Fahrverhalten eines Kippers mit einer Tandemachse?

Diskutiere Fahrverhalten eines Kippers mit einer Tandemachse? im Forum Fremdfabrikate & Landmaschinen im Bereich Sonstiges - Hallo, ich habe mal Fragen zum Fahrverhalten von Tandemkippern, genauer von Kippern mit einer Tandemachse (ungelenkt) und mit voller Beladung...
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

ich habe mal Fragen zum Fahrverhalten von Tandemkippern, genauer von Kippern mit einer Tandemachse (ungelenkt) und mit voller Beladung, also unter Auslastung des zul GG:

(1) Wie radieren die Reifen bei einer Kurvenfahrt?

(2) Springt bzw. hüpft die Zugdeichsel bei einer Straßenfahrt im Zugmaul des Schleppers? Und schlägt das Zugmaul des Schleppers dadurch aus?

vielen Dank

Gruß
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Elmar,

1. grauenhaft
2. ja.

Etwas genauer:

1. Stell Dir einen gewöhnlichen Zweiachsanhänger vor, bei dem man den Drehkranz festgeschweißt hat. Und nun damit in die Kurve. Dann ist klar, daß das nur mit gewaltigem Schlupf der Räder, eben mit Radieren geht. Beim Tandemanhänger ist nur das wieviel anders, nämlich wegen des viel geringeren Radstands weniger. Theoretisch kann man mit einem Tandemanhänger keine Kurven fahren. Praktisch geht das nur wegen des Schlupfs.

2. Ob und wieviel der Hänger hüpft, hängt von sehr vielen Faktoren ab und ist prinzipiell bei deichsellastigen Hängern ein Thema. Es spielt hier zumindest grundsätzlich keine Rolle, ob der Wagen ein Ein- oder ein Tandemachser ist. Viel wichtiger ist die Frage, ob alle Räder schön rund laufen, auch die des Schleppers, und wie das Schwingungssystem Schlepper-Kipper im Detail ausfällt. Demzufolge kann das Hüpfen durch Be- und Entladen des Hängers, aber auch durch Ballastierung des Schleppers oder sogar durch Feinheiten wie die Höhenposition eines angebauten Frontladers o.ä. bestimmt werden. Du wirst nie vorher sagen können, ob und wieviel ein solches Gespann hüpft, und wenn Du es ausprobiert hast, weißt Du nicht, ob das in ein paar Jahren noch genau so sein wird. Es kann besser oder schlechter werden. Das ist offen. Wahrscheinlich ist die Hüpfgefahr beim Tandemanchse meist geringer als beim Einachser, aber die Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen. Vielleicht weiß dazu jemand anderes mehr ( ich meine wissen; nicht die Auskunft "ich hatte da mal einen....." ).

Ich selber meide Tandemachser wie der Teufel das Weihwasser, auch beim PKW-Anhänger, aber es gibt nun mal Einsatzfälle, wo es gar nicht anders geht (denk nur an große PKW-Anhänger oder an "große" Ladewagen, d.h. auch schon jene, die heute als eher klein empfunden werden ).

Wie immer im wirklichen Leben, gibt es keinen Kompromiß, der nur Vorteile hat.

Gruß
Michael

P.S.: Da ein Rad praktisch nicht unendlich dünn ist, sondern eine endliche Breite hat, kann man damit theoretisch auch nicht um die Kurve fahren, es sei denn mit Schlupf. Auch hier leben wir mit einem Kompromiß ganz gut :D.

Noch'n P.S.: Alle oben geschilderten Überlegungen sind unabhängig von der Beladung, die gelten bei leerem wie bei vollem Kipper.
 
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Z_Faktor

Z_Faktor

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Hallo,

Ich kann nur bestätigen was Michael schon geschrieben hat.

Wir haben einen 8t Muldenkipper der ungefedert und ungelenkt ist. Allerdings auch nicht mehr das neuste Modell und somit ist z.B. auch die Achse schon sehr verschlissen und bedürft eigentlich auch schon einer Überholung.

Der Reifenverschleiß ist wirklich deutlich höher als mit Lenkachsen. Es ist aber nicht so wie bei einem LKW Sattelzug der gleich Striche auf der Straße hinterlässt. Man kann deutlich sehen das die Reifen beim 90° eng um die Ecke setzen sehr gut rutschen. Der Verschleiß wird halt immer höher je mehr dann drauf geladen ist.

Schön ist aber das Fahrverhalten. Auf dem Acker hat man Gewicht auf dem Schlepper zum ziehen und auf der Straße eine Laufruhe besser wie unser 8t Strautmann 2 Achser. Ich habe es noch nie erlebt, egal welcher Schlepper davor hängt das die Zugdeichsel anfängt zu springen.
Deswegen hat man doch Stützlast auch wenn er leer ist ein wenig. Selbst der Anhänger fängt nicht das Aufschaukeln an wie man es von Einachsern her kennt.

MfG
Manuel
 

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schmucki

schmucki

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Hallo,


Bei PKW Anhängern (Einachser) werden irgendwann die Reifen vom Tüv bemängelt weil sie Porös und veraltert sind,auch bei solchen die regelmäßig und viel gefahren werden, mit nahezu unverbrauchtem Profil, bei Tandemanhängern passiert das nicht weil da die Reifen nach ein paar Jahren abgewetzt sind durch das Kurven radieren......

Gruß schmucki
 
Essibauer

Essibauer

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Meine Erfahrung mit einem 11t Ladewagen mit Tandem:
Es radiert(schlupf)gewaltig wenn er beladen ist kann man sehen wie die Räder seitlich versetzen. in unserem Fall ist es so das die Räder der hinteren Achse ziemlich schnell glatt sind.
Springen tut er nur wenn man halb voll zu viel Gras nach hinten gefördert hat, also die Stützlast dadurch reduziert hat.

MfG S.
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Moin,

ich denke deine beiden Fragen sind der Grund warum

1. Lenkachsen und Zwangslenkung eingeführt wurden, denn die Bereifungen wurden immer größer und mit 800er Bereifung am Ladewagen oder Güllewagen kommt man gar nicht mehr um die Kurve ohne eine mitlenkende Achse.
2. Untenanhängung mit Kugelkopf und Deichselfederung bei den großen Ladewagen und Güllewagen zur Standardausrüstung gehört. Die spielfreie Anhängung im Kugelkopf K80 ist schon toll. Gerade bei Geräten mit Kratzboden die irgendwann negative Stützlast haben wenn sie fast leer sind.
 
Yohanz

Yohanz

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Moin,

abgesehen davon das der Thread über fünf Jahre alt ist, fällt mir auf das in diesem Bild wohl ein Zwitter gezeigt wird. Die Achskonstruktion wirkt sich auf den Schlepper wohl wie ein Einachser aus. Vorteil wird wohl ein geringerer Bodendruck ggü. dem Einachser bei gleicher Reifendimension sein, oder?
Diese Konstruktion haben wir an unserem Kipper auch. Der Kipper schlägt nicht im Zugmaul, da ers fast immer Stützlast ausübt. Der Reifenverschleiß ist natürlich größer als beim Einachser.

Gruß, Johannes
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Thema: Fahrverhalten eines Kippers mit einer Tandemachse?

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