die große,aber unübersichtliche Khd betrifft,so gab es schon anfang der 70er Mißmangement ,die Lkw Sparte,die Magirus Bullen liefen mit Verlust vom Band,während die Traktoren noch voll in Massenproduktion glänzten,ebenso die Fahr Maschinen,es war eine starke Marke in den Jahren zuvor entstanden,mit der hereinnahme von Fahr Erntemaschinen!

Leider brachten,solche Produkte wie der Intrac,und der 160Ps Knicklenker eher Verluste,als das sie sich erfolgreich im Markt durchsetzen konnten!

Ende der 70er kamen zwar die modernen Dx Traktoren,aber diverse Getriebe -Sanierungen kosteten der Khd auch Marktanteile,in den 80er kamen denn die 4er DX dazu,die sich schon besser verkauften,aber schon Mitte der 80er hatte die Khd durch die hier schon erwähnten Us-Abenteuer viel Geld verbraten,denn in den 90er die Humboldt Wedag ,kam bei den Zementwerken nicht mehr mit den Terminen klar ,das kostete auch viel Geld,an Strafzahlungen an die Auftraggeber im nahen Osten,auch über Korruption wurde damals berichtet!

Ich weiß nicht,aber irgentwann ist das Herzblut im Unternehmen für die Landtechnik gestorben,wenn es je behaupt bei einem so großem Mischkonzern je vorhanden war!

Wieviel traditioneller zb.,mit Herzblut für die Landwirtschaft hat es zum Bsp. John Deere zum Weltmarktführer bei Landmaschinen gebracht,eine hohe Kunden -zufriedenheit hat sicherlich dazu beigetragen,die bekommt man aber nicht mit halbherzigen Aktionen ,wie bei es leider bei der großen KHD seit den 80er immer wieder vorgekommen ist......

Denkt man an den MB-Trac von Mercedes,der ja besser verkauft wurde,wie der Inrac,auch da hat sich dann Daimler Benz mir nichts ,dir nichts von veraschiedet,ganz zu schweigen vom gemeinsamen Trac-Projekt!

Nein ich glaube es war einfach ein zuviel an Mißmanagement,bei dem unübersichtlichen Konzern,der sich zunehmend selbst degradierte!
Selbst das Überbleibsel die Deutz -Ag.,mit durchaus guten Qualitäts Motoren.,kränkelt eigentlich auch immer noch ein wenig,sind keineswegs gesichert im globalem Wettbewerb,und haben auch einiges im Landtechniksegment an Auftraggebern verloren,da diese dann von den Mutterkonzernen die Motoren einbauen,,und,ectr..!

mfg.H.Sch.
 
IN-Trac 6.60

IN-Trac 6.60

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Hallo Hans;

so richtig ging es mit Fahr ab dem Farbwechsel den Bach runter. Dieser war im Sommer 1985 im Zusammenhang mit dem US-Abenteuer.
Zu jener Zeit wurden die KS 1.xx Kreiselschwader eingeführt. Ich kenne kaum einen Dreipunktschwader aus dieser Serie an dem noch nicht geschweißt werden musste.
Die KH 2.xx Kreiselheuer und die 2.xx Kreiselmäher wurden auch zur Agritechnica 1987 vorgestellt. Sie waren auch noch unter KHD-Regie entstanden.

K H D = Keiner hilft Dir

Liebe Grüße; Rainer
 
K

Kuchi94

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Unser ehemaliger KS1.70DN musste nie geschweist werden.

Schade das er wegging...

Gruß
 
DeutzDX85

DeutzDX85

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Also ich muß schon sagen mit unseren Heumaschinen (Mähwerk KM 3.29FS KM 25 + KM4.27, 3x KH 2.76S und ein KH 40)von Deutz Fahr sind wir sehr zufrieden. Und hoffe daß Sie noch lange bei mir im Dienst sind!
Vor allem der KH 2.76S ist eine sehr zuverlässige leistungsfähige Maschine und bei uns in Südbayern noch äußerst beliebt, wie viele Deutz Fahr- Fahr Heumaschinen.
An der Qualität könnten sich so manche "Heumaschinenhersteller" heute noch ein Bespiel nehmen.

Gruß Benno
 
Thema: Nachfolger vom M 1000 ?????

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