Varianten F2L612

Diskutiere Varianten F2L612 im Forum FL 612 Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage einfach aus Interesse und nicht weil ich vor einem Problem stehe: Ich besitze einen F2L612/5 NK Der...
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Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage einfach aus Interesse und nicht weil ich vor einem Problem stehe:

Ich besitze einen F2L612/5 NK
Der Unterschied zwischen den Typen (/5 = 24 PS) (/6 = 18 PS ) und (/4 = 22 PS) ist mir klar. Was ist aber mit den Varianten N, NK, I (meine ich mal auf einem Treffen gesehen zu haben). Welsche Variaten gibt noch es was sagen die aus?

Danke für die Antworten und ja ich habe zuvor die Suche benutzt.

Gruß

Stephan
 
Lasca34

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Hallo Stephan,

der F2L 612/4 ist eine Karteileiche. Der Schlepper heißt F2L 612/54 und wurde nur in nach 1956 ( also nach seinem Produktionsende ) erstellten Druckschriften von Deutz glgtl. als F2L 612/4 angesprochen. Auf einem Typenschild oder in einem Kfz-Brief wirst Du jedefalls niemals "F2L 612/4" finden.

Bis zur Einführung der der Variantenkürzel N, H, F usw. 1956 wurden verschiedene Varianten desselben Traktors mit römischen Buchstabven bezeichnet. Deshalb ist ein F2L 514/54-I baugleich mit einem F2L 514/4-N und ein F2L 514/54-II baugleich mit einem F2L 514/4-H. Beim F2L 612 /54 erübrigen sich verschiedene Varianten: Es gibt nur eine, und die heißt I: F2L 612/54-I.

Ab 1956 kamen dann die Variantenkürzel, die bis in die jüngere Zeit Bestand hatten, wenn auch mit unterschiedlichen Bedeutungen der Buchstaben, je nach Jahr. Vom 18er gab es nur den F2L 612/6-N, den 24er gab es als Normalradversion F2L 612/5-NK und als Hochradversion F2L 612/5-HK. K steht dabei für Kriechgang und weist auf das Gruppengetriebe in der Kupplungsglocke hin. Ferner gab es ab 1956 noch Schmalspurtraktoren, Variantenkürzel PT.

Das alles findest Du in diesem Buch.

Gruß
Michael
 
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Noch ebbes, damit keine Irrtümer entstehen:

F2L 612/54, F2L 612/6 und F2L 612/5 sind keine Varianten desselben Typs, sondern unterschiedliche Traktortypen. Äußerstenfalls könnte man den F2L 612/54 als Variante des F1L 514/51 bezeichnen, von dem er sich in erster Linie durch den Zweizylindermotor unterscheidet. Aber auch das geht über das, was üblicherweise als Variante bezeichnet wird, hinaus. Im Vergleich mit dem F2L 612/54 sind F2L 612/6 und F2L 612/5 ganz andere Konstruktion bzgl. Triebwerk ( Hinterachse, Zwischengetriebe in der Kupplungsglocke ) und Vorderachse samt Lenkung. Fener sind bei ihnen die meisten Blechteile geändert worden, z.B. Kotflügel hinten und Motorhaube.

Das alles findest Du in diesem Buch.

Gruß
Michael
 
stiphy

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Hallo Michael,

cool, danke für die ausführliche Antwort, jetzt bin ich schlauer!

Das heißt aber wohl auch, dass man an den Buchstaben nicht erkennen kann welsche Ausstattung z.B. Heckhydraulik, Seilwinde, etc im Auslieferungszustand verbaut wurde.

Gruß

Stephan

PS: Ich weiß jetzt welsches Buch auf meinen Weihnachtswunschzettel kommt ;)
 
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Ja, Stephan, das heißt es. Es hat auch nur Lanz fertiggebracht, Sonderausstattungen in der Typenbezeichnung unterzubringen.

Gruß
Michael
 
stiphy

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Hallo,

da meine Frage zu der obigen Fragestellung passt, stelle ich sie hier mal unten an.

Bei einigen Modellen der 514 und 612 Baureihen gab des Normal- und Hochrad Ausführungen.
Die verschiedenen Ausführungen hat es ja jetzt nicht nur aus Jux und Tollerei. Meine Frage warum gab es Bedarf an diesen höhergelegten Varainten? Für welsche Arbeiten/ Kuturen waren Sie gedacht?
Oder anders warum machte sich damals ein Herrsteller wie Deutz die Mühe ein Model mit zwei Radgrößen + den dazu notwendigen Änderungen anzubieten?
Ich sehe das gerade nicht, mag sein weil ich selber nicht aus der Landwirtschaft komme.

Schönes WE

Stephan
 
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Hallo Stephan,

auch das ist schnell erklärt:

1. Hochradschlepper mit schmaler Bereifung waren für Arbeiten in Reihenkulturen ( Rüben, Kartoffeln, Mais ) besonders geeignet, weil sie viel Bodenfreiheit besaßen.

2. Große Räder ziehen mehr als kleine. Deshalb ist die Hochradvariante in Gegenden mit schweren Böden oft der Variante N vorgezogen worden. Bei der Arbeit mit Dreipunktgeräten kann der Zugkraftvorteil voll ausgenutzt werden. Beim Zug von Anhängern muß allerdings beachtet werden, daß beim H auch das Zugmaul bzgl. der Radaufstandsfläche höher liegt, so daß der Schlepper leichter vorne aufsteigt. Will man also den Zugkraftvorteil auch hier nutzen, muß vorne stärler ballastiert werden.

3. Große Räder tragen mehr als kleine. Deshalb kann bei gleicher Achslast der Luftdruck in großen Reifen niedriger sein als in kleinen. Das schont den Boden.

4. Bei Hochradschleppern liegt der Schwerpunkt höher, also steigt die Kippgefahr. In Hanglagen war das nicht so erwünscht.

5. Bei Hochradschleppern ist das Auf-und Absteigen, besonders, weil es damals meist von hinten erfolgte, erschwert.

6. Hochradschlepper brauchen, besonders mit Verdeck, mehr Einfahrthöhe.

Um 1960 gab es Ereignisse, die dazu führten, daß alle Hersteller die Unterscheidung zwischen Normal-und Hochradschleppern aufgaben:

a. Neue Reifengrößen standen zur Verfügung. Für Schlepper zwischen ca. 30 und 35 PS gab es nun z.B. 11-32 ( 12.4-32), so daß zwischen den bisherigen Bereifungen 11-28 einerseits und 11-36 oder 11-38 andererseits ein vernünftiger Kompromiß gefunden werden konnte.

b. Der Aufstieg wurde mehr und mehr auf die Schlepperseite verlegt. Das Turnen über das Dreipunktgestänge entfiel.

c. Der Dreipunktkraftheber hatte sich durchgesetzt, zunächst mit Raddruckverstärker, dann als Regelkraftheber mit Zugkraftregelung. Damit brauchten die Schlepper nicht mehr so viel Eigengewicht, um dieselbe Zugkraft aufzubringen.

Gruß
Michael
 
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Hallo Michael,

Danke für deine ausführlichen und interessanten Ausführungen!

Gruß

Stephan
 
Derek Grießl

Derek Grießl

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Na das waren doch mal ausführliche Antworten.

Vielen dank für den Exkurs
 
Thema: Varianten F2L612

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