Alte Drehbank

Diskutiere Alte Drehbank im Forum Werkstatt im Bereich Deutz Community - Hallo Schrauberfreunde, ich habe mir letztes Jahr eine alte Drehbank gekauft. Es scheint noch ein Vorkriegsmodell zu sein. Ich dachte mir, dass...
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stefan622

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Hallo Schrauberfreunde,
ich habe mir letztes Jahr eine alte Drehbank gekauft.
Es scheint noch ein Vorkriegsmodell zu sein.
Ich dachte mir, dass diese alte Drehbank für mein Traktorhobby ausreicht.
Die Gleitlager der Hauptwelle werden noch mit Ölern jeweils einzeln geschmiert.

Diese Lager haben aber etwas Spiel und das eingefüllte Öl läuft relativ schnell wieder raus.
Es gibt keine Dichtringe.
Ich habe die Lager schon mal nachgestellt und nun würde ich gern wissen, ob es nicht vielleicht ein bestimmtes Maschinenöl sein muss.

Ich habe mich darüber schon mal mit einem alten Dreher unterhalten.
Aber selbst in seiner Jugend (1950) hat man schon an moderneren Drehbänken gearbeitet.


Gruß Stefan
 
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andy0815

andy0815

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Hallo Stefan

Ich besitze auch noch solch ein vorkriegsmodell, in dem nur Gleitlager eingebaut sind. Bei mir sind dort allerdings Schmiernippel an den Lagerstellen eingebaut.

Sind bei dir dort Klappöler montiert?

Die Lagerschalen sind ja vermutlich etwas ausgelutscht, aber du schreibst dass du die Lager auch schon etwas nachgestellt hast.
Je nach Aufbau deiner Maschine kannst du ja vieleicht auch Schmiernippel anbringen und von zeit zu zeit abschmieren. Das Zeug spritzt dann im Betrieb auch nicht so herum.


Gruß
Andreas
 
sven1120

sven1120

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Moin,
wird deine Drehbank noch mit Flachriemen angetrieben ?

Gruß Sven
 
DX80

DX80

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Hallo Stefan

Du kannst auch ein Einbereichsmotoröl nehmen SAE30 oder SAE40, das wurde in meiner alten Firma auch immer verwendet.
Was für Öler sind verbaut Tropföler oder Klappöler?
Wenn das Öl trotz nachstellen der Lager immer noch schnell rausläuft ist das Gleitlager warscheinlich schon an der Verschleißgrenze.
Hier kommt es dann auf den Aufbau des Lagers an, es gibt welchewo man mit einem Distanzring und der Nacharbeit von dem Spalt wieder nachstellen kann.
Stell doch mal Bilder von der Maschine ein.


m.f.G.Harald
 
xaverl

xaverl

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Sind die Gleitlager aus Messing oder Bronze?und sind sie zweigeteilt?Wenn die Welle nicht zu sehr eingelaufen ist würde ich dir empfehlen,entweder neue Messingbüchsen fertigen lassen,oder mit herkömmlichen Kugellagern versehen,soweit es die Maße zulassen.oder hast du die Möglichkeit eine Filzdichtung anzubringen.
 
C

cs

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Hallo Stefan,

ein Freund von mir besitzt eine ätere Myford Drehbank. An dieser sind auch zwei Tropföler vorhanden die man verstellen kann, d.h. es gibt eine mechanische Umstellung für "Ölen/nicht Ölen". Einmal hat mein Freund vergessen die Tropföler zu schließen. Am nächsten Tag war das Öl ausgelaufen und er hat sich etwas geärgert, da es ein sehr teures vom Hersteller empfohlenes Spezialöl war.
Schau doch mal ob deine Tropföler nicht auch solch einen Mechanismus haben. Die andere Möglichkeit wäre nur soviel Öl einzufüllen wie man für eine gewisse Arbeitszeit braucht.

Mit freundlichem Gruß
Christoph
 
S

stefan622

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Hallo zusammen,
ich würde sagen, es sind diese Klappöler moniert.
Sie wurden wohl damals eingeschlagen.

Ob es Messing- oder Bronzelager sind, kann ich auf Anhieb nicht sagen.
Es sind aber Lager, die konisch aufgebaut sind.
Man kann sie an der Seite einstellen.
Am Wochenende werde ich mal Fotos von der Drehbank machen.

Die Drehbank wird noch mit einem Flachriemen betrieben.

Diesen Mechanismus, wie ihn Christoph beschrieben hat, scheint es bei mir niht zu geben. Das Öl läüft einfach an der Seite raus.

Gruß Stefan
 
A

ackerschiene

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Das ist bei meiner Dolze & Slotta, Lizenz Hommel, aber genau so.
(Ich habe zufällig die selbe, die bei wikipedia unter -Drehbank - abgebildet ist)
Klappöler sind vorhanden, wenn man die reichlich befüllt, wird die Wand hinter der Drehbank und das Gesicht des Drehers vor dem Futter schon mal gesprenkelt.

Man darf sie eben nicht ganz vollmachen, nur immer wieder mal ein paar Tropfen Öl hinein.

Man muss bedenken, zu dieser Zeit gab es noch die Verlustschmierung, wie bei einer Dampflok, wo man mit der GANZ GROßEN Ölkanne dranging und das nach jeder Fahrt wieder musste.

Auch Verbrennungsmotoren wurden zu der Flachriemenzeit teils noch mit Verlustschmierung betrieben (also Schmierstoff immer oben rein, unten verschwindet er von alleine) betrieben, die Klappöler und Tropföler sind deutlicher Hinweis darauf.

Die Lager sind gar nicht abgedichtet, das muss rauslaufen.
Also nicht unruhig werden und die Lager "anknallen", das bringt nichts.
Lieber am Duft des alten Metalls und frischen Öls erfreuen.... ;)

Ach ja, zum Öl:
Ih verwende immer das billige Motorenöl aus dem Baumarkt, einfach, weil es nur fürs Ölkännchen taugt, habe mir in den letzten 10 Jahren bereits zwei Motoren (Käfer 1200 Bj. 73 und Taunus 12M Bj. 61) lagermäßig geschrottet, weil ich beim Ölwechsel Geld sparen wollte und Baumarktöl gefahren habe, seitdem kommt mir das Zeug in keinen Motor mehr, aber zum Lager schmieren dürfte es reichen.

Gruß, Uwe
 
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S

stefan622

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Hallo zusammen,
Das leuchtet mir ja alles ein aber ich könnte mir vorstellen, wenn die Lager
in einem besseren Zustand wären, dann würde weniger Öl rauslaufen.
Es läuft ja auch bei längerem Stillstand raus.
Vorher hatte ich ganz normales 15W40 verwendet und auch mal mit dickeren Getriebeöl. Alles solche Marken, wie sie auch in Profi-Werkstätten verwendet werden.

Ich habe nun schon einmal die Lager nachgestellt und ich finde, seit dem ist das Spiel trotzdem wieder mehr geworden.
Man kann die Lager ja auch nicht zu fest spannen.
Sonst läuft die Drehbank schwer oder ein Lager wird warm.
All zu oft kann man das Nachstellen ja auch nicht wiederholen.

Ich werde einfach mal dieses Einbereichsmotorenöl SAE40 kaufen und mal schauen, ob es damit besser wird.

Kann man den die Gleitlager einfach mit Fett schmieren?
Bekommt das den Lager auf Dauer?

Schmiernippel einbauen wäre jetzt auch nicht so aufwändig.

Gruß Stefan
 
A

ackerschiene

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Klar, wären die Lager besser, liefe es nicht heraus.

Ob Du jetzt 15W40 oder SAE 40 nimmst, da wirst Du keinen Unterschied merken. Es wird weiter "suppen".
Allenfalls mit Getriebeöl SAE 140 (oder 120 oder so ähnlich, ich meine, das wäre das dickste Zeug) würde sich der Verlust verringern. Ich habe eine Ölhandlung in der Nähe, der hat die exotischsten Sorten.
Mit diesem dicken Öl habe ich früher schon mal Achsvorgelege "abgedichtet", das Öl ist zäh wie Honig und bleibt deshalb auch bei schlechten Simmerringen im Achsgehäuse.

Fett für ein Gleitlager - das geht, aber es geht nicht gut. Dafür sind weder die Lager noch der Schmierstoff ausgelegt. Andererseits ist die Lagerung doch schon im Ar..m, also nimm ruhig Fett. Kaputtmachen kannst Du doch dann nichts mehr.

Allenfalls Fließfett, das könnte gehen - kann man kaufen oder selber mischen (Schmierfett mit Öl mischen) - damit wurden früher Motorradgetriebe geschmiert. (Damit würde es nur schwer, es in den Klappöler reinzukriegen, mit 'ner medizinischen Spritze - ohne Nadel natürlich - gehts vielleicht, es läuft aber eben nicht so wie Öl alleine zur Lagerstelle)

Aber mit immer vorhandenem Lagerspiel, was willst du dann noch auf der Drehbank machen ? Damit kannst Du ja nicht mal einen Kupplungsbolzen drehen, der wird ja dann wie ein Wellrohr aussehen.
Die Lager kann man schon so spannen, dass das Spiel weg ist, es sei denn, sie waren schon bis Anschlag angezogen und selbst dabei wieder endverschlissen.

Dann wirst Du um etwas Arbeit wohl nicht herumkommen.

Ganz vielleicht - ganz ganz vielleicht - kann man aber auch bei einem auf Anschlag angezogenen Lager noch einen Distanzring unterlegen und dann erneut anziehen, dazu müßtest Du wenigstens ein Lager mal zerlegen und nachsehen, ob der Aufbau des Lagers das zuläßt.

Aber mal unter uns, wenn Dein Gerät nur im Hobbybetrieb gelegentlich läuft, brauchst Du doch kaum zu schmieren, Zu Anfang der Arbeit ein Dutzend Tropfen in den Klappöler, nachher nochmal, fertig.

Vielleicht möchtest Du einfach zu viel ölen, kann das sein ?
Andererseits, meine alte Maschine läuft in der Spindel spielfrei, die Lager sind fest angezogen, aber nicht so fest, dass sie im Betrieb warm werden würden, das wäre natürlich zu viel. Das Öl bleibt auch überwiegend drin, seit ich etwas mäßiger öle.

Gruß, Uwe
 
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passer montanus

passer montanus

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Hallo,

wie wäre es mit einem schönen Foto von Deiner Drehbank?

Ist es eine Leitspindelbank, wenn ja hast Du auch die
Wechselräder dazu?

Gruß PM
 
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Joschie

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Hallo Andreas,

ich habe auch eine Vorkriegsdrehbank (Magdeburg D30) mit Gleitlagern. Jedoch werden meine Lager mit Drucköl geschmiert.

Was das Öl angeht so würde ich auf ein einfaches, wenn mölglich sehr mild legiertes oder besser noch ein unlegiertes Öl zurückgreifen.

Ich verwende für meine Maschinen von Shell z.B. ein Vitrea, Tonna oder Morlina (je nach Anforderung).

Wo dir sicherlich auch weitergehofen werden kann (wie mir auch weitergeholfen wurde) ist in der CNC-Ecke (www.cncecke.de)

Gruß

Josef
 
S

stefan622

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Wie versprochen, hier ein paar Bilder von der alten Drehbank.
Auf dem einen Bild sieht es so aus als wäre sehr viel Rost dran. Es ist aber nur Öl und das Handy macht leider keine besseren Fotos.

Ich habe mich vielleicht etwas umständlich ausgedrückt aber ich möchte mir bei euch zu dem Thema Öl erst mal Rat einhholen, bevor ich die Lager noch mal nachspanne. Es sind ja so alte Teile und wenn ich etwas kaputt mache, dann bekomme ich nicht so ohne weiteres ein Ersatzteil.

Zu der Drehbank sind auch noch Wechselräder dazu.
Ich habe sie allerdings noch nie umgebaut.

Gruß Stefan
 

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Tango

Tango

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ackerschiene schrieb:
Fett für ein Gleitlager - das geht, aber es geht nicht gut. Dafür sind weder die Lager noch der Schmierstoff ausgelegt.

was soll denn so eine unqualifizierte aussage ?( ?( ?( ?( ?(

an jeder exenterpresse, die selbst mit über 3150 tonnen drückt ( haben wir in der firma ), werden die gleitlager mit fett geschmiert :P

@ stefan622

mach da nen paar schmiernippel dran und gut is.
warum sollte denn das fett nicht genug schmierung haben ?(

an unseren alten schleppern werden die gleitlager ja auch alle gefettet ;)
 
A

ackerschiene

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Das Kompliment gebe ich doch gerne zurück , Tango!

Vielleicht könnte Dir aber auch noch auffallen, dass eine Drehbank doch andere Drehzahlen hat, als eine Exzenterpresse oder Dein Schlepper etwa am Spurstangenkopf o.ä.

Im Übrigen findest Du am Ende meines Beitrages den Rat, er möge doch Fett verwenden, die Lager sind doch eh im Ar..m.
Also Lesen bildet - manch einen, gelegentlich. Manchen auch nicht.

Ohne den blöden Kommentar davor hätte man Deinem Beitrag sogar noch was abgewinnen können, so als Sachinhalt, aber so eher nicht.

Frohes Schaffen, Gleitmeister.

Hast Du dich schon mal gefragt, warum die Drehbankhersteller alle so blöd waren und nicht mit Schmiernippeln und -fett gearbeitet haben ?
Das muss daran liegen, dass Du Quelle der Weisheit da noch nicht geboren warst - aber dann wird ja jetzt alles gut.
 
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Tango

Tango

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man überlege aber auch, das er nicht im dreischichtbetrieb dieses museumsstück laufen läßt ;)

für ein paar späne abtragen sollte es trotzdem mit fett reichen, bevor er jetzt zig euros ausgiebt, um neue lager zu verbauen.

das sollte aber auch mal überlegt werden ! ! ! !

klar läuft die kiste mit fett "etwas" schwehrfälliger, aber man muß ja nicht gleich ne ganze fettpresse voll in die lager drücken :P

das dazu
 
C

cs

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Hallo,

als von Drehbänken und Rechtschreibung scheint Tango nicht viel Ahnung zu haben (vielleicht hat er aber nur keine Lust, sich etwas zu bemühen).
Wie kann man die Lager einer Drehbank und einer Presse vergleichen ? ?( ?( ?(
Wenn unsere Schlepper die Drehzahlen einer Drehbank z.B. an den Radlagern erreichen würden, sähe jeder Formel 1 Wagen ( vielleicht kann man diese ja auch mit Schmiernippeln ausrüsten) fast so aus, als führe er rückwärts. :D

Hallo Stefan,

es gibt sehr dickes Oldtimer-Getriebeöl, damit würde ich es mal probieren. In meinem Lanz fahre ich 140'er, es gibt aber auch 250'er, dies ist fast schon wie "Fließfett".

Mit freundlichem Gruß
Christoph
 
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passer montanus

passer montanus

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Hallo,

ich habe nicht gewußt, dass soviel über die Schmierung einer
Drehbank geschrieben werden kann.

Es gibt viele unterschiedliche Lagerkonstruktionen.
Sinnvoll ist es, die Schmierung so durchzuführen,
wie es der Konstrukteur vorgesehen hat.

Gruß PM
 
J

Joschie

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Hallo,

@Tango,
Das Problem der Gleitlager bei einer Drehbank ist das diese Lager fast "Spielfrei" laufen müssen. Wenn du nun die Gleitlager einer Exzenterpresse und eines Traktors mit den den Gleitlagern einer Drehbank vergleichst, so wirst du feststellen das die Lager der Drehbank viel präziser gearbeitet sind.
Anderst herrum, wenn die Lager der Drehbank genauso große Toleranzen wie die der von dir aufgeführten Maschinen besäßen dann kannst da damit nicht mehr vernünftig drehen.

Da diese Toleranzen möglichst gerin ausgelegt sind ist auch ein eher dünnflüssiges Öl zur Schmierung vorgesehen. Die Begründung hierfür ist das das Öl zwischen Lager und Welle einen "Gleifilm" aufbaut auf welcher die Welle dann läuft.

Was das herrauslaufen des Öles angeht so könnte es sein das die Abdichtung (meist Filzringe) und/oder die (von einigen Herstellern eingebauten) Filzstreifen innerhalb der Lager nicht mehr die besten sind.

@passer montanus,
Ich muss dir vollkommen recht geben, vorallem der untere Abschnitt stimmt.
Ich musste meine Drehbank jedoch mit Hilfe von Shell umölen da das "Shell Öl Nr. 1499" nicht mehr umschlüsselbar war (Shell hate leider keine Unterlagen mehr), war was die Viskoität betraf ein "Versuchen" nötig.


@Stefan,
beim Öl bitte darauf achten das dies für Buntmetall (evtl. auch Weissmetall) Lager geeignet ist und dies nicht angreift.

Gruß

Josef
 
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C

cs

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Hallo Stefan,

wie Josef es beschrieben hat, solltest Du nur sehr mild legiertes Öl nehmen, denn dieses greift Dichtungen und Buntmetalle nicht so an.
Ich gaube, dass ich noch etwas mild legiertes 140'er Oldtimer-Getriebeöl besitze. Eventuell könnte ich Dir etwas zuschicken. Was die Viskosität betrifft, hat Josef jedoch mit Sicherheit mehr Ahnung als ich. hiernach müßte es wahrscheinlich dünnflüssiger als das 140'er sein.

Mit freundlichem Gruß
Christoph
 
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