Motoröl R16 von Hanomag

[Helsianer]

Guten Abend
ich beabsichtige in meinem R16 das Öl zu wechseln. Habe auch ein bisschen gelesen. Für meinen Deutz habe ich bis jetzt immer 15 w40 genommen. Bin aber bei dem Hanomag auf diese Aussagen gestoßen:
"Bei 15/40er wird dann aber der gelöste Mist in alle Bereiche verteilt wo er nicht hin gehört. Auf einmal fangen die Kisten an, aus allen möglichen Ecken zu tropfen."
"Wenn du ein SAE 20 W 20 verwendest dann tust du dein R 12 KB was gutes, aufs Getriebe gehört ein SAE 90 Gl 4 Öl.
Beides ist Heute noch erhältlich.
Du kannst dich ja mal mit einem Öl Hersteller wie Shell oder BP usw. unterhalten.
Das SAE 20 W 20 wird Heute noch im Schweren Einsatz bei Baumaschinen und auch LKW Eingesetzt.
Selbst bei Turbolader Motoren wird es Verwendet, dann kann es ja so schlecht nicht sein, oder?
"
Leider habe ich keine Antwort auf meine nachgestellten Fragen keine sinnvollen Antworten bekommen( einer hat mir geantwortet und kaltgepresstes Pflanzenöl empfholen)
In der Deutzrubrik steht irgendwo, man könne unbesorgt das 15 w40 nehmen, wie seht ihr das ?
Viele Grüße
Kurt

 

[Lasca34]

Hallo Kurt,

1. mißtraue allen Experten, die sich so "cooler" Ausdrücke wie "15/40er" bedienen. Es dauert genau so lange, 15W40 zu schreiben, und es vermeidet Mißverständnisse ( vgl. auch ca. 1000 Diskussionen zum Thema Bereifung in diesem Forum ).

2. Tausende fahren in alten Motoren, für die mal unlegierte Einbereichsöle vorgesehen waren, heute legierte Mehrbereichsöle, meist 15W40. Und bei Tausenden ist nichts undicht geworden.

3. Tatsächlich besteht die Gefahr, daß nach der Umstellung von unlegierten Ölen auf heutige legierte Öle eine Menge Dreck gelöst wird und möglicherweise irgendwo einen Ölkanal verstopft. Allerdings setzt das voraus, daß der Motor bisher immer mit unlegierten Ölen betrieben worden ist, und das ist eher unwahrscheinlich, weil die nicht mehr ohne weiteres zu bekommen sind.

4. Nach langer Zeit des Bedenkens habe ich vor über 20 Jahren entschieden, in alle Schleppermotoren, die auf unserem Hof vorkommen, nur noch 15W40 einzufüllen. Das sind nicht wenige Motoren, und es hat sich nie eine Undichtigkeit gezeigt, und die theoretisch denkbare Möglichkeit des Verstopfens einer Leitung durch gelöste Schmutzrückstände blieb genau das: Theoretisch. Praktisch hat sich da nie etwas getan.

5. Mißtraue auch Schwätzern, die Zeug wie dieses von sich geben:

...SAE 20 W 20...Selbst bei Turbolader Motoren wird es Verwendet, dann kann es ja so schlecht nicht sein, oder?

Das Einzige, was Du aus solchen Äußerungen sicher ableiten kannst, ist, daß der Signalgeber nicht weiß, wovon er spricht. Merke: Die Viskositätsklasse sagt nichts, aber auch rein gar nichts über die Güte des Öls aus.

6. Ich werde Dir nicht empfehlen, in einen D14-Motor 15W40 heutiger Prägung zu kippen, weil ich damit keine praktische Erfahrung habe. Aber ich wage die Prognose, daß es nicht lange dauern wird, bis Dir jemand berichtet, daß er genau das erfolgreich getan hat.

Gruß
Michael

 

[Helsianer]

Hallo Michael
Anhand deiner vielen sinnvollen Beiträgen, gehe ich mal davon aus das du weißt wovon du sprichst.
Dann bin ich scheinbar in ein falsches Forum mit meiner 1. Anfrage gerutscht.
Was mir komisch vorkommt, das angepriesene 20w20 ist auch HD legiert, und die HD Legierung hält doch gerade den Schmutz in der Schwebe.
Nochmal vielen Dank
Kurt

 

[Holzbaron]

Hallo Kurt,

ich fahre in meinem Hanomag R 16 schon seit über 10 Jahren 15W40.Es ist bis dato alles OK.Nur eines solltest Du machen,zwecks unserem Spaltfilter ich laße das warme Öl ab,auch aus dem Spaltfilter die untere Schraube raus,danach leere ich 3 liter 15W40 rein,lasse den Motor im Standgas einige Minuten laufen,und lasse dieses Öl auch ab(Spülvorgang).Dann fülle ich ganz normal das
15W40 bis Marke ein und gut.
Gruß Roy

 

[Lasca34]

...Aber ich wage die Prognose, daß es nicht lange dauern wird, bis Dir jemand berichtet, daß er genau das erfolgreich getan hat......

Bingo . Danke, Roy!

Gruß
Michael

 

[Allerhand]

Hallo.

Wie Michael schon schrieb: Die Viskositätsklasse sagt nichts über die Güte aus.
Genausowenig sagt "HD-legiert" etwas handfestes aus. Jedenfalls nichts wie der Schmutz gehalten wird.


Aus heutiges Sicht, bringen einen auch in so einem Fall, die Ölnormen nicht weiter. Die gab es ja damals noch nicht.

Man ist also auf Erfahrungswerte angewiesen.
Und so ist es eben so, dass nach meinen Erfahrungen keine Probleme auftreten.

Das gilt zumindest für "Handelsübliche Öle" der SAE 15W40 API CF-4.

"Neuere" Öle (unterschiedlicher Viskositätsklassen SAE 0W30, SAE 5W40 usw) welche z.B. der B3 zugeordnet sind, kann ich derzeit nicht empfehlen.
Hier ist ein deutlich erhöhter Ölverbrauch und ein gefühlt härterer Motorlauf festzustellen.

Weshalb das nun im einzelnen der Fall ist, da streiten sich die Geister noch..

(Nur am Rande: Ein SAE 20W20 ist meist auch der API CE oder CF zugeordnet. Es kann somit tatsächlich in den meisten Turbodieseln verwendet werden. Aber Bedienungsanleitung beachten! Umgenbungstemp. beachten! Und NICHT bei Motoren mit DPF! Also ist es dem Schmutz mal so richtig wurst, ob ein 15W40 oder ein 20W20 zum Einsatz kommt.)

Änderung: Hier etwas zu Getriebeölen: Getriebeöl GL5


Gruß
Friedhelm

 

[Marcus Göbel]

Hallo Kurt, schon in der BA von römischen Streitwagen steht, man sollte Schmierfett von Tieren nehmen, an die BA sollte man sich auf jeden Fall halten sonst verliert man die Gewährleistung vom Hersteller.

Über 20 Jahre läuft mein F1M414 mit 15W40iger Mehrbereichsöl und hat sich noch nicht beschwert.
Mein Hanomag (R40)läuft jetzt mehrere tausend Stunden ebenfalls mit diesem Öl. Mir wurde von zwei Besitzern die etliche große Hanomags besitzen bestätigt, dass sie auch 15 W40 nehmen. Habe letztens die Pleullagerspiele vermessen und es ist kein Verschleiß feststellbar, der Motor sieht sehr gut von innen aus.
Nur mal so am Rande, in der BA vom 15 PS Güldner Spessart steht drin, man solle auf HD Öle wechseln, weil sie den Schmutz besser lösen.(Der Schlepper hat einen Spaltölfilter). Also waren damals die Ingenieure in Aschaffenburg nicht so schlau wie deine zitierten Quellen.
Bis bald
Marcus

 

[Obrschwob]

Hallo Kurt,

sogar mein alter Omega B von '97 hat als Benziner 302.000 km drauf mit einfachem 15W40 und mein alter 612/5 läuft ebenfalls bestens mit dem Öl. Friedhelm und Michael haben da alles schon dazu gesagt, einzig die Möglichkeit des Nebenstromfilters um den gelösten Dreck aus dem Öl zu entfernen, wurde nicht angesprochen.
In der Nutzfahrzeugbranche wird das zu tausenden mit Trabold- oder NTZ-Filtern so gemacht und auch ein Kollege von mir fährt seit Jahren damit rum, ohne das Öl zu wechseln - so alle 100.000 km erst. Selbst den Omega würde ich noch so nachrüsten, wenn nicht die Karosserie beim nächsten TÜV wahrscheinlich einen Trennungsgrund auslösen würde - noch kann ich bis 05/12. Am 612er werd ich das so nachrüsten, sobald er wieder zusammengesetzt ist.

Es bleibt also Deine Entscheidung, uns hier im Forum zu glauben, oder eben nicht.

Grüßle
Obrschwob

 

[Helsianer]

Danke für eure Mühen. Am Wochende habe ich ihn warmlaufen lassen und die alte Brühe raus. Habe auch die Ölwanne abgeschraubt und mit Kaltreiniger gesäubert. Nun kommt bald das 15w40iger Öl drauf.
Viele Grüße aus dem verschneiten Nordhessen

 

[Helsianer]

Nachtrag
"Es bleibt also Deine Entscheidung, uns hier im Forum zu glauben, oder eben nicht.
"
Dem anderen Forum kann ich nichtmehr glauben, ich bin dort vom Betreiber gesperrt worden.

Kurt

 

[ferguson TE]

Hi,
habe auf dem Ferguson 30er Einbereichsöl vorgeschrieben, fahre aber 20W50 von Polo eigentlich ist das Öl für Harley Davidson Motoren.
Ist aber nicht das teuerste.
Der Fergie läuft, mein Motorrad auch, der Deutz kriegt es auch.
Hab von einem bekannten noch nen R16 hier stehen der hat 10W40 drinn leider ist der Öldrtuck damit mehr schlecht als recht. Muß dazu sagen der Motor ist nicht mehr wirklich topfit.
LG