Krone Dreiseitenkipper

Diskutiere Krone Dreiseitenkipper im Forum Fremdfabrikate & Landmaschinen im Bereich Sonstiges - Hallo, Kennt sich zufällig jemand mit den Krone Anhängern DK 120, 130, 210 (um die 8t) aus? Bj. ca. ende 70er Anfang 80er Jahre. Die sind ja...
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alex84

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Hallo,

Kennt sich zufällig jemand mit den Krone Anhängern DK 120, 130, 210 (um die 8t) aus? Bj. ca. ende 70er Anfang 80er Jahre. Die sind ja auflaufgebremst. Würde ganz gut zum Deutz 4.50 ohne DL Anlage passen.

Was an diesen Kippern ist eher unpraktisch oder häufig reparaturbedürftig? Wie siehts mit den Stempeln aus?


Gruss Alex
 
B

bfg 2004

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Hallo Alex !

Ich besitze auch so einen Krone "Gummiwagen" mit 7,1 to zul. Gesamtgewicht als Dreiseitenkipper.

Was mir aufgefallen ist :

1. Hubzylinder mit ca. 1500 mm Hub, Dreistufig unten und oben mit Kugelpfanne, gibt es nur bei einem Anbieter außerhalb von Krone.
Bei Krone soll der über 1000 € kosten, wenn der mal defekt ist.
Der Hersteller ist Weber, aber im Weber Katalog kommt man nicht weiter...
2. Abschaltventil : das soll laut dem Vorbesitzer meines Kippers gerne Festrosten, und kostet dann beim unachtsamen seitwärtskippen einen neuen Zylinder. Bei meinem Wagen ist bereits der dritte Zylinder drin, und der ist auch wieder defekt. ( aber nicht von mir)
Der Vorbesitzer hatte aber viele Lehrlinge und den Kipper auch oft verliehen....
3. Klappenhaken: Einige Klappenverschlüsse sind wohl vom Hersteller Herstal, die anderen scheinen eine Eigenkonstruktion zu sein.
Im Reparaturfall wohl nur von Krone direkt zu beziehen.
Das ist auch bei neueren Fahrzeugen von Krone mit finnischen Platten als Bordwandmaterial so.
4. Zentralverriegelung: Mein Kipper hat nur eine untere Zentralverriegelung der hinteren Bordwand.
Beim Gereidefahren in der letzen Ernte hat sich die Sicherung ( einfaches Kettenglied über einer Nut am Handhebel) selbstständig gemacht, und ca 2 Doppelzentner Gerste lagen auf dem Feldweg. Zum Glück ist die Heckklappe beim abtanken aufgesprungen und nicht während der Fahrt...
Jetzt wird das mit Pressengarn oder Draht gesichert, Toll!
5. Eckrungen : Ursprünglich waren die Eckrungen komplett zum stecken.
Der Vorbesitzer hatte die unteren Rungen bereits verschweißt.
Die oberen Eckrungen kann man nur mit den Ausatzbordwänden gemeinsam in die unteren Rungen einschieben, weil dort solch eigenartige Verschlüsse zum einhaken montiert sind.
Auch kann man die Heckklappe dann nicht einzeln herausnehmen, sondern muß wenigstens eine obere Runge wieder herausziehen um die Klappe herauszufädeln.
Ein schweißtreibende Angelegenheit, wenn man das alleine machen darf.
Ich habe in meiner über 30 jährigen Tätigkeit als Lama- Schlosser noch nie so einen Mist gesehen...
6. Scheuerleisten: Krone hat bei meinem Kipper Scheuerleisten mit dem Maß von 60 mm verwendet. Man spart wo man nur kann.
Üblich ist das Maß von 70 mm.
Die Aufsatzbretter haben überhaupt keine Scheuerleisten.
7. Die Verteilung der Elektrik zu den Rückleuchten findet in der 7- poligen Anhängersteckdose statt, die auf dem Unterfahrschutz recht nah der Anhängerkupplung platziert ist.
Eine Verteilerdose war in Spelle / Werlte den Herren zu Teuer!
Geht ja auch so...

Ich habe den Kipper mit defektem Kippzylinder, defekter Lichtanlage und nicht korndichtem Aufbau gekauft, weil er preiswert zu haben war.

Ich brauchte einen neuen / anderen Kipper, weil man mir meinen guten Welger Einachs- Dreiseitenkipper gestohlen hat.

Weiterempfehlen kann ich die Marke "Krone" eigentlich nicht.

Es gibt viele besser verarbeitete Kipper auf dem Markt.

mfg bfg 2004
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

es ist natürlich schwer, einen Kipper, der zum Ende der 70er Jahre gebaut worden ist, also schon gut 30-35 Jahre alt ist, und auch noch gebraucht gekauft wurde, zu bewerten.

Allerdings bin ich auch noch nie auf die Idee, an meinem 8 t Kipper die Aufsatzbretter abzumontieren. Die sind schon beim anschauen "sehr schwer".

Undichte Kippzylinder sind nach der langen Nutzungszeit ja nicht ungewöhnlich. Aber von einem festgerosteten Abschaltventil habe ich noch nie gehört.

Allerdings haben die Krone Kipper, die ich kenne, sehr "eigenwillige" Bordwandverschlüsse.
Aber wie oft die kaputt gehen, ist wieder eine Frage des Einsatzes des Kippers und der Pflege des Vorbesitzers.

Einen gebrauchten Kipper muß man individuell bewerten, d.h., das ausgesuchte Objekt ist Gegenstand der Bewertung. Und da muß man eben sehen, in welchem Zustand der ist.
Allerdings bei den Preisen, die für gebrauichte und gut erhaltene 8 t Kipper verlangt werden, kann man auch gleich einen neuen kaufen.

Gruß
 
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Lasca34

Lasca34

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Hallo Alex,

zu Krone-Kippern im Bereich 5-8 t zGG fällt mir ein: Das sind professionell konstruierte Kipper für die Großserienfertigung, bei der man jede Möglichkeit zur Reduzierung der Herstellkosten ausgenutzt hat. Positiv ist daran das niedrige Leergewicht alias die vergleichsweise hohe zulässige Zuladung. Dann fangen aus meiner Sicht die Nachteile an. Die fallen sofort auf, wenn man einen Krone-Kipper mit einem z.B. Welger oder Strautmann vergleicht. Letztere erfreuen einen auch nach Jahrzehnten immer wieder, ein Krone ärgert einen einen jahrzehntelang, wie Bert das so drastisch beschrieben hat.

Meine Meinung: Es gibt viele, viele Kipperfabrikate, die nichts Besonderes sind. Unter denen hat Krone immerhin den o.a. Vorteil. Einem Freund empfehlen würde ich so einen aber nicht.

Gruß
Michael
 
B

bfg 2004

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Hallo Michael !

Der oben beschriebene 7,1 to von Krone hat ein Leergewicht von knapp unter 2000 kg.
Ob das nun wirklich leicht ist glaube ich auch nicht.

@ Elmar :

Wenn ich einen Anhänger habe, dann möchte ich ihn universell einsetzen können und nicht nur zum Getreideabfahren.

Da ich kein Großgrundbesitzer bin, besitze ich nicht für jeden Zweck gleich einen Wagen oder Kipper.
Also müssen da auch mal die Aufsatzbretter runter, weil Mist, Runkeln usw. von Hand aufgeladen werden müssen, oder weil ganz einfach in der Heuernte ein Ladegitter drauf muß.

Zum Abschaltventil : das ist laut Vorbesitzer mehrmal festgerostet gewesen und hat dann zu den Schäden am Kippzylinder geführt.
In einem größerem Betrieb werden die Wagen eben auch im Winter bei Salz auf den Straßen benutzt.

mfg bfg 2004
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Bert,

grob über den Daumen sind Krone-7,1- und 8t-Kipper ca. 200 kg leichter als das Gros der Wettbewerber. Das unterstreichst Du mit Deiner Zahl. Mein Sendenhorster-7,1-Tonner wiegt deutlich über 2200 kg, der Welger-8-Tonner etwa 2200 kg, jeweils beim Kornfahren mit Aufsatzbrettern gemessen.

Ob ich aber ausgerechnet so einer etwas windigen Krone-Konstruktion mehr Last aufbürden möchte, wage ich zu bezweifeln. Aber, damit wir uns nicht falsch verstehen: Gehen geht so ein Krone-Kipper auch irgendwie. Es fragt sich nur, wie lange und wie gut.

Übrigens ist der Sendenhorster eine 1a-Dorfschmiedearbeit, massiv, schwer, verwindungssteif, also genau so, wie ein ldw. Kipper nicht sein sollte :D. Da ist der Welger aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Den haben Ingenieure konstruiert, die ihr Fach wirklich verstanden haben. Der macht einfach Freude.

Gruß
Michael
 
B

Bernd

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Hallo,

Ich habe auch einen Krone Emsland 3-Seitenkipper, mit einem z.GG von 5,7t , Bj. 1976.

Der Kipper ist in einem guten Zustand, hat eine 4-Rad-Bremse, Holzbordwände mit Nut-und Feder-Brettern, und ein Pritschenmaß von 4,5x 2 m.

Ich fahre mit dem Kipper Brennholz, Getreide, und Heu/Strohballen.
Für Getreidetransporte habe ich auch Aufsatzbordwände, die sich zu zweit auch recht flott montieren lassen, alleine geht´s auch, aber das ist eine Schinderei, wegen dem Gewicht der Längsbordwände.

Was ich bis jetzt nur von Krone gesehen habe, und auch sehr praktisch finde, ist, daß man an den Bordwandscharnieren noch "Abstützungen" drin hat, die man in unterschiedlichen Positionen stecken kann, um so die Bordwände auszustellen. Der Vorteil dabei ist, daß die Holzbordwände auf der ganzen Länge an mehren Stellen unterstützt sind, die biegt´s so nicht durch, als wie wenn sie nur wie bei anderen Fabrikaten vorne und hinten an einer Kette hängen.

Bei uns ist das Fabrikat Hirth sehr verbreitet, die haben bei 5,7t nur 1,80 m Pritschenbreite, und auch nur die Ketten vorne und hinten, um die Bordwände auszustellen.

Was die Belastbarkeit angeht, konnte ich noch nichts negatives feststellen. Weder beim Holztransport noch beim Transport von Getreide. Ich hatte diese Ernte öfters ca. 6-7 t Getreide geladen, und man hat dem Kipper keine Überlastung angesehen. Beim fahren und beim abkippen gabs auch keine Probleme.

Es mag zwar bestimmt noch bessere Konstruktionen geben, aber ich bin mit meinem Krone bis jetzt sehr zufrieden. Er gefällt mir wesentlich besser, als die Hirth-Kipper, die bei uns sonst so rumfahren.

Gruß Bernd
 
1

1014ts

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Hallo Bernd,

"Was ich bis jetzt nur von Krone gesehen habe, und auch sehr praktisch finde, ist, daß man an den Bordwandscharnieren noch "Abstützungen" drin hat, die man in unterschiedlichen Positionen stecken kann, um so die Bordwände auszustellen."

das ist Standard bei 28 Herstellen.

Hirth? Wer ist das?
Der Hersteller hat sicher nur regionale Bedeutung.

Gruß
Thomas
 
B

Bernd

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Hallo, Thomas,

Die Fa. Hirth ist ein Familienbetrieb der bei uns in der Nähe (Deisslingen, früher in Niedereschach) Landwirtschaftliche Anhänger sowie PKW-Anhänger baut.

Bei uns im Schwarzwald ist dieses Fabrikat weit verbreitet.

Daß das mit den Abstützungen noch so viele andere Hersteller machen, hab ich nicht gewußt ...
Wer macht das z.B. ?

Gruß Bernd
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Bernd,

Unterstützungen für ausgelegte Bordwände haben z.B. meine beiden oben erwähnten Kipper von Sendenhorster und Welger, aber auch z.B. Strautmann hat so was.

Gruß
Michael
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

Strautmann, Fristein und Didam haben auch diese Abstützungen der Bordwand, zumindest wenn die Kipper eine Holzbordwand haben. Das ist natürlich sehr praktisch zum Stroh- oder Heufahren. Ganz alte Kipper haben auch nur zwei vorschwenkbare Eisen an jeder Seite, auf die dann die Klappen gelegt werden. Aber eine Abstützung an jedem Schanier ist natürlich besser.
Ach ja, die Krone Kipper haben diese Abstützung auch an der Heckklappe.


@ Hallo bfg 2004,

"Wenn ich einen Anhänger habe, dann möchte ich ihn universell einsetzen können und nicht nur zum Getreideabfahren."

So ein "Mädchen für alles" brauicht man natürlich auch.

Und da ist mir ein 5,7 Tonner einfach viel lieber. Der läßt sich auch mal per Hand rangieren. Die Aufsatzbretter sind bei dem schnell abmontiert und auch schnell breitgestellt ist diesr zum Strohfahren auch.

Aber bei den 8 Tonnern sind die Aufsatzbretter höher und eigentlich alleine kaum noch abzubauen. Diese schweren Kipper sind besser fürs Getreidefahren, Erdefahren, Kiesfahren usw. Da ist ein 5,7 Tonner nicht mehr das Richtige.


@ Hallo Alex,

wenn Du die Kipper hinterm DX 4.50 einsetzen willst und der DX z.B. die breiten Kotflügel hat, dann würde ich darauf achten, das der neue Kipper auch 210 cm oder besser noch 220 cm breit ist, denn das steht dem breiten DX besser als so ein schmaler Kipper.

Sieht für mich immer komisch aus, wenn die Bauern ihre großen über 150 PS Boliden mit 250 cm Breite mit einem 8 t Kipper, der 200 cm breit ist, auslasten.
Da sind die Proportionen nicht mehr so ganz optimal.

Gruß
 
A

alex84

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Haha D 6206 er,

da hast Du Recht, dass das komisch aussieht!
Du hast ja bestimmt die Kotflügel auf dem Bild unter "DX 4.50 Kupplung trennt nicht richtig" gesehen. Werde mal sehen, was ich so im Netz finde.

Den anderen danke ich für Ihre fleißige Beschreibung des Kippers. Hat mir sehr weitergeholfen!

Gruss alex84
 
Thema: Krone Dreiseitenkipper
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