Krone Schwingpflug

Diskutiere Krone Schwingpflug im Forum Maschinen & Geräte im Bereich Schau-Raum - Hallo! Bei mir um die Ecke wird ein Krone Schwenkpflug angeboten. Der Pflug hat 6 Körper und eine Arbeitsbreite von 2,5 m. Dazu erhältlich ist...
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Holzer

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Hallo!

Bei mir um die Ecke wird ein Krone Schwenkpflug angeboten.
Der Pflug hat 6 Körper und eine Arbeitsbreite von 2,5 m.

Dazu erhältlich ist auch ein Packer.

Die Schlepperleistung gibt der Verkäufer mit 110 PS ohne
Packer auf leichten Böden an.

Ich kann mich erinnern das Anfang der 90 er Jahre, die Firma
Howard, Krone und dann auch Lemken versucht haben
solche Pflüge zu verkaufen.

Mich würde interessieren ob hier im Forum jemand Erfahrung
mit dieser Art von Pflug hat und warum diese Pflüge
sich nicht durchsetzen konnten.



MfG!

Holzer
 
P

passat2096

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Vor etwa 15 Jahren hatte bei uns, Sandboden, auch jemand eine krone Schwenkpflug.
Aus meiner Beobachtung: Vorteil sehr leicht.
erhebliche Nachteile: Die Pflugkörper müssen symetrisch geformt werden, da diese nach links und rechts arbeiten müssen. Dadurch ist die "gedrehte Form", die den Boden umdrehen muss wenig ausgebildet, die Folge der Pflug geht sehr schwer.
Außerdem verschleissen die Schwenkmechanismen schnell.
Da arbeitet ein Drehpflug deutlich besser.
 
Lasca34

Lasca34

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Holzer schrieb:
....warum diese Pflüge sich nicht durchsetzen konnten....

Hallo Holzer,

Schwenkpflüge gehen nur auf leichten Böden, vorschälerartige Werkzeuge sind wegen der geforderten Symmetrie nicht einfach darzustellen und Steinsicherungen sind auch so ein Problem. Im Grunde ist ein Schwenkpflug eine Art "Grubber de luxe" für leichte Böden ( wenn's geht ohne Steine ).

Daraus resultiert zunächst mal, daß der Wiederverkaufsmarkt für Schwenkpflüge sehr begrenzt ist, weil nur wenige Kunden in Frage kommen. Deshalb werden diese Geräte gebraucht so billig gehandelt: Man bekommt sie so schlecht los.

Für Schwenkpflüge wurde geworben mit "einfach wie ein Drehpflug aufgebaut". Das aber ist falsch. Der Aufwand, insbesondere der Bedarf, solide Bewegungsstellen herzustellen, entspricht viel mehr den Dreh- als den Beetpflügen. Insofern kann man sagen, daß der versprochene Vorteil nicht oder nur sehr begrenzt eintritt. Offenbar hat die Mehrheit der Kunden für dieses bißchen Nutzen, wenn der denn überhaupt da sein sollte, die aus der Symmetrieforderung resultierenden Nachteile nicht in Kauf nehmen wollen.

Aus meiner Sicht gibt es für Schwenkpflüge ein durchaus attraktives Anwendungsgebiet: Wenn man auf leichten Böden mit einem relativ kleinen Schlepper so viel Arbeitsbreite stemmen kann, daß man beim Volldrehpflug schon zur aufgesattelten Variante greifen müßte ( also, je nach Schleppergröße, bei etwa 5-7-furchigen Pflügen ). Da die Preise von Aufsattelpflügen wesentlich über denen von Anbaupflügen liegen, gibt es hier für Schwenkpflüge eine attraktive Nische. Seit aber sechsfurchige Anbaudrehpflüge gang und gäbe sind und es sogar 7- und 8-furchige Anbaudrehpflüge gibt, ist diese Nische erneut kleiner geworden. In Deutschalnd sind nur noch große Pflughersteller vertreten, und die haben kein Interesse, ein solches Nischenprodukt zu hegen und zu pflegen. In Frankreich gibt es zwar Firmen, die Pflüge, die auf leichte Bodenverhältnisse spezialisiert sind, bauen ( z.B. Charlier ), aber auch die stellen nur Volldrehpflüge her.

Meine Meinung: Wenn Du nur leichte Böden hast, wenn Du bei herkömmlichen Pflügen mit der Arbeit von Einlegeblechen anstelle von Vorschälern zufrieden bist, wenn Du mit 110 PS tatsächlich 2,50 m breit pflügen kannst, ist ein günstig erworbener gebrauchter Schwenkpflug so lange eine überlegenswerte Alternative, wie Du ihn dann auch wirklich aufbrauchen möchtest. Sonst kommst Du selber in die oben beschriebene Falle.

Gruß
Michael
 
H

Holzer

Threadstarter
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Hallo!

Danke Michael u. passat.. für die ausführlichen antworten.

Mir ist aufgefallen, das der Schwenkmechanismus sehr
stabil aufgebaut ist, das lässt wohl erahnen das hier große Kräfte wirken.
Vom Eigengewicht des Pfluges ist, wie Michael schon geschrieben hat, l zum Drehpflug sicher kein großer Vorteil zu erwarten.

Bei Youtube habe ich ein kleines Filmchen gefunden.

( DX mit Schwenkpflug )

Vielleicht kann das jemand hir einstellen, ich komme mit der Größe bzw.
Speicherp. nicht klar.

Deutz DX mit Schwenkpflug, eine wirklich grauenhafte Pflugarbeit.

MfG!

Holzer
 
G

GTfan

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moin moin,

auch Fricke/Heeslingen hat die mal von 3-5 Scharen gebaut, so einen haben wir mit 4 Scharen stehen.

Der Vorbesitzer hatte den im Marschland in der Nähe von Bremerhaven laufen, konnte über den Einsatz folgendes Berichten:
"Wirkung wie ein Grupper, Kraftbedarf, Dieselverbrauch und Zeitaufwand wie ein Pflug..."

Die 4-Schar-Version lässt sich mit einem Fendt Farmer 108 S (ohne Allrad) im Sandboden recht gut ziehen, jedoch sollte man die Hydraulik nicht auf Schwimmen stellen, dann packt er es nicht ganz.

Die Ventilblöcke sind nicht ganz unempfindlich, als Folge kann das saubere Schwenken manchmal Probleme bereiten. Vor allem das Umstellen zwischen den Schwenkrichtungen funktioniert dann nicht richtig. Ersatz ist teuer...

Hier in der Gegend laufen noch einige Schwenkpflüge, man kann jedoch bei allen genau den Acker erkennen, auf dem mit dem Schwenkpflug gearbeitet wurde. Es sind deutliche Wellen sichtbar, die genau einer Pflugbreite entsprechen! Die Furchen-Anschlüsse sind also äußerst unsauber.
Ob das durch ein besseres Einstellen des Hubwerks noch behoben werden könnte, kann ich nicht sagen, da ich das bei den entsprechenden Landwirten nicht kontrolliert habe. Vielleicht weiß Michael da mehr zu...

Das mit dem Wiederverkaufswert kann ich auch nur bestätigen, einige Händler im Bekanntenkreis haben die schon verschrottet, da gab es fast mehr Geld für und es ist Platz auf dem Hof. Auch Fricke selbst hat jeweils nur 2-3 stehen, der Rest ist Hochofenfutter.

Das Gewicht der 4-Scharversion ohne Packerarm würde ich auf 1-1,2 Tonnen schätzen, der oben genannte Fendt hebt den einigermaßen im Frontlader. Von daher würde ich schon ein Mindergewicht von ca. 1 Tonne schätzen, das hängt aber ja auch von den zu vergleichenden Scharformen beim Drehpflug ab.

mfg
GTfan
 
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Lasca34

Lasca34

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Hallo zusammen,

zur Info hänge ich Daten von Krone-Schwenkpflügen an und Daten von zeitgleich angebotenen Pöttinger- ( damals noch Landsberg- ) Volldrehpflügen. Man sieht insbesondere, daß der Gewichtsvorteil entweder nicht vorhanden ist oder sich sehr in Grenzen hält, besonders wenn man bedenkt, daß Schwenkpflüge nur für leichte Böden geeignet sind und also mit entsprechenden Volldrehpflügen verglichen werden müssen. Dort, wo dreifurchige Lemken Opal 140 oder Pöttinger Servo 45 zum Einsatz kommen, gehen Schwenkpflüge schon lange nicht mehr.

Übrigens meine ich, daß unter den damaligen Schwenkpflug-Angeboten Lemken ( mal wieder :rolleyes: ) das beste Angebot hatte ( in Rot auch als Niemeyer lieferbar ), nicht zuletzt, weil Lemken sehr schnell erkannt hat, daß Schwenkpflüge konsequent auf leichte Böden ( große Arbeitsbreite je Körper ) ausgelegt werden können, weil sie auf schwereren sowieso nicht gehen.

Gruß
Michael
 

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