Grünland am Friedhof

[Dr. Snuggels]

Hallo zusammen!

Ich habe lende etzten Jahrer eine Grünlandfläche mit aufgenommen, welche ich dieses Jahr mit mähen wollte.

Diese Fläche befindet sich direkt unterhalb eines Friedhofes.
Nun ist die Frage aufgekommen, ob die Gräser nicht Leichengift etc. aus dem Boden ziehen. Da der Friedhof leicht am Hang liegt und die Wiese darunter, dazu kommt noch das dieses Gebiet schon ohne hin relativ feucht ist. Nicht das ich später meine Rinder damit vergifte oder aus diesem Grund erkranken.



Ich bin gerade echt überfragt.

Vielleicht habt ihr ja eine Idee oder könnt mir helfen.

mfg Marek

 

[Lasca34]

Hallo Marek,

was ist Leichengift? Und sterben Kühe auch am Gras, wenn darauf ein Kaninchen verendet ist?

Gruß
Michael

 

[Dr. Snuggels]

Da hast du auch wieder recht.

 

[eucom]

http://de.wikipedia.org/wiki/Botulismus

kommt bei Pferden relativ häufig vor wenn sich z.B. im Silageballen eine Maus verirrt hat. Habe selber schon einen Fall erlebt. Ist nicht schön

 

[D30S-Benny]

Hallo!

An diesem "Leichengift" (Fachbegriff weiß ich nichtmehr) sind hier in der Nähe einige Kühe verendet. Es lähmt wohl die Nervenbahnen.
Grund dafür waren aber keine vergrabenen Leichen, sondern "mitsilierte" Tiere. Also z.B. Füchse oder Feldhasen.

http://www.freiepresse.de/LOKALES/C...n-Koethensdorf-aufgeklaert-artikel7632047.php

mfg
Benny

 

[SebastianF.]

Leichengift würde ich es nicht nennen. Aber z.B. Schwermetalle und Medikamentenrückstände gelangen, wenn der Körper verrottet, ja wieder in den Boden. Ich glaube zwar kaum, dass die Konzentration in irgendeiner Weise bedenklich sein wird, aber vorhanden sind sie.

Als Ptomaine (von altgr. ptMma, Leiche) – auch Leichengift, Leichenbase oder Leichenalkaloid – werden die bei der Fäulnis von Eiweiß infolge mikrobieller Zersetzung von Lysin und Ornithin durch Decarboxylierung entstehenden relativ ungiftigen biogenen Amine Cadaverin und Putrescin bezeichnet, die ein Grund für den Verwesungsgeruch von Leichen sind. Lediglich das durch Dehydratation von Cholin entstehende Neurin besitzt eine gewisse akute Toxizität. Daneben spielen auch Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff eine Rolle, die zwar an sich giftig sind, aber nicht in hoher Konzentration vorliegen.

Cadaverin oder auch 1,5-Diaminopentan ist ein einfacher Kohlenwasserstoff und jeweils einem Stickstoff an jedem Ende. Dürfte eigentlich relativ schnell von irgendwelchen Organismen etc weiter verstoffwechselt werden.
Putrescin ist 1,4-diaminobutan. Prinzipiell das gleiche, nur mit einem Kohlenstoff weniger.

Das, was diese NH2-Verbindungen am besten können, ist stinken. Wenn z.B. jetzt 500 Leute auf einmal begraben werden und verrotten, könnte evtl. eine schädliche Konzentration auftreten. Ich hoffe einfach mal, dass das nie der Fall sein wird


Zum Botulismus: Wenn beim Verwesen von Leichen soviel Botulinumtoxin freigesetzt würde, dass an der Oberfläche oder sogar ein paar hundert Meter davon entfernt eine übermäßig hohe Konzentration entstehen würde, würde es keine Friedhöfe mehr geben, sondern nur noch spezielle Deponien

 

[Dr. Snuggels]

Der Friedhof ist erst seit ca. 5 Jahren in Betrieb und ich wohne in einem kleinen Dorf. Es haben auch noch nicht viele Bestattungen statt gefunden.
Doch ist mir unwohl bei dem gedanken diese fläche zu bewirtschaften.
Ich denke ich werde sie nicht bewirtschaften das risiko das meine Tiere krank werden ist mir zu hoch. Auch wenn das Risiko jetzt auch noch sehr gering ist.

 

[Vote2403]

Hallo

Es gibt sogar Gemeinden in Deutschland da bewirtschaften die direkten Anwohner Gärten an nem Friedhof (Kartoffel Möhren usw)

Einige kenne ich sehr gut von den Anwohnern und die sind bei bester Gesundheit .

Zieh doch einfach Proben und schick sie ins Labor !!!

Das ist 100%tig

 

[Lasca34]

....dass an der Oberfläche oder sogar ein paar hundert Meter davon entfernt eine übermäßig hohe Konzentration entstehen würde, würde es keine Friedhöfe mehr geben, sondern nur noch spezielle Deponien

Gruß
Michael

 

[Kurt]

Ich habe früher sogar "Leichenwasser" getrunken. Und lebe immer noch. Genauso hatte ich mal ne Freundin die neben dem Friedhof wohnte. Wie sagte bei uns ein Bauer: Das sind meine liebsten Nachbarn. Die sind ruhig und lassen sich auch nicht von mir stören.
Wenn Leichen giftig wären, würden sie wohl nicht beerdigt. Und die meisten werden heute eh verbrannt. Ich sehe da also keine Gefahr für deine Rinder.

Kurt

 

[Pumpe]

Verwesung (Zersetzung) ist zwar nix schönes..........

Dennoch in der Natur gang und gäbe. Egal ob da ein Igel....eine Maus....ein Wasserbüffel......ein Schaf....sonst was verwest. Ein biologischer Prozess.

In diesem Fall ein Mensch.
@ snuggles :"Leichengift" würd`ich mal Googlen an Deiner Stelle. Ich tu`s nicht...


gruss andreas

 

[SebastianF.]

Und selbst wenn ein bisschen Botulinumtoxin an die Oberfläche kommt... Dann haben deine Rinder wenigstens keine Falten mehr im Gesicht

Ne spaß bei seite... Die Bakterien (Clostridien) setzten das Gift frei, um sich gegen andere Bakterien zu verteidigen, bzw. um diese fern zu halten. Das Gift wird dabei nicht literweise freigesetzt. Ich würde sogar behaupten nichtmal mikroliterweise...

 

[Dr. Snuggels]

Also seit ihr der Meinung ich kann die Fläche mit ruhigem Gewissen bewirtschaften..... Evtl. mache ich das noch mit den Bodenproben.

 

[Wübbo]

Moin,

bei uns in der Gegend gibt es See gut 40m neben einem alten Friedhof und dort schwimmen auch noch Fische drin.

Also ich hätte da auch keine Bedenken, wobei zum schwimmen bin ich da auch noch nie reingesprungen

MfG Wübbo

 

[KurtD30S]

Hallo Marek,

ich bin 1955 geboren. 1959 wurde der erste Mensch auf unserem Friedhof mitten im Grünen begraben. Mein Opa und unsere Nachbarn haben ganz in der Nähe Wiese und Acker bewirtschaftet. Heute ist dort um den Friedhof herum nur noch Grünland mit Viehhaltung.

Wenn du das Thema nicht gestartet hättest, wäre ich überhaupt nicht auf so einen Gedanken gekommen.

Vielleicht reicht dir ja meine Aussage, sozusagen als Langzeittest.

Gruss
Kurt

 

[Nordmann67]

Moin,
totaler Quatsch mit "Leichengift" aus dem Untergrund. Mein Großvater hatte jahrelang eine Koppel (norddt. für Wiese) unterhalb des Friedhofs, keine Kuh hat verkalbt oder die Rate der Totgeburten war nicht unnormal hoch.
Im Gegenteil unser alter Fjordpferd-Henst wurde da erst richtig munter
seine letzte Braut wurde da zur angehenden Mutter
Gruß Nordmann

 

[Holzer]

Hallo!

Bei uns ist der Friedhof neben landw. Ackerflächen,
derzeit ist die Gemeinde damit beauftragt das Grundwasser
aufzufangen und kontrolliert über die Kanalisation einzuleiten.

Angeblich haben Grundwassermessungen bedenkliche werte
ergeben.

Es ist auch immer wieder zu hören, das Erdbestattungen
irgendwann gänzlich verboten werden sollen.

Wenn Du bedenken hast mit der o.g. Fläche, würde ich Dir
raten die Finger davon zu lassen.

Oftmals ist es auch so, das wenn ein Grab ausgehoben wird und es dann
noch vor der Beerdigung Regnet, wird mit einer Pumpe das Wasser abgepumpt und oft zum Friedhofrand geleitet, wo es dann die angrenzenden Flächen läuft.

Ich habe mich da auch schon oft geärgert, aber mich noch nicht
getraut öffentlich zu äußern.

Ich möchte halt auch lieber in den Himmel kommen, obwohls in der Hölle ja doch meist trocken ist.


MfG!

Holzer

 

[SebastianF.]

Ahoj!
Ich habe nochmal gegoogelt (nach: abwasser friedhof verordnung). Dort kann man an mehreren Stellen nachlesen, dass Abwässer von Friedhöfen keineswegs einfach so versickern dürfen, sondern gesammelt und geklärt werden. Neue Friedhöfe werden wie eine Art Deponie angelegt, sodass kein Grundwasser das Friedhofsgelände ungeklärt verlassen kann.
Unser Friedhof ist z.B. keine 5m von den Gärten der angrenzendesn Häsuer entfernt. Jetzt stell dir mal vor, da würde tatsächlich Gift vom Friedhof entweichen. Möglichkeit 1: Die Anwohner nehmen es über die in ihren Gärten wachsenden Gemüse etc auf.
Möglichkeit 2: Ein kleines Kind steckt sich (soll ja garnicht so unüblich sein) irgendetwas (Regenwurm,...) aus eben einem solchen Garten in den Mund...
Die letale Dosis (die Dosis, die einen Erwachsenen aus den Socken haut) für Botulinumtoxin liegt bei 0,01 mg. Für ein Kleinkind könnte man schätzungsweise nochmal um Faktor 10 runter gehen. Da reichte also ein abgelutschter Regenwurm aus, um das Kind mit dem Regenwurm umzubringen.

Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen... Wo es doch in Deutschland für jeden Furz eine Richtlinie und Verordnung gibt...

 

[58erDeutz `67]

Hallo,

Also echt so gefährlich kanns nicht sein. Meine Großmutter hat nen Garten unterhalb des Friedhofes. Ich hab sogar schon mal Gemüse und Obst aus dem Garten gegessen und lebe trotz der Angst von vielen hier noch.

Aber Kühe sind ja die empfindlichsten Tiere der Welt, die können mit uns unzerstörbaren Menschen nicht mithalten.

 

[Stimmi]

Hallo,

ich habe auch eine Wiese direkt neben einem Friedhof gepachtet,
als wir noch hasen gehalten habe, haben wir immer das Heu und Grünfütter
dieser wiese geerntet, ich wüsste nicht das wir da irgendwelche Probleme hatten.
Mein Bekannter bei dem ich aushelfe hat einen Acker ca 10 m neben nem Friedhof,
der baut da auch alles an, von daher denk ich mal ist das unbedenklich.

gruß