Hallo,
"ich würde für Waldeinsatz höchstens bis DX 3.60 gehen. Es kommt nicht nur auf die Leistung an, sondern auch auf die Wendigkeit. Ich komme mit unserem 5207 im Wald sehr gut zurecht, der ist schön wendig, Leistung ist auch genug da, und eine 5,5 Tonnen Winde schafft er auch. In einem engen Wald nützt dir der größte Traktor nichts, wenn man nicht richtig rangieren und wenden kann.
Ich denke es kommt auf den Wald an was für eine Lesitungsklasse man wählt. Ist der Wald dicht besiedelt, wirst du mit einem großen Traktor nicht in alle Ecken des Waldes kommen.
Ich würde dir zu einem 5207 A oder 6207 A raten."
ist mir jetzt auch schleierhaft, warum der David das so empfohlen hat.
idR fußen solche Äußerungen nicht von einem selbst durchgeführten Vergleich beider Traktoren her, sondern aus der "Erwartung", dass ein größerer Schlepper systembedingt nicht "wendiger" sein kann.
Ich habe beide Traktormodelle in Allradausführung und zu behaupten, dass der kleine 60er wendiger sei als der große 82 käme mir jedenfalls nie in den Sinn.
Der DX 4.50 ist eine äußerst flinke respektive wendige Maschine,
Allerdings macht der DX 4.50 aus seiner Wendigkeit nicht so eine große "Schow" wie der 2140 mit den gelben Felgen - Beim DX kippen die Reifen nicht Richtung waagerecht ab und trotzdem ist der Lenkeinschlag des DX größer als der des gelbbefelgten Wettbewerbers.
Und aus den Testberichten verschiedener Zeitschriften aus den Jahren, als diese Traktoren neu waren, haben diese "Testberichterstatter" immer wieder bemerkt, dass der 2140 - nach ihrem subjektiven Gefühl geurteilt - wendiger sei; die gemessenen (=objektiven) Testergebnisse haben dann aber dem DX eine höhere Wendigkeit bescheinigt (Der DX hat den kleineren Wendekreis).
Den 2140 A habe ich auch schon reichlich eingesetzt und bezüglich der Wendigkeit habe ich nun einmal im Ackereinsatz keinen unterschied festgestellt (ich muß allerdings dazu sagen, dass ich die nicht in einem Saison gleichzeitig eingesetzt habe, sondern in aufeinanderfolgenden Jahren).
Nur beim Anhängen eines Dreipunktgerätes ist diese abkippende JD-Achse der letzte "Scheiß" (verglichen mit dem Anhängen eines Dreipunktgerätes beim DX). Wenn beim JD dabei eine Lenkkorrektur notwendig ist, führt das "Abkippen" dazu, dass plötzlich die Unterlenkerkoppelpunkte doch enorm versetzt werden und plötzlich weit neben der vorherigen Position sind, da kannst Du besser gleich neu an das Dreipunktgerät heranfahren.
Im Wald - dafür finde ich den DX allerdings viel zu schade (Schrammen usw.) - würde ich eher darauf achten, wie die Bodenfreiheit des Schleppers ist, ggf. auch noch, ob im Hochwald gefahren wird oder eine Schonung durchforstet wird.
Ein D 6206 mit Fritzmeyer-Halbkabine hat im Wald den Vorteil, dass man "näher am Geschehen" ist, die Kabine läßt den Fahrer doch mehr außen vor, dafür hat die aber eine Heizung und bietet mehr Schutz.
Achte auch noch darauf, wie weit z.B. ein Frontlader übersteht - Da gibt es auch Kompaktlader, die nicht so weit die Schlepperumrisse überragen.
Ein D 6206 mit BAAS FL und HGB-Nachrüstung und Frontladerschaufel waagerecht gestellt hat dann auch die Abmaße eines Mähdreschers!
Der D 6206 ist aber kleiner in den Abmaßen (beim Schwachholzbestand evtl. von Vorteil).
Und auch darauf achten: ich habe mir extra einen Kipper gekauft, dessen Brückenmaße nur 180X450 cm sind (und nicht wie eigentlich üblich 200X450 cm). Das ist im Wald mit engstehenden Bäumen ein enormer Vorteil, denn so kann ich beim Rückwärtsschieben des Kippers den in Lücken hineinschieben, in die ein 20 cm breiterer Kipper nicht paßt - und wie gesagt, ich habe riesen Angst vor Schrammen - auch an meinen Kipper (wie eigentlich auch bei allen meinen - Geräten).
Allerdings hätte ich manchmal, beim Holzholen mit dem D 6206 öfter den Wunsch, die hervorragende 100 % Sperre der Allradachse des DX zu haben - Der D 6206 kommt zwar überall hin und durch, aber vor dem Durchfahren schwieriger Passagen denke ich oft - "Scheibenkleister (= ein Äquivalent zu "Scheiße"), warum hast Du jetzt nicht den DX genommen".
Allerdings habe ich diese Gedanken nicht nur im Waldeinsatz, sondern auch beim Kunstdüngerstreuen im Frühjahr (eine quer im Feld verlaufende nasse Senke - da kommt der D 6206 A zwar immer wieder raus bzw. durch, aber vor dem hineinfahren indie Senke habe ich eben den "Scheibenkleistergedanken" und der DX hat nun einmal keine Pflegereifen).
Aber wie gesagt, der "kleine" D 6206 A kommt nach meinen Erfahrungen überall hin und durch, aber Nerven-Beruhigender wäre der DX 4.50 (der bei mir nun einmal - leider - keinen Frontlader hat).
Einen Deutz-Schlepper-Typ DX 4.50 kann ich Dir jedenfalls empfehlen - und beim Waldeinsatz solltes Du darauf achten, dass der hinten die schmalen Blech-Kotflügel hat - die gab es in 200 mm und 345 mm. Die Gummiverbreiterung gab es auch in verschiedenen Ausführungen. (Den individuellen DX 4.50 mußt Du Dir aber ansehen, die gibt es gebraucht in den unterschiedlichen Pflegezuständen **)
Ach ja, ich habe einen Prospekt von Deutz, wo Deutz die Forstschlepper angeboten hat - und was soll ich sagen, Deutz hat dort exakt den DX 4.50 als voll ausgerüsteten Forstschlepper angeboten - also ist der Typ ja für den Wald geeignet (der Vollständigkeit halber sage ich auch, dass Deutz im selben Prospekt auch den D 6207 A als voll ausgestatteten Forstschlepper angeboten hat.
Gruß
PS
**) meinen D 6206 A habe ich 10 Jahre gesucht
und den DX 4.50 ca. 5 Jahre!
bis ich jeweils ein sehr gutes Objekt gefunden hatte.